Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 11/13: Sie werden noch etwas Gefrierschutzmittel nachfüllen müssen

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Sonne hat sich gegenüber dem Oktober nur leicht abgeschwächt. Sie liegt mit einer Sonnenfleckenzahl von 77,6 aber immer noch deutlich, nämlich 32%, unter dem Mittelwert aller bisher erfassten Sonnenzyklen. Ins Auge fällt der jähe Absturz der Aktivität seit dem Zyklus 22, der im April 1996 endete. Bereits der folgende Zyklus 23 war leicht unternormal, der jetzige so „ruhig“ wie kein Zyklus seit 1833 (Nr. 7).

Müsste sich der Absturz der Sonnenaktivität nicht schon auswirken? Wir vergleichen in unserem Monatsbeitrag die globale Temperaturverteilung  im Winter, indem die Werte der letzten 10 Jahre mit denen der 12 Jahre davor verglichen werden. Die Landtemperaturen im Winter zwischen 30N und 60N sind gefallen. Besonders Eurasien erfährt seit etwa 2002 kältere Winter. Sollte das Absinken seit 2003 tatsächlich zumindest teilweise auf die verminderte Sonnenaktivität zurückzuführen sein? Anhaltspunkte dafür gibt es genug im Schrifttum. Die verminderte UV- Strahlung der Sonne bei niedriger Aktivität wirkt auf die Stratosphäre und das teilt sich über die Veränderung besonders der winterlichen Zirkulation bis auf die Erdoberfläche mit.

Was lehrt uns das? Der Trend zu kälteren Wintern bei uns und darüber hinaus bis nach China und die Ostküste der USA ist recht robust seit 10 Jahren. Daraus folgt: wir können kaum mit wärmeren Wintern in näherer Zukunft rechnen. In unseren Breiten macht sich offensichtlich die Schwankung der Sonne im Winter über Jahrzehnte deutlicher bemerkbar als jeder mögliche  anthropogene Einfluss.

Ich wünsche Ihnen allein eine gesegnete Weihnachtszeit.

Herzlichst
Ihr
Fritz Vahrenholt

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