Fritz Vahrenholt in: Die Schattenseiten der Windkraft

Fritz Vahrenholt am 24.3.2021 in einem Radiobeitrag des RBB:

Die Schattenseiten der Windkraft

Windräder sind ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Etwa 30 000 Anlagen stehen mittlerweile in Deutschland. Doch die Windkraft hat unerwünschte Nebenwirkungen – und ein Akzeptanzproblem in der Gesellschaft.

Beitrag hier anhören (nur wenige Tage online verfügbar).

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Eine Analyse von Andrea Andromidas auf bueso.de:

„Green Deal“, „Stakeholder Capitalism“, „Great Reset“, „Große Transformation“, „Dekarbonisierung“, „Fridays for Future“. Kinder, Grüne, Finanzmogule, EU, EZB, Seine Hoheit Prinz Charles, verschiedene Hedgefonds und Stiftungen. Wer blickt da noch durch?

Verschiedene Namen geben Spielraum für viele Interpretationen. In der Realität geht es um ein und dasselbe Programm: „Industriegesellschaft war gestern“ – nun soll zugunsten eines angeblich nachhaltigen Finanzsystems der Mangel Einzug halten und diktatorisch verwaltet werden.

Die Bundesregierung, spätestens seit dem Umweltgipfel in Rio in diese Richtung engagiert, bezweckte mit dem im Februar 2019 gebildeten „Sustainable-Finance-Beirat“ eine weitere folgenschwere Weichenstellung zugunsten der Finanzbranche und ganz ausdrücklich gegen die Industrie.

Der nun am 25. Februar 2021 veröffentlichte Abschluß-Bericht mit dem programmatischen Titel Shifting the Trillions. Ein nachhaltiges Finanzsystem für die große Transformation macht deutlich, daß die Realwirtschaft jetzt endgültig den Interessen der Finanzbranche geopfert werden soll. Aus Gründen, die in diesem Artikel erklärt werden, ist leider zu erwarten, daß die Bundesregierung den 31 Empfehlungen des Beirats blindlings folgen und entsprechende Gesetzesänderungen einleiten wird.

Sollte das der Fall sein, gehört Industriepolitik in Deutschland der Vergangenheit an.

Zum Inhalt des Berichts: Der Beirat setzt auf den starken Staat und fordert eine „unverzügliche“ Umsetzung zugunsten eines „Nachhaltigen Finanzsystems“. Er empfiehlt, umgehend eine anfängliche Quote von 40% der Bundes- und Landeshaushalte in sogenannte „nachhaltige Projekte“ zu investieren. Bislang entfielen nur 5,4 % des deutschen Kapitalmarktes auf den Bereich Nachhaltigkeit, schreiben die Autoren, und fordern eine deutliche Steigerung, selbst über die 40% hinaus.

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Die Zeit am 15.3.2021:

Hamburger Forsythien-Kalender: Der Chronist des Frühlings

Jens Iska-Holtz besucht seit 37 Jahren jeden Wintertag eine Forsythie an der Alster – sobald sie blüht, vermeldet er für Hamburg den offiziellen Frühlingsbeginn.

Weiterlesen auf zeit.de (kostenpflichtig)

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Leserpost:

Woran erkennt man den Unterschied zwischen einem Märchen und einer Sage? Märchen sind erfundene Geschichten, also Dichtung. Sagen beruhen derweil auf Dichtung und Wahrheit. War es nun ein Märchen, eine Sage, oder war es gar wahrhaftiges reales Wissen gepaart mit Insiderkenntnis, als die vermeintliche Thronfolgerin Annalena einst den Ausspruch wagte, um uns zu verkünden, dass das Netz zum Ausgleich der Volatilität des durch Wind und Sonne erzeugten Stroms daselbst der Speicher ist? Ich überlasse das Urteil der geneigten Leserschaft nach Sichtung des PR-Berichtes des mdr:

Mit der Energiewende in den Blackout? – Wie sich das Stromnetz verändern muss | MDR Dok

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Beitrag von Michael Lingemann am 13.3.2021 auf Facebook:

Der isländische Vulkan Fadradalsfjall zeigt derzeit extrem erhöhte seismische Aktivität. https://www.volcanodiscovery.com/fagradalsfjall.html. Das letzte mal als der ausgebrochen ist hatte das erhebliche kühlende Auswirkung auf unser Wettergeschehen. (Staubpartikelreflektion der Sonneneinstrahlung/ Albedo Effekt)Weltweit ist die Vulkanaktivität derzeit erhöht. Es gibt hier Theorien zu den solaren Zyklen (solare Minima ->Magnetfeldabschwächung/evtl. Kopplung zu aktuellen Erdmagnetfeldanomalien möglich -> mehr kosmische Strahlung (muons) kommen auf die Erde durch-> silica rich magma mit erhöhter Oberflächenspannung/H2S Ausgasung -> Druckerhöhung in Magmakammer). Wir gehen auf ein solares Minimum zu. Noch ist diese Theorie recht neu und umstritten, rückt aber langsam mehr in den Fokus.

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Beitrag von Thomas Leske (Achtung Satire!):

Unbestätigten Gerüchten zufolge arbeitet Netflix gerade an einem Elektro-Roadmovie. Durch die häufigen und langen Ladestopps lässt sich die Geschichte nicht in Spielfilmlänge erzählen, sondern zieht sich wie ein Kaugummi über drei Staffeln hin. So fegen die beiden Helden fast eine ganze Folge lang Schnee vom Solardach eines texanischen Bauernhofs, an dem sie ohne Heizung schon ganz durchgefroren angekommen sind, um nicht zuvor mit leerem Akku liegen zu bleiben. Der sprechende Bordcomputer K.I.T.T. (Klima-intelligenter Techniktratsch) redet beruhigend auf sie ein und versichert, dass die Kältewelle mit dem Klimawandel zusammenhänge. Der Bauer bietet Dieselstrom aus seinem Generator an, den sie
selbstverständlich stolz ablehnen.

Die beiden müssen einen Wissenschaftler vor der Öl- und Gas-Mafia in Sicherheit bringen, dem ein Durchbruch bei den Stromspeichern gelungen ist. Mit seiner FlowTex-Technologie lasse sich der überschüssige Solarstrom aus dem Sommer im Winter nutzen. Erst gegen Ende der dritten Staffel wird klar, dass unsere Helden auf einen Hochstapler hereingefallen sind. Jedenfalls bekommt der Bauer Mitleid und schließt das Auto über Nacht doch an den Dieselgenerator an. Unsere Helden bemerken den Betrug und machen sich daher, ohne zu zahlen, in der Früh aus dem Staub – oder vielmehr aus dem Pulverschnee.

Ab Mitte der zweiten Staffel kommt mehr Tempo auf, weil die beiden dazu übergehen, in Windrichtung zu fahren und dabei ein Segel setzen. Manchmal nutzen sie auch die Wasserkraft, indem sie sich auf einem Floss stromabwärts treiben lassen. So den Launen der Natur ausgeliefert, kommen sie am Ende dort an, wo sie aufgebrochen waren. Hier hat Janosch („Oh, wie schön ist Panama“) einen Gastauftritt und zwinkert den beiden zu. Hoffentlich bekommt er jetzt keinen Ärger, denn eigentlich hätte er mir die Netflix-Sache gar nicht anvertrauen dürfen.

Zuerst erschienen im Gäubote vom 3. März 2021 auf Seite 22. Veröffentlichung hier mit Genehmigung des Autors.

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Marum am 23.2.2021:

„Pro­blem des feh­len­den Ei­ses“ ge­löst

Wäh­rend der Eis­zei­ten sinkt der Mee­res­spie­gel, weil viel Was­ser in den rie­si­gen Fest­land­glet­schern ge­spei­chert ist. Re­chen­mo­del­le konn­ten die Höhe des Mee­res­spie­gels und die Di­cke der Glet­scher­mas­sen für die letz­ten Eis­zei­ten aber nicht mit­ein­an­der in Ein­klang brin­gen. Mit neu­en Be­rech­nun­gen ist es ei­nem Team von Kli­ma­for­schen­den un­ter Lei­tung des Al­fred-We­ge­ner-In­sti­tuts ge­lun­gen, die Dis­kre­panz auf­zu­lö­sen. Be­tei­ligt sind auch Wis­sen­schaft­ler vom MARUM – Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bre­men. Die jetzt im Fach­ma­ga­zin Nature Communications ver­öf­fent­lich­te Stu­die könn­te die Er­for­schung der Kli­ma­ver­gan­gen­heit deut­lich vor­an­brin­gen.

Originalveröffentlichung:

Evan J. Go­wan, Xu Zhang, Sara Khos­ra­vi, Ales­sio Ro­ve­re, Pao­lo Stoc­chi, Anna L. C Hug­hes, Ri­chard Gyl­len­creutz, Jan Man­ge­rud, John-Inge Svend­sen, Ger­rit Loh­mann: A new glo­bal ice sheet re­con­struc­tion for the past 80 000 ye­ars. Na­tu­re Com­mu­ni­ca­ti­ons (2021); DOI: 10.1038/s41467-021-21469-w

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ETH Zürich am 18.2.2021:

Aerosole verändern Sonneneinstrahlung über Jahrzehnte

Forscher um ETH-​Professor Martin Wild weisen anhand der langjährigen Potsdamer Strahlungsreihe nach, dass die Variation der Sonneneinstrahlung über Jahrzehnte von feinsten, menschgemachten Schmutzpartikeln in der Atmosphäre abhängt.

In den späten 1980er und 1990er Jahren fanden Forschende der ETH Zürich erste Hinweise darauf, dass die Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche seit den 1950er Jahren laufend abgenommen hatte. Bekannt wurde das Phänomen als «global dimming» – ein weltweites Abdunkeln der Atmosphäre. Ab den späten 1980er Jahren aber setzte ein «brightening» ein. Die Atmosphäre hellte vielerorts wieder auf, die Einstrahlung auf der Erdoberfläche nahm zu.

«Wir haben in früheren Arbeiten gezeigt, dass die Sonneneinstrahlung an der Erdoberfläche über Jahrzehnte hinweg nicht konstant ist, sondern substanzielle Variationen zeigt – ein Phänomen, das unter dem Begriff «global dimming and brightening» bekannt geworden ist», sagt ETH-​Professor Martin Wild vom Institut für Atmosphäre und Klima.

Natürliche Schwankungen oder Luftverschmutzung?

Weshalb es zu den über Jahrzehnten beobachteten Schwankungen kam, ist jedoch nur unzureichend geklärt. Besonders umstritten ist, ob die Schwankungen durch die Luftverschmutzung und die damit verbundene Blockierung des Sonnenlichts durch Aerosole verursacht werden oder ob sie eher eine Folge natürlicher Schwankungen im Klimasystem sind.

So vermuteten einige Wissenschaftler, dass sich die Wolkenbedeckung über Jahrzehnte verändert haben könnte, und so die Sonnenstrahlung während der Abdunkelungsphase stärker dämpfte als während der Aufhellphase.

Martin Wild und Kollegen von weiteren Forschungsanstalten analysierten deshalb Messdaten aus den Jahren 1947 bis 2017 der unter Klimaforschenden berühmten Strahlungsmessreihe Potsdam. Dabei handelt es sich um eine der längsten und am besten unterhaltenen kontinuierlichen Messungen der Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche.

Abdunkelung auch bei wolkenfreiem Himmel

Damit konnten sie nun in einer neuen Studie zeigen, dass diese Schwankungen nicht auf natürliche Veränderungen in der Wolkenbedeckung zurückzuführen sind, sondern variierenden menschgemachten Aerosolen zugrunde liegen. Die Arbeit wurde soeben in der Fachzeitschrift «Geophysical Research Letters» veröffentlicht.

«Bei unserer Analyse filterten wir den Einfluss der Wolken heraus, um zu sehen, ob diese längerfristigen Schwankungen in der Einstrahlung auch bei wolkenfreiem Himmel auftraten», erklärt Wild. Und tatsächlich: Die Schwankungen der Sonnenstrahlung waren auch ohne Wolken erkennbar.

Als Hauptfaktor für die Abdunkelung identifizierten die Forscher Aerosole, die aufgrund der Luftverschmutzung in die Atmosphäre gelangten. «Das haben wir zwar vermutet, konnten es aber bisher nicht direkt nachweisen», sagt der ETH-​Professor.

Aufhellung nach wirtschaftlichem Zusammenbruch

Für die menschverursachte Variation spricht auch, dass der Übergang von Abdunkelung zur Aufhellung mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der früheren kommunistischen Länder Ende der 80er Jahre zusammenfiel. In dieser Zeit führten zudem viele westliche Industrieländer strengere Luftreinhaltemassnahmen ein, was die Luftqualität massiv verbesserte. Und nicht zuletzt erholte sich die Atmosphäre vom Ausbruch des Pinatubo, der 1991 riesige Mengen an Aerosolen in die Luft geschleudert hatte.

Bereits in einer früheren Studie konnten Wild und Kollegen zudem Schwankungen in der Sonnenaktivität ausschliessen. «Die Sonne selbst hatte nur einen winzigen vernachlässigbaren Effekt, der nicht an die beobachtete Grössenordnung des Strahlungsrückgangs heranreicht», sagt der Forscher.

Dimming verringerte Verdunstung und Niederschlag

Die Sonneneinstrahlung an der Erdoberfläche ist bei Klimafragen eine zentrale Grösse. Sie beeinflusst nicht nur die Temperatur, sondern auch den Wasserkreislauf grundlegend, indem sie die Verdunstung steuert, was wiederum die Wolkenbildung und den Niederschlag beeinflusst. So verdunstete während des globalen Dimmings weniger Wasser von der Erdoberfläche, und der Niederschlag ging weltweit zurück.

Auch die Kryosphäre, also die Gletscher-​ und Eiswelten, wird von der Strahlung beeinflusst. «Der Rückgang unserer Gletscher beschleunigte sich, als sich die Atmosphäre wieder aufzuhellen begann», sagt Wild. «Und auch für die Solarindustrie ist ein besseres Verständnis dieser Schwankungen von zunehmender Bedeutung bei der Planung ihrer Anlagen.»

In Potsdam betreibt der Deutsche Wetterdienst ein Observatorium, das seit 1937 die Sonneneinstrahlung misst. Damit verfügt die Station über eine der weltweit längsten Strahlungsmessreihen. «Ich bin sehr dankbar für Messdaten, die viele Jahrzehnte umfassen, denn nur dank solchen Messreihen können wir Umwelt-​ und Klimaveränderungen festhalten und sichtbar machen», betont Martin Wild. Es sei deshalb dringend nötig, weltweite Messnetze zu unterhalten, die über sehr lange Zeit betrieben werden. Das sei zwar wenig spektakulär und schwierig zu finanzieren. «Wollen wir den Klimawandel verstehen und den Einfluss des Menschen klären, müssen wir über ausreichend lange Messreihen verfügen», sagt der Klimaforscher. Zu diesem Zweck unterhält die ETH auch das sogenannte «Globale Energiebilanz Archiv (GEBA)», das eine einzigartige Sammlung von weltweiten Strahlungsmessreihen enthält.

Paper: Wild M, Wacker S, Yang S, Sanchez-​Lorenzo A. Evidence for Clear‐sky Dimming and Brightening in Central Europe, Geophysical Research Letters, first published: 01 February 2021. DOI: 10.1029/2020GL092216

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Lust auf Schnee? Hier einige der schönsten Leserfotos:

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