Kühleffekt durch Absacken der Wolkendecke um 44 m während der letzten 10 Jahre

Zwei neuseeländische Forscher der Universität Auckland fanden nun unter Bezug auf NASA-Satelliten-Daten, dass sich die durchschnittliche Höhe in der die Wolken über dem Erdboden schweben während der letzten 10 Jahre um etwa 1 Prozent erniedrigt hat, was ungefähr 44 m entspricht. Hauptursache hierfür ist ein Rückgang der Wolken in großen Höhen. Diese hohen Wolken reflektieren das einfallende Sonnenlicht kaum, dafür absorbieren sie aber die von der Erde zurückgeworfenen Infrarotstrahlen. Der Rückgang der hohen Wolken bedeutet daher, dass in der letzten Dekade offensichtlich ein zusätzlicher Kühleffekt eingetreten ist, der bislang in dieser Form nicht berücksichtigt wurde. Bekanntlich sind die globalen Durchschnittstemperaturen seit 2000 nicht mehr angestiegen. Die genaue Ursache des jetzt neu beschriebenen Wolkeneffekts ist noch unbekannt.

Größere Abweichungen vom Erniedrigungstrend der effektiven Wolkenhöhe scheinen von der Südlichen Oszillation (Southern Oscillation) gesteuert zu sein, einer internen ozeanischen Zyklik (siehe S. 313-314 in „Die kalte Sonne“). Ob eine andere, längerperiodische pazifische Ozeanzyklik, die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) hinter dem beobachteten Wolkentrend steckt? Noch bleibt dies Spekulation. Interessanterweise begann aber auch die PDO um das Jahr 2000 mit ihrem Abwärtstrend.

Die Publikation von Davies & Molloy (2012) erschien in den Geophysical Research Letters der AGU

Auf MeteoKlima diskutiert Christian Heuer, ob es sich möglichweise um Richard Lindzens Iris Effekt handelt (siehe S. 168-170 in „Die kalte Sonne“), also eine negative, dämpfende Rückkopplung, die der Erderwärmung entgegenwirkt.

 

Siehe auch Artikel auf notrickszone.com, Space Daily und Lubos Motl.
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