Hiatus: Erwärmung in China pausiert seit 15 Jahren

Eine kürzliche Auswertung von Satellitendaten hat nun belegt, dass die Temperaturen in China in den letzten 15 Jahren nicht mehr angestiegen sind. Zwar wurde es in West- und Südchina wärmer, jedoch wurde dies durch eine zeitgleiche starke Abkühlung in Nordchina von fast drei Zehntel Grad pro Jahrzehnt wieder wettgemacht. Unterm Strich hat sich das Klima in China seit der Jahrtausendwende um lediglich 0.02°C pro Jahrzehnt erwärmt, was statistisch nicht signifikant ist. Die Autoren Long Li und Yong Zha bestätigen daher die Erwärmungspause bzw. den Hiatus für China. Die CO2-bedingte Erwärmung wurde offenbar durch quantitativ nicht näher spezifizierbare natürliche Klimafaktoren ausgeglichen. Abstract:

Satellite-based regional warming hiatus in China and its implication
The slowdown in global warming since 1998, often termed the global warming hiatus. Reconciling the “hiatus” is a main focus in the 2013 climate change conference. Accurately characterizing the spatiotemporal trends in surface air temperature (SAT) is helps to better understand the “hiatus” during the period. This article presents a satellite-based regional warming simulation to diagnose the “hiatus” for 2001–2015 in China. Results show that the rapid warming is mainly in western and southern China, such as Yunnan (mean ± standard deviation: 0.39 ± 0.26 °C (10 yr)−1), Tibet (0.22 ± 0.25 °C (10 yr)−1), Taiwan (0.21 ± 0.25 °C (10 yr)−1), and Sichuan (0.19 ± 0.25 °C (10 yr)−1). On the contrary, there is a cooling trend by 0.29 ± 0.26 °C (10 yr)−1 in northern China during the recent 15 yr, where a warming rate about 0.38 ± 0.11 °C (10 yr)−1 happened for 1960–2000. Overall, satellite simulation shows that the warming rate is reduced to −0.02 °C (10 yr)−1. The changes in underlying surface, Earth’s orbit, solar radiation and atmospheric counter radiation (USEOSRACR) cause China’s temperature rise about 0.02 °C (10 yr)−1. A combination of greenhouse gases (GHGs) and other natural forcing (ONAT, predominately volcanic activity, and atmosphere and ocean circulation) explain another part of temperature trend by approximately −0.04 °C (10 yr)−1. We conclude that there is a regional warming hiatus, a pause or a slowdown in China, and imply that GHGs-induced warming is suppressed by ONAT in the early 21st century.

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Zwischen Klima-Skeptikern und -Alarmisten gibt es viel Streit. Um wieviel fruchtbarer wäre die Klimadiskussion, wenn sich die Parteien endlich einmal ernsthaft zuhörern würden? Ein gemeinsames Kolloquium, danach zusammen ein frisches Bier trinken. Das wäre doch klasse. Genau dies haben nun der Skeptiker Joe Bastardi und der Alarmist Michael Mann getan. Das Beweisfoto gibt es auf WUWT. Bitte mehr davon! Ob wir das auch bald in Deutschland sehen werden?

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Vertreter der Klimaalarmlinie weisen meist auf aktuelle Ereignisse hin und erklären: „Seht her, das ist der Klimawandel“. Der Sommer zu heiß, der Winter zu kalt, alles ist stets der Klimawandel. Noch nie dagewesen, Vorstufe zur Hitzehölle. Alle Querulanten, die hier nicht mitziehen, bitte Klappe halten.

Ein Blick in die Klimageschichte würde in vielen Fällen schnelle Aufklärung bringen. Erst die Vernachlässigung des klimahistorischen Kontext erlaubt es, zu den bekannten krassen Thesen zu kommen. Auf Notrickszone war am 24. August 2018 ein schönes Beispiel zu bestaunen. Das arktische Meereis ist in den letzten Jahren kräftig zurückgegangen. Gab es das wirklich noch nie? Notrickszone zeigt eine schöne Langzeitrekonstruktion des arktischen Meereises und stellt sie dem AMO-Ozeanzkylus gegenüber (Graphik offenbar von Tallbloke). Das Resultat ist deutlich: In den positiven, wärmenden Phasen der AMO ging das Eis zurück, in den negativen, kühlenden Phasen nahm das Eis zu. Neben dieser 60-Jahreszyklik gibt es auch noch einen Langzeittrend bzw. eine Oszillation im Millenniumstakt. Stichwort Wikingerfahrten im eisarmen Nordmeer vor 1000 Jahren. Hier geht es zum Notrickszone-Artikel.

Abb.: Entwicklung des arktischen Meereises und der AMO 1900-2013 (x-Achse). Rote AMO-Phasen=warm, blaue AMO-Phasen=kalt. Quelle.

 

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