Klimawandel im TV: So langweilig kann Fernsehen sein

Der Klimawandel ist im Fernsehen ein Dauerthema. Die Sender überbieten sich in Schockerbildern von Stürmen, Überschwemmungen und Dürren. Es geht vor allem um die Unterhaltung der Zuseher. Weshalb schauen die Leute so gerne Krimis, je mehr Leichen desto besser? Da muss die Natur natürlich in einem ähnlich gefährlichen Kontext gezeigt werden, um die Gunst der Zuschauer zu erlangen.

Immer wieder haben wir an dieser Stelle die klimaalarmistische Fernsehberichterstattung kritisiert. Leider ohne Erfolg, die aufgeregten Filme scheinen bei den Intendanten und Programmplanern besonders attraktiv zu sein. Drehen wir also den Spieß um: Gab es in letzter Zeit irgendeine Sendung, die man inhaltlich als ausgewogen bezeichnen könnte, die dem Drang nach immer größeren Sensationen nachgegeben hat?

Wir beginnen mit Quarks & Co. vom 12. September 2017:

Tropenstürme und Starkregen – der Klimawandel ist da!
Noch laufen die Aufräumarbeiten in Texas, da wütet der nächste Hurrikan – diesmal Irma – an der Ostküste der USA, weitere Tropenstürme folgen. Die Gefahr durch Extremwetter-Ereignisse scheint global zu wachsen. Sind das noch saisonale Wetterphänomene oder ist es der Klimawandel mit seinen verheerenden Auswirkungen? Ranga Yogeshwar trägt die Fakten zusammen und erklärt, wie der Klimawandel unser Wetter beeinflusst. Auch Deutschland wurde in diesem Jahr wieder von heftigen Unwettern heimgesucht. Starkregen und reißende Wassermassen haben einige Orte innerhalb weniger Stunden in Katastrophengebiete verwandelt. Quarks erklärt, wie es zu Starkregenfällen kommt, warum jeder von uns betroffen sein kann und wie wir uns trotzdem davor schützen können.

Viele dramatische Bilder. Bei Minute 6 eine gute Aussage: Die Hurrikane sind in den letzten 140 Jahren nicht häufiger geworden, kein Trend. Aber warum muss dann Stefan Rahmstorf in die Sendung zugeschaltet werden? Er ist bekannt für seine extremen Ansichten. Wäre ein Interview mit einem Mainstream-Wissenschaftler nicht ehrlicher gewesen?

Weiter mit einem englischsprachigen Film von John Robson: The Environment: A True Story (2017). Ein klimaskeptischer Film mit einer Länge von zwei Stunden und vierzig Minuten. Viel Spaß dabei!

Nächstes Video: Zuschauerfrage an Frauke Petry zum Klimawandel.

Am 8. Oktober 2017 dann Max Moor vom Kulturmagazin ttt mit einer Attacke gegen Klimaskeptiker:

Attribution Science – Zuordnungswissenschaft. Dahinter verbirgt sich die neuartige Möglichkeit, extreme Wetterereignisse wie Hurrikane, Hitzewellen und Starkregen zuzuordnen. „ttt“ hat die Physikerin Friederike Otto in Oxford besucht.

Die Redaktion interviewt die deutsche Pysikerin Friederike Otto, die im Bereich der Attributionsforschung tätig ist. Die mit schickem Augenbrauen-Piercing verzierte Forscherin berechnet den Klimawandel mit und ohne anthropogene Kompenente und schaut sich dann die Unterschiede in den beiden Simulationen an. Eine gute Idee, wenn denn die Klimamodelle so vollkommen wären. Und genau daran hapert es. Wenn die Modelle weder das Klima der letzten 2000 Jahre, noch den Erwärmungshiatus des 21. Jahrhunderts in den Griff bekommen, wie groß kann dann das Vetrauen in diesen methodischen Ansatz sein? Eher gering. Das ttt-Team geht auf diese Unstimmigkeiten nicht ein.

Bei Minute 4:20 im Video wird es dann aber nochmal interessant. Das Rekordhochwasser 2013 an der niederbayerischen Donau war nämlich laut Attributionsberechnungen keine Folge des anthropogenen Klimawandels. Die Regenmengen bewegten sich im normalen Bereich der natürlichen Schwankungsbreite. Es muss also andere Ursachen für das Hochwasser gegegebn haben, wie ttt erläutert: Begradigung von Flüssen, Fehlen von Überflutungsflächen, politische Versäumnisse also.

Siehe auch Kommentierung der ttt-Sendung auf unbesorgt.de:

Schuldig durch Zuweisung – Klimawandel goes Hexenverbrennung
Woher kommt nur diese Liederlichkeit vieler Medien im Umgang mit bestimmten Begriffen? Es ist heute möglich, die Worte „Wetter“, „Modell-Rechnung“ und „Klimawandel“ in einem Satz zu verwenden und dabei als Moderator oder Journalist ein Gefühl von Wahrhaftigkeit auszusenden, als hätte man die Konstante PI auf 50 Nachkommastellen genau vorgelesen. Kein Bisschen Distanz zum Thema, kein Konjunktiv steht dem Aktivismus im Wege. Stattdessen werden Experimente, Modelle, Hochrechnungen und „optimierte“ Zahlen zu gefühlten Gewissheiten zusammengefiedelt. Man tut bildlich gesprochen so, als sei die Tatsache, dass sich die Christen auf den Inhalt des „Vaterunser“ geeinigt hätten, ein Gottesbeweis. Auch „ttt-Titel Thesen Temperamente“ befasste sich am 8.10.2017 mal wieder mit dem Klimawandel (Video im Link). In den Ankündigungen zur Sendung war sogar davon die Rede, dass es nun „endlich den Beweis“ für die bisher nur geglaubten Behauptungen gäbe, mit denen die Hohepriester der Klima-Religion ihre Ablassbriefe unters Volk des schlechten Gewissens bringen: Nun sei es gewiss, es gäbe ihn tatsächlich, den Teufel, vor dem der Klerus seit Jahren in den schrillsten Tönen warnt und der Name des Gehörnten ist Klimawandel!

Weiterlesen auf unbesorgt.de

Nun zu einem TV-Video für alle Leser mit niederländischen Sprachkenntnissen. Der Wissenschaftsjournalist und Klimaoptimist Marcel Crok wurde im Vorfeld der Bonner Klimatagung zum Pariser Klimavertrag interviewt. Hier geht es zum Clip. Gut gemacht.

Große Klimadiskussionsrunde bei Maischberger am 11. Oktober 2017 unter dem Titel: „Xavier und die Wetterextreme: Kippt unser Klima?„.  Gäste: Jörg Kachelmann, Dorothee Bär (CSU), Bärbel Höhn (Grüne), Hans Joachim Schellnhuber, Alex Reichmuth. Viel wurde über die Rund bereits geschrieben. Wer sie noch nicht gesehen hat, der kann dies nun nachholen.

 

Weiter mit dem Klimareport im Ersten vom 6. November 2017. Bei Minute 38:25 ein sehenswertes Statement von Philipp Lengsfeld (MdB, CDU). Der Rest ist austauschbarer Klimaalarm, wie er in jeder andere Sendung vorkommt. Langweilig.

Insgesamt fehlt der Klimaberichterstattung im deutschen Fernsehen der Pfiff. Phrasendrescherei anstatt eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Thema. Fakten kommen zu kurz, da man die Klimakurven den Zuschauern ja nicht zumuten kann. Lieber möchte der deutsche Zuseher wohl das unvermeidliche Trio Schellnhuber-Latif-Rahmstorf beim Schimpfen erleben. Sie haben die Deutungshoheit im Fernsehen. Dank Kachelmann, Reichmuth und Lengsfeld gibt es durchaus Raum für abweichende Gedanken. Allerdings wäre es wirklich an der Zeit, auch einmal der klimarealistischen Sichtweise etwas mehr Raum zu geben. Es gäbe viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu besprechen. Könnte man nicht wenigstens einmal einen Strauß an Klimakritik offen debattieren? Die zehn geeignetsten Punkte können wir gerne bei Interese nennen.

 

 

 

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