Die kalte Sonne auf Forbes und bei den 16. Benediktbeurer Gesprächen der Allianz Umweltstiftung

Immer mehr ehemalige Unterstützer der alarmistischen IPCC-Linie verlassen gerade das sinkende Boot. Larry Bell hat jetzt auf Forbes einmal eine Bestandsaufnahme des Umbruchs gemacht. Neben James Lovelock (siehe unser Artikel „James Lovelock schafft die persönliche Wende: Vom Klima-Alarmisten zum Klima-Realisten in 24 Monaten„) findet auch Fritz Vahrenholt und „Die kalte Sonne“ ausführlich Erwähnung.  

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„Ein Jahr nach der Energiewende – zur Zukunft der Energieversorgung in Deutschland“ – Unter diesem Motto diskutierten am 4.5.2012 der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Klaus Töpfer, der CEO der Innogy GmbH, Prof. Fritz Vahrenholt, der 1. Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Prof. Hubert Weiger, und der ehemalige Vorstandsvorsitzende der EnBW, Prof. Utz Claassen, bei den 16. Benediktbeurer Gesprächen der Allianz Umweltstiftung über die Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende  (siehe ptext.de).

Fritz Vahrenholt hielt einen Vortrag, der hier als pdf heruntergeladen werden kann. Abstract des Vortrags:

Die europäische und insbesondere die deutsche Energiepolitik werden vornehmlich durch den Klimaschutz bestimmt. Wettbewerbsfähigkeit und Importabhängigkeit treten dahinter zurück. Um das Hauptziel einer Verminderung der CO2-Emissionen bis 2050 zu erreichen soll das Energiesystem in den kommenden Jahrzehnten massiv umgebaut werden. Diese Energiewende erfordert einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und deren Integration in den Strommarkt. Dafür ist der zügige Ausbau der Energieinfrastruktur, insbesondere von Hochspannungsnetzen und Speichertechnologien unumgänglich.

Doch ist es erforderlich, den Ausbau der erneuerbaren Energien schon in 10 bis 20 Jahren zu vollenden? Die Analyse der Klimaveränderungen zeigt, dass Kohlendioxid einen geringeren Anteil an der Klimaveränderung trägt, als es bislang vom Weltklimarat behauptet wird. Die Sonne hat in den vergangenen Jahrtausenden das Klima beeinflusst. Die Sonne tritt nun in eine schwächere Phase ihrer Aktivität. Eine Erwärmung um 2 Grad ist in diesem Jahrhundert nicht zu befürchten. Die „kalte Sonne“ gibt uns Zeit den Umbau der Energieversorgung mit Vernunft und Augenmaß zu gestalten.

 In der Pressemitteilung zur Veranstaltung wird der Vortrag wie folgt zusammengefasst: 

„Mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz, Verzögerungen beim Ausbau der Pumpspeicherkapazität oder dem Neubau von Gaskraftwerken – in vielen Bereichen hinke die Umsetzung der Energiewende den Zielen hinterher. Zudem fänden Deutschland und Europa mit ihren ambitionierten Zielen zur Reduktion der CO2-Emissionen und dem Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit keine Nachahmer. Die Förderung der Erneuerbaren Energien führe vielmehr zu einer Erhöhung der Energiekosten und damit zu Nachteilen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. ‚Da wandern wir auf dünnem Eis,‘ meint Vahrenholt und warnt vor einer überhasteten, von Angst getriebenen Energiepolitik. Stattdessen plädierte er für einen vernünftigen Umbau unseres Energiesystems.“

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Peter Heller schrieb auf dem ScienceSkepticalBlog über den „Unterschied zwischen Plausibilität und Zwangsläufigkeit“. Auch „Die kalte Sonne“ kam im anregenden Artikel vor: 

Wie unter dem Text “Top 10 der positiven Klimaentwicklungen” geschehen, projizieren viele Klimakreationisten ihre eigene Sichtweise in die Skeptiker hinein, außerstande, sich selbst mit distanziertem Blick zu hinterfragen. Weil die Klimakatastrophe als mögliche Zukunft in den Computern der Klimamodellierer erschaffen wurde, wird sie zwangsläufig auch eintreten, so das alarmistische Dogma, und deswegen hätten die Skeptiker einen Gegenbeweis zu führen, eine andere Zukunft als zwangsläufig zu belegen. Ein gutes Beispiel hierfür liefert die Debatte über das von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning in ihrem Buch “Die kalte Sonne” gewagte Szenario. Sie gehen auf Basis des Svensmark-Effektes und eines anthropogen verursachten Kohlendioxid-Anstieges in der Atmosphäre von einem Temperaturanstieg von 0,6 bis 1 Grad gegenüber heute bis 2100 aus. Diese (Zitat) “trendmäßige, konzeptionelle Abschätzung”, die weit unter den Katastrophenszenarien des IPCC liegt, ist mitnichten unvereinbar mit den IPCC-Szenarien. Am Ende wird natürlich sich eine der beiden Erwärmungsbandbreiten als richtig erweisen (oder vielleicht auch keine von beiden), beides zusammen kann nicht eintreten. Aber das werden wir erst in Jahrzehnten wissen. Jetzt können weder Vahrenholt und Lüning ihre Schätzung, noch das IPCC die seinen beweisen. Das Argument ist nicht “Die Zukunft wird anders verlaufen, als das IPCC sagt!”, das Argument lautet “Die Zukunft könnte anders verlaufen, als das IPCC sagt!”. Der Svensmark-Effekt ersetzt nicht das Kohlendioxid als “Klimaschöpfer”, er tritt als zusätzliche Wirkung neben die schon bekannten. Das Grundgesetz der modernen Wissenschaft, wonach mehr Wissen immer auch gleichzeitig mehr Möglichkeiten, mehr Fragen und mehr Unsicherheit bedeutet, berücksichtigen die Klimakreationisten nicht.

Aus heutiger Sicht sind Vahrenholt/Lüning und das IPCC miteinander vereinbar, weil beide Ansichten potentiell mögliche Zukünfte wiedergeben. Und die Bandbreite der denkbaren Entwicklungen ist dadurch bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es könnte sogar noch viel wärmer werden, als es die IPCC-Modelle projizieren, es könnte sich aber auch dramatisch abkühlen. Das hängt ganz davon ab, ob sich natürliche oder anthropogene Faktoren als wirkungsmächtiger erweisen, ob sie sich gegenseitig verstärken oder abschwächen und in welche Richtung diese weisen.

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