Neuer Kälterekord auf Grönland: Unfassbare minus 66 Grad

Hier etwas für alle Nordlichter, die sich für den Klimawandel in Hamburg und Norddeutschland interessieren. Am 7. Januar 2020 nahm Sebastian Lüning als Experte an einer Anhörung des Ausschusses für Umwelt und Energie der Hamburgischen Bürgerschaft zum Hamburger Klimaplan teil. Zusätzlich erstellte Lüning eine schriftliche Stellungnahme, die sie hier als pdf herunterladen können. Im Folgenden die Zusammenfassung:

Stellungnahme

zur Drucksache 21/19200 der Hamburgischen Bürgerschaft:
Erste Fortschreibung des Hamburger Klimaplans und Gesetz zur Änderung der Verfassung, zum Neuerlass des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes sowie zur Anpassung weiterer Vorschriften (Senatsantrag)

durch

Dr. habil. Sebastian Lüning

Klimamodellierer warnen ausdrücklich davor, die neuesten Simulationsergebnisse als politische Entscheidungsgrundlage zu verwenden. Nach Berücksichtigung neuer Erkenntnisse der Schwefeldioxid-Aerosolforschung suggerieren Modelle viel zu hohe Erwärmungsraten. Angesichts zu erwartender hoher Investitionssummen und massiver Eingriffe in die Hamburgische Wirtschaft und Gesellschaft sollten die drastischen Klimaprognosen erneut einer unabhängigen Überprüfung unterzogen werden, um den Gefährdungsgrad realistischer einschätzen zu können. Die aus Computersimulationen stammenden Klimaprognosen für Norddeutschand und Europa können erst dann als politische Planungsgrundlage herangezogen werden, wenn sie erfolgreich mit den vorindustriellen Klimaschwankungen der vergangenen zwei Jahrtausende kalibriert wurden.

Insbesondere sollten die Modelle zunächst die natürlichen vorindustriellen europäischen Wärmephasen des Mittelalters und der Römerzeit reproduzieren können, bevor sie für robuste Zukunftsprognosen einsatzbereit werden. Eine Rückwärtsmodellierung beginnend am Ende der Kleinen Eiszeit um 1850 greift zu kurz, da das Intervall keine rein natürlichen Wärmephasen enthält. Behörden, Politiker und Forscher müssen die enorme natürliche Klimavariabilität der vorindustriellen Zeit aktiv kommunizieren. Ein fortgesetztes Verschweigen (wie im Hamburger Klimabericht 2018) setzt sie dem Vorwurf mangelnder Transparenz aus. Die Klimageschichte beginnt nicht erst am Ende der Kleinen Eiszeit um 1850. Auch die Klimadiskussion kann aus der Geschichte lernen, muß klimahistorische Fakten anerkennen und einbeziehen. Die in Drucksache 21/19200 in Kapitel 3.3.1. angeführt Klimakommunikation sollte dies als wichtigen Tätigkeitsbereich aufgreifen.

Bei der Erstellung von Klimaprognosen sollten in der Vergangenheit gut belegte empirische Zusammenhänge mit einbezogen werden, etwa die systematischen Einflüsse der atlantischen Ozeanzyklen der AMO und NAO. Bei der Diskussion von Extremwetterdaten sollte es verpflichtend sein, die moderne Entwicklung stets im Kontext der Klimageschichte der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende einzuordnen. Nur so kann festgestellt werden, ob ein Prozess bereits die natürliche Schwankungsbreite verlassen hat. Zu kurz gewählte Kontextintervalle stellen eine nicht statthafte ´Rosinenpickerei‘ dar und besitzen keine Aussagekraft für zukünftige Entwicklungen. Politische Maßnahmen sollten angesichts der großen Unsicherheiten im Bereich der Klimasimulationen dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit folgen. Alarmismus ist hier fehl am Platz, stattdessen sollten alle gesellschaftlichen Herausforderungen gleichberechtigt behandelt werden und einer nüchternen Betrachtung von Aufwand und Nutzen genügen. Angesichts der großen gesellschaftspolitischen Bedeutung darf es keinen wissenschaftsfreien Raum für subjektiv eingefärbte Spekulationen geben. Klimapolitik erfordert Augenmaß. Politische Entscheider sollten auf der Basis von Tatsachen entscheiden können und sich nicht von dramatischen Katastrophenszenarien bedrängen lassen – Katastrophenszenarien, die sich bei sachlicher Überprüfung als stark überzogen bzw. rein spekulativ darstellen. Abgeleitete Maßnahmen sollten nicht nur ökologisch nachhaltig sein, sondern auch einer sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit genügen.

Ganze Stellungnahme hier als pdf herunterladen.

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Henrik Müller am 12. Januar 2020 im Spiegel:

Klimawandel: Grünes Gewissen, schwache Politik

Als einzelne sind wir faktisch machtlos gegen den Klimawandel. Dennoch wollen wir helfen, die Erderwärmung zu bremsen. Und nun?

[…] Aus ökonomischer Sicht ist die Erdatmosphäre das ultimative öffentliche Gut. Die Gashülle unseres Planeten gehört niemandem, nicht mal einem Staat. Niemand kann von der Nutzung der Atmosphäre ausgeschlossen werden. Eine unüberschaubare Menge von Akteuren trägt dazu bei, diese globale Ressource zu schädigen. Eine Konstellation mit frustrierenden Implikationen: Selbst wenn Deutschland von heute auf morgen komplett klimaneutral würde, könnten wir am Klimawandel nichts ändern, denn wir tragen als Nation nur zwei Prozent zum globalen Ausstoß an Treibhausgasen bei. Die EU insgesamt, immerhin der drittgrößte Emittent weltweit, könnte womöglich einen gewissen Effekt erzielen. Aber da China und die USA jeweils weit mehr an Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen ausstoßen, könnte auch die EU allein kaum eine Trendwende einleiten.

Ganzen Beitrag auf spiegel.de lesen.

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Still und heimlich wurde jetzt auf Grönland ein neuer Kälterekord aufgestellt, der so gar nicht in das Narrativ des Zeitgeistes passt. Wetter.at am 9. Januar 2020:

Neuer Kälterekord: Unfassbare minus 66 Grad auf Grönland

Kalt, kälter, Grönland. Während 2019 das wärmste Jahr in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen, wie das Amt für Wetterkunde in seinem jährlichen Klimabericht erklärte, wurde in Grönland ein neuer Kälte-Rekord aufgestellt: minus 66 Grad. Auf der Forschungsstation Summit auf Grönland zeigte das Thermometer sagenhafte minus 66 Grad. Bislang lag der Wert bei minus 65,9 Grad. Am 9. Jänner 1954 wurde dieser Wert ebenfalls auf Grönland erzielt.

Ganzen Artikel auf wetter.at lesen.

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Kinder als Klimakiller?! Dass es auf der Gagaleiter immer noch Sprossen nach oben gibt, beweist ein Streitgespräch auf Deutschlandfunk. Es streiten Verena Brunschweiger (Lehrerin, Publizistin und überzeugte Nicht-Mutter) und Nina Pauer (Journalistin, Autorin und „ZEIT“-Redakteurin). Man wünscht sich nach dem Gespräch fast, dass die Eltern der Ökofeministin Brunschweiger ihre eigenen Erkenntnis bereits vor ihrer Zeugung ebenfalls gehabt hätten. Der Welt wäre einiges erspart geblieben und das ist nicht nur der CO2 Fussabdruck von Frau Brunschweiger, sondern auch die absurde Einstellung zu Kindern.

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Der Januar (2020) ist noch nicht mal halb rum und der Berliner Experte für Erneuerbare Energien (Eigenwerbung) Prof. Volker Quaschning verdient sich gerade die dritte Nominierung für den Auweiha Award 2020. Der Mann geht aufs Ganze, vor einer Deutschland-Flagge stellt er äusserst fragwürdige Thesen auf. Es fehlt eigentlich nur der Hashtag: #Umweltschutzistheimatschutz. Ob bald Kriege in den USA, Kanada, Norwegen und Russland drohen? Alle vier sind große Ölförderländer…

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