Die perfekte Klimaangst-Maschine: Ein Klüngel aus Tagesschau, Germanwatch, MunichRe und Brot für die Welt

Klimakonferenz in Katowice, da schieben Redakteure der Tagesschau Überstunden und beglücken das Volk mit einer Klimaalarm-Dauerberieselung. Am 4. Dezember 2018 war das Extremwetter dran. Die Klimaaktivisten-Organisation Germanwatch hat einen Gruselreport herausgegegen – und die Tagesschau bewirbt ihn munter auf ihrer Webseite:

Klima-Risiko-Index 2017: Extremwetter so heftig wie lange nicht

Stürme, Starkregen, Hitze und Dürre: Laut Klima-Risiko-Index waren Entwicklungsländer 2017 am härtesten von extremen Wetterlagen betroffen. Auch die Industriestaaten spüren die Folgen des Klimawandels immer heftiger.

Das vergangene Jahr war weltweit das verheerendste Extremwetterjahr der jüngeren Geschichte. Stürme, Starkregen, Hitze und Dürre forderten mehr als 11.500 Todesopfer und verursachten Schäden in Höhe von mehr als 375 Milliarden US-Dollar (umgerechnet mehr als 331 Milliarden Euro). Das geht aus dem Klima-Risiko-Index der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hervor.

[…]

Die beiden Karibikstaaten Puerto Rico und Dominica wurden im Herbst 2017 von Hurrikan „Maria“ verwüstet. „Dass die Stürme an Intensität bei Windgeschwindigkeiten und Niederschlägen zunehmen, deckt sich mit den Prognosen der Klimawissenschaft“, sagte Germanwatch-Experte David Eckstein. Mit fast 3000 Toten traf es Puerto Rico so schwer, dass das Land auch in der Betrachtung der vergangenen 20 Jahre ganz nach oben rückte.

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Natürlich richten Hurrikane viel menschliches Leid und große finanzielle Schäden an. Da die Weltbevölkerung stetig steigt, ebenso wie die versicherten Werte, ist die Schadenssumme wenig aussagekräftig. Selbst wenn die Hurrikanaktivität unverändert bliebe, würde man eine generell Steigerung der Schadenssumme erwarten. Aus diesem Grund muss eine weitere Normierung über das Bruttoinlandsprodukt stattfinden, die Germanwatch zwar für einige Werte vornimmt. Den langjährigen Verlauf der normierten Werte zeigt die Aktivistengruppe jedoch nicht. Und das hat einen guten Grund: In Wirklichkeit sind die wetterbedingten Schäden seit 1990 nämlich sogar gesunken, wie Roger Pielke in einer neuen Studie zeigt, die im Oktober 2018 in Environmental Hazards erschien (Graphiken auf WUWT hier):

Tracking progress on the economic costs of disasters under the indicators of the sustainable development goals
The Sustainable Development Goals indicator framework identifies as an indicator of progress the objective of reducing disaster losses as a proportion of global gross domestic product. This short analysis presents data on this indicator from 1990. In constant 2017 US dollars, both weather-related and non-weather related catastrophe losses have increased, with a 74% increase in the former and 182% increase in the latter since 1990. However, since 1990 both overall and weather/climate losses have decreased as proportion of global GDP, indicating progress with respect to the SDG indicator. Extending this trend into the future will require vigilance to exposure, vulnerability and resilience in the face of uncertainty about the future frequency and magnitude of extreme events.

Siehe auch unseren Beitrag „Neue Arbeit von Roger Pielke Jr.: Anstieg der globalen Extremwetterversicherungsschäden basiert fast vollständig auf sozioökonomischen Gründen„. Ein großer Schadenstreiber sind die zerstörerischen Hurrikane bzw. Taifune. Ryan Maue hat den Verlauf der Hurrikanaktivität in einer Reihe von Graphiken auf policlimate.com dargestellt:

 

Abbildung: Häufigkeit von tropischen Stürmen und Hurrikanen seit 1970. Quelle: Ryan Maue.

 

Man erkennt: Die Jahre 2017/2018 passen sich nahtlos in die natürliche Variabilität der Hurrikanaktivität der letzten fünf Jahrzehnte ein. Germanwatch lässt es dagegen so aussehen, als wenn die Stürme ein noch nie gekanntes Häufigkeitsniveau erreicht hätten. Wer sind die Autoren dieses Machwerkes? Genannt werden David Eckstein, Marie-Lena Hutfils und Maik Winges. Wir schauen auf der Germanwatch-Mitarbeiterseiter nach und werden fündig:

David Eckstein schaut auf seinem Foto grimmig. Er wird alsReferent für Klimafinanzierung und Investitionen geführt. Er hat ein Studium der Volkswirtschaftslehre in Bonn und Sevilla absolviert. Mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen kennt er sich offenbar eher weniger aus.

Marie-Lena Hutfils ist Referentin für Klima-Risikomanagement bei Germanwatch. Bei ihr stehen keine Informationen zur Ausbildung. Also schauen wir auf LinkedIn, wo ein Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen gennant ist. Wieder keine naturwissenschaftliche Expertise im Bereich Extremwetter.

Und schließlich noch Dr. Maik Winges, Referent für Anpassung an den Klimawandel und Menschenrechte. Wieder fehlt auf der Germanwatch-Seite der Hinweis zur Expertise. Nich einmal ein Foto gibt es. Auf Researchgate findet man ihn aber. Offenbar ein Politologe.

Fazit: Das Autorentrio hat keinerlei Erfahrung auf der naturwissenschaftlichen Seite des Themas Extremwetter. Entsprechend vorsichtig sollte man mit den Ergebnissen ihres Berichts umgehen. Unterstützt wurde Germanwatch in diesem Projekt – wie sollte es anders sein – von der Munich Re:

Germanwatch thanks Munich RE (in particular Petra Löw) for their support (especially the provision of the core data which are the basis for the Global Climate Risk Index).

Zur Erinnerung: Die Munich Re macht Geschäfte mit Extremwetterversicherungen. Je größer die Klimaangst in der Bevölkerung, desto mehr Versicherungsabschlüsse. Somit besteht die Seilschaft bereits aus drei Komponenten: Aktivisten, Versicherung und Medienanstalt. Das perfekte Trio. Über allem thront noch die Politik, die den Klimagrusel tatkräftig unterstützt und damit ihre Macht durch Verbreitung von Klimaangst zu festigen sucht.

Aber halt, es wird noch besser. Mitfinanziert hat das Ganze die Hilfsorganisation „Brot für die Welt“:

This publication is financially supported by Bread for the World – Protestant Development Service. Germanwatch is responsi-ble for the content of this publication.

Denken Sie daran, wenn Ihnen Brot für die Welt das nächste mal eine Klingelbüchse vor die Nase hält.

 

ZUSAMMENFASSUNG: So funktioniert das vollintegrierte Klimaalarm-System:

1) Die Tagesschau übernimmt ungeprüft einen offensithlichen Aktivistenbericht und bezeichnet die Aktivisten-Gruppierung verniedlichend als „Umwelt- und Entwicklungsorganisation“.

2) Germanwatch surft auf der Klimakrawall-Welle und versäumt es bewusst, einen Verlauf der BIP-normierten wetterbedingten Schäden zu zeigen, wie es seitens von Fachexperten gefordert wird. Wichtige Fachliteratur zum Thema wird verschwiegen.

3) Ein Versicherungskonzern nutzt die Gelegenheit und arbeitet mit der Aktivistengruppe offen zusammen, trotz offensichtlichem Interessenkonflikt

4) Eine Hilfsorganisation, die eigentlich vorgibt den Hunger auf der Welt zu bekämpfen, co-finanziert das fragwürdige Aktivistenprojekt

5) Die Autoren des Aktivistenberichts haben keinerlei naturwissenschaftliche Erfahrung im Bereich des Extremwetters bzw. Klimawandels, was aber die Tagesschau nicht davin abhält, den Bericht trotzdem als Beleg dafür zu nehmen, dass die Folgen des Klimawandels immer heftiger würden.

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