Modellwelten

Die ersten Daten für die neuesten Modelle des 6. Sachstandsberichtes des IPCC (CMIP6) sind frei verfügbar via KNMI Climate Explorer. Wir haben uns die Mühe gemacht, diese herunterzuladen und auszuwerten.  Zunächst interessierten wir uns für die globalen Temperaturen in 2 m Höhe, wie sie die Modellvariable „tas“ auswirft, bis 2019.

Es besteht eine Spannweite in der global projezierten Absolut-Temperatur von 2,5 °C, das ist viel mehr als die Temperaturänderung. Aber es macht schon einen Unterschied, ob man von 15,5 °C oder von 13°C aus erwärmt, zumindest physikalisch. Suchen Sie sich das Modell aus! Alle sind von ganzen Teams von Wissenschaftlern programmiert worden… welches wollen Sie also ausschließen? Oder nehmen wir den Mittelwert? Warum das?  Nun interessierten wir uns um die Erwärmung, die diese Modelle zwischen 1950 (als Mittelwert der globalen Temperaturen 1935-1964) und 2000 ( 1985-2014) ermittelten. Auch hier eine Überraschung:

Zwischen 0,29 K und 0,78 K ist alles dabei was das Herz begehrt! Die Unterschiede sind riesig. Die Temperaturen liegen alle im „Hindcast“ der Modelle und trotzdem die riesige Spanne mit dem Faktor von über 2,6. Wenn die Modelle das echte Klima physikalisch abbilden sollen, so scheiterten sie kläglich. Weder bei den Temperaturen noch der Erwärmung sind sie sich wenigstens im Groben ähnlich.  Es sind die modernsten Klimamodelle und trotzdem weisen sie einen solchen Spread auf.  Eigentlich müssten die Modellierer das einsehen und ihre Konstrukte verschämt in den Ordner mit der Aufschrift: „To get improved“ ablegen. Stattdessen werden wir noch viele Arbeiten lesen, die genau diese Projektionen als Grundlage ihrer „Erkenntnisse“ benutzen. Die Modelle weisen eine Temperaturvarianz von 2,5°C auf. Der Unterschied zwischen dem Maximum der letzten Eiszeit zur vorindustriellen Warmzeit beträgt 3-3,5°C global. Die Modelle errechnen damit einen gegenwärtigen Spread, der schon in die Größenordnung Eiszeit vs. Warmzeit fällt. Tolle Physik!

Siehe auch Beitrag von Andy May auf WUWT zum selben Thema, auf deutsch übersetzt von Chris Frey auf EIKE.

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Paris 2015 – Illusionen um das Klimaabkommen

Im neuen schlump&rentsch-Podcast beschäftigen sich Martin Schlumpf und Hans Rentsch mit dem Klimaabkommen von Paris. An der Pariser Klimakonferenz von 2015 einigte man sich auf ein sehr ambitioniertes Ziel: Bis im Jahr 2100 soll die globale Klimaerwärmung seit 1860 1,5 Grad möglichst nicht überschreiten. Das Fazit des Gesprächs lautet: Die bis heute vorliegenden nationalen Selbstverpflichtungen zur CO2-Reduktion haben nach Modellen des Weltklimarats nur eine marginale Klimawirkung, verursachen aber beträchtliche Kosten. Die erhofften massiven Verschärfungen der Selbstverpflichtungen, um das 1.5-Grad-Ziel zu erreichen, werden am Problem des Trittbrettfahrens scheitern. Kein Land hat einen Anreiz, selbst Wohlstandsverluste in Kauf zu nehmen für eine Klimawirkung, die sich über die ganze Welt verflüchtigt. Das 1,5-Grad-Ziel ist illusionär.

Alle Podcasts von Hans Rentsch und Martin Schlumpf sind auf ihrem YouTube-Kanal schlumpf&rentsch zu sehen. Kommentare sind willkommen.

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Golem.de am 8.2.2021:

Erneuerbare Energien: Australische Insel bekommt ein Wellenkraftwerk

Das Unternehmen Wave Swell Energy testet ein System, das aus der Kraft der Wellen elektrischen Strom gewinnt.

Weiterlesen auf Golem.de

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SPIEGEL am 15.2.2021:

Zu wenig Geld, zu teure Energie Zwei Millionen Menschen in Deutschland frieren in den eigenen vier Wänden

Daten des Statistischen Bundesamts zeigen: Vielen Menschen fehlte zuletzt das Geld, um angemessen zu heizen. Wer vor allem betroffen ist – und wie es in anderen europäischen Ländern aussieht.

Weiterlesen im SPIEGEL

Fehlt nur die Analyse, woran es denn liegen könnte, dass sich ein recht großer Teil der Bevölkerung keine warme Wohnung mehr leisten kann.

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FAZ im Juni 2020:

Altmaier-Berater empfehlen: EEG-Umlage soll „schnellstmöglich“ weg

Eines der wichtigsten Beratergremien der Bundesregierung fordert tiefgreifende Reformen in der Energiepolitik. Die Wissenschaftler liefern konkrete Vorschläge – zum Beispiel einen viel höheren CO2-Preis.

Weiterlesen in der FAZ

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Pressemitteilung von Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen am 2.2.2021:

Pollenanalysen offenbaren gemäßigtes Klima im Nordwesten Deutschlands während des frühen Eozäns

Senckenberg-Wissenschaftler haben ein etwa 55 Millionen Jahre altes Kohleflöz aus der Zeit des frühen Eozäns im ehemaligen Braunkohleabbaugebiet des niedersächsischen Landkreises Helmstedt untersucht. In ihrer kürzlich im Fachjournal „PLoS ONE“ erschienenen Studie zeigen sie anhand von Pollenanalysen, dass der Nordwesten Deutschlands zu dieser Zeit von einem warm-gemäßigten Klima geprägt war. Dies steht im Unterschied zu anderen Zeitabschnitten des Eozäns, in denen überwiegend ein sehr warmes Treibhausklima vorherrschte.

Der Landkreis Helmstedt in Niedersachsen ist insbesondere durch Schöningen mit seinen spektakulären archäologischen Funden bekannt – allen voran die etwa 300.000 Jahre alten „Schöninger Speere“. „Aber auch die unter diesen altsteinzeitlichen Schichten im Braunkohlentagebau liegenden Ablagerungen, aus der Zeit des Eozäns, beinhalten höchstspannende Informationen, die uns vieles über die erdgeschichtliche Vergangenheit erzählen können“, erläutert Dr. habil. Volker Wilde vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und fährt fort: „Gemeinsam mit meinen Kollegen Olaf Lenz und Walter Riegel habe ich in dem ehemaligen Tagebau ein Kohleflöz von vor 55 Millionen Jahren mittels Pollenanalyse untersucht.“

Die Senckenberger untersuchten 56 Proben von drei verschiedenen Stellen des Kohleflözs und fanden dabei fast 200 Arten von fossilen Pollenkörnern, die sie 45 verschiedenen Pflanzengruppen zuordneten und mit statistischen Methoden analysierten. „Wir konnten den überwiegenden Teil dieser Pollen mit bekannten Arten vergleichen und so genaue Vorstellungen über die Vegetation und das Klima des Eozäns vor etwa 55 Millionen Jahren in diesem Gebiet gewinnen“, fügt der Frankfurter Paläobotaniker hinzu. In ihrer Studie zeigen die Wissenschaftler, dass die Pflanzenwelt sich im Laufe der Bildung dieses Kohlenflözes von einer Küstenflora über ein Anfangs- und Übergangsmoor zu einem Endmoor entwickelte – in diesem Zuge nahm die Pflanzenvielfalt zudem signifikant ab.
„Was uns erstaunt hat: Elemente, die auf eine tropische Vegetation hindeuten, wie es sie über lange Zeiträume im Eozän gab, fehlen weitgehend. Wir schließen daraus, dass vor 55 Millionen Jahren in der Gegend rund um Schöningen für eine gewisse Zeit ein eher warm-gemäßigtes Klima vorherrschte“, fasst Wilde die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick: „Gemeinsam mit dem ‚UNESCO Global Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen .’ und dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover (NLD) werden wir die Erforschung der erdgeschichtlichen Vergangenheit bei Schöningen weiter vorantreiben“.

Originalpublikation:
Lenz OK, Riegel W, Wilde V (2021): Greenhouse conditions in lower Eocene coastal wetlands? Lessons from Schöningen, Northern Germany. PLoS ONE 16(1): e0232861. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0232861

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