Milka: Februar 2021 mit perfektem Wetter

Luisa Neubauer, Sprecherin von Fridays For Future (FFF) hat im Berliner Dom ihre vorher medial angekündigte Fastenpredigt gehalten. Die WELT fasst die Predigt und auch die Ereignisse dazu zusammen.

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Es ist immer eine Frage der Einstellung. Während einige die erste kalte Hälfte des Februars erschreckend fanden (weil es ja die Klimaerwärmung ist) und die zweite warme Hälfte ebenfalls (weil auch das ja Klimaerwärmung ist), nimmt man es beim Schokoladenhersteller etwas leichter.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Eine Industrie, die ohne Subvention nicht überleben kann: Die Windkraft. In Niedersachen wird ein Bürgerwindpark abgerissen, ohne Subventionen ist er offenbar nicht wirtschaftlich zu betreiben. Nur 2-3 Cent bekommen die Betreiber pro Kilowatt Stunde. Stromkunden zahlen später bis zu 10 mal mehr. Was läuft da gerade schief? Filmbeitrag gibt es noch bis zum 24.02.2022 beim NDR.

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Das einzige von Menschen geschaffene Bauwerk, das man mit bloßem Auge von Mond sehen kann, sei die Chinesische Mauer. Das stimmt aber nicht. Gäbe es die berühmte Eiskugel in Wirklichkeit, die Jürgen Trittin einst für die monatlichen Kosten der Energiewende in Deutschland pro Haushalt beschworen hat, dann hätte die allerdings gute Chancen, dass man sie vom Weltall sehen könnte. So groß müsste die Kugel mittlerweile locker sein. 900 Millionen zusätzliche! Kosten sind laut n-tv in Jahr 2020 auf die Strombezieher zusammengekommen. 2016 lag der Verbrauch auf einem ähnlichen Niveau, die Kosten aber 3 Mrd. Euro niedriger.

„Das Ansteigen der Stromkosten ist nicht nur auf eine häufigere Nutzung des Homeoffice in der Corona-Krise zurückzuführen. Besonders stark sind in den vergangenen Jahren die im Strompreis enthaltenen Umlagen und Steuern gestiegen. Sie machten nach Zahlen der Bundesnetzagentur 2020 mehr als drei Viertel der Stromrechnungen der Privathaushalte aus. Deutschland hat nach Angaben des EU-Statistikamts Eurostat zusammen mit Dänemark und Belgien die höchsten Strompreise für Haushaltskunden.“

Weiterlesen bei n-tv.

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Russland hat einen Satelliten ins All gebracht, der Wetterdaten vom Nordpol liefern soll. Warum fragt man sich ist das notwendig, wo doch Science is settled gilt? Das ist natürlich nicht der Fall, mehr Daten können helfen, die Zusammenhänge rund ums Klima noch besser zu verstehen. Zum Artikel im SPIEGEL geht es hier lang.

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Wie war der meteorologische Februar 2021? Laut DWD etwas zu warm (je nach Referenzzeitraum 1,4 Grad oder 0,3 Grad Celsius) über dem statistischen Mittel. Mit 45 Litern pro Quadratmeter fehlen 8% Niederschlag gegenüber dem Mittel. Die Diskrepanz zwischen verschiedenen Landesteilen ist teilweise erheblich beim Niederschlag. Der Norden hat deutlich zu wenig Niederschlag abbekommen, der Süden, wie der Schwarzwald hatte aber die 8 fache Menge von Schleswig-Holstein. Den ausführlichen Bericht gibt es beim DWD.

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Pressemitteilung des GFZ Potsdam am 18.2.2021:

42.000 Jahre alte sub-fossile Bäume ermöglichen genauere Analyse der letzten Umpolung des Erdmagnetfelds

Radiokarbon-Messungen an den Überresten neuseeländischer Kauri-Bäume liefern auch die Grundlage für die bessere Kalibrierung geologischer Archive dieser Zeit.

Vor 42.000 Jahren fand die letzte vollständige Umpolung des Erdmagnetfeldes statt, das sogenannte Laschamps-Ereignis. Radiokarbon-Analysen der Überreste von Kauri-Bäumen aus Neuseeland ermöglichen nun erstmals eine genaue zeitliche Einordnung und Analyse dieses Ereignisses und der damit verbundenen Effekte, sowie die Kalibrierung geologischer Archive wie Sediment- und Eisbohrkerne aus dieser Zeit. Darauf basierende Simulationen ergeben, dass die starke Reduktion des Magnetfeldes erhebliche Auswirkungen in der Erdatmosphäre hatte. Das zeigt ein internationales Team um Chris Turney von der Australischen University of New South Wales, unter Beteiligung von Norbert Nowaczyk vom Deutschen GeoForschungsZentrum Potsdam und Florian Adolphi vom Alfred-Wegener-Institut in einer Studie, die jetzt im Fachmagazin Science erscheint.

Das Erdmagnetfeld unterliegt permanenten Schwankungen und gelegentlich kommt es sogar zu Umpolungen. Deren Ursachen, Verlauf und Auswirkungen sind bislang nicht vollständig geklärt. Forschende haben nun das sogenannte Laschamps-Ereignis näher untersucht. Es bezeichnet die letzte vollständige Umpolung des Erdmagnetfeldes vor rund 42.000 Jahren. Dabei änderte das Magnetfeld nicht nur seine Richtung, es verlor über einen Zeitraum von mehreren Hundert Jahren auch dramatisch an Stärke.

Vor etwa 42.000 Jahren wanderte der magnetische Nordpol Richtung Süden. Innerhalb dieses rund 500 Jahre dauernden Prozesses schwächte sich das Magnetfeld auf sechs bis null Prozent ab. Während einer Zeitspanne von rund 500 Jahren blieben die Pole vertauscht, mit einer Feldstärke, die unterhalb von 28 Prozent des heutigen Wertes variierte, um sich danach im Laufe von rund 250 Jahren wieder umzukehren.

Diese genaue zeitliche Einordnung ist jetzt möglich durch die Verknüpfung verschiedener Datensätze. Zum einen nutzten die Forschenden Ergebnisse über das Erdmagnetfeld aus Sediment-Bohrkernen des Schwarzen Meeres von Norbert Nowaczyk und Team aus dem Jahr 2013, die über zeitgleich dokumentierte Klimavariation mit Grönländischen Eisbohrkernen abgeglichen wurden.

Zum zweiten wurde die genaue Analyse und Datierung der Ereignisse überhaupt erst möglich durch die Radiokarbon(14C)-Analyse eines sub-fossilen Kauri-Baumes, der in der fraglichen Zeit für rund 1700 Jahre in den Wetlands von Ngawha im Norden Neuseelands wuchs und anschließend in den Sümpfen sehr gut konserviert wurde.

Über diesen Fund ungefähr aus der Zeit von vor 40.000 Jahren hatte Chris Turney vor einigen Jahren bei einem Besuch am Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam (GFZ) berichtet. „Als Geomagnetiker hatte ich gleich eine Verknüpfung mit dem Laschamps-Ereignis im Kopf und 14C-Analysen vorgeschlagen, die bis dato an Bäumen aus dieser Zeit noch nicht gemacht worden waren“, sagt Nowaczyk, der am GFZ das Labor für Paläo- und Gesteinsmagnetik leitet.

Der Hintergrund: Mit dem Schwinden des Magnetfelds geht der Erde ein wichtiger Schutzschild vor kosmischer Strahlung zumindest teilweise verloren. Das spiegelt sich auch in erhöhten Anteilen des radioaktiven Kohlenstoff-Isotops 14C in den Bäumen wider. Denn es wird dann in der Erdatmosphäre beim Bombardement von Stickstoff durch hochenergetische, elektrisch geladene kosmische Partikel verstärkt gebildet.

„Die sub-fossilen Kauri-Bäume sind ein spannendes Archiv der Atmosphärenzusammensetzung“, sagt Florian Adolphi, Paläoklimatologe am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Diese Bäume können mehrere tausend Jahre alt werden und zeichnen während ihres Wachstums jährliche Variationen des atmosphärischen Radiokarbongehalts auf, welche das Forschungsteam präzise gemessen hat.

„Diese Daten verbessern die Kalibrierungskurve für Radiokarbondatierung und erlauben somit eine genauere Datierung verschiedenster Klimaarchive und Fossilien. Außerdem ermöglichen sie einen direkten Vergleich zu Eisbohrkernen: Dort gemessene Beryllium-Isotope zeigen ähnliche Schwankungen wie das Radiokarbon in den Bäumen, da die Produktion beider Isotope in der Erdatmosphäre von der Intensität der kosmischen Strahlung abhängen, welche auf die Erde trifft“, erläutert der Koautor der Studie. Er nutzt diesen Effekt, um Bäume und Eisbohrkerne mit hoher Präzision zu synchronisieren und die Unsicherheit des Vergleichs beider Archive von mehreren tausend Jahren auf etwa 100 Jahre zu reduzieren.

Um weitere Auswirkungen des schwachen Erdmagnetfeldes auf die Atmosphäre und damit auch auf das globale Klima zu untersuchen, haben die Forschenden Modellierungen der Atmosphärenchemie durchgeführt. Dabei stellten sie unter anderem einen Rückgang des Ozons fest. „Ungefilterte Strahlung aus dem Weltraum zerriss Luftpartikel in der Erdatmosphäre, trennte Elektronen ab und emittierte Licht – ein Prozess, der Ionisierung genannt wird“, erläutert Turney. „Die ionisierte Luft ‚brutzelte‘ die Ozonschicht.“ Das löste eine Welle von Veränderungen in der Atmosphäre aus. Dazu gehörten auch vermehrt schillernde Lichtspiele, die wir als Polarlichter kennen, und die damals nicht nur in Polnähe, sondern über den ganzen Globus zu beobachten gewesen sein dürften.

Weitere Analysen der Auswirkungen des schwachen Magnetfeldes in dieser Richtung seien angesichts aktueller Entwicklungen wichtig, sagt Nowaczyk. Denn das Erdmagnetfeld schwächelt bereits seit rund 2000 Jahren wieder. Verglichen mit den ersten direkten Messungen vor 170 Jahren wurde eine Abschwächung um neun Prozent festgestellt, im Bereich des Südatlantiks sogar um dreißig Prozent. Ob sich damit für die kommenden ein- bis zweitausend Jahre wieder eine Polumkehr ankündigt, ist zwar umstritten. Unsere heutige, sehr auf Elektronik basierende Gesellschaft würde ein Zusammenbrechen des natürlichen Strahlenschutzschildes allerdings vor große Herausforderungen stellen.

Auf Basis dieser neuen Möglichkeiten zur zeitlichen Einordnung der Ereignisse vor 42.000 Jahren stellen die Hauptautoren der Studie noch weiterreichende Hypothesen über die Auswirkungen der Erdmagnetfeld-Umkehr auf – etwa hinsichtlich des Aussterbens der Neandertaler oder des Einsetzens von Höhlenmalereien. Dass hier kausale Zusammenhänge bestehen, hält Nowaczyk nicht für ausgeschlossen, aber eher für unwahrscheinlich.

Originalpublikation: Alan Cooper; Chris S. M. Turney; Jonathan Palmer; Alan Hogg; Matt McGlone; Janet Wilmshurst; Andrew M. Lorrey; Timothy J. Heaton; James M. Russell; Ken McCracken; Julien G. Anet; Eugene Rozanov; Marina Friedel; Ivo Suter; Thomas Peter; Raimund Muscheler; Florian Adolphi; Anthony Dosseto; J. Tyler Faith; Pavla Fenwick; Christopher J. Fogwill; Konrad Hughen; Matthew Lipson; Jiabo Liu; Norbert Nowaczyk; Eleanor Rainsley; Christopher Bronk Ramsey; Paolo Sebastianelli; Yassine Souilmi; Janelle Stevenson; Zoe Thomas; Raymond Tobler; Roland Zech: A global environmental crisis 42,000 years ago. Science (2021), https://science.sciencemag.org/

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Telepolis am 22.2.2021:

Texas: Der nächste System-Kollaps

Extreme Kälte führt zu Stromausfällen, das System setzt auf „Just in Time“-Logistik und versagt im Notfall. Der Markt funktioniert wie bei einer Auktion: Wie sieht es aus mit dem Fortschritt?

„Nasa works“, lautete die Fortschrittsbotschaft aus den USA in der vergangenen Woche. Der Mars-Lander Perseverance führte der Welt vor, wie unglaublich exakt und verlässlich Berechnungen funktionieren können.

Zugleich gab es auf der Erde, auf US-amerikanischen Boden in Texas, ein tagelanges Extremwetter-Ereignis, das die Fortschrittsbotschaft der neuen „Marsianer“ konterkarierte. Die Berechnungen zur Stromversorgung kollabierten im Notfall. Das System war dafür nicht gewappnet.

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taz am 23.2.2021:

Artenschutz und Klimakrise: Die Natur der Grünen

Die Grünen wollen Nachhaltigkeit und Macht. Dabei übersehen sie die natürlich gewachsenen Netzwerke des Lebens.

Die Natur der Grünen ist nicht ökologisch. Sie ist technisch, und das verheißt für den notwendigen Systemwechsel zum Erhalt der biologischen Vielfalt nichts Gutes. Die Forderung nach einem Systemwechsel stammt übrigens von dem Klima- und Umweltwissenschaftler Robert T. Watson, Vorsitzender des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Die Weltgemeinschaft brauche einen Neustart, um zu retten, was zu retten ist, fordern Watson und seine Wis­sen­schafts­kol­le­g:in­nen aus 50 Ländern.

Die Grünen wollen jedoch keine systemweite Veränderung, die die Lebensbedürfnisse von Tieren, Pflanzen und anderen Lebensformen berücksichtigt. Sie wollen Nachhaltigkeit, also weitermachen wie bisher, nur mit Elektroauto statt Benziner. Ab und zu wallt der Wunsch nach dem Systemwechsel für die biologische Vielfalt auf, wie bei dem Biologen Anton Hofreiter. Doch wenn er vorschlägt, aus ökologischen Gründen keine weiteren Einfamilienhäuser in dichtbesiedelten Regionen und Städten zu bauen, kontert Grünen-Parteichef Robert Habeck: die Grunderwerbssteuer für Privatleute senken, damit sich die grüne Wählerklientel leichter „den Lebenstraum vom eigenen Haus“ erfüllen kann.

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Outdoor Chiemgau am 20.2.2021:

Sondersendung: Blackout/Stromausfall in Texas – 15 Millionen Texaner ohne Strom und Heizung

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Heise am 24.2.2021:

Brandgefahr: Hyundai ersetzt Batterien in über 80.000 Elektroautos

Bei den auch in Deutschland verkauften Elektroautos Hyundai Kona EV und Hyundai Ioniq Elektro muss wegen eines Fehlers das Akkupaket getauscht werden.

Weiterlesen bei Heise

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