Low Tech statt Wärmepumpe

In Aschersleben wird ein komplett anderes Konzept erprobt. Das berichtet die Welt in einem Bezahlartikel. Statt wassergeführter Heizsysteme sollen Solaranlagen und Infrarotheizungen sowie Boiler zum Einsatz kommen. Die Technik soll nur den Bruchteil von Wärmepumpen kosten.

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Stichwort Wärmepumpe. Die Schweiz kämpft mit ähnlichen Problemen wie Deutschland: Fehlendes Material und fehlende Fachkräfte. Das berichtet der Nebelspalter in einem Bezahlartikel.

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Wir bleiben in der Schweiz. Eine kleine Fliege behindert den Bau eines Wasserkraftwerks.
Der Artikel ist ebenfalls beim Nebelspalter zu lesen.

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Grüne Investments, die große Illusion. Arte mit einem 50 Minuten Beitrag über die Kunst des Greenwashings. Die Finanzwirtschaft hat die Attraktivität von vermeintlich Grünen Investitionen erkannt und lässt ganz erstaunliche Anlagen mit dem Siegel der Nachhaltigkeit zu. Der Film ist noch bis zum 06.07.2022 in der Arte-Mediathek zu sehen.


(Abbildung: Screenshot Arte)

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Der Ukraine-Krieg beschert Fracking gerade gute Geschäfte in den USA. Die NZZ berichtet.

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Fraunhofer-Verfahren erhöht Methanausbeute von Biogasanlagen:

“Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IMM wollen dies nun ändern. »Wir wandeln das CO2 mit Hilfe von grünem Wasserstoff in Methan um«, erläutert Dr. Christian Bidart, Wissenschaftler am Fraunhofer IMM, den Ansatz des neuen Verfahrens. Das entstehende Biogas kann also nicht nur wie bisher zu etwa 60 Prozent, sondern in vollem Umfang genutzt werden. Die zugrundeliegende Reaktion ist bereits seit etwa hundert Jahren bekannt, blieb allerdings bislang meist auf Laborniveau. Erst die anstehende Energiewende rückt mögliche Anwendungen in den Fokus, die Forschenden überführen die Reaktion daher erstmals in einen industriellen Prozess.

Eine Demonstrationsanlage entwickelte das Forscherteam bereits im Projekt ICOCAD I: Diese wandelt einen Kubikmeter Biogas pro Stunde in einen Kubikmeter Methan um, ihre thermische Leistung beträgt zehn Kilowatt. Im Folgeprojekt ICOCAD II skalieren die Forschenden diese Anlage derzeit auf die fünffache Größe, also auf eine thermische Leistung von 50 Kilowatt. Eine der Herausforderungen, die dabei auf der Agenda stehen: der hochdynamische Prozess. Denn die Strommenge, die aus Wind- und Photovoltaikanlagen erzeugt wird, schwankt stark – und damit auch die Menge des grünen Wasserstoffs, der mittels Strom in Elektrolyseuren aus Wasser gewonnen wird. Die Anlage muss also schnell auf schwankende Mengen an Wasserstoff reagieren können. Zwar wäre auch eine Speicherung von Wasserstoff möglich, jedoch aufwändig und teuer. »Wir arbeiten daher daran, die Anlage flexibel zu gestalten, um die Speicherung von Wasserstoff möglichst zu umgehen«, sagt Bidart. Dazu gehören unter anderem CO2-Speicher: Denn die Menge an CO2, das aus den Biogasanlagen strömt, ist gleichbleibend.”

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Kommunen kümmern sich zu wenig um Starkregen-Ereignisse. Es ist aus den Hochwassern des Sommers 2021 nur zu gut bekannt. Adaption ist verpönt, einfacher ist es mit den Schultern zu zucken und auf das sich wandelnde Klima zu zeigen. Geo berichtet:

“Schmitt ist ehemaliger Professor für Bauingenieurwesen der TU Kaiserslautern und Fachmann für Entwässerung. Auftraggeber der Studie war die «Initiative Verantwortung Wasser und Umwelt», die maßgeblich vom Bundesverband Baustoff-Fachhandel finanziert wird. In der Studie identifiziert Schmitt mehrere Schwachstellen in den Kommunen: Dazu zählt der Wissenschaftler fehlende Warnsysteme ebenso wie einen Mangel an «Starkregenrisikokarten», mit deren Hilfe sich die Bürger über potenzielle Gefahren in ihrem Wohngebiet informieren könnten.”

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Der Focus berichtet von einer Studie, die Bayern große Potentiale in Sachen Windkraft prophezeit. Leider findet sich kein Link zur Studie, ansonsten hätte diese analysiert werden können. So bliebt unklar, auf was sich das Potential bezieht. Auftraggeber der Studie war offenbar das Bundeswirtschaftsministerium. Wer die Studie durchgeführt hat, das ist ebenfalls unklar.

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Generationenprojekt Energiewende. So lautet der Titel eines Buches von Herbert Niederhausen, das kürzlich erschienen ist. Niederhausen ist Dipl.-Ing. für Elektrische Energietechnik und Dipl.-Ing. für Allgemeine Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Leittechnik. Zu den Experten, die Herbert Niederhausen für sein physikalisch-technisch und ökonomisch orientiertes Werk versammelt hat, zählen:

– Dr.-Ing. Detlef Ahlborn
– Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt
– Dr.-Ing. Roland Aßmann
– Dipl.-Ing. Frank Diercks
– Prof. em. Dr. rer. nat. habil. Sigismund Kobe
– Dr.-Ing. Kai Kosowski
– Hans-Peter Musahl
– Henrik Paulitz
– Dr. Björn Peters
– Prof. (i.R.) Dr.-Ing. Albrecht Pfaud
– Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c. Dieter Rasch
– Dr. rer. physiol. Judith Schmitz
– Rolf Schuster
– Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. mult. Harald Schwarz
– Prof. Dr. L. Rob Verdooren

Das klingt wie ein Gegenprogramm zu Studie von NGO, Thinktanks oder sonstigen Elfenbeintürmen. Das Buch kann als E-Book für 19,99 bei BOD bestellt werden.

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Fledermäuse gehören zu den Verlierern in Sachen Windkraft. Bei ihnen greifen auch die Standardargumente Katzen, Autos und Fensterscheiben nicht. Ein interessanter Artikel ist ganz frisch bei idw dazu erschienen.

Ein Wissenschaftsteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) führte nun eine beispielhafte Zählung der Schlagopferzahlen durch eine systematische Erfassung von Fledermauskadavern unter alten Anlagen durch, die ohne Auflagen zum Fledermausschutz betrieben werden. In zwei Monaten kamen pro WEA durchschnittlich 70 Fledermäuse zu Tode.

“Mittels beider Korrekturwerte errechnete das Team eine Anzahl von 209 Schlagopfern an den drei Windenergieanlagen in den zwei Monaten während der Hauptzugzeit der Fledermäuse. Obschon die Anzahl von 70 Schlagopfern pro WEA und Jahr im Vergleich zu bisher bekannten Werten relativ hoch ist, sieht Christian Voigt diesen als konservativ an, da zum Beispiel Teile der Zugzeit nicht in den Untersuchungszeitraum fielen. Vermutlich ist der Standort des Windparks aus Sicht des Fledermausschutzes sehr ungeeignet, da viele Hecken und Gebüsch in der Nähe der Anlagen stehen. „Diese konservative Hochrechnung ist alarmierend genug, denn wir müssen davon ausgehen, dass in Deutschland an 20.000 nicht regulierten Anlagen im Laufe ihrer Lebensdauer sehr viele Schlagopfer zu verzeichnen sind“, so Voigt. „Dies ist bei gefährdeten Arten mit rückläufigen Bestandszahlen wie dem Großen Abendsegler nicht akzeptabel, zumal Fledermäuse durch vielerlei Rechtsgrundlagen auf nationaler und EU-Ebene streng geschützt sind.“”

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Was der Deutsche Wetterdienst in seinem Bericht über das Wetter im Mai 2022 in Deutschland vergaß zu erwähnen ist das hier:

Die Maitemperaturen der letzten 101 Jahre in Deutschland ( 2022 : 14,4 °C) mit einem 30-jährigen Tiefpass (Loess). Gut zu sehen, dass nach einem Temperaturmaximum von ca. 1992…2014 der geglättete Mittelwert wieder zurück ging. Das bedeutet NICHT, dass wir im Großen und Ganzen keine Erwärmung sehen. Es bedeutet vielmehr, dass man dies nicht an einzelnen Monaten festmachen kann. Für das gesamte Frühjahr ( Mittelwert März, April, Mai) sehen wir eine Stagnation in den Temperaturen seit ca. 2007, das sind nun schon 15 Jahre:

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Martin Schlumpf berichtet am 16. Mai 2022 im Nebelspalter

Die Klimamodelle laufen zu heiss – Schlumpfs Grafik 43

Computer-Klimasimulationen zeigen sehr unterschiedliche Resultate und entfernen sich immer mehr von real gemessenen Werten: Für Zukunftsszenarien taugen sie deshalb immer weniger.

Computer-Modelle sind zentral für die Klimawissenschaft: Mit ihnen testen Forscher die Auswirkungen verschiedener Einflussgrössen und entwickeln daraus Szenarien für die Zukunft. Über solches Modellieren, das grundsätzlich Computerprogramme einsetzt, um mathematische Simulationen eines existierenden Systems durchzuführen, sagte der englische Statistiker George Box schon in den 1970er Jahren: «Alle Modelle sind falsch, aber einige sind nützlich.» 

Unterteilung der Atmosphäre in hundert Millionen Stücke

Wie sieht ein solches Modell beim System Klima aus? Um die einzelnen Veränderungsprozesse in der Atmosphäre und in den Meeren erfassen zu können, müssen diese mit einem dreidimensionalen Raster überzogen werden. Solche Rasterboxen haben auf dem Land typischerweise eine Grundfläche von hundert mal hundert Kilometern und weisen zehn bis zwanzig Höhen-Etagen auf. Weil über den Ozeanen aber mit feinerem Raster gearbeitet werden muss, summiert sich die Gesamtzahl an Boxen pro Klimamodell auf insgesamt um die hundert Millionen.

Weiterlesen im Nebelspalter. Auch verfügbar auf schlumpf-argumente.ch.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Äußerungen von Wirtschaftsminister Habeck

Sehr geehrte Damen und Herren,

von mir einige Anmerkungen zum Blog vom 05.06.2022 Blog über die Äußerungen von Wirtschaftsminister Habeck. Darin heißt es, er nennt die Energiepolitik in Frankreich „planwirtschaftlich“. Herr Habeck sollte sich mit solchen Äußerungen besser zurückhalten, denn die (von ihm) geplante Energiepolitik würde ich fast als „diktatorisch“ bezeichnen. Das Land soll mit aller Gewalt mit Windrädern vollgestopft werden. Und dann äußert er auch noch, dass „mit etwas guten Willen“ genug Energie erzeugt werden kann und trotzdem das Land Heimat nennen kann. Ich halte diese Äußerungen schon sehr dreist. Das ganze Land soll mit Windrädern vollgepflastert werden und die Menschen sollen sich daran erfreuen? Mit seiner Gesetzesvorlage sollen Einwände gegen den Windkraftausbau erschwert werden, die Menschen werden einfach gezwungen, sich mit den Anlagen abzufinden. Naturschutz und gesundheitliche Störungen werden ignoriert.

Weiter heißt es, dass sie die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft stärker beim Bau von Windparks beteiligen zu wollen. Das ist schon eine absolute Unverschämtheit, denn zur Beteiligung würde auch gehören, dass die Bürgerinnen und Bürger sich gegen einen solchen Windpark entscheiden und solche Wünsche wären dann zu respektieren. Ich glaube jedoch nicht, dass Herr Habeck das unter „Beteiligung“ versteht. Man denke nur an die Abstandsregel in Bayern (10H zu Wohnbebauung), welche Herr Habeck im Zweifel per Gesetz außer Kraft setzen möchte.

Dass die Anwohner mit Windparks Geld verdienen können halte ich ebenfalls für eine Farce. Was soll man jemandem zahlen, wenn der damit bereit ist, sein gesundheitliches Wohlbefinden beeinträchtigen zu lassen? Dass die Kommunen  finanziell beteiligt werden, erzeugt einen Druck der Kommunalpolitik auf die Bürgerinnen und Bürger. Die Maßnahmen kommen sicher nicht allen zugute und wenn ergibt sich daraus nur ein geringer Vorteil. Sind die Menschen dafür bereit, sich ihre Landschaft verschandeln zu lassen und die Gesundheit und die Natur zu gefährden? Wann lässt sich denn Herr Habeck ein Windrad in den eigenen Garten stellen?

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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Youtube:

Schernikau & Smith: ‚Climate Impacts‘ of Fossil Fuels

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Andrew King auf The Conversation:

Why is it so cold right now? And how long will it last? A climate scientist explains

Anyone living in the southeast of Australia will have noticed the chill that has set in the last few days. After relatively mild conditions last week, an early blast of winter has arrived.

These temperatures are well below average, even for the middle of winter.

So why is it so cold? And how long is the chill going to last?

An Antarctic blast

Much of southeastern Australia is currently under a cold air mass that has come from the south.

This is because a low pressure system that brought heavy rain, strong winds, and even a possible tornado to South Australia, has moved eastwards.

Air moves clockwise around low pressure systems in the Southern Hemisphere, so low pressure over Tasmania and the Tasman Sea means we have strong southerly and south-westerly winds over Victoria and New South Wales.

As the low pressure moves east, cold fronts and troughs have crossed the region. This has led to most of southeast Australia experiencing rain or snow.

While a high pressure system briefly dominates our weather on Thursday, a new low brings cold and wet conditions again through the weekend. Another cold front is forecast to cross Tasmania, Victoria and southern New South Wales on Friday night.

How unusual is this?

For many Australians this cold snap will have been an unpleasant shock to the system. But it is not unusual to have cold spells bringing wet and windy conditions to Tasmania, Victoria and New South Wales.

However, this cold air outbreak has come quite early and has brought significant rain totals and persistent below-average temperatures.

For example, Melbourne is forecast to have nine days in a row where maximum temperatures are below long-term averages.

That includes five days where the daytime highs are more than 3℃ cooler than normal.

Melbourne’s daytime temperatures are highly variable in summer – days over 30℃ as well as days where it doesn’t reach 20℃ are pretty common.

But at this time of year and throughout winter our daytime temperatures are much less variable.

The cold temperatures we’re seeing right now are only a few degrees below normal, but five days in this cold spell are in the bottom 10% of daytime temperatures we have seen at this time of year.

The cold weather is widespread across southeast Australia and is bringing significant early winter snowfall to some ski resorts.

Is this a sign for a cold winter to come?

Today is the first day of meteorological winter which covers June, July and August. With cold weather already here and forecast to persist over the coming days, does that mean we can expect a particularly cold winter?

The Bureau of Meteorology’s seasonal outlook suggests cooler than normal conditions are likely over the interior of the continent.

This is remarkable since the average conditions the seasonal outlook is compared with are for 1981–2018. Over the last few decades Australia has warmed significantly making cooler than average conditions more unusual.

The rainfall outlook is for widespread wetter-than-average conditions this winter.

This continues the pattern of rainy conditions we’ve seen in recent months which resulted in the devastating floods seen in February and March in southeast Queensland and coastal New South Wales especially.

Australia’s climate is most strongly tied to conditions in the Pacific and Indian Oceans in winter and spring.

This increases skill in the Bureau of Meteorology’s seasonal outlooks compared with warmer times of year.

The cool and wet outlook is related to the persistent La Niña and the forecast development of a negative Indian Ocean Dipole (a natural climate phenomenon that influences rainfall patterns around the Indian Ocean).

Both of these phenomena are associated with warmer ocean temperatures near Australia, and are conducive to more moisture over the continent and stronger low pressure systems over southern Australia.

This in turn raises the probability of wetter than normal conditions and suppressed daytime temperatures.

Cold air outbreaks like we’re currently seeing over southeast Australia are a normal part of our cool season weather.

The outlook suggests we may see more of these cold spells than normal in winter 2022.

Alle Abbildungen finden Sie auf The Conversation

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