Neue Klimafolgenstudie gibt Hoffnung: Ein halbes Grad mehr oder weniger macht einen großen Unterschied

Lesenswerter Artikel vpon Björn Lomborg am 21. April 2016 in der Welt:

Irritierende Konkurrenz zwischen Hitze- und Kältetod
Internationale Studien belegen, dass selbst bei einer Klimaerwärmung die Zahl der Toten durch Hitze weit geringer ist als jene durch Kälte. Trotzdem suggeriert die US-Regierung das Gegenteil.

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Wollen Sie Harald Lesch mal so richtig in klimaalarmistischer Fahrt erleben? Dann tun Sie sich das folgende 13-minütige Youtube-Video an. Gleich zu Beginn disqualifiziert er sich, in dem er die historische Temperaturentwicklung in Hockeyschläger-Form beschreibt. Ein Ewiggestriger.

 

Ist Lesch wirklich bei Mann et al. stehengeblieben und hat die (wenig) überraschende Wende in den letzten Jahren nicht mitbekommen? In der Realität war es vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode so warm wie heute und vor 5000 Jahren zur Zeit des mittelholozänen Klimaoptimums sogar 2 Grad wärmer als heute. Schön verschwiegen von Harald Lesch. Superpeinlich der Mann.

Abbildung: Temperaturentwicklung der letzten 2000 Jahre auf der außertropischen Nordhemisphäre. Nach: Ljungqvist 2010.

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Von Lobbygruppen bezahlte Umfragen haben wenig Wert, das ist bestens bekannt. Schönes kürzliches Beispiel: Der WWF bezahlte ein Marktforschungsunternehmen, das „zufälligerweise“ ein Wunschergebnis herausbekam, welches dann medial zurück in die Bevölkerung gestreut wurde. Unternehmen-heute.de machte mit und berichtete am 21. April 2016:

UNO-Umfrage: Deutsche für mehr Klimaschutz
Die Deutschen wünschen sich einer Umfrage zufolge mehr Engagement ihres Landes für den Klimaschutz. 54 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass Deutschland nicht genug im Kampf gegen den Klimawandel tut.
Die Deutschen wünschen sich einer Umfrage zufolge mehr Engagement ihres Landes für den Klimaschutz. 54 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass Deutschland nicht genug im Kampf gegen den Klimawandel tut, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Naturschutzorganisation WWF ergab. Anlass für die Umfrage ist die Unterzeichnung des UN-Klimaabkommens von Paris am Freitag in New York. Der Umfrage zufolge finden es 78 Prozent aller Bundesbürger wichtig, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Engagement für schärfere Klimaziele in der EU zeigt. 51 Prozent fänden das sogar äußerst oder sehr wichtig, wie der WWF weiter mitteilte.

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Bleiben wir beim Thema. Die Kühe sind bekanntlich wahre Klimakiller. Durch ihre Rülpser und Pupser zerstören sie unsere Zukunft. Nun scheint die Rettung gekommen: Kühe müssen demnächst wohl verpflichtend eine klimatisch wertvolle Anti-Rülps-Pille nehmen, um ihren Methanausstoß in den Griff zu bekommen. Der Standard schrieb hierzu am 3. Mai 2016:

Wie ein Wirkstoff das schädliche Rülpsen von Wiederkäuern reduziert
Das Molekül 3-Nitrooxypropanol hemmt Mikroorganismen und inaktiviert ein Enzym, das für die Methanbildung zuständig ist Marburg – Im Pansen von Wiederkäuern entstehen durch Methangärung große Mengen des Treibhausgases Methan, die gasförmig ausgestoßen werden. Vor allem die Massenhaltung von Rindern zur Fleisch- und Milchproduktion trägt so zur globalen Erwärmung bei. Wie seit einiger Zeit bekannt ist, senkt die Gabe eines bestimmten Moleküls den Methanausstoß von Wiederkäuern. Nun haben Forscher den Mechanismus dahinter entschlüsselt.

Weiterlesen im Standard.

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Die CO2-Klimasensitivität ist noch immer schlecht bekannt. Der IPCC gibt eine weite Spanne von 1,5°C bis 4,5°C pro CO2-Verdopplung an, was einem Faktor drei entspricht. Neuere Studien gehen davon aus, dass die Klimasensitivität eher im unteren Bereich dieses Unsicherheitsbereichs liegt.

Unter diesem Hintergrund sind die Ergebnisse einer Studie eines Teams um Carl-Friedrich Schleussner vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) von großem Interesse. Die Gruppe bestätigte nochmals, dass die unterschiedlichen Szenarien gänzlich unterschiedliche Auswirkungen auf die Klimaentwicklung haben. Die vormals beworbenenen Katastrophenszenarien könnten sich daher aufgrund der niedrigeren CO2-Klimasensitivität als durchaus beherrschbar entpuppen.

Die Europäische Geowissenschaftliche Union (EGU) gab am 21. April 2016 eine Pressemitteilung im Fachblatt Earth System Dynamics zur Studie heraus. Seltsamerweise blieb die ansonsten so aktive Presseabteilung des PIK hierzu stumm. Vielleicht wegen dieses unbequemen Satzes im letzten Absatz der Pressemitteilung?

“Our results add to a growing body of evidence showing that climate risks occur at lower levels than previously thought.

Hier die Pressemitteilung der EGU in voller Länge:

1.5°C vs 2°C global warming: new study shows why half a degree matters
European researchers have found substantially different climate change impacts for a global warming of 1.5°C and 2°C by 2100, the two temperature limits included in the Paris climate agreement. The additional 0.5°C would mean a 10-cm-higher global sea-level rise by 2100, longer heat waves, and would result in virtually all tropical coral reefs being at risk. The research is published today (21 April) in Earth System Dynamics, an open access journal of the European Geosciences Union, and is presented at the EGU General Assembly.

“We found significant differences for all the impacts we considered,” says the study’s lead author Carl Schleussner, a scientific advisor at Climate Analytics in Germany. “We analysed the climate models used in the [Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)] Fifth Assessment Report, focusing on the projected impacts at 1.5°C and 2°C warming at the regional level. We considered 11 different indicators including extreme weather events, water availability, crop yields, coral reef degradation and sea-level rise.”

The team, with researchers from Germany, Switzerland, Austria and the Netherlands, identified a number of hotspots around the globe where projected climate impacts at 2°C are significantly more severe than at 1.5°C. One of these is the Mediterranean region, which is already suffering from climate change-induced drying. With a global temperature increase of 1.5°C, the availability of fresh water in the region would be about 10% lower than in the late 20th century. In a 2°C world, the researchers project this reduction to double to about 20%.

In tropical regions, the half-a-degree difference in global temperature could have detrimental consequences for crop yields, particularly in Central America and West Africa. On average, local tropical maize and wheat yields would reduce twice as much at 2°C compared to a 1.5°C temperature increase. Tropical regions would bear the brunt of the impacts of an additional 0.5°C of global warming by the end of the century, with warm spells lasting up to 50% longer in a 2°C world than at 1.5°C. “For heat-related extremes, the additional 0.5°C increase marks the difference between events at the upper limit of present-day natural variability and a new climate regime, particularly in tropical regions,” explains Schleussner. The additional warming would also affect tropical coral reefs. Limiting warming to 1.5°C would provide a window of opportunity for some tropical coral reefs to adapt to climate change. In contrast, a 2°C temperature increase by 2100 would put virtually all of these ecosystems at risk of severe degradation due to coral bleaching.

On a global scale, the researchers anticipate sea level to rise about 50 cm by 2100 in a 2°C warmer world, 10 cm more than for 1.5°C warming. “Sea level rise will slow down during the 21st century only under a 1.5°C scenario,” explains Schleussner.  Co-author Jacob Schewe, of the Potsdam Institute for Climate Impact Research in Germany, says: “Some researchers have argued that there is little difference in climate change impacts between 1.5°C and 2°C. Indeed, it is necessary to account for natural variability, model uncertainties, and other factors that can obscure the picture. We did that in our study, and by focusing on key indicators at the regional level, we clearly show that there are significant differences in impacts between 1.5°C and 2°C.”

William Hare, a senior scientist and CEO at Climate Analytics who also took part in the Earth System Dynamics research, adds: “Our study shows that tropical regions – mostly developing countries that are already highly vulnerable to climate change – face the biggest rise in impacts between 1.5°C and 2°C.” “Our results add to a growing body of evidence showing that climate risks occur at lower levels than previously thought. It provides scientific evidence to support the call by vulnerable countries, such as the Least Developed Countries and Small Island Developing States, that a 1.5°C warming limit would substantially reduce the impacts of climate change,” says Hare.

Der ORF griff die Studie in seinem Programm auf:

Was ein halbes Grad plus bedeutet
Laut dem Pariser Klimaabkommen soll die globale Erwärmung zwei Grad nicht übersteigen – besser wäre es noch, es bliebe bei 1,5 Grad. Forscher haben nun untersucht, welche Konsequenzen die beiden Temperaturziele hätten. Die Unterschiede sind beträchtlich.

Weiterlesen beim ORF.

 

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