Die Katastrophe ist auf jeden Fall menschengemacht

Von Uli Weber

Die im Jahre 2015 beim COP 21 in Paris beschlossene Dekarbonisierung der Welt bis zum Jahre 2100 soll unseren Planeten vor dem Wärmetod sowie Artenvielfalt und natürliche Lebensräume vor dem Menschen retten. Um dieses hehre Ziel nun in den Köpfen der betroffenen Menschen zu verankern, ist den Adepten einer mittelalterlichen Klimareligion kein Argument zu abstrus. Und so werden heute neben Kindern auch Erdbeben, Vulkanausbrüche und Tsunamis für den Beweis eines „menschengemachten“ Klimawandels instrumentalisiert.

Inzwischen werden sogar Busch- und Steppenbrände, die in bestimmten Regionen jahreszeitlich bedingt regelmäßig auftreten, mit einem „menschengemachten“ Klimawandel in Verbindung gebracht. So heißt es am 12.11.2018 in einem „Statement zu den aktuellen Waldbränden in Kalifornien“ vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Zitat: „Die Waldbrände in Kalifornien erreichen gerade leider eine ganz neue Dimension extremer Waldbrände in einem bereits extremen Feuer-Jahr im US-Bundesstaat – angeheizt durch den menschgemachten Klimawandel.“

Ein paar Monate später erscheint nun auf Spiegel-Online die Meldung, der größte amerikanische Energiekonzern PG&E habe wegen dieser Waldbrände Konkurs anmelden müssen. Und bevor man jetzt dieses neuerliche Opfer eines „menschgemachten“ Klimawandels betrauert, muss man feststellen, dass dieses „Opfer“ offenbar selbst eine Ursache für diesen Beweis eines  „menschengemachten Klimawandels“ gewesen war, Zitat:

Nach dem schlimmsten Waldbrand in der Geschichte Kaliforniens bereitet der Energieversorger PG&E seine Insolvenz vor. Die Firma gilt als Mitverursacher der Brände.“

Versuchen wir an dieser Stelle also einmal ein „Back-Engineering“ der zugrunde liegenden Faktenlage: Die Firma PG&E gilt als Mitverursacher der Waldbrände in Kalifornien. Nun hatte aber die planwirtschaftliche Energiewende zum Schutze des Klimas vor einem „menschengemachten“ Klimawandel auch in den Vereinigten Staaten zuallererst die stromerzeugende Industrie getroffen. Ihr wird nämlich durch die Zwangseinspeisung überteuerter „erneuerbarer“ Energien dauerhaft die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Somit waren notwendige Investitionsmittel für den Unterhalt der Betriebsanlagen offenbar nicht mehr in ausreichendem Umfang vorhanden. Und dadurch wurde dann eine Umweltkatastrophe ausgelöst, die nach Aussage von seriösen Klimawissenschaftlern wiederum den „menschgemachten“ Klimawandel bestätigt.

Wir haben es hier also mit der folgenden Ursache-Wirkungskette zu tun:

=> Wissenschaftler stellen einen „menschengemachten“ Klimawandel fest.

=> Die Politik beschließt planwirtschaftliche Gegenmaßnahmen, um die Welt zu retten.

=> Die Erlössituation der marktwirtschaftlich aufgestellten Energieunternehmen bricht daraufhin ein.

=> Die Infrastruktur dieser Energieunternehmen muss auf „Verschleiß“ gefahren werden, weil sie ihre Kunden weiterhin mit Strom versorgen müssen.

=> Durch die marode gewordene Infrastruktur werden Umweltkatastrophen ausgelöst.

=> Solche Umweltkatastrophen dienen wiederum der Wissenschaft als Beweis eines „menschengemachten“ Klimawandels.

 

Die planwirtschaftlich eingeleiteten „Klimaschutzmaßnahmen“ zur Rettung der Welt führen also auch zu Umweltkatastrophen, die wiederum der Wissenschaft als Beweis eines „menschengemachten“ Klimawandels dienen. Man bezeichnet einen solchen geschlossenen Regelkreis auch als “Circulus vitiosus“. Und Wiktionary bietet für einen solchen “Circulus vitiosus“ folgende Erklärungen an, Zitat:

[1] Logisch unzulässiger Beweis, bei dem das zu Beweisende offen oder verdeckt schon in den Prämissen steckt.

[2] unangenehme, prekäre Situation, aus der ein Entkommen unmöglich erscheint, da jeder Lösungsversuch neue Probleme nach sich zieht.

Suchen Sie sich also einfach die passende Erklärung für eine oder mehrere unserer geplanten planwirtschaftlichen „Wenden“ aus, die man im öffentlichen Diskurs auch gerne als „Energiewende“, „Verkehrswende“ und „Agrarwende“ verharmlost und die uns von einer wohlhabenden Industrienation in eine mittelalterliche Mangelgesellschaft führen werden. Von daher ist es beruhigend, wenn uns wenigstens die Abschaltung der Kohlekraftwerke im Jahre 2038 nichts kosten wird. Schließlich erwartet die amtierende und auf das Wohl unseres Landes vereidigte Umweltministerin dadurch keine steigenden Strompreise.

Es ist anzumerken, dass Frau Ministerin hier offenbar für das Wirtschaftsressort zu sprechen beliebt. Nun ist ja für die Besetzung von politischen Spitzenämtern nicht das spezifische Fachwissen entscheidend, sondern der Parteienproporz; das erforderliche Fachwissen ist vielmehr in den zugelosten Ministerien angesiedelt. Insofern ist es beruhigend, wenn neben dem zuständigen Wirtschaftsministerium auch im Umweltministerium eine hohe wirtschaftliche Kompetenz angesiedelt ist. Wenn das nämlich nicht so wäre, dann könnte man die Äußerung dieser Ministerin, Zitat, „keine negativen Auswirkungen auf Strompreisentwicklung“, sibyllinisch auch so verstehen, dass dadurch der weitere Strompreisanstieg mit Sicherheit nicht gebremst wird. Denn immerhin werden die Linzer Kraftwerke ihren „Notstrom“ ja wohl nicht ehrenamtlich und ganz umsonst nach Deutschland liefern, wenn hier bei uns „endlich“ alle Kohlekraftwerke abgeschaltet worden sind…

 

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