Norwegen verschärft Auflagen für die Errichtung von Windkraftanlagen

Kein Glück mit dem Wetter hatten die Aktivisten von Extinction Rebellion (XR) kürzlich in Paris. Gerade mal 20 Grad zeigt das Thermometer an, als sich mehrere Mitglieder der Klimasekte an ein Gitter vor dem Wirtschaftsministerium ketteten. Wer konnte schon den Wetterumschwung zu kühlerem Wetter vorhersehen wenn doch die Erde gerade verbrennt? Anschließend wurden die XR Demonstranten von anderen Aktivisten mit roter Farbe begossen. Rote Farbe muss nämlich immer dabei sein, nur wenn es nach Blut aussieht, dann war die Aktion gut. Wer jemals nass im Wind bei relativ niedrigen Temperaturen stand, der weiß, wie unangenehm das sein kann. Auf den fleischfarbenen Trikotagen hält sich Feuchtigkeit zudem noch etwas länger. Aber Aktivisten sind erfinderisch, sie hatten beschichtete Folien dabei, wie man sie von Unfällen kennt. Dort benutzt man allerdings die goldene Seite nach innen, wenn man jemanden wärmen will. Die XR Jünger wussten das offensichtlich nicht. Einer der Angeketteten trug keinen Mundschutz und das in Zeiten einer Pandemie als Mitglied einer Weltuntergangssekte! Vielleicht wollte er es nur konsequent wissen oder hatte schon Corona?

Wer dem Link zu Twitter folgt, der kann in den Antworten sogar einen Aktivisten im Lacoste Polo erblicken, lässig den Mundschutz ums Kinn gelegt. Vornehm geht die Welt zugrunde….

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Der selbsternannte Experte Professor Volker Quaschning verblüfft einmal mehr. Auf Twitter versucht er die Angst zu zerstreuen, dass es zu Engpässen an den Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge kommen könnte.

Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich. Sein Statement, dass es ja bei den Verbrennern auch keine Engpässe gibt ist schon etwas skurril. In Deutschland gibt es aktuell 14.500 Tankstellen, die mehrere Zapfsäulen haben. Und da Verbrenner eine erheblich größere Reichweite haben, müssten die nicht so oft an die Lade/Zapfsäule wie ein Elektrofahrzeug bei gleicher Fahrleitung. 200 km Leistung nachladen innerhalb von 30 Minuten gilt für Elektrofahrzeuge schon als gut. Der ADAC hat verschiedene Modelle daraufhin untersucht.

In 30 Minuten hat an einer Zapfsäule aber deutlich mehr als 1 PKW getankt. Rechnet man nur 5 Minuten für Tanken und bezahlen, dann wären 5-6 Autofahrer mit Verbrenner versorgt und vermutlich schon lange wieder auf dem Weg, ehe das E-Fahrzeug seine 200 KM Reichweite nach 30 Minuten hat. Ganz zu schweigen davon, dass die Autos mit Verbrenner vollgetankt sind und dann deutlich größere Reichweiten haben. Und Professor Quaschning scheint nicht berücksichtigt zu haben, dass Tankstellen komplett dezentral aufgestellt sind. Jede hat eigene Tanks, sie werden nicht über ein Netz versorgt, an dem sich auch andere bedienen.

Das sind aber alles nur nette Rechenspielereien und vielleicht glaubt Professor Quaschning ja, dass sein Video Menschen nun die Angst vor dem Elektro-Auto nimmt. Man sollte eigentlich eine ganz andere Überlegung anstellen, die eben nicht das Schnelladen betrifft, denn das gilt ja nur für Reichweiten von ca. 200 Km. Zudem vermindert Schnellladen die Lebensdauer der Batterie. Geht man von gewünschten 1 Million Elektroautos im Land aus und würde eine Ladestelle bei optimaler Belegung ca. 3-4 Autos innerhalb von 24 Stunden normal laden, dann bräuchte man schon einmal ca. 300.000 Stellen. Geht man von Peaks am Abend (nach Feierabend) und morgens (Wagen steht an der Arbeitsstelle) aus, dann dürfte diese Zahl vermutlich noch viel höher sein. Gemeint ist hier die Stromversorgung für Elektromobil-Besitzer, die keinen Stromanschluss vor der Haustür haben und es geht hier nicht um das Schnellladen!

Aktuell hat Deutschland laut Statista ca. 20.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen. Private Ladesäulen sind nicht beinhaltet. Die Zahl steigt zwar, aber von 5.000 neuen Säulen pro Quartal ausgehend (das ist das aktuelle Tempo), wäre es also noch etwas Weg zu gehen. Von Ladestellen im öffentlichen Raum, sprich für Bewohner von Mietswohnungen in größeren Einheiten ganz zu schweigen. Bei einem Haus baut man immer erst das Fundament und dann die Geschosse. Bei der Energiewende läuft es offenbar anders herum. Allerdings darf man sich dann nicht wundern, wenn das Haus Risse bekommt oder sogar einstürzt.

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Biogas gilt ebenfalls als Erneuerbare Energie. Schnellwachsende Pflanzen wie Mais gelangen zur Vergärung und fleißige Bakterien produzieren dann Methan. T-Online untersucht in einem Artikel, wie umwelt- und klimaschonend Biogas ist. Es wäre in der Debatte schon einiges gewonnen, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es keine Gewinnung von Strom gibt, die nicht auch Nebenfolgen hat. Bei Biogas ist es zum Beispiel das Entweichen von Methan oder auch Lachgas, die beide deutlich klimaschädlicher sind als CO2. Es waren vor Jahren vor allem Grüne, die den Bauern erzählt haben, dass sie die neuen Ölscheichs wären. Die gleichen Grünen waren es auch, die dann später die „Vermaisung“ der Landschaft beklagten und den Verlust von Diversität. Schöner Spagat.

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Im Vorzeigeland für Erneuerbare Energien Norwegen werden gerade die Auflagen für die Errichtung von Windkraftanlagen verschärft. Mindestens 800 Meter bzw. die vierfache Turbinenhöhe sollen zukünftig als Abstand gelten. Vor allem soll es Folgeabschätzungen geben. Etwas, was man in Deutschland vermisst. Weiterlesen hier.

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Zu Gast bei Markus Lanz war Luisa Neubauer. Sie musste sich fest vorgenommen haben, einen Redeanteil von mindestens 60% zu erreichen, was bei 3 Gästen etwas ungleich verteilt ist. Als Counterpart trat u. a. Friedrich Merz auf. Der tat Neubauer nicht den Gefallen, irgendetwas von den vielen Dingen, die sie an diesem Abend im schnellen Redeschwall vortrug, in Abrede zu stellen. Er stimmte ihr einfach bei sehr vielen Dingen grundsätzlich zu. Das aber schien sie dann doch in Rage zu bringen und so versuchte sie Merz beim CO2-Preis irgendwie festzunageln. Aber selbst das misslang ihr, obwohl Markus Lanz ihr helfend zur Seite sprang. Das ganze wirkte irgendwie als wenn Merz ein Assessment-Center durchlaufen sollte mit Neubauer als Frager und Lanz als Coach an der Seite.

Ein Highlight war der Schlagabtausch, als sich Neubauer über die Schadensersatzzahlungen für die Kohlekraftwerke aufregte und Merz ihr nüchtern sagte, dass dies die Basis für Genehmigungen von staatlicher Seite ist. Auch ihr Versuch, dass man es doch hätte anders verhandeln können, blitzte bei ihm ab: Wenn man das über Gerichtsverfahren hätte geregelt, wäre es teurer und langwieriger geworden, sagte Merz. Danach war erst einmal Ruhe.

Zwei Dinge stachen in der Diskussion heraus: Die Verachtung für die freie Marktwirtschaft durch Luisa Neubauer – man merkte förmlich, dass sie sich mehrfach auf die Zunge biss, um es nicht frank und frei heraus zu sagen und eine despektierliche Aussage zum Mandat von Friedrich Merz. Er wäre mandatsmäßig ein Nichts, sagt eine niemals demokratisch legitimierte Sprecherin einer Bewegung. Da musste sogar Lanz nachhaken und fragen, ob er richtig gehört hat. Merz schien das überhört oder schnell vergessen zu haben, weil er später von einer Unterhaltung ohne Polemik sprach.

Übrigens: Neubauers Vorhaben mit dem 60% Redeanteil gelang, nur beim Thema Steuern durfte Merz mal etwas länger am Stück reden. Schade eigentlich, dass die Redaktion Lanz nicht besser briefte vor der Sendung. So gelang es Neubauer, Budgets, die das Pariser Abkommen nicht vorsieht, als Fakt darzustellen und sie versuchte Merz auch dort festzunageln – vergeblich. Ein anderer Moderator hätte an der Stelle mit Sicherheit eingehakt statt einfach das Framing abzunicken. Einen Rat hatte Merz aber am Ende für die junge Aktivistin:

„Frau Neubauer, kandidieren Sie doch im kommenden Jahr für den Bundestag und kämpfen Sie um Mehrheiten!“

Es wäre ja durchaus möglich, dass sich die beiden dann wiedersehen.

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