Wichtiges Klimaalarmblog plötzlich verwaist: Hat sich Betreiber Grant Foster von der Klimahysterie abgewendet?

Das „Open Mind“ Klimaalarmblog des IPCC-Anhängers Grant Foster alias „Tamino“ ist seit mehreren Monaten plötzlich verwaist. Seit dem 18. Juli 2014 herrscht dort Sendepause. Zuvor konnte man dort gleich mehrere Klimaalarm-Artikel pro Woche finden. Die Klima-Blogosphäre rätselt, was wohl passiert ist. Der Betreiber des weltweit größten Klimablogs WUWT, Anthony Watts, hofft, dass Foster wohlauf ist. Vielleicht hat Foster einfach eingesehen, dass er jahrelang mit seinem Klimaextremismus daneben lag.  In der Vergangenheit hatte Foster auch mit Deutschlands vermutlich schärfstem Klimawarner Stefan Rahmstorf zusammen publiziert. Noch im Februar 2014 hatten wir an dieser Stelle die Foster-Rahmstorf-Liaison näher beleuchtet:

Der IPCC-nahe Klimastatistiker Grant Foster, auch als “Tamino” bekannt, hat in einem Blogartikel versucht, die unerwartete Erwärmungspause der letzten 16 Jahre als ganz normal und völlig im Trend liegend darzustellen. Fosters Kumpel Stefan Rahmstorf jubilierte und verlinkte den Artikel sogleich in seinem Klimalounge-Blog. Auf den ersten Blick sieht alles einwandfrei aus. Erst wenn man hinter die statistischen Kulissen schaut, wird erkennbar, mit welchen Mitteln hier gearbeitet wurde. DH7FB hat den Trick nun im Wetterzentrale-Forum aufgedeckt (hier und hier): Foster hatte in seiner Graphik kurzerhand die langfristige Erwärmungsrate auf 0,13 Grad pro Jahrzehnt abgesenkt, ohne es an die große Glocke zu hängen. So fing er die letzten 16 zu kalten Jahre noch ein. Dummerweise postulieren aber die meisten IPCC-Klimamodelle Erwärmungsraten, die etwa doppelt so hoch liegen, wie die von Foster verwendete…

Auch wir hoffen natürlich, dass es Foster gut geht und dass die Inaktivität in seinem Blog vielmehr seine Abkehr vom klimaalarmistischen Gedankengut signalisiert. Wenn auch andere seinem Schritt folgen würden, wäre die Grundlage für ein neues Zeitalter in der Klimadiskussion gelegt.

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Peter Heller am 12. Oktober 2014 im ScienceSkepticalBlog:

Die gefährliche Utopie der Klimakrieger

“Wie viele weitere Warnungen von Klimaforschern müssen eintreffen, bevor sie ernst genommen werden?” fragt Stefan Rahmstorf angesichts von Computersimulationen, die den Zerfall des westantarktischen Eisschildes prognostizieren. Hypothetische Ereignisse einer fernen Zukunft als “eingetroffene Warnung” zu bezeichnen, entlarvt den Forscher als Aktivisten. Der auch noch verdrängt, daß bis dato keine einzige der vielen Warnungen alarmistischer Klimaforscher eingetroffen ist. Trotzdem kann man eine Antwort geben: Keine. Die jahrzehntelange Propaganda selbsternannter Klimaschützer war überaus erfolgreich. Die Idee von der Notwendigkeit zur Dekarbonisierung ist bereits in einem nicht mehr steigerungsfähigen Ausmaß in der Politik verankert. Das Wort von der Erderwärmung als größte Herausforderung der Menschheitsgeschichte wird tagtäglich durch die Medien verbreitet. Umwelt- und sonstige Interessenverbänden, Kirchen, Gewerkschaften und ein großer Teil der Wirtschaft agieren in dieser Angelegenheit wie gleichgeschaltet. Selbst die Bevölkerung stimmt dem Raubzug namens Energiewende mehrheitlich zu. Ganz zu schweigen von vielen weiteren Geldverbrennungsaktionen (Elektromobilität) und einer Unmenge an Vorschriften und Gängelungen, die Freiheiten in vielerlei Hinsicht einschränken.

Stefan Rahmstorf und seine Mitkämpfer haben erreicht, was zu erreichen war. Skepsis ist an den Rand gedrängt und lebt nur noch in wenigen Online-Biotopen. Die Präsenz der Apokalypse in unser aller Phantasie kann nicht noch weiter gesteigert werden. Jedes neue Menetekel verpufft daher wirkungslos.

Die im einleitenden Zitat deutlich werdende Frustration beruht wohl eher auf dem Ausbleiben realer Effekte nach 30 Jahren Klimadebatte. Die Emissionen sinken nicht. Sie steigen auf breiter Front – im Jahr 15 der Energiewende auch wieder in Deutschland. Klimaschutz ist etabliert ohne zu funktionieren. Die Hindernisse sind nicht ein Mangel oder eine verfehlte Gestaltung politischen Handelns. Die Hürde liegt im Menschen selbst und in den Gegebenheiten, die er auf seinem Planeten vorfindet.

Die Bereitstellung von Energie in geeigneter Form ist die Grundlage unseres Wirtschaftens. Die Basis einer modernen, aufgeklärten und Prinzipien wie Freiheit und Gleichheit verpflichteten Zivilisation ist ein diskriminierungsfreier Zugang zu Energieträgern. Es sollte nicht vom individuellen Wohlstand abhängen, nicht vom Wohnort und nicht vom Zeitpunkt, ob man heizen oder kochen, etwas produzieren und seine Mobilitäts- oder Kommunikationsbedürfnisse stillen kann. Allein Kohlenwasserstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Methanhydrat, bei deren Verbrennung prinzipbedingt Kohlendioxid entsteht, erfüllen diesen Anspruch. Nur sie können die erforderliche Vielfalt an Maschinen und Apparaten betreiben (insbesondere über den Umweg der vorgeschalteten Umwandlung chemischer Energie in Elektrizität), sind weit genug verbreitet, einfach genug transportabel und häufig genug vorhanden. An irgendeinem Punkt jeder Wertschöpfungskette wird daher immer auf sie zurückgegriffen. Aktuell etablierte Klimaschutzmaßnahmen bedeuten nur eine Verlagerung der Emissionen. Leichtbau mittels Kohlefaserverbundwerkstoffen beispielsweise verschiebt diese vom Betrieb eines Fahrzeuges hin zu dessen Herstellung. Maßnahmen, die der Effizienzsteigerung dienen, erzeugen in wettbewerblich orientierten Märkten automatisch Rebound-Effekte. Ein prägnantes Beispiel ist die zivile Verkehrsluftfahrt, in der Effizienzsteigerungen von 1-2% pro Jahr ein Wachstum der zurückgelegten Passagierkilometer (und damit der Emissionen) von 4-5% über sinkende Ticketpreise induzieren. Auch indirekte Rückkoppelungen sind hier zu nennen. Was man an Heizkosten spart, fließt eben in die nächste Urlaubsreise.

In gewissem Umfang substituierbar sind Kohlenwasserstoffe nur durch Energieträger wie Uran oder Thorium, die die Nutzung der Kernkräfte gestatten. Auch diese findet man überall auf der Welt in ausreichender Menge. Zur Verfügung steht eine erprobte Technologie allerdings nur für die stationäre Verwendung und für die Energieversorgung von Schiffen, die gegenwärtig in Deutschland nicht die erforderliche Akzeptanz besitzt.

Andere geeignete Energieträger hat unser Planet leider nicht zu bieten. Manche (etwa Ammoniak) kommen durchaus in der Natur vor, sind aber vergleichsweise selten. Natürliche Energieflüsse wie strömendes Wasser oder die Erdwärme anzuzapfen, ist nur in Regionen mit geeigneter Geographie möglich. Wind und Sonne liefern wetterabhängig unzuverlässig und ungeregelt. Man kann sie natürlich durch Energiespeicher puffern und insbesondere die Herstellung von Energieträgern wie Wasserstoff mit ihrer Hilfe gilt als Pfad zur „klimaneutralen“ Gesellschaft. Ein Irrweg.

“Energie” ist ein abstrakter physikalischer Begriff. Der Energiegehalt eines Systems steht für dessen Fähigkeit, Arbeit zu leisten. Da man Energie nicht aus dem Nichts gewinnen kann, ist dieses Potential dem System wiederum durch Arbeit zuzuführen. Auch Energiespeicher wie Pumpspeicher oder Batterien sind letztendlich Maschinen, die Arbeit leisten, um eine Energieform in eine andere zu überführen. Aus Windstrom Wasserstoff zu machen, ist nicht Energieproduktion, sondern Energieverbrauch. Bei Kohlenwasserstoffen hingegen hat die Natur den größten Teil der Arbeit bereits geleistet. Seit mindestens zwei Milliarden Jahren nutzen Algen in den Weltmeeren das Sonnenlicht, um Kohlenhydrate zu synthetisieren, aus denen durch weitere chemische und physikalische Prozesse Stoffe wie Erdöl und Erdgas hervorgegangen sind. Zwischen diese Quelle und den Nutzer einen aus Unmengen an Beton und Stahl bestehenden weiteren Umwandlungsschritt zu setzen, stellt eine Vernichtung von Werten dar, die einmal mehr Emissionen nur verlagert. Ganz wie beim Elektromobil, dessen Batterie mit Strom aus einem Gaskraftwerk geladen wird. Effizienter wäre, das Gas direkt im Motor zu verbrennen.

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