IPCC im Jahr 2007: „Es bleiben vielleicht nur noch acht Jahre bis zur Klimakatastrophe“

Im Jahr 2007 warnte der IPCC anlässlich der Herausgabe des 4. Klimazustandsberichts, dass die Zeit allmählich knapp werde, um die Klimakatastrophe noch zu vermeiden. Man hätte vermutlich nur noch 8 Jahre, um der Apokalypse zu entkommen. Man müsse umgehend handeln, sonst drohe die Hölle auf Erden. The Guardian schrieb am 5. Mai 2007:

Governments are running out of time to address climate change and to avoid the worst effects of rising temperatures, an influential UN panel warned yesterday. Greater energy efficiency, renewable electricity sources and new technology to dump carbon dioxide underground can all help to reduce greenhouse gas emissions, the experts said. But there could be as little as eight years left to avoid a dangerous global average rise of 2C or more.

Rechnen wir kurz nach: 2007 plus 8 ergibt 2015, unser heutiges Jahr. Von der Klimakatastrophe ist allerdings immer noch nichts zu sehen. Die Temperatur liegt heute auf dem gleichen Niveau wie 2007 – und wie 1998. Auch Wetterextreme haben nicht zugenommen. Ganz offensichtlich hat man 2007 wohl etwas übertrieben. Erinnern will sich daran heute niemand mehr. Man blickt lieber in die Zukunft. Was geht mich mein Geschätz von gestern an? Gelernt hat man aus der Pleite trotzdem: Kurzerhand verdoppelte Mojib Latif jetzt die Zeitspanne auf 15 Jahre und startet die Uhr 2015 einfach wieder neu bei Null. Genial. Die Welt berichtete am 5. April 2015:

Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Das ist die Botschaft, die Klimaforscher den Politikern auf der ganzen Welt auf den Weg geben. Nur noch 15 Jahre bleiben nach ihrer Ansicht, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen. „Wenn der weltweite Kohlendioxidausstoß 2030 immer noch steigt, wird es zu spät sein“, sagt der Klimaforscher Mojib Latif vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Es ist das erste Mal, dass Latif sich öffentlich so konkret festlegt.

Im Jahr 2030 ist Latif dann in Rente und es kann ihm dann herzlich egal sein, ob er richtig oder falsch lag. Ihm muss dabei bewusst sein, dass die Temperaturen auch in 15 Jahren noch auf dem heutigen Niveau liegen könnten, da die Ozeanzyklen bis dahin kühlend wirken werden. Siehe „Judith Curry prognostiziert Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre: Hans von Storch fordert in einem solchen Fall Misstrauensvotum gegen CO2„.

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Das Wissenschaftskommitee des Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat vor kurzem die NASA angewiesen, ihre Mittel verstärkt in der Weltraumforschung und weniger im Bereich des Klimawandels einzusetzen. Eine gute Maßnahme. Siehe Details auf WUWT.

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Die Deutsche Bundesregierung schlägt vor, Entwicklungsländer mit Klimarisiko-Versicherungen auszustatten, um Extremwetterschäden abzupuffern. Am 7. Mai 2015 war auf der Webseite der Bundesregierung zu lesen:

Risiken des Klimawandels absichern
[…] Zur Vorbereitung des G7-Gipfels im bayerischen Elmau im Juni wurde jetzt auf der Konferenz zum Thema Klimarisiko-Versicherungen diskutiert, wie man die Folgen des Klimawandels in den Entwicklungsländern minimieren kann. „Der Klimawandel stellt die Entwicklungsländer vor enorme Herausforderungen. Zuletzt hat der Zyklon Pam viele Inseln im Südpazifik schwer zerstört. Der Klimawandel kann Entwicklungserfolge mit einem Schlag zunichtemachen und stürzt die Menschen in neue Armut“, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller bei der Eröffnung der Konferenz in Berlin. „Über Klimaziele zu verhandeln ist wichtig, aber wir brauchen auch konkrete Lösungen. Klimarisiko-Versicherungen sind hier eine wirksame Möglichkeit, den Menschen konkret vor Ort in schwierigen Situationen schnell zu helfen.

Was ist von dieser Initiative zu halten? Die Bezeichnung der Versicherung ist zunächst einmal falsch. Aus klimatischer Sicht ist keine Steigerung von Extremwetter in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen. Extremwetter ist ein ständiges Problem: früher, heute und auch in Zukunft. Ein passenderer Name wäre daher „Extremwetter-Versicherung“. Es ist in der Tat so, dass Dürren und Wirbelstürme in einigen Regionen der Erde häufiger vorkommen als zum Beispiel im reichen Westeuropa. Dafür können wir uns glücklich schätzen. Solidarität mit Hurrikan- und Dürre-Opfern ist notwendig, und finanzielle Hilfe bei der Bewältigung der Schäden löblich. Es ist richtig, was Entwicklungsminister Gerd Müller sagt, wenn man es „übersetzt“: EXTREMWETTER kann Entwicklungserfolge mit einem Schlag zunichtemachen und stürzt die Menschen in neue Armut. Die Einrichtung und Finanzierung von Versicherungen durch reiche Industriestaaten ist daher vernünftig.

Zur Finanzierung der Versicherungen lesen wir auf der Webseite der Bundesregierung:

Bisher sind weltweit 100 Millionen Menschen gegen die Folgen des Klimawandels versichert. In den nächsten fünf Jahren sollen 500 Millionen Menschen Versicherungsschutz haben, so das erklärte Ziel der Initiative. Dabei sollen öffentliche Mittel der G7-Staaten, aber auch Kapital der Privatwirtschaft zum Einsatz kommen, um eine möglichst große Wirkung zu erreichen. Erfolgreiche Ansätze für Klimarisiko-Versicherungen gibt es bereits, beispielsweise die African Risk Capacity (ARC), die mit deutsch-britischer Unterstützung afrikanische Länder gegen Dürreschäden versichert. Die Bundesregierung wird im Rahmen der G7-Initiative für den Aufbau von Klimarisiko-Versicherungen 150 Millionen Euro bereitstellen.

Der Anatz ist vernünftig. Unvernünftig hingegen ist die Erklärung über den Klimawandel. Weshalb geht man diesen fragwürdigen Weg, wenn es auch ohne eingeredete Klimaschuld ginge? Würden wir das Geld nicht zur Verfügung stelllen, wenn der Klimawandel keine Rolle spielte?

 

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