More of Everything

More of Everything. Das ist der Titel einer Dokumentation über die Forstwirtschaft in Schweden. Sie wurde initiiert von Protect The Forest und Greenpeace Schweden. In dem Film geht es um eine Industrie, denn Holz ist der Ausgangsstoff für sehr viele Produkte. Der Anbau und die Weiterverarbeitung von Holz geschieht im industriellen Maßstab. Diese Industrie hat es Dank geschicktem Lobbying geschafft, sich ein sehr grünes und positives Image zu geben. Aber ein Wald ist nicht einfach nur eine Ansammlung von Bäumen. Urwälder verschwinden in Schweden und werden durch Plantagen ersetzt.

(Abbildung: Screenshot Youtube, More of Everything)

Es wird aufgezeigt, dass der Mythos der Nachhaltigkeit nicht zu halten ist. Es gibt allerdings auch „Experten für Erneuerbare Energien“, die an eine solche Nachhaltigkeit glauben, und die CO2 Emissionen beim Verbrennen von Holz mit Null angeben. Was mögen die beim Ansehen der Dokumentation wohl denken? Der Film hat deutsche Untertitel, die man bei Youtube einstellen kann. Zur Webseite des Films geht es hier lang.

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Im Englischen nennt man so etwas einen Deadlock. Lange hat es gedauert, da kommt endlich mal wieder Wind auf und die über 30.000 Windkraftanlagen in Deutschland laufen auf Hochtouren. Allerdings ist dann so viel Strom vorhanden, dass die Preise in den Keller rauschen bis hin zu negativen Preisen. Das Agorameter für die Zeit vom 18.01.2021 – 21.01.2021 zeigt es deutlich. Für den Stromkunden ist die blaue Linie fast bedeutungslos, denn egal ob der Preis hoch oder niedrig ist, in jedem Fall kostet es Geld, weil die Abnahme des Grünen Stroms garantiert ist.

(Abbildung: Screenshot Agora Energiewende)

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Die Energiewende im Winterstress. RBB hat eine kurze Sendung zu dem Thema, woher der Strom kommt, wenn die unsteten Stromquellen keinen oder nur sehr wenig Strom liefern. Die Sendung kann hier abgerufen werden.

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Temperaturrekorde kommen gewöhnlich nur in den Medien vor, wenn es sich um Wärmerekorde handelt. Wir erinnern an den Sommer 2020 als es in Sibirien sehr warm war. Es gibt solche Rekorde aber auch im Kältebereich. Nur liest und hört man fast nichts darüber. Über ungewöhnlich niedrige Temperaturen in Teilen Sibiriens hat die Klimaschau in der 8. Ausgabe berichtet. Bei Electroverse finden sich zwei Artikel zu dem Thema. Es geht um die kältesten Januar Temperaturen in der Antarktis seit 1978 mit entsprechenden Auswirkungen auf die Eisbildung in der Antarktis. Im zweiten Artikel geht es um Sibirien, wo in Jakutien die Temperaturen auf unter – 50 Grad abgesunken sind. Kinder haben dort schulfrei bekommen. Ausgerechnet Verkhoyansk, im Sommer noch in aller Munde, verfehlte mit -57,2 Grad Celsius nur knapp den Rekord der geringsten Temperatur in Sibirien in diesem Winter.

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Man kann sicherlich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, am 17.01.2021 bereits von einem Dürrejahr 2021 zu sprechen, so wie der Grünen Politiker Oliver Krischer das vor Kurzem bei Twitter gemacht hat. Sinnvoller ist es sich die Regensummen anzusehen. Bei Wetterkontor kann man das sehr schön beobachten. Per 20.01.2021 hat der Nordosten Deutschland sein Niederschlagssoll für Januar bereits erreicht. Auch im Südwesten gab es mehr Regen als im langjährigen Mittel. Andere Teile Deutschland haben jedoch noch Nachholbedarf.

Allerdings sind es genau die Bereiche, die in den nächsten Tagen noch Niederschläge erwarten. Dabei können bis Ende Januar noch erhebliche Mengen niedergehen. Was das für pflanzenverfügbares Wasser bedeutet, kann man im Dürremonitor des Helmholtz Zentrum sehen, auch wenn der Januar zweifelsohne kein Vegetationsmonat ist. Bis die Defizite der letzten beiden Jahre ausgeglichen sind, wird es noch eine ganz Zeit brauchen – die Karten links und in der Mitte zeigen es.

(Abbildung: Screenshot Dürremonitor ufz.de)

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Es sind bestimmt spannende Diskussionen innerhalb der Grünen Fraktion im Europaparlament, wenn man sich eine neue Veröffentlichung der Grünen aus Finnland ansieht. Nuclear Q&A. Derweil hat sich in Russland ein Konsortium aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen gebildet, das eine Weiterentwicklung der Nukleartechnologie plant. Weiterlesen hier.

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Über so manche Wortwahl kann man sich wundern. China setzt verstärkt auf Windkraft, titelt z. B. die Tagesschau und will gute Laune verbreiten in Sachen Grüner Strom. Ganz verschämt im Text findet man dann einen dezenten Hinweis, dass China auch Kohlekraftwerke baut und wenn man noch genauer liest, dann sieht man wie klein die Kapazität der Windkraft, trotz Verdreifachung gegenüber 2019, dort immer noch ist.

China kommt demnach auf 72 Gigawatt, das ist im Verhältnis zu Deutschland, wo es ca. 81 GW Kapazität gibt, sehr überschaubar. Nennleistung erzeugt zudem nicht automatisch Strom, auch in China muss der Wind wehen. Immerhin gibt der Artikel eine Übersicht über die Marktanteile der unterschiedlichen Hersteller. Da China einen Lohnvorteil hat, haben europäische Unternehmen hier das Nachsehen. Die Marktanteile der chinesischen Anbieter steigen. Spannend, wann das auch in Europa durchschlägt und wie sich das auf die immer wieder propagierten Jobs auswirkt, die es massenhaft durch den Ausbau der Windenergie geben soll. Es könnte durchaus so enden wie bei der Photovoltaik, wo die Jobs in erster Linie in China entstehen.

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Volkswagen reißt für 2020 das CO2 Ziel der EU für den Flottenverbrauch knapp – und bereitet sich auf Strafzahlungen vor. Die FAZ berichtete.

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Kaum im Amt, revidiert der neue US Präsident Biden einige Entscheidungen seines Vorgängers. So treten die USA dem Pariser Klimaabkommen wieder bei und die Genehmigung für die Pipeline Keystone XL wurde widerrufen. Mehr dazu in der FAZ.

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