Machen wir wieder gutes Klima

Am 25. März 2017 hat sich SRF-Wettermann Christoph Siegrist wieder einmal ziemlich lächerlich gemacht:

Über den Klimawandel: Machen wir wieder gutes Klima
Wer hat den Treibhauseffekt erfunden? Und wer kam auf die Idee, Gase in der Luft zu messen? Die Geschichte von Klimawandel und CO2 ist turbulent und Donald Trump ist nicht der erste, der der Klimaforschung den Geldhahn zudrehen will.

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Allein schon der Titel „Machen wir wieder ein gutes Klima“ ist so albern wie naiv. Damit definiert Siegrist die ungünstig kühle Periode der Kleinen Eiszeit vor der industriellen Revolution (also vor der postulierten anthropogenen Erwärmung) als „gutes Klima“. Zudem scheint er davon überzeugt zu sein, dass die Menschheit allein über die Regulation der CO2-Emissionen das irdische Klima nach Wunsch manipulieren könnte. Von den zahlreichen natürlich verursachten Klima-Schwankungen (die selbst schon im Holozän durchaus signifikant waren) scheint Wetterfrosch Siegrist noch nie etwas gehört zu haben. Noch peinlicher ist diese widersinnige Textpassage von Siegrist, der einst – man glaubt es kaum – an der ETH Zürich das Fach Naturwissenschaften studierte:

„Es (das CO2) schwankt im Takt der Erde, die Konzentration steigt vom Morgen bis zum Mittag, sinkt dann auf die Nacht hin wieder. Und es scheint, also würde die Erde atmen, denn immer im nordhemisphärischen Frühling steigt die CO2-Konzentration und sinkt dann (im Sommer) wieder auf den Herbst (hin). Aber die Erde schnauft immer schwerer, denn es gibt immer mehr CO2 in der Atmosphäre.

Offenbar hat der diplomierte Naturwissenschaftler Siegrist mittlerweile völlig verdrängt, was bereits interessierte Sekundar-Schüler wissen sollten: Das CO2-Atmen der Erde wird vor allem durch die Photosynthese der Pflanzenwelt verursacht, also dem Prozess, der notabene die wichtigste Grundlage des irdischen Lebens darstellt. Aber Pflanzen „schnaufen“ mit mehr CO2 nicht „immer schwerer“, sondern in Gegenteil, immer leichter! Für die meisten Pflanzen sind höhere CO2-Gehalte von 1000 bis 2000 ppm ideal und bereits die bisherige Zunahme von ca. 300 auf 400 ppm führte in den letzten Jahrzehnten zu einem erstaunlichen Ergrünen der Erde.

Weiter scheint Siegrist nicht zu wissen, dass die Ozonloch-Problematik und die These eines CO2-induzierten globalen Klimawandels zwei grundverschiedene Themen sind, zwischen denen höchstens einige indirekte Verknüpfungen existieren. Warum sonst kommt er auf die Idee, diese unterschiedlichen Zusammenhänge im folgenden Zitat derart unreflektiert zu vermischen:

„Er (Ronald Reagan) hatte wenig Interesse übrig für Klimaforschung. Allerdings sass damals ein gewisser Al Gore im Kongress, der ein Hearing zum Thema organisierte und so verhinderte, dass Klimaforschung komplett aus der politischen Agenda fiel. Und Reagan war lernfähig: Unter seiner Regierung gingen die USA mutig voran in der Bekämpfung des Ozonlochs; mit Erfolg.“

Aber immerhin muss man Siegrist zugestehen, dass er die globale Abkühlungsphase von den 1940er bis in die 1970er Jahre offen benennt und mit dem damaligen Vorstoss vieler Gletscher auch als eine reale Tatsache belegt. Damit gibt er – wohl nicht ganz freiwillig und unbewusst – zu, dass die durch zahlreiche nachträgliche „Adjustments“ manipulierte globale Temperatur-Kurve von GISS/NASA nicht stimmen kann, da dort diese globale Abkühlungsphase weitgehend weg retuschiert wurde, weil sie nicht in das Konzept einer allein durch CO2 bedingten Klimaerwärmung passt.

 

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