Energiekrise: Wind und Sonne allein reichen nicht

Wir haben in der Vergangenheit bereits auf einige Videos von Professor Ganteför verwiesen. In einem neuen Video setzt er sich mit der Energiewende auseinander. Das Video ergänzt ein Video aus dem Jahr 2021. Eigentlich wäre jeder Politiker und auch jedem vermeintlichen Experten gut beraten, sich das Video anzusehen, denn Ganteför belegt, warum viel nicht immer viel hilft. Das Problem der Überproduktion wird thematisiert, die aber dennoch vergütet wird und den hohen deutschen Strompreis erklärt. Solche Phasen werden abgelöst durch Zeiten, in denen nicht genügend Windstrom und Sonnenstrom zur Verfügung. Für solche Zeiten muss der Park an konventionellen Kraftwerken aufrechterhalten werden, es sei denn, man verlässt sich auf Importe.

(Abbildung: Screenshot YouTube)

Da Strom jederzeit dem Bedarf entsprechend geliefert werden muss, ergeben sich für Phasen ohne Wind und Sonne dann hohe Anteile für konventionelle Kraftwerke oder Importe. So wie am 16.08.2022 um 20:00 Uhr, als Wind und Sonne sehr wenig lieferten. Gas und Kohle mussten einspringen.

(Abbildung: Screenshot Electricitymap.org)

Am 23. Und 24. September 2022 findet ein von Ganteför organisiertes Symposium statt. Die Liste der Experten ist interessant, die Dauergäste aus deutschen Medien fehlen darauf komplett. Ganteför verweist am Ende des Videos auf die Veranstaltung, die man auch hier im Internet sehen kann. Es soll dort um Lösungen gehen, nicht um Problembeschreibungen.

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Sommer, Sonne, Sachbeschädigung. So lautet die Überschrift eines Artikels in der taz und der ist erstaunlich kritisch. Er setzt sich mit den Aktivitäten von Klimaaktivisten auseinander.

“Flüssiggas soll den schnellen Abschied von russischem Erdgas ermöglichen. Aber es ist umstritten. Die Studien, die zu dem Schluss kommen, dass Deutschland keine neuen Terminals braucht, gelten jeweils nur eingeschränkt, lassen zum Beispiel den Gasbedarf anderer europäischer Länder außer Acht. Während Ende Gelände jegliche Investition in klimaschädliche Infrastruktur ablehnt, wollen die gemäßigteren Umweltverbände wie der Nabu oder Greenpeace deshalb temporäre, schwimmende Terminals akzeptieren – nicht aber eine permanente Anlage, wie sie auch in Wilhelmshaven entstehen soll. Dort ist erst die temporäre Variante geplant, dann ein Ausbau anberaumt.”

Klima-Krawalle sind auch ein Thema bei der Hamburger Mopo.

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Erst kürzlich hatten wir über die Jahrtausenddürre in Deutschland und der Schweiz berichtet. Bereits im Jahr 2018 hat ein Historiker die Situation um das Jahr 1540 in den Schaffhauser Nachrichten beschrieben. Damals führte der Rhein sehr wenig Wasser, was zu erheblichen Problemen für die Mühlen wurde.

“Quellen sprechen von so tiefen Rissen im Boden, dass ein «erwachsener Mann drin stehen» kann. Auch die Tiere sterben den Bauern reihenweise weg. Sei es wegen Wassermangels, oder wegen der brutalen Hitze, die öfter mal weit über 40 Grad liegt. Ein Chronist dieser Zeit schreibt: «Es war ein heisser und dürrer Sommer, dass es vom Märzen bis St. Martinstag (21. November) nie regnete. Es war auch so ein krasser Mangel an Wasser, dass das Vieh an manchen Orten mit Milch musste getränkt werden…»

Ebenso katastrophal ist jedoch der Zustand des Rheins, der immer weiter austrocknet – und damit als «Energielieferant» wegfällt. So beschreibt der Historiker Christian Pfister die Situation so: Mit dem versiegen des Rheins «versiegte in der Agrargesellschaft die wichtigste Quelle von mechanischer Energie.» Mühlen mahlen nicht mehr, was dazu führt, dass die Preise für Mehl und auch für Brot in astronomische Höhen schiessen – und die Lage für die Bevölkerung zusätzlich erschwert. «Im Sommer 1540 wurde Mehl von Schaffhausen nach Konstanz, Lindau, ja nach St. Gallen geführt», denn nur dort kann es noch gemahlen werden, so der Historiker, der sich ausführlich mit dieser Dürreperiode beschäftigt hat.”

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Deutsche Klimaschützer dementieren Zuwendungen aus Russland. Der Tagesspiegel hat verschiedene NGOs befragt, ob sie Geld aus Moskau erhalten haben. Im Raum stehen Zahlen von 82 Millionen Euro, die Moskau für die Bekämpfung von Fracking Gas-Bemühungen in Europa ausgegeben haben soll.

“Der damalige Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte Russland 2014 vorgeworfen, den Widerstand gegen das Fracking in anderen Ländern zu fördern. „Es gehört zu den raffinierten Informations- und Desinformationskampagnen Russlands, aktiv so genannte Nicht-Regierungs-Organisationen zu unterstützten, nämlich Umweltschutzverbände, die gegen Fracking-Gas sind, um die Abhängigkeit vom Import russischen Gases aufrechtzuerhalten“, erklärte er.”

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Die Gletscherschmelze in diesem Jahr legt einen hochgelegenen Pass in der Schweiz eisfrei.
Erstmal seit 2000 Jahren, wie der Spiegel berichtet.

“An der Stelle des auf einer Höhe von 2971 Metern liegenden Scex-Rouge-Gletschers – wie auch Zanfleuron ebenfalls Teil des Glacier 3000 – wird Forschern zufolge wahrscheinlich in den nächsten zehn bis 15 Jahren ein natürlicher See entstehen. Der könnte dann eine Tiefe von etwa zehn Metern und ein Wasservolumen von 250.000 Kubikmetern haben, schätzen Glaziologen.”

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Die Sonne und die Wärme bekommen nicht jedem. Ganz besonders nicht den Machern der Elektrizitätswerke Schönau EWS. Der Name klingt vielleicht etwas irrführend, denn dahinter verbirgt sich ein Unternehmen, das von Anti-Atom-Fans gegründet wurde. Vielleicht sehen die ihre Felle gerade davonschwimmen, denn ein Weiterbetrieb von mindestens drei deutschen Kernkraftwerken ist durchaus wahrscheinlich. Damit würde aber eine Welt für die EWS-Macher zusammenbrechen.
Was also tun? Ganz einfach: Falschmeldungen verbreiten.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Bei t-online findet sich eine Aussage des Betreibers der Anlage.

“Entwarnung kommt dagegen von Preussen-Elektra, dem Betreiber des Kernkraftwerks Isar2, unweit von Landshut. „Es gibt aktuell keine hitzebedingten Betriebseinschränkungen beim Kernkraftwerk Isar 2 und es sind auch keine zu erwarten“, sagt Pressesprecherin Almut Zyweck auf t-online Anfrage. Isar 2 sei auf einen niedrigen Pegelstand der Isar ausgelegt. „Hitzebedingte Betriebseinschränkungen von Isar 2 waren daher in den vergangenen Jahren nicht erforderlich.””

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Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet mit fast 340.000 vernichteten Jobs wegen der hohen Gaspreise.

“Steigende Gaspreise und hohe Inflation hängen unmittelbar miteinander zusammen. Steigt der Gaspreis vom zweiten zum dritten Quartal 2022 um 50 Prozent, so die Ökonomen, so klettert die Inflationsrate um weitere 0,9 Prozentpunkte im Jahresdurchschnitt und um weitere 1,3 Prozentpunkte in 2023. Verdoppelt sich der Gaspreis, wächst die Inflation um einen Prozentpunkt im Jahresschnitt 2022 und um fast vier Prozentpunkte 2023.

Die prognostizierte zunehmende Arbeitslosigkeit in Deutschland hat auch Effekte auf das BIP: Laut IW-Ökonom Thomas Obst schrumpft dieses bei einer Gaspreis-Verdoppelung, die für den Herbst durchaus realistisch erscheint, um 0,2 Prozent und in 2023 um zwei Prozent. Das entspricht einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von rund 70 Mrd. Euro.”

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Die Sprechtexte der Grünen altern schlecht. Wir berichteten über Vorgaben der Partei, die viele Grüne brav nachbeteten. Ein Statement lautete, wir haben ein Wärmeproblem und kein Stromproblem. Es stellt sich heraus, dass das falsch war und wohl eher der Grünen Dogmatik geschuldet war. Laut T-Online sollen nun Kohlezüge Vorrang vor Passagierzügen haben.

“Eine vom Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium erarbeitete Rechtsverordnung sieht vor, dass im Schienenverkehr Transporte von Mineralöl, Gas, Kohle und Transformatoren vorübergehend Vorrang bekommen sollen. Damit soll die Energieversorgung in Deutschland gesichert werden.”

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