Studie in Wiley Interdisciplinary Reviews: Der Klimawandel gehört nicht zu den größten Bedrohungen der Menschheit

Im Oktober 2012 erschien im Fachjournal „Wiley Interdisciplinary Reviews: Climate Change“ eine neue Studie von Indur Goklany, in der das sich hartnäckig haltende Gerücht wissenschaftlich überprüft wurde, dass der Klimawandel die schlimmste Bedrohung der Menschheit darstellen würde. Eben dies hatte zum Beispiel der ehemalige US-Präsident Bill Clinton im Jahre 2006 behauptet. Indur Goklany ist Analyst für Wissenschafts- und Technologie-Politik für das US-amerikanische Innenministerium, wo er die Position des Assistenzdirektors für Programme, Wissenschaft und Technik-Politik innehat.

Das Ergebnis von Goklanys Untersuchung ist ernüchternd: Andere Gefährdungen scheinen sehr viel ernster zu sein als der stets zitierte Klimawandel. Der Autor schreibt in der Zusammenfassung seiner Arbeit:

Dieses Paper hinterfragt die These, dass die Bedrohung der Menschheit durch den Klimawandel andere Gefahrenarten in der näheren Zukunft (2085-2100) übertreffen würde. Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation und staatlich geförderte britische Studien ergaben, dass der Einfluss des Klimawandels auf die Menschheit und die Umwelt im Vergleich zu anderen Faktoren bis 2085 nur gering ausfallen wird, und dies sogar für den Fall, dass die wärmsten IPCC-Prognosen eintreten sollten. Insbesondere existieren derzeit mehr als 20 Gesundheitsrisiken, die eine viel wichtigere Rolle für Tod und Krankheit spielen als der Klimawandel. Bis 2085 werden nur 13% der Todesfälle im Zusammenhang mit Hunger, Malaria und Extremwetter (darunter auch die Überflutung der Küsten durch den Meeresspiegelanstieg) auf die Klimaerwärmung zurückzuführen sein. Zudem wird die Erwärmung für die Bevölkerung auch Vorteile bringen, wie z.B. für mehr Trinkwasser sorgen und die Situation der Ökosysteme verbessern, durch Zunahme der biologischen Produktivität und weniger Habitatwechsel. Die Tatsache, dass die Erwärmung keine Hauptrolle für das menschliche Wohl darstellt, wird auch durch Schätzungen des Bruttosozialprodukts erhärtet. […] Eine wärmere Welt, die wohlhabender ist, sollte auch bessere Möglichkeiten besitzen, um Probleme zu lösen, z.B. die Klimaerwärmung. Daher sind andere Bedrohungen, insbesondere eine eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklung größere Gefahren für die Menschheit als die Klimaerwärmung.

 

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