FAZ: „Die Klimamodelle und mit ihnen die Forscher müssen etwas übersehen“

Joachim Müller-Jung arbeitete am 27. August 2014 in der FAZ wichtige Probleme der Klimawissenschaften heraus:

Extremes Wetter, pausierendes Klima: Genaueres gerne später
Harte Zeiten für Klimaforscher: Sie rechnen und rechnen – und bleiben dennoch Anworten schuldig. Das kann Jahrzehnte so gehen. Die globale Erwärmung pausiert, weshalb weiss keiner. Erstaunlich, was da alles zusammen kommt an Ideen. Geduld ist gefragt. Aber hat die auch die Politik? […] Der Trend ist dem Potsdamer [PIK-] Modell zufolge eindeutig: Je wärmer die Welt, desto wahrscheinlicher werden Extremwetterlagen. So eindeutig sah vor etwa anderthalb Jahrzehnten allerdings auch der Trend für die globalen Temperaturen aus: Die Kurve zeigte mit steigendem Kohlendioxidgehalt in der Luft stetig aufwärts. Inzwischen ist klar: Die Klimamodelle und mit ihnen die Forscher müssen etwas übersehen. In den letzten fünfzehn Jahren ist die Globaltemperatur nach Angaben des Weltklimarates lediglich um 0,05 Grad gestiegen – deutlich weniger, als erwartet worden war. Für diesen Pauseneffekt, den Hiatus, hat man inzwischen mehr als ein Dutzend Lösungsmöglichkeiten angeboten:

Weiterlesen in der FAZ.

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Das Internetmagazin Erneuerbare Energien bemängelte am 7. August 2014:

Neue Klimastudie erschienen – ein Kommentar
Dresden ignoriert Klimawandel
Im Wahlkampf in Sachsen spielt die Energiewende keine Rolle – bisher. Denn jetzt hat die TU Dresden den Klimawandel im Freistaat unter die Lupe genommen. Die Zahlen sind alarmierend. In Dresden führt das aber nicht zum Umdenken in Sachen Energiepolitik.

Hilfe, der Klimawandel lässt Dresden zugrunde gehen! Eine steile These. Wie macht sich die aufziehende Katastrophe denn in Sachsen bereits bemerkbar? Das wollen wir genauer wissen. Lesen wir dazu etwas weiter:

Klimawandel ist in Sachsen angekommen
Diese Blockadepolitik wird sich Dresden nicht mehr lange leisten können. Dass auch in Sachsen mit dem Klima nicht alles in Ordnung ist, hat Umweltminister Kupfer jetzt schwarz auf weiß. Die Jahresmitteltemperatur ist in den vergangenen 30 Jahren um 0,6 Grad angestiegen. Das hat dazu geführt, dass im Freistaat die Anzahl der Tage im Jahr, an denen die Temperaturen 25 Grad Celsius übersteigen, um 17 Prozent zugenommen haben.

Tja, das Berkely-BEST-Projekt hat sich die Dresdner Temperaturdaten mal angeschaut und musste die Erwärmung ‚leider‘ etwas herunterkorrigieren. Anstatt 0,6°C in 30 Jahren fanden die Kalifornier lediglich 0,75°C pro 100 Jahre. Und in den letzten 15 Jahren ist es dabei überhaupt nicht mehr wärmer geworden. Bei Betrachtung der realen Daten will die Klimakatastrophe einfach nicht so recht überzeugen. Lesen wir weiter bei den Erneuerbaren Energien:

Gleichzeitig hat der Klimawandel vor allem Auswirkungen auf die Wetterkapriolen. Während in den Monaten, in denen die Landwirtschaft den Regen braucht, zwölf Prozent weniger Regen auf Sachsen niedergehen, steigt das Risiko von Starkregen in den Monaten Juli bis September drastisch an. In diesen Monaten ist in den vergangenen 30 Jahren die Zahl der Gewitter um 18 Prozent angestiegen. Die Niederschlagsmenge stieg dabei um zwölf Prozent. Das sind die Ergebnisse einer Klimastudie, die das Institut für Hydrologie und Meteorologie der TU Dresden im Auftrag des sächsischen Umweltministeriums erstellt hat.

Es reicht leider nicht, die letzten 30 Jahre zu betrachten. Die bekannten Ozeanzyklen haben einen Umlauf von 60 Jahren und beeinflussen das Klimageschehen maßgeblich (siehe z.B. „Die Nordatlantische Oszillation beeinflusste die Arktis und Nordeuropa während der letzten 5000 Jahre in systematischer Weise„). In Zukunft mehr Starkregen und Überschwemmungen? Die Wissenschaft sagt eindeutig nein („Neue begutachtete Studie in Nature Climate Change: Klimawandel lässt Hochwasser in Europa wohl in Zukunft seltener werden„). Und noch ein letzter Blick in den verunglückten Text:

Dass der Klimawandel an den sächsischen Landesgrenzen nicht Halt macht, weiß man im Freistaat schon lange. Niemand wird das „Jahrhunderthochwasser“ im Jahr 2002 vergessen. Das medienwirksame Krisenmanagement hat damals Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Posten gerettet.

Sächsisches Hochwasser als Folge des Klimwandels? Der Spiegel hat 2013 dazu den Klimawissenschaftler Hans von Storch befragt:

SPIEGEL: Herr Storch, Deutschland meldet Land unter. Sind die Fluten bereits eine Folge der globalen Erwärmung?

Storch: Mir sind keine Studien bekannt, nach denen Hochwasser heute häufiger auftreten als in früheren Zeiten. Ich war gerade auf einer Hydrologentagung in Koblenz. Auch bei den Gewässerkundlern hörte ich solche Erkenntnisse nicht.

Siehe auch unseren Beitrag „Was waren die wahren Hintergründe der mitteleuropäischen Flut 2013?„.

Jetzt wollen Sie sicher die Studie im Original selber nachlesen. Zwar findet sich die Projektbeschreibung im Internet, aber irgendwie ist die Studie selber nicht auffindbar. Im Sinne der Transparenz sollten die Ergebnisse nun schnellstmöglich im Internet als pdf zur Verfügung gestellt werden, damit die kühnen Behauptungen überprüfbar werden.

 

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