Hungerstreik weil die CO2-Werte steigen

“Wir sind richtig am Arsch, die CO2-Werte steigen weiter”.

Das meint Henning aus Greifswald , 21 Jahre, und Student der Politikwissenschaften. Er tritt daher in den Hungerstreik, denn wir müssen endlich ehrlich reden.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Eigentlich wäre diese Aktion bis zum Ende gedacht, eine Nominierung für den Darwin Award wert. Dieser Preis wird für Menschen vergeben, die dem genetischen Pool der Menschheit einen Dienst erwiesen haben, in dem sie sich aus selbigen auf spektakuläre Art und Weise verabschiedet haben. Sollte ein angehender Politikwissenschaftler nicht wissen, dass die Menschen einen Vertrag geschlossen haben, der einigen Ländern bis 2030 erlaubt munter weiter CO2 zu emittieren? Dummerweise sind das solche Länder, deren Anteil gesamt gesehen schon sehr hoch ist.

Wenn Europa eine Einsparung von sagen wir 30% hinbekommt, dann wäre es für ein Land wie China gerade einmal 10%. Oder anders ausgedrückt: die westliche Welt kann sparen, wie sie will, der CO2 Anteil wird steigen – weil das Pariser Abkommen genau das so vorsieht. Vielleicht sollte Henning auch bedenken, dass die deutsche Entscheidung aus der CO2 armen Produktion durch Kernenergie auszusteigen automatisch mehr CO2 entsteht, denn Wind und Sonne werden es nicht richten können. Na dann, guten Hunger Henning!

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“Ein kaum bekannter Energievertrag wird zur teuren Klage-Falle für Europa.”

Das beschreibt die Welt und bezieht sich auf die Energiecharta. Diese Charta stammt noch aus Zeiten nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Zum Artikel geht es hier lang.

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Wer sich für das Thema Antriebsenergie von Schiffen interessiert, dem sei dieser Artikel hier empfohlen. Er geht auf die Problematik der unterschiedlichen Energiedichten ein und was das für die Schifffahrt der Zukunft bedeutet.

“In today’s Ecologistan, everything is deemed possible because it is desirable. The sheer size of the problem gets conveniently forgotten because positive thinking is demanded. Besides large nuclear-powered vessels, the fossil fuel substitution with alternative means will require a technological breakthrough for an efficient and affordable “power to synthetic liquid fuel” process, would it be for shipping, land, or air transport. This is not something that can be planned on music paper or agreed upon in treaties”.

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Das Ergebnis des Klimawahlchecks dürfte beim Blick auf die Betreiber des Onlinetools in etwa so spannend und überraschend sein wie das Fußballspiel Liechtenstein gegen Deutschland. Wer den Wahlomaten dennoch mal probieren möchte, der klickt bitte hier.

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Weitere Information zum Markteintritt von Tesla als Stromhändler finden sich bei Golem. Partner von Tesla ist Oktopus Energy, das Angebot ist noch nicht bundesweit verfügbar.

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“Bau Dir Deinen Strom doch selbst!”

Das Nebenan Magazin zeigt, wie es geht. Man braucht nur eine Kartoffel (wahlweise eine Zitrone), zwei Nägel, zwei Kupferstifte sowie etwas Draht und schon sind die Energieprobleme gelöst. Man versteht beim Enthusiasmus des Artikels nicht, warum das bisher nicht im großen Stil gemacht wird, Karoffelkraftwerke. Wer seine Stromkosten mit vielen Kartoffeln dauerhaft senken will, der klicke bitte hier, wer nur mal kurz lachen möchte auch.

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Wenn sogenannte NGOs, also Nichtregierung-Organisationen, von Regierungen bezahlt werden, sind es dann noch NGOs? Diese Frage stellt Annette Heinisch bei Achgut. Im ersten Teil der Serie geht es in erster Linie um Germanwatch.

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LED Leuchten sparen Strom – aber möglicherweise sind sie für Insekten nicht gut. Eine Studie aus dem Vereinigten Königreich kommt zu diesem Schluss.

“Das Team konzentrierte sich auf Raupen als Stellvertreter für nachtaktive Insekten, da sie sich während des Larvenstadiums nur wenige Meter von dem Ort entfernen, an dem sie geschlüpft sind, bevor sie fliegen können. Es zeigte sich, dass an beleuchteten Standorten zwischen 37 und 47 Prozent weniger Insekten und Larven zu finden waren als an unbeleuchteten. „Ich war erstaunt über den hohen Prozentsatz“, unterstreicht Boyes. Er habe lediglich ein Minus von zehn Prozent an beleuchteten Standorten erwartet.”

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Anders als der NABU scheint es Naturschutzorganisationen zu geben, die sich noch nicht zum bereitwilligen Helfer der Windkraftindustrie gemacht haben. Dazu gehört die Naturschutz-Initiative. Die Webseite der Organisation informiert über aktuelle Themen. Zusätzlich gibt es ein pdf zum Download in dem Dr. Wolfgang Epple über das Schicksal der Staatswälder schreibt. Er beschreibt, wie hier aus Angst vor dem Tod Selbstmord begangen wird.

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Vermutlich hagelt es bereits wieder Proteste und Petitionen beim WDR, weil Dieter Nuhr sich zum Thema Stromproduktion und Verkehrswende äußert. Zum Nachhören geht es hier lang.

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RWE-Chef Krebber erteilt Abkehr von Atomausstieg eine Absage. Das besagt ein Artikel bei MarketScreener.

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Fast-Track-Genehmigungsverfahren“ so nennt sich eine Idee von Armin Laschet. Es hört sich mit Sicherheit netter an als Beschneidung des Rechtstaats, doch das ist es letztlich. Klagemöglichkeiten werden beschnitten. Die FAZ hat einen Artikel dazu, der hinter einer Paywall steht. Auch die Naturschutz-Initiative behandelt das Thema.

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Wenn zusammenwächst, was zusammengehört. Die Kirche baut auf dem Prinzip Schuld und Sühne, außerdem hat das nahe Ende der Menschheit einen wichtigen Platz in der Kirche. “Die Menschheit steht am Abgrund” ist, wenn man so will, ein Dauerbrenner der Kirche. Wie Kirche und Klimaglauben zu einer Einheit werden, das kann man bei Domradio nachlesen.

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Wer verdient an Windkraftanlagen? Ein interessanter Artikel aus der Schweiz, der aufzeigt, warum es hier um ein großes Geschäft geht.

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Ausgerechnet ein Wahlplakat der Grünen sorgte in der niedersächsischen Gemeinde Groß Berßen (Emsland) sorgte für Dauerbeleuchtung einer Laterne in dem Ort. Das Plakat verdeckte den Lichtsensor, das sorgte dafür, dass die Lampen in dem Ort immer an waren. NDR Info berichtete.

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Und noch mal Emsland: Ein Unternehmen aus dem Emsland hat fiktive Windparks erfunden. Es geht um mehr als 4 Millionen Euro, die die Betreiber bei Investoren dafür eingesammelt haben sollen. Die Angeklagten schweigen bislang. Mehr Infos hier.

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Alex Reichmuth im Nebelspalter am 23.8.2021:

Deutschlands Offshore-Windkraft: Nichts geht mehr

Eigentlich will Deutschland die erneuerbaren Energien massiv ausbauen, um seine Klimaziele zu erreichen. Doch bei der Windkraft auf dem Meer herrscht Flaute: Dieses Jahr wird keine einzige neue Windanlage gebaut.

Einen «nationalen Kraftakt» kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Juli an, um die Ausbauziele in Sachen erneuerbare Energie in Deutschland bis 2030 zu erreichen. Bis dann soll der Ökostrom einen Anteil von 65 Prozent bei der Stromversorgung ausmachen. Heute sind es 45 Prozent. «Ich rechne damit, dass wir den Ausbau der erneuerbaren Energien noch einmal um bis zu ein Drittel steigern müssen», rechnete der CDU-Politiker vor.

Bis jetzt ist man im nördlichen Nachbarland allerdings nicht auf Kurs. Vor allem bei der Windkraft stockt es. Der Ausbau kommt seit drei Jahren kaum mehr vom Fleck. 2019 wurden Windanlagen mit einer installierten Leistung von 1078 Megawatt aufgestellt, was etwa der Leistung des AKW Gösgen entspricht. 2017 waren es aber noch 5334 Megawatt gewesen. Auch im letzten Jahr betrug der Zubau nur 1431 Megawatt. Schuld am schleppenden Ausbau sind aufwändige Planungs- und Genehmigungsverfahren, strenge Mindestabständen zu Siedlungen und detaillierte Auflagen in Sachen Lärm und Vogelschutz (lesen Sie mehr hier und hier).

Ein Zuwachs von 5000 Megawatt pro Jahr nötig

2021 läuft es zwar wieder etwas besser: Im ersten Halbjahr wurden Windräder mit einer Leistung von 971 Megawatt neu gebaut, 62 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch das ist noch immer viel zu wenig. Heute sind in Deutschland Windanlagen mit total 56’000 Megawatt am Netz. Wenn das Land wie beabsichtigt bis 2045 klimaneutral werden will, müssen aber bereits 2030 Windräder mit insgesamt 80’000 Megawatt an Land und mit 20’000 Megawatt im Meer drehen. Dazu ist ein Zuwachs von rund 5000 Megawatt pro Jahr nötig.

Weiterlesen im Nebelspalter

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Leserpost:

Notwehr?

Der Ausstoß einer Tonne CO2 kostet derzeit 55 Euro – das allein belastet Teile der Wirtschaft. Umweltschützer und Grüne fordern nun einen Preis, den die öffentliche Hand einkalkulieren soll: 195 Euro. Und eine staatliche Behörde empfiehlt sogar 680 Euro. Zum Artikel von Daniel Wetzel in der Welt (Bezahlschranke): Allein ursächlich auf solch „Bepreisungs-Gedanken“ zu kommen ist schon abenteuerlich. Was wird damit als Wirkung ausgelöst? Die deutsche Stahlindustrie zieht es zu französischem Atomstrom. Ein Artikel von Carsten Diering in der Welt liefert die Ergebnisvariante. Eine Maßnahme, die aus reiner geknebelten Notwehr erfolgen wird. Aber ist das denn die Lösung all unser Probleme? Wohl kaum. Wenn es nicht so traurig wäre, dann könnte man nur laut lachend über die Wiese laufen.

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Leserpost von Dr. Detlef Mittmann:

In den aktuellen Klimadiskussionen wird immer häufiger ein Abschwächen des Golfstromes (AMOC) oder sein völliges Versiegen beschworen.

Als Ursache wird ein verstärkter Süßwasserzufluss durch abschmelzendes Grönlandeis genannt, welcher ein Absinken des warmen und sehr salzhaltigen Golfstromwassers in die Tiefe des Polarmeeres verhindere und dadurch die Wasserzufuhr aus Südwest ins Stocken geraten lässt.

Das immer wieder zitierte Kälteloch in der arktischen See mit dem absinkenden Salzwasser kann allein deswegen die „Klimamaschine“ oder den warmen Golfstrom nicht antreiben, weil in ein Loch normalerweise das Wasser von allen Seiten einströmt und nicht nur aus einer Richtung aus Südwest. Schon gar nicht kann sich diese behauptete Ansaugwirkung über mehrere Tausend Kilometer bis vor Florida erstrecken.

Es ist unstreitig, dass der Golfstrom an der Meerenge Key West – Kuba am schmalsten ist und seine höchste Fließgeschwindigkeit hat , zwischen Island und Skandinavien aber am langsamsten fließt und am weitesten aufgefächert ist.

Es widerspricht jeder Logik und allen physikalischen Gesetzmäßigkeiten hier im Gebiet südlich von Spitzbergen den Antrieb des Ganzen durch eine thermohaline Wasserpumpe zu verorten.

Auslöser und Ursache des Golfstromes sind vielmehr allein die Sonne und die Erddrehung mit der daraus resultierenden Corioliskraft. Diese bewirkt im Bereich des thermischen Äquators, dass die von Nord und Süd nachströmenden bodennahen Winde zum Ausgleich der aufsteigenden sonnenerhitzten Luft jeweils nach Westen abgelenkt werden. Zunächst aus Nordost und Südost wehend drehen die Passatwinde beim Weg über den Atlantik immer mehr auf Ost und treiben riesige erwärmte Wassermassen vor sich her nach Westen.

Der überwiegende Teil dieser Strömung wird dann von der nach Nordwesten verlaufenden Küste Brasiliens nach Nordwesten abgelenkt. Von der Tropensonne weiter aufgeheizt strömt das Wasser durch die karibische Inselwelt.

Die mexikanische Halbinsel Yukatan und die Nordwestspitze Kubas bilden dann ein natürliches Nadelöhr, welches durch seine Verengung die zwischen 27 – 28 Grad warme Meeresströmung weiter beschleunigt .Wegen des angrenzenden Golfes von Mexico ab hier Golfstrom genannt fließt das Wasser mit einer sehr hohen Geschwindigkeit von 5 – 7 Knoten zwischen Florida und Kuba hindurch und dann westlich der Bahamas nach Nordosten, wobei der Strom durch die Corioliskraft eine weitere Beschleunigung erfährt.

Weiter nördlich erreicht der dann mehrere 100 Kilometer vor der amerikanischen Ostküste verlaufende Strom die bekannte Westwindzone, welche für weiteren Antrieb Richtung Nordost sorgt. Vor Florida nur 100 km breit ist er jetzt 300 km und breiter aufgefächert und umströmt Irland und die Britischen Inseln bis nach Skandinavien.

Ohne diesen warmen Golfstrom, dessen Einfluss bis rund 1000 km südlich des Nordpols bei Spitzbergen reicht und das Meer um diese Inselgruppe seit Jahrhunderten eisfrei hält, läge halb Skandinavien unter einem Eispanzer wie Grönland. Es mag ja sein, dass das relativ salzhaltige Golfstromwasser in polaren Breiten großflächig langsam absinkt. dies ist aber Wirkung und nicht Ursache.

Den Golfstrom wird es geben, solange die Sonne scheint und die Erde sich dreht.

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