Energiepreise weiter auf dem Weg nach oben

Die Worte von Vizekanzler Habeck, dass es Zumutungen bei der Energiewende geben wird, könnten sich schneller bewahrheiten als wahrscheinlich gedacht. Die Preise für Strom und Gas gehen weiter durch die Decke. Der Spiegel spricht von einer Energiekrise. Laut T-Online gehen mehr und mehr Anbieter aus dem Bereich in die Insolvenz. Mit dramatischen Auswirkungen für die Kunden, wer zum Grundversorger wechselt, weil der Anbieter pleite ist, kann mit enormen Preissteigerungen rechnen.

Der Machthaber Lukaschenko aus Belarus droht derweil laut Blackoutnews mit einem Stopp von Gaslieferungen nach Europa. Ob das wirklich passiert, ist unklar, denn es gibt schließlich noch andere Leitungen in den Westen. Das Land verdient am Transit des Gases außerdem. Derweil geht das mit 85 Jahren älteste Braunkohlekraftwerk Deutschlands in Sachsen-Anhalt außer Betrieb. Trendsderzukunft berichtet darüber. Warum ein relativ junges Kohle-Kraftwerk in Hamburg schon viel früher abgeschaltet wurde, ist wahrscheinlich der Logik der deutschen Energiewende geschuldet.

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Totgesagte leben länger, in diesem Fall Desertec. Edison Media berichtet über Pläne Strom aus Nordafrika bzw. Australien über lange Distanzen in andere Länder zu bringen. Konkret sollen das Vereinigte Königreich bzw. Singapur mit Solarstrom versorgt werden.

“Während die Desertec-Denker den Sonnen- und Windstrom aus der Wüste über tiefgekühlte Supraleiter gen Norden transportieren wollten (eine Technik, die heute zwar eingesetzt wird, aber noch längst kein industrieller Standard ist), setzen die jetzigen Macher auf ein etabliertes Verfahren: Die Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ). Die ersten Anlagen dieser Art entstanden schon Ende des 19. Jahrhunderts in Italien und der Schweiz. Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich die Technik. Deutschland beispielsweise ist seit Ende 2020 über eine 623 Kilometer lange HGÜ-Verbindung – die sogenannte „Nordlink“ an das norwegische Stromnetz angeschlossen, vor allem, um hierzulande Stromlücken zu stopfen, die Wind- und Solarkraftwerke auf Grund des Wetters reißen.”

Im Fall Australien wären 5.000 km Distanz zu überbrücken wie Trendsderzukunft berichtet.

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Die deutsche Ampel-Regierung plant bis 2030 insgesamt 14,5 Millionen Elektroautos auf die Straße zu bringen. Nach einem Bericht der Tagesschau wären das 30 mal so viele E-Autos wie bis jetzt in Deutschland zugelassen wurden.

“Rein rechnerisch müsste in jedem der kommenden neun Jahre etwa die Hälfte aller Neuwagen ein E-Auto sein. Derzeit sind es zehn Prozent der jährlich drei Millionen neu zugelassenen Nutzfahrzeuge. Am Ende der 2020er-Jahre müsste sich das also auf neun von zehn steigern. Sollte es kurz vor dem Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren aber einen Sturm auf die letzten herkömmlichen Modelle geben, wird voraussichtlich nichts aus dem Elektroziel. Vergleichbare Effekte gab es auch in der Vergangenheit – etwa beim EU-weiten Verbot von Glühlampen.”

Vielleicht helfen ja autarke Solarautos bei der Umstellung? Trendsderzukunft stellt sie vor.

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Im Deutschlandfunk lässt sich die Wunschliste (100% Erneuerbare Energien bis 2030) von Hans-Josef Fell (wir berichteten) noch einmal nachhören.

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Gute Zeiten für Batteriespeicher-Hersteller? Der Hersteller Tesvolt aus Wittenberge in Sachsen-Anhalt sieht sich am Anfang eines Booms, wie n-tv berichtet.

„Wir befinden uns am Anfang eines Booms, ähnlich wie bei der Elektromobilität.“ Allein in Deutschland gebe es ein Potenzial von zwei Millionen Anlagen im gewerblichen und industriellen Bereich, was Speicher betrifft, so die Gründer weiter, die Tesvolt in ihrer Heimatstadt Wittenberg gestartet haben. „Da ist die gesamte Ladeinfrastruktur noch nicht mal inbegriffen.“ Aber, so fügen sie hinzu: „Wir werden das nicht allein schaffen, so viel Speicher herzustellen und zu liefern.“

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Mit innovativer Chiptechnologie (SiC) sollen E-Autos 6% mehr Reichweiter bekommen. Die Welt stellt die Technik vor.

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Stimmungsumschwung in Sachen Kernenergie? Laut T-Online steht die Hälfte der Deutschen der Technik aufgeschlossen gegenüber.

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Der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht auf YouTube sehr interessante Filme, die das Wetter in Zeitraffer in Europa zeigen. Die Periode von 01.09.2021 – 30.11.2021 ist jetzt bei YouTube zu sehen.

(Abbildung: Screenshot YouTube)

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Kann mit nachhaltig produziertem Treibstoff ein Flug gelingen? In den USA hat eine Maschine (Boeing 737 Max 8) die Strecke von Chicago nach Washington DC geschafft. Newsatlas berichtete.

“For the flight, one tank was filled with 500 gal (1,893 L) of SAF and the other with conventional fuel. The goal is to produce an SAF that can be used in current jet engines without any modifications to them or the airframe. However, this is a regulatory as well as an engineering problem, so standardized industry specifications are needed to okay 100-percent SAF.”

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In Finnland gehen die Arbeiten zum Start des neuen Kernkraftwerks OL3 weiter. Möglicherweise kann die Anlage früher als geplant Strom liefern, wie der Betreiber mitteilt.

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Gezeitenkraftwerke waren ein Thema in der Klimaschau #79. Jetzt erhielt Jochen Weilepp von der Hochschule Biberach den Industriepreis von Ocean Energy Europe.

“Der Experte war maßgeblich an einer Reihe von Innovationen in den Bereichen Wellen- und Gezeitenenergie beteiligt. So lieferte sein Team beispielsweise die Technologie für das Mutriku-Kraftwerk. Die Anlage ist weltweit das einzige kommerzielle Wellenkraftwerk, das in Wellenbrecher integriert ist. Auch ist das Kraftwerk an der Atlantikküste der baskischen Hafenstadt Mutriku weltweit das einzige, das nach wie vor noch in Betrieb ist; die Anlage feierte kürzlich 10-jähriges Bestehen. Auch installierte das Team von Jochen Weilepp ein 110 kW-Gezeitenströmungskraftwerk in der Provinz Jeollanam-Do in Südkorea.”

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Die gute Nachricht: Es gibt die Hoffnung, dass es Überlebende der Klimakatastrophe geben wird. Für die sind die Daten einer Black Box gedacht, die an der Westküste Australiens Umweltdaten aufzeichnen soll. 30-50 Jahre sollen die Aufzeichnungsdauer reichen wie es bei Golem zu lesen ist. Ist es bei solchen Meldungen eigentlich ein Wunder, dass junge Menschen geradezu in Depressionen getrieben werden? Oder werden Menschen in 30 oder 50 Jahren einmal sprachlos vor der Box stehen und denken, was haben die damals bloß gedacht?

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Leserpost von Bernd Fleischmann zum Klimabeschluss des BVerf sowie zum Buch „Unanfechtbar? Der Beschluss des Bundesverassungsgerichts zum Klimaschutz im Faktencheck“:

Es gibt eine interessante persönliche Verbindung von Stephan Harbarth zur Mercator-Stiftung. Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Harbarth:

„Harbarths Doktorvater war Peter Hommelhoff,[1] mit dem zusammen er bis heute die gesellschaftsrechtlichen Fachzeitschriften Zeitschrift für Unternehmens- und Gesellschaftsrecht[2] und European Company and Financial Law Review[3] herausgibt.“

Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hommelhoff :

„Hommelhoffs Tochter, Kirsten Hommelhoff, ist Leiterin des Projektzentrums Berlin der Stiftung Mercator und wird am 1. September 2020 neue Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.“

Aus https://www.stiftungen.org/presse/mitteilung/kirsten-hommelhoff-wird-neue-generalsekretaerin-des-bundesverbandes-deutscher-stiftungen.html :

„Kirsten Hommelhoff (43) kommt von der Stiftung Mercator. Dort hat sie in knapp zehn Jahren verschiedene Funktionen innegehabt, zunächst als Leiterin des Geschäftsführungsbüros und als stellvertretende Leiterin des Kompetenzzentrums Internationale Verständigung. In den letzten fünf Jahren hat sie das ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator geleitet.“ 

Man kann davon ausgehen, dass Kirsten Hommelhoff, die Harbarth seit über 20 Jahren kennt, bei der Gründung des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change involviert war.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Grüne und Windturbinen

Einige Anmerkungen zum Blog vom 12.12.2021: Es wird berichtet, dass die Grünen den Natur- und Artenschutz auf europäischer Ebene auszuhebeln, um ohne Rücksicht auf geschützte Tierarten Windräder aufstellen zu können. Der Rotmilan ist eine stark vom Aussterben bedrohte Greifvogelart. Ein Großteil der noch existierenden Exemplare lebt in Deutschland. Auch andere Arten sind bedroht und die Windräder stellen für diese eine Lebensbedrohung dar. Somit ist es nicht verständlich, dass ausgerechnet die Grünen, eine Partei, welche sich „Umweltschutz“ auf die Fahnen geschrieben hat, zu solchen Maßnahmen greift. Daran ist eindeutig zu erkennen, wie „Falsch“ die Grünen sind.

Weiterhin wird in dem Blog noch einmal berichtet, dass der Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck die Windkraftanlagen als im „öffentlichen Interesse“ einstufen möchte, um damit Klagen gegen den Aufbau und die Abstandsregeln in Bayern zu kippen. Mit Klagen versuchen die Menschen vor Ort sowohl Naturschutzbelange als auch gesundheitliche Belange der Anwohner zu schützen. Naturschutz ist den Grünen ja nicht so wichtig (siehe oben). Gesundheitliche Belange werden als „Einbildung“ abgetan. Dabei sind international eine Reihe von Störungen im Bereich von Windkraftanlagen bekannt. In Frankreich wurde in diesem Jahr ein wegweisendes Gerichtsurteil erlassen, welches einem betroffenen Ehepaar eine Entschädigung zugestanden hat. Damit wurde erstmals die Gesundheitsgefährdung durch Windräder gerichtlich anerkannt.

Es sollte endlich ein Umdenken stattfinden. Es ist kaum zu erwarten, dass verschiedene Menschen in unterschiedlichen Ländern die gleichen gesundheitlichen Beschwerden benennen. Allein schon das sollte den Vorwurf entkräften, dass die Menschen lediglich gegen die Windräder sind und deshalb die Beeinträchtigungen „erfinden“ würden. Die Idee der Grünen besteht darin, den Menschen die Windräder „vor der Haustür“ schmackhaft zu machen, z. B. durch finanzielle Anreize. Doch wieviel soll den Menschen gezahlt werden, dass sie bereit sind, im Zweifelsfall ihre Gesundheit oder ihr Wohlbefinden zu verkaufen? Das Ganze Konzept mit dem „zupflastern“ der Republik mit Windkraftanlagen sollte deutlich überdacht werden. Im Endergebnis kann es nur dazu führen, dass das keine zukunftsweisende Technologie darstellt.

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Alex Reichmuth am 9.12.2021 im Nebelspalter:

Globale Energieversorgung: Sehenden Auges in die Krise

Wegen des Klimaschutzes zieht die Finanzindustrie immer mehr Geld aus der Produktion fossiler Brennstoffe ab. Auch Energiekonzerne verlieren nach und nach das Interesse, in Öl, Kohle und Gas zu investieren. Die Welt könnte bald in einen fatalen Energie-Engpass schlittern.

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