Klima formte die Größe unserer Körper und Gehirne unterschiedlich

Es ist immer wieder erstaunlich, wie vehement einige Politiker am verbalen Ohrfeigen-Baum rütteln. Einer dieser Rüttler ist Sven Giegold, Mitglied des EU-Parlaments und Grüner. Offenbar hat Giegold auf Twitter “vergessen” wie lange seine Partei das Land NRW mitregiert hat. Von 2000 – 2017 waren es 12 Jahre.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Die neuen Klimapläne der EU für 2030 sind erst ein paar Tage alt, schon deutet sich Streit an. Ungarn möchte nicht unterschreiben und möchte sein Veto einlegen. Investing.com am 15.7.2021:

In Hungary, Prime Minister Viktor Orban’s government — already embroiled in a standoff with Brussels over an LGBTQ crackdown — flatly rejected the plan, saying it threatened to undo its signature utility price cuts.

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Eberhard Karls Universität Tübingen:

Klima formte die Größe unserer Körper und Gehirne unterschiedlich

Fossilien aus einer Million Jahre zeigen: Je kälter eine Region desto schwerer die Menschen – Gehirngröße hängt von anderen Herausforderungen ab.

Klima und regional vorherrschende Temperaturen haben über einen Zeitraum von einer Million Jahre wesentlich die Körpergröße des Menschen beeinflusst und waren somit ein Haupttreiber in der menschlichen Evolution. Je kälter das Klima, desto schwerer die Menschen: Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universitäten Tübingen und Cambridge. Ein interdisziplinäres Forschungsteam aus Archäologen, Anthropologen, Ökologen und Klimamodellierern, unter Leitung von Dr. Manuel Will von der Universität Tübingen, hatte die Körper- wie auch Gehirngrößen von über 300 Fossilien der Gattung Homo weltweit gesammelt und sie mit rekonstruierten Klimadaten abgeglichen. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.

Unsere Spezies Homo sapiens entstand vor etwa 300.000 Jahren in Afrika. Die Gattung Homo existiert schon viel länger und umfasst die Neandertaler und andere ausgestorbene, verwandte Arten wie Homo habilis und Homo erectus. Ein entscheidendes Merkmal der Evolution unserer Gattung ist der Trend zur zunehmenden Körper- und Gehirngröße; im Vergleich zu früheren Arten wie Homo habilis ist Homo sapiens 50 Prozent schwerer und sein Gehirn in etwa dreimal so groß. Was aber als Treiber solche Veränderungen bewirkt hat, ist bislang umstritten.

In der aktuellen Studie kombinierte das Forschungsteam über viele Jahre gesammelte Größen-Daten mit einer neu entwickelten Rekonstruktion der regionalen Klimaverhältnisse weltweit, bis zu eine Million Jahre vor unserer Zeit. So ließ sich bestimmen, in welchem spezifischen Klima die jeweils untersuchten Menschen gelebten hatten ‒ unter anderem wurden hierfür der jährliche Temperatur- und Niederschlagsdurchschnitt und das kälteste bzw. trockenste Quartal eines Jahres rekonstruiert. Die Studie konnte so erstmals das Verhältnis zwischen Klimaverhältnissen und der Körper- und Gehirngröße unserer Gattung analysieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass das durchschnittliche Körpergewicht der Menschen zwischen einer Million und 10.000 Jahren vor heute erheblich schwankte und eine klare Korrelation mit Klimaverhältnissen aufweist: Menschen in kälteren Regionen waren tendenziell schwerer. Dies bot einen bessern Puffer gegen kältere Temperaturen, ein Zusammenhang, der so auch schon bei Säugetieren festgestellt wurde: Ein Körper verliert weniger Wärme, wenn seine Masse im Verhältnis zu seiner Oberfläche groß ist.

„Unsere Daten deuten darauf hin, dass das Klima – insbesondere die Temperatur – der Haupttreiber für die Veränderungen des Körpergewichts in der letzten Million Jahre war“, sagt Ko-Autor Dr. Professor Andrea Manica vom Institut für Zoologie der Universität Cambridge. Auch an heute lebenden Menschen sei zu sehen: „Menschen in wärmeren Klimazonen sind tendenziell leichter gebaut als Menschen in kälteren Klimazonen. Wir wissen jetzt, dass die gleichen klimatischen Einflüsse in den letzten Millionen Jahren am Werk waren.“

Anders ist es bei der Größe des Gehirns. Auch hier untersuchten die Forscher den Einfluss von Umweltfaktoren für die Gattung Homo, fanden allerdings nur schwache Korrelationen vor und keinen Gleichschritt mit der Entwicklung des Körpergewichts. Tendenziell waren die Gehirne der Menschen größer, die in Lebensräumen mit wenig Vegetation, wie offenen Steppen und Grasland, lebten, aber auch in Gebieten, die über Jahrtausende ökologisch stabil waren.

In Kombination mit archäologischen Daten liegt nahe, dass Menschen aus diesen Lebensräumen große Tiere jagten ‒ eine komplexe Aufgabe, die die Evolution größerer Gehirne vorangetrieben haben könnte. Die Forscher schließen, dass für das Wachstums des Gehirns also eher Faktoren, die nicht-umweltbedingt sind, eine Rolle spielten, wie eine vielfältigere Ernährung und zusätzliche kognitive Herausforderungen durch ein zunehmend komplexes soziales Leben und höher entwickelte Technologie.

„Eine entscheidende Erkenntnis unserer Studie ist, dass unterschiedliche Klimafaktoren die Gehirn- und Körpergröße bestimmen, sie stehen nicht unter demselben evolutionären Druck. Die Umwelt hatte einen viel größeren Einfluss auf unser Körpergewicht als auf unsere Gehirngröße“, sagt Erstautor Dr. Manuel Will von der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen. „In stabilen und offenen Gebieten gibt es einen indirekten Umwelteinfluss auf die Gehirngröße: Die Menge an Nährstoffen aus der Umwelt musste ausreichen, um die Erhaltung und das Wachstum unserer großen und besonders energiehungrigen Gehirne zu ermöglichen.“

Auch heute entwickeln sich unsere Körper- und Gehirngröße noch weiter. Der menschliche Körper-bau passt sich weiterhin unterschiedlichen Temperaturen an, dabei leben Menschen mit größerem Körperbau heute im Schnitt in kälteren Klimazonen. Die Gehirngröße wiederum scheint laut bekannter Studien bei unserer Spezies seit Beginn des Holozäns (vor etwa 11.650 Jahren) zu schrumpfen. Die zunehmende Abhängigkeit von Technik, wie z.B. die Auslagerung komplexer Aufgaben an Computer, könnte die Gehirne – aber nicht zwingend die Intelligenz des Menschen – in den nächsten paar tausend Jahren sogar weiter schrumpfen lassen. „Auch wenn es faszinierend ist, sollten wir hier mit Spekulationen zur weiteren Evolution unserer Art vorsichtig sein“, sagt Will. „Es können sich zu viele Faktoren ändern und nie ist eine einzige Variable ausschlaggebend.“

Das Forschungsprojekt wurde vom Europäischen Forschungsrat und der Antarctic Science Platform finanziert.

Originalpublikation:
Will, M. et al: ‚Different environmental variables predict body and brain size evolution in Homo.‘ Nature Communications, Juli 2021. DOI: 10.1038/s41467-021-24290-7

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Daily Mail am 10.7.2021:

UK’s giant battery ‚farms‘ spark fears of explosions that can reach temperatures of 660C – even worse than the Beirut port blast – with one expert calling them ‚potential bombs‘

Facilities contain huge batteries storing electricity for the National Grid – a new form of crop for farmers scrambling to cash in on the ‚green‘ energy revolution

New report from leading physicists says vast batteries amount to electrical bombs with force of many hundreds of tons of TNT

Wade Allison, emeritus professor of physics at Oxford University: ‚It’s like a potential bomb. When batteries catch fire, you can’t just squirt water on them‘

MoS has identified nearly 400 battery sites – from Newquay to the Scottish Highlands – which are either operational or in development

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In letzter Zeit häufen sich die Nachrichten, dass Züge mit Wasserstoffantrieben in Deutschland geplant sind, z.B. bei lok-report.de oder fnp.de. Nun ist selbst dem PIK schon ein Licht aufgegangen, dass man dort, wo es möglich ist, elektrifizieren sollte, statt den vielfach teureren Wasserstoff einzusetzen. Wo soll man denn elektrifizieren, wenn nicht bei schienengebundenem Verkehr?

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Alex Reichmuth im Nebelspalter am 15.7.2021:

Swiss Re: Panikmache mit dem Klimawandel dient dem eigenen Geschäft

Die Weltwirtschaftsleistung schrumpfe wegen der Erderwärmung um bis zu 18 Prozent, warnt der Schweizer Rückversicherer Swiss Re. Das Beispiel zeigt, wie mit unbelegten Extremszenarien Stimmung für einen schärferen Klimaschutz gemacht wird.

Schlimm, schlimmer, am schlimmsten. Wenn es um den Klimawandel und seine Folgen geht, schrecken viele Politiker und Aktivisten nicht davor zurück, die Zukunft in den düstersten Farben zu malen. Dass selbst solide Wirtschaftsunternehmen zur Schwarzmalerei neigen – und dabei auch kräftig in die Trickkiste greifen –, zeigt das Beispiel des Schweizer Rückversicherers Swiss Re.

«Weltwirtschaft droht durch Klimawandel BIP-Verlust von bis zu 18 Prozent», titelte das Unternehmen in diesem Frühling in einer Mitteilung. Das zeige eine Stresstest-Analyse des Swiss Re Institute. «Der Klimawandel ist langfristig die grösste Gefahr für die Weltwirtschaft», war zu lesen. «Werden keine Gegenmassnahmen ergriffen, droht in den nächsten 30 Jahren ein globaler Temperaturanstieg um mehr als 3 Grad Celsius, und die Weltwirtschaft würde um 18 Prozent schrumpfen.»

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msn.com zitierte ETH-Klimaforscherin Sonia Seneviratne:

„Das Problem mit dem Klimawandel ist, dass das CO2 Hunderte bis Tausende Jahre in der Atmosphäre bestehen bleibt – ist erst mal zu viel davon in der Atmosphäre, gibt es keinen Rückweg mehr.“

Auweia. Frau Seneviratne muss zur Nachschulung. Nach dem vom IPCC verwandten BERN-Modell wird ungefähr die Hälfte der neu eingetragenen Menge CO2 in einem Zeitraum von 45 Jahren aus der Atmosphäre entfernt, weitere 30 Prozent im Verlauf mehrerer Jahrhunderte (durch Vermischen mit den Tiefenwässern).

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ntz am 12.7.2021:

New Study: A ‘Profound’ ~1°C Cooling Trend Across East Antarctica Since 1979 Is ‘Likely To Accelerate’

Except for a few pockets of warming along the West Antarctic coast, surface air temperatures have cooled profoundly across East Antarctica – most of the continent, as well as the surrounding Southern Ocean – in the last 40 years (1979-2018). About 30% of the cooling can be explained by Madden-Julian Oscillation forcing.

Atmospheric CO2 concentrations rose from 337 ppm in 1979 to 408 ppm in 2018. But according to graphical illustrations of surface air temperature (SAT) trends from satellite observations documented in a new study (Hsu et al., 2021), nearly the entire continent of Antarctica and much of the surrounding Southern Ocean have undergone about -0.02°C/year (-0.2°C per decade) SAT cooling during this period. East Antarctica’s temperatures have fallen by about 1°C in the last 40 years, with approximately -0.4°C cooling from 1999-2018 relative to 1979-1998. Per the authors, one-third of this 40-year cooling trend can be attributed to Madden-Julian Oscillation (MJO) forcing. The MJO influence is “likely to accelerate” the long-term cooling trend for East Antarctica in the coming decades.

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Die Energiewende bringt viele neue Technologien. Zum Beispiel liest man sehr viel von Wärmepumpen. Hand aufs Herz, wie gut kennen Sie sich damit aus? Was ist eine Wärmepumpe, wie funktioniert sie? Selbst wenn Sie es ganz genau wissen, was glauben Sie, wie viele Menschen da draußen das Konzept kennen? Gerd Ganteför hat einen schönen Erklärfilm dazu gemacht:

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