Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 12/14: Eine aufschlussreiche Arbeit zum Temperaturantrieb

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sonne war im Dezember recht aktiv, die Sonnenfleckenzahl betrug 78, das sind 90 % der durchschnittlichen Sonnenfleckenzahl aller Sonnenzyklen zu diesem Zeitpunkt.
Der gesamte bisherige Verlauf zeigt allerdings nicht mehr als die Hälfte der Aktivität des Durchschnitts aller 24 Sonnenzyklen. Der aktuelle Sonnenzyklus ähnelt sehr dem 1. sehr schwachen Sonnenzyklus von 1775.
In den Medien wurde in den vergangenen Wochen viel über einen neuen Temperaturrekord berichtet. Die Satellitenmessungen (UAH und RSS) zeigen keinen neuen Temperaturrekord. Die stationäre Temperaturerfassung am Boden durch die NASA (GISS) zeigt einen um 0,02 Grad Celsius höheren Wert als 2010. Ist das nun das Ende der Erwärmungspause ? Keineswegs. Nimmt man die Langzeittrends zu Hilfe, so erkennt man , dass die Trendsteigung zwischen 1984 und 2014 geringer ist als die Trendsteigung zwischen 1983 und 2013. Selbst der IPCC-Vertreter  Mojib Latif räumt ein : „Es lässt sich nicht ausschließen, dass die Erwärmungspause noch ein paar Jahre dauert „. Dem stimmen wir zu. Die vom Weltklimarat IPCC vorausgesagte Erwärmung wird bis weit in die nächste Dekade ausbleiben, obwohl die CO2 Emissionen Jahr für Jahr ansteigen.
Irgendetwas scheint an den Modellen des IPCC falsch zu sein.
Die Debatte über den zu hoch angesetzten CO2 -Einfluss auf das Klima geht daher weiter. Nachdem sich mittlerweile herauskristallisiert, dass die vorschnelle Erklärung des IPCC, wonach sich die Erwärmung im tiefen Meer jenseits von 2000 Meter versteckt hat, nicht mehr zu halten ist ( siehe hierzu Nature Climate change vom Oktober 2014,http://www.nature.com/nclimate/journal/v4/n11/full/nclimate2387.html), kommen sogar eingefleischte Alarmisten wie Ben Santer zu anderen Erklärungen.
In der im beigefügten Beitrag erwähnten Arbeit von Santer beleuchtet dieser den Temperaturverlauf zwischen 1998 und 2012 und stellt zu Recht die grosse Diskrepanz zwischen den beiden herangezogenen Modellen und den Beobachtungen in diesem Zeitraum fest. Auf die Frage woher dies kommen könnte wird nun nicht angenommen, dass des Pudels Kern in einer Überschätzung der Wirkung des CO2 liegt, sondern dass Ungenauigkeiten bei der Berücksichtigung anderer Antriebe Schuld seien : Sonne, stratosphärischer Wasserdampf, Ozon und Aerosole.
Ein Schritt in die richtige Richtung ! Allerdings können wir in unserem Beitrag zeigen, dass die Sonne 15 mal stärker und die anderen Antriebe 50 mal stärker in die Bilanz eingehen müßten, was – mit Verlaub gesagt – wiederum übertrieben hoch wäre.
Ohne eine Verringerung des CO2-Antriebs in den Modellen auf etwa die Hälfte kommen Modellrechnungen und Wirklichkeit nicht zusammen.
Es gibt nur ein einziges Modell, das die Wirklichkeit einigermassen gut abbildet : inmcm4. Und dieses Modell arbeitet mit einer Übergangsensitivität TCR (transient climate response) von 1,3 – deutlich niedriger als alle sonstigen IPCC- Modelle.
Eine TCR von 1,3 bedeutet praktisch eine globale Erwärmung von ca. 1 Grad zwischen 2000 und 2100.
Von den 2 bis 5 Grad, die uns so mancher Klimaforscher weissagt, ist das weit entfernt.
Damit gäbe es keinen Anlaß zur Klimapanik und politischen Kurzschlussreaktionen. Wir haben stattdessen Zeit, das Energieversorgungssystem langfristig nachhaltig zu gestalten.

Herzlichst
Ihr Fritz Vahrenholt

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