Happy Birthday EEG!

Happy Birthday EEG! Das Gesetz feiert 20 Jahre Geburtstag. Mit sehr unterschiedlichen Ansichten über den Sinn des Gesetzes. Während sich Ökonomieaktivisten wie Claudia Kemfert wünschen, dass die üppigen Subventionen noch weiter ausgebaut werden, beurteilen andere die Situation unterschiedlich. Und die Kugel Eis von Jürgen Trittin, die das EEG die Bundesbürger mal im Monat kosten sollte, ist mittlerweile ein Running Gag. Da ist also zum einen Volker Andres von ZDF als auch Daniel Wetzel von der WELT. Andres:

„Und noch etwas läuft schief: Das in der Systematik nahezu unveränderte EEG sendet das falsche Preissignal an uns Verbraucherinnen und Verbraucher. Ökostrom kostet um die 30 Cent pro Kilowattstunde. Dabei liegt die reine Stromherstellung je nach Anlage und Quelle bei vier bis acht Cent.

Wetzel:

„Auch weil finanziell interessierte Lobbygruppen das EEG zum Allheilmittel hochstilisierten und alle politische Aufmerksamkeit auf dieses so ergiebige Füllhorn lenkten, blieb die Grünwerdung der übrigen Verbrauchssektoren aus.“

„Das EEG vergütete jahrelang Produktionsmengen in jeder beliebigen Höhe ohne Rücksicht auf die Nachfrage. Damit zog eine Art Tonnen-Ideologie in die Energiepolitik ein: Es zählten nur die produzierten Massen grüner Kilowattstunden. Dass man die auch irgendwie transportieren, speichern und verwenden können muss, geriet zur Nebensache.“

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Was die Klimawissenschaft von der Corona Pandemie lernen kann. Professor Christian Drosten von der der Charité in Berlin berät die Bundesregierung in Sachen Corona. Sein täglicher Podcast im NDR ist sehr hörenswert. Bei KRESS wurde ein Artikel über ihn veröffentlicht, bei dem die erste Riege der Klima-Kaste-Wissenschaftler rote Ohren bekommen dürfte.

„Es seien nicht Wissenschaftler, sondern die Politik, die Entscheidungen in der Krise treffe. Seine und die Aufgabe seiner Kollegen sei es, Daten zur Verfügung zu stellen und diese zu erklären. „Das ist ja das, was im Moment Wissenschaftler auch vielfach tun – und dafür dann leider auch überzeichnet werden“, setzt Drosten dann an. Seriöse Wissenschaftler würden weder bereits getroffene Entscheidungen bewerten noch konkrete Entscheidungen von der Politik einfordern.“

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Die UN Klimagipfel der Vergangenheit waren stets medienstark. Auf diese Aufmerksamkeit muss der für November 2020 in Glasgow geplante Gipfel verzichten, er wurde laut Tagesschau abgesagt. Warum eine solche Veranstaltung in Zeiten stattfinden soll, in der sehr viele Menschen gerade lernen, dass man sich auch über Videokonferenzen treffen und besprechen kann, ist ohnehin die Frage. Umweltschonender wäre es allemal.

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Windstaerken – Über diese Aktion des kommerziellen Energieanbieters Greenpeace Energy haben wir schon mal 15.02.2020 berichtet. Zu dem Zeitpunkt hatten 5.424 Teilnehmer ihre Stimme abgegeben. Ziel waren 100.000 Stimmen und die sollten auch schon am 31.01.2020 erreicht werden. 6 Wochen später sind es 7.033 Stimmen. Ein Zuwachs von etwa 1.500 Stimmen oder anders gerechnet 250 pro Woche. Wie eine breite Unterstützung sieht das eher nicht aus und das, obwohl die Aktion Unterstützer wie den selbsternannten Experten Quaschning hat, der auch hier versucht Corona und Klima zu vermengen.

Auch das Youtube Live Video, bei dem man seine mit einem Spruch versehenen Stimmzettel in einer Box herumfliegen sehen kann, erfreut sich nur einer begrenzter Zuschauerzahl. 36 Abonennten zählt der Youtube-Kanal bisher.

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Ein Meinungsartikel aus der New York Post zum Thema Windenergie. Auch dort betonen Unterstützer, dass die Produktion von Strom durch Windkraft mittlerweile so günstig ist, dass es keine Subventionen bräuchte. Gleichzeitig sichert sich die Windkraft bis 2029 mindestens 34 Mrd. US Dollar an Subventionen. Weiterlesen hier.

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Uns erreichte die folgende Leseranfrage:

Ich habe kürzlich irgendwo einen Hinweis gelesen, dass die massenhaft aufgestellten Windräder (vor allem im Norden Deutschlands) einen Einfluss auf das Mikroklima, vor allem die Trockenheit in einigen Regionen haben könnten. Die Erklärung wäre logisch: Energie wird konvertiert, d.h. die Windräder entziehen dem Wind Energie, er wird langsamer, weniger. Weniger Wind bedeutet aber auch weniger Kühlung, weniger Feuchtigkeitsaufnahme und dadurch weniger Feuchtigkeitsabgabe, weniger Regen. Ich habe irgendwo eine Karte gesehen, die eine ziemlich gute, südöstlich verschobene Übereinstimmung der trockenen Flächen mit den Windradstandorten hatte. Kann es leider nicht mehr finden. Was ist dran an diesen Überlegungen?

Hier die Antwort von Fritz Vahrenholt:

Sehr geehrter Herr […],

Tatsächlich gibt es einen lokalen und regionalen Erwärmungseffekt mit einhergehender Trocknistendenz unter Windparks. US-Forscher haben festgestellt, dass im Einflussbereich von Windkraftanlagen die lokale Temperatur im Jahresdurchschnitt um etwa 0,5 Grad erhöht. Die Ursache ist aber nicht der Entzug von Strömungsenergie. Der Effekt tritt nachts auf. Nachts besteht in der Regel eine inverses Temperaturgefälle, es gibt ein positives Temperaturgefälle von kälterer Böden und bodennahe Schichten zu wärmeren Luftschichten.

Windkraftanlagen schaufeln die Wärme der Luftschicht bis 200 m zurück zum Boden ( sie führen zu einer besseren Durchmischung und damit zu einer Erwärmung des Bodens). Es ist also keine Netto -Erwärmung, aber in den betreffenden Gebieten eine spürbare Erwärmung, die in der Grössenordnung liegt, die wir in den letzten 30 Jahren generell festgestellt haben. Die Karte, von der sie sprechen, habe ich auch gesehen. Sie zeigt eine Übereinstimmung der Trockenheit der Böden mit Verteilung der Windkraftanlagen. Die Grafik ist mit Vorsicht zu geniessen, sie galt sehr eindrucksvoll für einen Monat, andere Monate zeigten wiederum ein anderes Bild. Es wäre eine Aufgabe der Bundesumweltministerin, durch Temperaturmessungen in Windparks Klarheit zu schaffen. Denn es ist ja geplant, ganz Deutschland zum Windpark zu machen, alle 1,7 km eine WKA.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt

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Jason Bordoff auf Foreignpolicy.com am 27.3.2020:

Sorry, but the Virus Shows Why There Won’t Be Global Action on Climate Change

Extreme measures to fight the coronavirus have raised activists’ hopes for similarly drastic action on global warming. Here’s why they’re wrong.

The COVID-19 pandemic has disrupted daily life, caused widespread sickness and fatalities, and sent the global economy careening toward a depression. Governments have responded by taking unprecedented steps to shut down entire cities, ban travel, and isolate nations—extreme measures that are giving hope to climate activists that similarly ambitious policies might be possible to address global warming, which many consider a similar existential threat. Yet that would be the wrong lesson to draw, as the very same barriers preventing an effective COVID-19 response continue to keep climate change action out of reach.

Weiterlesen auf Foreignpolicy.com

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Über Tuvalu hatte der Spiegel bereits 2001 eine lustige Geschichte zu erzählen:

Die Südsee-Ente
Wie der Pazifikstaat Tuvalu unterging – beinahe

Es ist Freitag, als Stefan Schmidt, Honorarkonsul der Republik Tuvalu, die Tür seines Büros schließt, die Treppe hinunter geht, sich in seinen Wagen setzt und ihn auf die Autobahn Richtung Hamburg lenkt. Vor ihm liegt eine halbstündige Fahrt und ein Abend mit Ringelnatz im Theater. Die Karte für die Vorstellung ist ein Geschenk von Schmidts Schwester. Es verspricht ein heiterer Abend zu werden, ohne Aufregungen. Ein Abend, wie Schmidt ihn liebt.

Auf der A1 klingelt Schmidts Handy das erste Mal. Am anderen Ende der Leitung spricht eine Mitarbeiterin der „Lübecker Nachrichten“. Sie fragt ihn, wie er zum bevorstehenden Untergang Tuvalus stehe und was er von der angekündigten Evakuierung der Südseerepublik halte. Schmidt starrt in die Dunkelheit. Untergang? Evakuierung? Die Journalistin spricht von Presseagenturen, die das Evakuieren der Atolle für das kommende Jahr melden. Schmidt ist verwirrt.

Weiterlesen im Spiegel

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Fundstück: Harald Leschs Klimafeiertage sind im März/April 2020 Realität geworden!

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Fnweb.de am 18.3.2020:

Mit der „Klimapolitik“ beschäftigt

In der Folge des Februar-Vortrags von Steven Michelbach mit dem Thema „Mechanismen des Klimawandels“ beschäftigte sich Norbert Patzner im jüngsten Liberalen Forum mit Fragen der „Klimapolitik“.

Weiterlesen auf Fnweb.de

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