Klimaschau: Ausgabe 2 jetzt online

Die zweite Ausgabe der Klimaschau ist jetzt online. Themen sind das Klima der vergangenen 2000 Jahre, Ozeanzyklen, das EEG-Konto und die Stiftung „Plant for the Planet“. Viel Spaß beim Anschauen!

Text der ersten Nachricht:

KLIMA-ACHTERBAHN
In den letzten 2000 Jahren war es
mehrfach so warm wie heute

Cambridge. Die globalen Temperaturen der vergangenen 2000 Jahre haben wohl doch stärker geschwankt als lange angenommen. Eine 22-köpfige Forschergruppe geleitet durch den Klimawissenschaftler Ulf Büntgen von der University of Cambridge legte in Dezember eine neue Temperatur-Rekonstruktion für die nördliche Halbkugel vor. Auf Grundlage von Baumringen konnten die Spezialisten nachweisen, dass die Sommertemperaturen in der vorindustriellen Vergangenheit bereits mehrfach das heutige Niveau erreicht hatten. Konkret trifft dies auf die Jahrzehnte beginnend um 280 nach Christus, 990 nach Christus und 1020 nach Christus zu. Noch ungeklärt ist, wie es zu diesen Wärmephasen überhaupt kommen konnte. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war damals noch äußerst gering. Die gängigen Klimamodelle des Weltklimarats können die unerwarteten Wärmephasen nicht reproduzieren, was nun berechtigte Fragen zu Ihrer Eignung aufwirft.

Die neue Studie von Büntgen und Kollegen entkräftet die Behauptung einer früheren von der Universität Bern koordinierten Studie. Diese hatte 2019 suggeriert, dass die globale Temperatur während der letzten 2000 Jahre vor Beginn der Industrialisierung nahezu konstant gewesen wäre. In Wirklichkeit schwankten jedoch die Temperaturen um bis zu 2,5°C, wie jetzt aus den aktuellen Baumringuntersuchungen hervorging. Besonders deutlich werden die Unterschiede zwischen beiden Studien bei der Übersetzung der Temperaturschwankungen in Farbstreifen. Blau steht dabei für kalt und rot für warm.

Noch im Jahr 2013 hatte die aus Bern geleitete Forschergruppierung PAGES2k eine historische Klimarekonstruktion mit bedeutenden natürlichen Klimaschwankungen publiziert. Die damals 78 köpfige Forschergruppe hat sich nun in zwei Lager aufgespalten, welche die vorindustrielle Temperaturgeschichte gänzlich unterschiedlich interpretieren. Der Ausgang des wissenschaftlichen Disputs hat große Auswirkungen auf die Abschätzung der bis zum Ende des Jahrhunderts zu erwartenden Erwärmung. Je stärker die natürliche Komponente des Klimawandels ausfällt, desto geringer ist die zu erwartenden Erwärmungswirkung des CO2. Zwanzig Jahre nach der legendären Auseinandersetzung im Rahmen des sogenannten Hockey Stick, ist in den Klimawissenschaften nun wieder alles vollkommen offen.

Die Ganze Sendung hier anschauen.

Links zu den besprochenen Quellen:

Temperaturrekonstruktion letzte 2000 Jahre:

Büntgen et al. 2020: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1125786520300965

PAGES2k 2019: https://www.nature.com/articles/s41561-019-0400-0

PAGES2k 2013: https://www.nature.com/articles/ngeo1797

Ausführliche Schilderung des Disputs zum alten und neuen Hockey Stick in Kapitel 2 in „Unerwünschte Wahrheiten“: https://www.amazon.de/gp/product/378443553X/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=378443553X&linkCode=as2&tag=litauischeube-21&linkId=5730014a4fc43acdd187b3e16ffa8ca5

Ozeanzyklen

Mann et al. 2020: https://www.nature.com/articles/s41467-019-13823-w

Müller-Plath 2020: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/feart.2020.559337/full

EEG-Minus

PV Magazin: https://www.pv-magazine.de/2020/12/14/minus-auf-eeg-konto-erreicht-fast-45-milliarden-euro/

Strompreise: https://wohnglueck.de/artikel/deutschland-hoechste-strompreise-45980

Plant for the Planet

ZEIT-Artikel: https://www.zeit.de/2020/53/plant-for-the-planet-klimaschutz-organisation-mexiko-spendengelder

Fridays for Future Deutschland Treuhhandkonto: https://fridaysforfuture.de/spenden/

Teilen: