Lautes Schweigen – Von der Gefahr der Sprachlosigkeit in einer Gesellschaft

Susanne Gaschke am 28.6.2021 in der Welt:

Gehirnwäsche für unsere Kinder

Wenn Kinderbücher vom Klimawandel sprechen, scheint die Apokalypse unausweichlich. Im Ton des Empowerment rufen die Autoren in den großen Verlagen immer häufiger zum Aktivismus auf. Und oft geht es dann gar nicht mehr um die Umwelt.

Felix, ein Kind aus Berlin, schockierte seinen Vater vor Kurzem mit folgendem Satz: „Papa, ich bin so traurig, weil ich bald sterben muss.“ Auf besorgtes Nachfragen gab der Achtjährige zu Protokoll, sie hätten in der Schule über den Klimawandel gesprochen. Wie auch immer diese Unterrichtseinheit verlaufen sein mag – bei Felix war angekommen, dass ihm (und überhaupt allen Menschen, also auch Mama und Papa) unmittelbare und tödliche Gefahr drohe.

Wann haben wir unsere Kinder zuletzt mit Angst erzogen? Unwillkürlich erinnert man sich an die späten 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als Autorinnen wie die Lehrerin Gudrun Pausewang in bester moralischer Absicht Jugendromane schrieben, die ihre Leser das Fürchten lehren sollten. „Die letzten Kinder von Schewenborn“ (1983) und „Die Wolke“ (1987) setzten zur Warnung vor Atomkrieg und Atomkraft erzählerische Shock and awe-Techniken ein. Nach Lektüre konnte eigentlich kein anständiger Mensch, und schon gar kein Teenager, noch für nukleare Abschreckungspolitik gegenüber der Sowjetunion oder für die zivile Nutzung der Kernkraft eintreten.

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buten un binnen am 27.6.2021:

Bauernregeln im Klimawandel: Wie viel sind die Weisheiten noch wert?

Die Bremerhavener Meteorologin Annika Brieber erklärt, warum Bauernregeln kein Irrsinn sind und verrät, warum heute gar nicht der echte Siebenschläfer-Tag ist.

„Das Wetter am Siebenschläfer-Tag noch sieben Wochen bleiben mag. Wenn’s am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt. Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne“ – an diesem Sonntag ist offizieller Siebenschläfer-Tag: So wie es heute ist, soll das Wetter die nächsten sieben Wochen bleiben. Jedenfalls sagt das die alte Bauernregel. Annika Brieber, Meteorologin im Bremerhavener Klimahaus, erklärt, ob das wirklich so ist und warum der Klimawandel die Bauernregeln durcheinanderbringt.

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Die Welt am 9.7.2021:

Ex-Bundestagspräsident Lammert kritisiert Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts

Nach Ansicht von Norbert Lammert war die Entscheidung der Karlsruher Richter zum Klimaschutzgesetz ein unzulässiger Eingriff. Der Beschluss sei problematisch, da das Gericht „seine Autorität strapaziere, je mehr es als politischer Akteur wahrgenommen wird“.

Der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert sieht in dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz einen Eingriff in den Handlungsspielraum des Gesetzgebers. Das Bundesverfassungsgericht habe mit Blick auf das Staatsziel des Umweltschutzes in früheren Urteilen anders entschieden, sagte Lammert dem „Spiegel“. Dieses Mal hätten sie konkrete Anforderungen aus völkerrechtlich eingegangenen Verpflichtungen hergeleitet. „Die finden sich jedenfalls so im Wortlaut des Grundgesetzes nicht wieder“, so Lammert, der heute die Konrad-Adenauer-Stiftung leitet.

Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete sieht darin eine Niederlage des demokratischen Souveräns. „Das Bundesverfassungsgericht verdankt sein hohes Ansehen ganz ­wesentlich dem Umstand, dass es nicht als Wettbewerber im politischen Gestaltungs­prozess auftritt“, sagte Lammert. „Je mehr es mit einem Beschluss als politischer Akteur wahrgenommen wird, desto mehr strapaziert es seine Autorität.“

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Auch Gerald Traufetter berichtete im Spiegel:

Klagen für das Klima: Wie viel Politik darf das Bundesverfassungsgericht machen?

Nach dem Karlsruher Beschluss zum Klimaschutzgesetz beginnt nun eine Klagewelle. Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert kritisiert die Entscheidung als unzulässigen Eingriff in die Legislative.

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Hochspannend auch dieser Artikel aus der Welt:

Merkel und ihre Richter: Wie war das noch mal mit Neutralität und Unabhängigkeit der Justiz?

Angela Merkel lädt ausgerechnet jene Verfassungsrichter zu sich zum Abendessen, die wenige Wochen später eine Klage gegen sie verhandeln müssen. Das hat einen faden Beigeschmack. Nicht nur wegen des Abendessens. 1422

Ein Abendessen kann auch beruflich eine prima Sache sein, man trifft sich bei Pasta und Rotwein und bespricht ein paar Dinge. So hielt es auch das Bundesverfassungsgericht, das am 30. Juni bei Angela Merkel im Kanzleramt dinierte. Eine Einladung der Regierungschefin lässt sich offenbar keine Richterin und kein Richter entgehen. Sowohl der Erste wie auch der Zweite Senat kamen geschlossen.

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Leserpost:

Die Energiewende steht vor dem Abgrund – Wir müssen jetzt einen gewaltigen Schritt nach vorne machen!

Dieser Kalauer kommt mir beim Lesen von nachfolgendem Artikel in der Neuen Westfälischen in den Sinn:

Laut Energieverband 1.500 neue Windräder pro Jahr nötig, um Klimaziele zu schaffen
Wenn Windräder gebaut werden sollen, gibt es oft Proteste. In Deutschland sind in den kommenden Jahren aber Tausende nötig, sagt die Energiewirtschaft.“

Da werden die Aussagen der Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Frau Kerstin Andreae, wiedergegeben.  (BDEW ist eine von vielen Interessenvertretungen, denen (meist ehemalige) Grünen-Politiker*innen vorstehen). Der Turbo müsse eingelegt werden, um Reformen, etwa im Artenschutz für mehr Flächen anzustoßen (ja heißt das jetzt: es sollen Tiere geschützt werden in dem man ihnen mehr Raum bietet, oder sind es die Windanlagen, die unter Artenschutz fallen?).

Außerdem müsse die Akzeptanz für Windräder erhöht werden, fordert Frau Andreae. Nur mit einem jährlichen Zubau von 1.500 neuen Windrädern an Land sollen die Klimaziele bis 2030 geschafft werden. (Na, ob das wohl reicht?) Die Akzeptanz für den Ausbau der erneuerbaren Energien müsse weiter erhöht werden. Wir brauchen ein Aufbruchssignal. Als Reaktion auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hatte die Politik vor kurzem bereits beschlossene Klimaziele nochmals verschärft angehoben. Anscheinend wurde dazu eine Überprüfung auf reale Machbarkeit bislang nicht vollzogen. 

Es werden hier, wie so oft von Lobbyisten flankierend zu politischen Beschlüssen, nur die Problemfelder benannt und Forderungen gestellt. Die Argumentation zur Zielerreichung bleibt derweil nebulös und wird, wenn überhaupt, maximal durch gebetsmühlenartig vorgetragene Floskeln beschrieben. Und wenn es dann nicht funktioniert, müssen bekanntlich immer „die Anderen“ dafür herhalten. Eben alles so frei wie es nach grünem Schablonendenken passt. Dabei befindet sich Frau Andreae doch in einer einflussreichen Position. Wer denn, wenn nicht sie daselbst, sollte ihre gestellten Forderungen in die Tat umsetzen können? Nur zu. Dann machen Sie mal hinne und nur nicht bummeln! Übernehmen Sie Initiative und vor allen Dingen Verantwortung.

Wie es Frau Andreae beschreibt, ist doch alles ganz einfach: Es braucht nur die Bereitstellung von Flächen, die Umsetzung der Strategien für Wind- und Solarprojekte, eine Erhöhung der Akzeptanz für den Ausbau der erneuerbaren Energien, so wie die Einführung eines bundesweiten Artenschutzes unter Einbeziehung der Naturschützer und schon läuft’s. Ein Wechsel von Turnschuhen gegen Turnschuhe mit Spikes ist dabei vielleicht die leichteste Aufgabe. Da Frau Andreae als Jugendliche im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Schwarzwald aktiv war sind wir gespannt, ob sie die Steine aus dem Weg räumen kann, um  ihn für eine geschmeidige Energiewende zum Wohle Aller herzurichten und ihn eben nicht nur für bestimmte Interessensgruppen begehbar zu pflastern.

Alex Reichmuth am 8.7.2021 im Nebelspalter:

Peter Ridd: Vom Kampf eines «Klimaskeptikers»

Der australische Ozeanwissenschaftler Peter Ridd wagte es, die Bedrohung des Great Barrier Reefs durch den Klimawandel in Frage zu stellen und Kollegen zu kritisieren. Daraufhin entliess ihn die James-Cook-Universität. Jetzt befasst sich das höchste Gericht des Landes mit seinem Fall. Immer wieder gibt es Berichte von Wissenschaftlern, die dem menschgemachten Klimawandel skeptisch gegenüberstehen, wonach ihre Forschung verdrängt und übergangen wird. Es kommt zuweilen der Verdacht auf, dass der Wissenschaftsbetrieb ein Problem hat mit Resultaten, die dem Narrativ der gefährlichen Erderwärmung und ihrer schlimmen Folgen nicht entsprechen.

Auf der anderen Seite des Planeten, in Australien, geht in diesen Tagen gerade der Kampf eines «Klimaskeptikers», der sich gegen seine Kaltstellung zur Wehr gesetzt hat, in die entscheidende Phase. Es handelt sich um Peter Ridd, Physiker und renommierter Meereswissenschaftler. Er forscht seit den 1980er-Jahren zum Great Barrier Reef, dem grössten Korallenriff der Erde, das sich vor der Nordostküste Australiens über 344’000 Quadratkilometer erstreckt.

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Leserpost:

Annalena Baerbock – Das „Irrlicht“ der Grünen*innen Wahlkampagne?
Frank Strauss ist ein gefragter Politikberater, der viele Wahlstrategien entworfen hat. Er formulierte in der „Wirtschaftswoche“ die Weisung an Wahlkämpfer mit den Worten: „Sei ein Leuchtturm, keine Kerze.“ Annalena Baerbocks momentane Situation charakterisiert er in diesem Zusammenhang als ein „Irrlicht“. Die Begründungen liefert er im Artikel der „Wirtschaftswoche“

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Phoenix:

unter den linden: Lautes Schweigen – Von der Gefahr der Sprachlosigkeit in einer Gesellschaft

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Buch von Markus Ott, englische Ausgabe:

Dismantling the CO2-Hoax

The aim of this text is a fundamental critique of the „theory of man-made global warming“. To do this, it is not necessary to look for errors in the subtleties of complicated climate models or theories. A simple consideration of the premises of the “CO2-theory” shows that this theory must be wrong. The most important arguments against the “CO2-theory” are easy to understand without a background in mathematics or science. For the layman these most obvious deficiencies of the “CO2-theory” are presented at the beginning of this text (the first 23 pages). The rest of the text is written for the amateur with some background of basic mathematics, science or engineering. I hope that this arrangement will make this important information as accessible to the general public as possible.

Hinweis: Das Kalte-Sonne-Team geht davon aus, dass CO2 erwärmend wirkt. Jedoch deutlich weniger stark als der Mittelwert der IPCC-Annahmen.

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