Ökosysteme reagieren auf Klimaerwärmung durch Zunahme der Artenvielfalt

Entgegen früherer pessimistischer Szenarien nimmt die Artenvielfalt im Zuge einer Klimaerwärmung wohl doch eher zu, wie die Süddeutsche Zeitung im September 2012 unter Berufung auf eine neue britische Studie einräumen musste. Auch der Spiegel berichtete über die aktuellen Forschungsresultate. Das Alfred Wegener Institut erinnerte zudem erneut daran, dass die Klimaerwärmung vielen Tierarten neue Lebensräume im arktischen Norden bereitet.

Es ist unklar, wie diese Erkenntnisse mit Ergebnissen vom Frankfurter Senckenberg Forschungsinstitut zusammenpassen. Laut einer Studie des Instituts soll der Klimawandel nämlich die genetische Vielfalt verringern. Wiederum eine andere Studie deutet in eine ganz andere Richtung, wie der ORF im Januar 2013 berichtete:

Genvielfalt gegen Klimawandel. Die genetische Vielfalt ist der Schlüssel zur Erzeugung von Pflanzen, die gegen Stressfaktoren wie dem Klimawandel resistent sind und höhere Erträge bringen. Diese Ansicht vertrat der Experte Shakeel Thomas Bhatti gestern bei einer Veranstaltung der Universität für Bodenkultur Wien. Bhatti ist Leiter des Internationalen Vertrags über pflanzengenetische Ressourcen (ITPGRFA) von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und Gastlektor an der Boku. 

Der Spiegel schrieb zudem im Februar 2013:

Stabil dank Artenvielfalt: Intakte Ökosysteme trotzen dem Klimawandel. Intakte und artenreiche Ökosysteme bieten ihren Bewohnern besseren Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels. Dies haben Forscher in Grönland beobachtet. Wenn Schlüsselarten wie Moschusochse und Rentier fehlen, geht es auch der Pflanzenwelt schlechter.

Ein internationales Forscherteam aus den USA, Großbritannien und Australien veröffentlichte ebenfalls im Februar 2013 eine Studie im Fachmagazin Trends in Ecology & Evolution, in der das Konzept von global operierenden, gefährlichen Kippunkten für die Ökosysteme der Erde verworfen wird. Die Ökosysteme seien viel zu heterogen und global zu wenig miteinander verknüpft, als dass mit weltweit greifenden ökologischen Kippsituationen zu rechnen wäre.

 

Foto oben rechts: user:BerndH / Lizenz: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.
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