Ex-Tropensturm Edouard bringt herben Temperatursturz in Deutschland

Dumm klickt gut. Kein Deut besser als die Meldungen über einen bevorstehenden Schocksommer sind Alarm-Meldungen über den Tropensturm Edouard, die gerade auf zahlreichen Webseiten durch das Netz laufen. Wohltuend sind dagegen Meldungen wie die von Fabian Ruhnau von Kachelmannwetter, die Edouard etwas anders einschätzen, ohne die kräftigen Gewitter zu vernachlässigen:

„Am Freitag zieht ein kleines, aber recht wetterintensives Tiefdruckgebiet über Norddeutschland hinweg. Es handelt sich um „ex-EDOUARD“, das Tief war mal ein Tropensturm, ist jetzt aber ein stinknormales Tief. Im Vorfeld der Kaltfront gelangt in den Süden und Südosten heiße Luft, in der sich kräftige Gewitter bilden können. Am Wochenende beruhigt sich die Wetterlage und es wird auch hier wieder kälter.“

Die schnelle digitale Erregtheit und permanenter Alarm sind ganz offenbar ein Zeichen unserer Zeit. Allerdings ein sehr gefährliches, denn permanenter Alarm stumpft ab.

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Der Fall Lamia Messari-Becker war auch hier im Blog ein Thema. Sie war Mitglied im Umweltrat der Bundesregierung und durfte Mobbing mal ganz hautnah erfahren, als sie es wagte, eine eigene Meinung zu haben und insbesondere gegen das Vetorecht des berufenen und nicht demokratisch gewählten Umweltrats bei Gesetzesvorhaben protestierte. Sie wurde für diese Haltung nicht wieder in den Rat berufen.  Dafür hat die nun eine Stelle beim Club of Rome. Das Handelsblatt berichtet.

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Das, was Axel Bojanowski gerade mühsam aufbaut bei der WELT, reißt eine Kollegin jetzt wieder ein, jedenfalls beim Titel eines Artikels über Hitze in Sibirien. „Hitzewellen im Sibirischen Eis“ – der Titel verheißt nichts Gutes. Glücklicherweise wird es im Artikel (Achtung Paywall) etwas besser. Es ist klar, dass es in Sibirien im ersten halben Jahr 2020 deutlich wärmer war als im Mittel. Man sollte nur sehr genau hinsehen und Anomalien dann auch mit den gemessenen Werten vergleichen. Erst dann wird ein Bild daraus. Immerhin stellt der Artikel klar, dass es im Sommer in Sibirien sehr warm sein kann und keine Null-Grad-Sommer-Temperatur (© Simone Peter) herrschen. Die Warmluftblase über Sibirien hat sich mittlerweile in Richtung Westen bzw. Ural verlagert. Für das medial arg gebeutelte Khatanga beginnt an Mitte Juli voraussichtlich eine deutlich kühlere Phase, von der die Welt aber wenig erfahren dürfte.

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Laut der Nachrichtenagentur Reuters plant China den Bau von 6-8 neuen Kernreaktoren in den Jahren bis 2025. Ob damit Baubeginn gemeint ist, geht nicht aus dem Artikel hervor. Die Kapazität solcher Kraftwerke könnte dann etwa 10% des Strombedarfs im Jahre 2035 in China decken.

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