Özden Terli: „Unterbelichtete Bullshitter der Hetzpresse“

Was ist schönes Wetter? Wenn man den ZDF-Meteorologen Özden Terli nach den Heute Nachrichten das Wetter für die nächsten Tage erklären sieht, dann kann man sich kaum vorstellen, wie er auf Twitter wütet. Vor Kurzem erklärte er, dass es kein schönes Wetter mehr gibt. Nun ist die Beurteilung des Wetters immer subjektiv. Ein Landwirt wird Regen in der Wachstumsperiode seiner angebauten Pflanzen vermutlich anderes beurteilen als ein Strandkorbvermieter an der See zu gleichen Zeit. Der Landwirt wird von gutem Wetter sprechen, der Strandkorbvermieter und die Touristen eher nicht. Wir durften nun aber lernen, dass es gar kein schönes Wetter mehr gibt, sondern nur noch katastrophales Wetter.

Was aber schon an Aberwitz grenzt, sind Postings wie dieses hier auf Twitter. Es erinnert etwas an Gerhard Polt: Dass die Frau Müller so nachtragend ist, das werde ich ihr nie verzeihen. Terli beschwert sich über Hetzpresse (wer auch immer das wohl sein mag?) in dem er selber hetzt und von unterbelichteten Bullshittern schreibt!?

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Europa wird kein billiges US-Gas mehr bekommen können, sagt ein amerikanischer Energie-Unternehmen. Die Aussichten für Europa sind alles andere als rosig, das berichtet Businessinsider.de.

“Die niederländischen TTF-Futures, die europäische Erdgas-Benchmark, lagen bei der letzten Überprüfung am Mittwoch bei 163 Euro pro Megawattstunde im ICE-Index. Die USA haben ihre Lieferungen von Flüssigerdgas nach Europa indes angekurbelt und wurden laut EIA in der ersten Hälfte des Jahres 2022 zum weltweit größten LNG-Exporteur. Die US-Gaslieferungen machten in diesem Jahr bis September mehr als 70 Prozent der europäischen Importe aus.

Fatih Birol, der Leiter der Internationalen Energieagentur, hat jedoch schon gewarnt, dass die Gaslieferungen auch im nächsten Jahr unter Druck geraten werden, wenn China seine Covid-Beschränkungen aufhebt und seinen Wettbewerb um das verfügbare Gas verstärkt. „Es ist durchaus möglich, dass die LNG-Märkte im Jahr 2023 ziemlich eng sein werden, vielleicht noch enger als in diesem Jahr“, sagte Birol vergangene Woche. „Wenn sich die chinesische Wirtschaft erholt, wird es für Europa schwierig sein, so viel LNG anzuziehen“.”

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Eine enorme Flexibilität legt die Leopoldina an den Tag. Im Frühjahr wurde ein Importstopp von russischem Gas noch als handhabbar bezeichnet. Mittlerweile scheint man es aber etwas anders zu sehen, jedenfalls, wenn man dem Spiegel glaubt.

“»Ich mache mir große Sorgen, dass wir, wenn wir jetzt nicht handeln, ganze Industriestränge verlieren – gerade in der Grundstoffindustrie«, mahnte der Leopoldina-Präsident. »Das würde eine noch viel höhere Abhängigkeit von Asien und vor allem China bedeuten.« Die Chemieindustrie etwa komplett aus Deutschland und Europa auszulagern, hielte er für einen »fundamentalen Fehler« – gerade mit Blick auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2045.”

Zwischen den Zeilen kann man sogar einen zarten Hinweis auf Fracking entdecken.

“Einen schnellen Verzicht auf Erdgas könne sich Deutschland trotz Energiewende nicht leisten. »Wir werden noch mindestens die nächsten 20 Jahre weiterhin Erdgas brauchen«, sagte Haug. Derzeit würden etwa fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas in Deutschland gefördert. Durch den Einsatz moderner Bohrtechnik könne in den nächsten zwei Jahren die Fördermenge vervierfacht werden. Damit könne ein Viertel des Gesamtbedarfs in Deutschland gedeckt werden. Gemeinsam mit den von Januar an verfügbaren LNG-Terminals »kann damit der deutsche Gasbedarf zeitnah über den Weltmarkt gedeckt werden«, prognostizierte Haug. »Irgendwann wird Erdgas zu schade sein, um es zu verbrennen, aber wir brauchen es in der Grundstoffindustrie, zum Beispiel um Düngemittel oder Kunststoffe herzustellen.«”

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Der Kapitalismus wird das Klima retten. Das sagt Daniel Stelter auf seinem Blog und zitiert aus der Financial Times.

“Es ist ja besonders in Deutschland populär, über Verzicht im Alleingang das Klima zu retten. Bringt wenig, wird keine Nachahmer finden und ist auch unnötig. Wie immer wird es der menschliche Erfindungsgeist sein, der das Klima rettet und wer da nicht mitmachen möchte, der verliert.”

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Deutsche Polizisten wollen das geplante LNG-Terminal in Wilhelmshaven besser schützen. Von wem eine Gefahr für die Baustelle ausgeht, das geht aus dem Spiegel-Artikel leider nicht hervor.

“”Nach den Angriffen auf die Ostseepipelines haben wir die Schutzmaßnahmen sowohl personell als auch technisch deutlich erhöht«, erklärt der Oldenburger Polizeipräsident Johann Kühme. Ein Angriff auf die Infrastruktur für Flüssiggas könnte »schwer­wiegende Auswirkungen auf die Energieversorgung in ganz Deutschland« haben.”

Im Sommer 2022 haben wir über ein ähnliches Thema schon mal geschrieben. Damals schaffte Luisa Neubauer (“war doch alles nur ein Scherz”) es in die Twittertrends mit dem Hastag #Pipeline in die Luft”.

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Der größte Energiespeicher der Welt soll in Süddeutschland entstehen. Das Handelsblatt berichtet (Bezahlartikel).

“Obwohl Deutschland mitten in der Energiekrise steckt, stehen täglich viele Windräder still. Sie werden gestoppt, wenn sie mehr Strom produzieren, als das Netz vertragen kann. Das kostet den Stromverbraucher viel Geld: 2021 lagen die sogenannten Redispatch-Kosten für solche Sicherheitsmaßnahmen bei rund 2,3 Milliarden Euro.

In Zukunft könnte sich das ändern. Schon in zweieinhalb Jahren soll der weltweit größte Batteriespeicher im Nordosten Baden-Württembergs den Betrieb aufnehmen. Über eine Fläche von 4,5 Fußballfeldern sollen sich Lithium-Ionen-Batterien mit einer Leistung von 250 Megawatt in mehreren Containern dann neben dem Umspannwerk in Kupferzell erstrecken.”

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Schuldzuweisung

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 06. 10. 22. Ein Artikel berichtet über Fehlinformationen zu den Hurrikanen in Amerika. Am Ende des Artikels wird berichtet, dass dem Gouverneur von Florida die Schuld an den Schäden durch den Hurrikane Ian zugeschrieben werden, da er es versäumt hat, bestimmte Gesetze zu erlassen. Sicherlich wäre ein Gesetz sinnvoll gewesen, welches Hurrikanen die Überschreitung der Grenzen nach Florida verbietet. Doch was, wenn sich der Hurrikane nicht daran hält?

Die ganze Geschichte erinnert mich sehr an die Aar Flut von vor etwas mehr als einem Jahr. Auch damals wurde Armin Laschet als Ministerpräsident für die Flutkatastrophe verantwortlich gemacht, weil er Maßnahmen gegen den Klimawandel versäumt hatte. Es ist erstaunlich, wie sehr die Menschen für dumm verkauft werden. Im Jahr 2018 wurde die Dürre beklagt und das als ein absolutes Zeichen des Klimawandels angesehen wurde. Solche Dürren würden sich in Zukunft häufen. Bei der Aar Flut wurde wieder ganz eindeutig der Klimawandel herangezogen. Es wurde in den Medien erklärt, dass die wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann und das regnet dann ab. Da frage ich mich: Ja, was denn nun?

Alle diese Besonderheiten des Wetters (ich sage bewusst nicht Extremwetter) hat es schon immer gegeben. Die Aar Fluten gab es schon 1804 und 1910. Da herrschten noch ganz andere Klimazustände. Bei der letzten Aar Flut war lediglich die zu enge Bebauung für größere Schäden verantwortlich, nicht jedoch die Klimaänderung.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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