Ist Deutschland ein gutes Vorbild zur Weltklimarettung?

Biogas – die neue Wundertechnik?! So könnte man einen Artikel bei Energiezukunft.eu lesen.

“Laut FNR liefert Biogas aktuell mit einer durchschnittlichen Leistung von rund 3,5 Gigawatt etwa 13 Prozent des gesamten erneuerbaren Stroms. Die Lastspitzen-Prognose von über 30 GW setzt voraus, dass die Biogasanlagen durch den Einbau von bis zu fünfmal größeren Blockheizkraftwerken (BHKW) verstärkt, sowie mit großen Gas- und Wärmespeichern ausgestattet werden. Dies ergäbe eine Steigerung auf 10 bis 15 GW Spitzenleistung im Bestand. Eine Verdopplung auf 30 GW sei durch die stärkere Nutzung der Biomasse-Ressourcen in zusätzlich gebauten Anlagen möglich.”

Im weiteren Verlauf des Artikels kommt dann ganz verschämt zum Vorschein, was alles passieren müsste, damit Biogas einen nennenswerten Beitrag zur Stromproduktion leisten könnte. Es wären massive Investitionen in Blockheizkraftwerke notwendig, weil die Biogasanlagen “Standalone-Anlagen” sind, in der Regel nicht an Gasnetz angeschlossen sind. Und im Nebensatz wird auch erwähnt, dass man die Anbauflächen für Energiepflanzen enorm vergrößern müsste.
Noch einmal zur Erinnerung, Deutschland hat bereits heute zu wenig Ackerfläche, um sich rechnerisch selbst zu ernähren. Nun rangeln gleich zwei Energieformen, um diese ohnehin zu geringen Ackerflächen: Solar und Biomasse. Mal sehen, wer dieses Rennen gewinnt.

Der Artikel bei Energiezukunft, der solche Fragen leider ausklammert, ist allerdings dennoch interessant zu lesen. Es wird zunächst zugegeben, dass es eine Grundlast gibt, bisher galt das doch immer als gestrig. Und sogar Protagonisten wie Hans-Josef Fell, die stets gesagt haben, wir können es ganz einfach mit Wind und Sonne schaffen komplett autark zu werden, scheinen ihr Wunschdenken laut dem Artikel zu beenden.

“Fell kritisiert die Bundesregierung, diese müsse speicherbare und stetige Energiequellen wie Biomethan, feste Biomasse, Wasserkraft und Geothermie stärker berücksichtigen, um eine gesicherte Energieversorgung auf regenerativer Basis aufzubauen. Ausschließlich Windenergie und Photovoltaik genügten dafür nicht.”

Die ganze Ambivalenz der Thematik äußert sich auch in Beschlüssen wie der der Grünen in Schleswig-Holstein, keinen Terminal für Flüssiggas in Brunsbüttel zu bauen. Die gleichen Stimmen, die zuvor Flüssiggas aus den USA verdammt habe, weil es durch Fracking gewonnen wurde, fordern heute lautstark Terminals dafür, wie z. B. Claudia Kemfert. Immerhin, Bundeskanzler Scholz stellt in seiner Regierungserklärung zum Thema Angriff auf die Ukraine eindeutig klar, dass sowohl in Wilhelmshaven als auch in Brunsbüttel Terminals gebaut werden, ob es den Grünen nun passt oder nicht.

Die Debatte ist ohnehin schief. Wer sich für den Ausstieg aus Kohle und Kernenergie entscheidet, dem bleibt außer Importen nur noch Erdgas als Backup, wenn Wind oder Sonne mal wieder nicht liefern. Nun wird aber so getan, als wenn das Eine nichts mit dem Anderen zu hat. Es hängt aber ganz klar zusammen.

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Hat der neue Nil-Staudamm in Äthiopien das Potential einen Krieg auszulösen? Trends der Zukunft behandelt das Thema.

“Sie fürchten, dass durch den Bau zukünftig deutlich weniger Wasser den blauen Nil hinabfließen wird. Der 1,8 Kilometer lange Staudamm würde dann zwar in Äthiopien die Stromversorgung sichern, gleichzeitig aber die Wasserversorgung in Ägypten und dem Sudan gefährden. Genährt werden solche Befürchtungen durch die Tatsache, dass bisher kein internationales Abkommen zwischen den Nil-Anrainern besteht, dass die Wasserentnahme verbindlich regelt. In der Vergangenheit drohte daher sogar ein Krieg zwischen den Staaten auszubrechen. Selbst der UN-Sicherheitsrat beschäftigte sich mit der Thematik. Der dort entworfene Kompromissvorschlag wurde allerdings von äthiopischer Seite nicht akzeptiert. Die äthiopische Regierung kann sich theoretisch allerdings auch keinen großen Konflikt mit den Nachbarstaaten leisten. Denn noch immer herrscht in dem Land ein brutaler Bürgerkrieg zwischen der Zentralregierung und der Region Tigray. Die Politiker bei der Eröffnung des Staudamms waren daher sichtbar bemüht, den Konflikt nicht weiter anzuheizen. Eine finale Einigung mit den anderen Nil-Anrainern steht aber weiterhin aus.”

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Einen Dämpfer in Sachen Ende des Verbrenner-Motors bekam laut Handelsblatt die Umweltministerin Lemke.

“Konkret bedeutet dies, dass ab 2035 in Europa nur noch klimaneutrale Fahrzeuge neu auf den Markt kommen dürfen. Auf dem Weg dorthin soll es keine verschärfenden Zwischenziele geben, für die die Autohersteller Strafen zahlen müssten, sollten sie diese verfehlen.

Umweltministerin Lemke wollte die Grenzwerte verschärfen

Vielmehr gilt der Vorschlag, dass die Hersteller bis 2030 dafür sorgen, dass ihre Neuwagenflotten 55 Prozent weniger CO2 ausstoßen als noch 2021. Dies ist bereits schon mehr, als bisher angedacht war, und bedeutet, dass ab 2030 rund zwei Drittel aller Neuwagen in Europa elektrisch fahren werden. Da Deutschland der größte Absatzmarkt ist, werden es hier vermutlich noch einmal mehr sein.”

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Russland liefert trotz des Ukraine-Konflikts weiterhin Gas nach Deutschland. Das berichtet das Handelsblatt (Bezahlartikel).

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Das Problem mit den Wärmepumpen. So titelt Blackout-News und geht auf Abschaltklauseln bei Stromanbietern ein.

“Der Stromtarif für Wärmepumpen und Elektroheizungen bietet zwar den Vorteil den Strom etwas günstiger zu beziehen, aber diese Tarife haben auch einige Tücken im Kleingedruckten. Die Versorger behalten sich darin nämlich das Recht vor, die bei Stromknappheit per Fernsteuerung einfach abzuschalten.

Laut Vattenfall darf der Stromversorger die Stromversorgung maximal dreimal täglich für höchstens zwei Stunden unterbrechen. Dies erfolgt üblicherweise zu den Zeiten, in denen die Stromnetze besonders stark belastet sind. Das ist üblicherweise morgens, um die Mittagszeit und am Abend.”

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Leserpost von M.T.:

Betreff: Klimarettungs-Vorbild Deutschland. Warum stellt Keiner diese Fragen?

Schon lange kreisen meine Gedanken um die Energiewende und ich bin fassungslos, wie eindimensional das Thema in vielen Medien und von vielen Politikern abgehandelt wird. Ich bin kein Klimawandelleugner, aber ich war Professor für Thermodynamik und Energietechnik und sehe vor meinem fachlichen Hintergrund, dass unser Land mit den Vorhaben zur Energiewende voll gegen die Wand gefahren wird. Mir ist es deshalb ein Herzensanliegen, dass nachstehende Fragestellungen in den politischen Diskurs einfließen, den Diskurs versachlichen und einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden:

Bei Diskussionen über Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung treffen häufig Rationalisten auf Moralisten und stellen diese Argumente in den Raum: Die Rationalisten führen an, dass Deutschland nur für ca. 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei, mithin überaus drastische Maßnahmen bei uns kaum messbaren Einfluss auf die weltweiten Emissionen haben würde. Dazu entgegnen die Moralisten, Deutschland müsse eine Vorbildrolle einnehmen, andere Länder würden dem deutschen Vorbild dann schon (hoffentlich) folgen. Die Rationalisten sind aufgrund solcher Naivität fassungslos und machen die Schotten dicht, während die Moralisten unbeeindruckt die Welt retten wollen. Die Diskussion ist also mit dem Austausch dieser Argumente beendet.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn man auf die „Argumente“ der Moralisten einginge und die Frage stellt:
„Wenn ihr wollt, dass Deutschland Vorbild ist, müsstet ihr doch froh sein, wenn uns alle größeren Emittenten sofort folgen würden?“ Also Frankreich und Tschechien etc. müssten sofort aus der Kernenergie aussteigen, Polen und andere aus der Kohle und alle setzen auf Wind und Sonne. Dann müsste auch den Moralisten mit Zugang zur Logik klar sein, dass alles bei uns (und natürlich auch bei unseren Nachahmern) zusammenbrechen würde. Schließlich kann man offiziellen Darstellungen entnehmen, dass wir nicht nur bei Dunkelflaute reichlich nicht regenerativ erzeugten Strom importieren. Man muss also, wenn man seine hohen moralischen Ansprüche aufrecht halten will, darauf bauen, dass unsere Nachbarstaaten uns nicht so schnell folgen werden. Das ist aber zutiefst unmoralisch, ungerecht, unlogisch und heuchlerisch. Man sollte zuspitzen und diese Leute also mit der Frage konfrontieren:
„Warum sollten sich unsere Nachbarländer weiter den Gefahren der Kernenergie aussetzen oder warum will man von ihnen verlangen, dass sie durch Kohlenutzung weiter die Atmosphäre aufheizen und somit zu den Klimasündern gehören, nur damit Deutschland seine hochgesteckten Ziele erreichen kann?“

Diese Fragestellungen sind nichts Besonderes und ich bilde mir nicht ein, dass ich das als Erster die Thematik erkannt habe, aber merkwürdigerweise wird das in den Medien weder thematisiert noch zugespitzt. Es bleibt bei den sich konträr gegenüberstehenden Standpunkten.

Ich hoffe sehr, dass dank Ihrer Mithilfe einige Mitbürger zu einer rationaleren Auseinandersetzung mit der Materie bewegt werden.

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Nebelspalter:

Korallen säubern das Meer von Mikroplastik

Die Verschmutzung der Umwelt durch Plastik gehört zu den drängendsten Öko-Problemen. Vor allem die Weltmeere sind betroffen. Doch nun gibt es Hoffnung – zumindest ein bisschen: Wie deutsche Forscher herausgefunden haben, nehmen Korallen Mikroplastik auf und bauen es in die Riffe ein.

Weiterlesen im Nebelspalter.

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Trends der Zukunft:

Erhebliche Energieeinsparung: Diese Fenster wärmen im Winter und kühlen im Sommer

In den letzten Jahren wurde in Deutschland viel Geld in die Wärmedämmung von Häusern investiert. Dadurch soll der Energieverbrauch reduziert und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Forscher der University of Pittsburgh und der University of Oxford haben nun eine alternative Lösung entwickelt, die ebenfalls in diese Richtung geht. Konkret geht es um smarte Fenster, die ihre Eigenschaften an die jeweiligen Witterungsbedingungen anpassen können. Im Winter absorbieren sie einen Teil der Sonnenstrahlen und geben so gezielt Wärme in die Innenräume ab. Im Sommer funktioniert der Trick dann genau umgekehrt: Die entsprechenden Sonnenstrahlen werden reflektiert, sodass sich die Temperatur im Haus reduziert. Beide Eigenschaften an sich sind nicht ganz neu. Die Innovation besteht darin, dass die Fenster sich jeweils an die aktuellen Bedingungen anpassen und so das ganze Jahr über einen positiven Einfluss auf die Energiebilanz verfügen.

Weiterlesen bei Trends der Zukunft

Artikel bei Inceptive Mind

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Trends der Zukunft:

Hypersonix Spartan: Australische Firma bringt Satelliten mithilfe von grünem Wasserstoff ins All

Viele Jahrzehnte wurde die Raumfahrt von staatlichen Agenturen wie der NASA und Roscosmos dominiert. Inzwischen spielen aber auch Privatunternehmen eine immer wichtigere Rolle. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt Elon Musk mit seinem Startup SpaceX. Dem Unternehmen ist es unter anderem gelungen, Raketenantriebe mehrmals zu verwenden und so die Kosten für den Transport ins Weltall massiv zu reduzieren. Weil gleichzeitig auch die in den Satelliten verwendete Technik immer preiswerter wird, haben sich dadurch ganz neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben.

Weiterlesen bei Trends der Zukunft.

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Pressetext: Restholzpellets zu Wasserstoff

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WUWT:

Green Campaigner Exempts Herself From Her Own Climate Demand

British green campaigner Angela Terry has plumbed new depths of arrogant hypocrisy, by demanding a ban on home conservatories during a TV interview – while sitting in her own conservatory.

Weiterlesen auf WUWT

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