Der Nabu als Gehilfe der Windindustrie?

Eigentlich sollte man von einem Verband, der sich dem Naturschutz verschrieben hat, erwarten, dass er dieses Ziel auch verfolgt. Das ist beim Naturschutzbund Nabu allerdings anders. Deren Vorsitzender Krüger hat sich komplett der Windkraft unterworfen und bringt, nachdem er ein Strategiepapier mit führenden Grünen verfasst hat, zahlreiche Mitglieder seines eigenen Verbandes gegen sich auf. Kurz gesagt soll danach Natur- und Artenschutz zugunsten von Windkraftanlagen verklappt werden.

Jetzt rebellieren Mitglieder und Unterverbände, die den Schutz von gefährdeten Vogelarten ernstnehmen. Über solche Vogelschützer hat der Grüne Oliver Krischer einmal gesagt, es wären Menschen, die den roten Milan bisher für einen jugoslawischen Partisanen gehalten haben. Mehr Verachtung für Naturschützer geht eigentlich kaum und das von einem Grünen! Bei Riffreporter ist nun ein sehr langer aber ungemein aufschlussreicher Text über den Coup von Krüger erschienen. Es lohnt sich diesen ganz zu lesen, auch wenn der Text sehr lang ist.

„Der NABU vollzieht eine Abkehr von bislang als Konsens geglaubten Grundsätzen – denn er verabschiedet sich vom europarechtlichen Artenschutz und den Prinzipien der FFH- und Vogelschutzrichtlinie“, fasste das beispielsweise der Chef des NABU-Kreisverbands Minden-Lübbecke, Lothar Meckling, zusammen. Und er warnt: „Den NABU zur 5. Kolonne der Windindustrie zu machen, könnte viele heimatlos machen und uns nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern auch zahlreiche Mitglieder kosten.“

Es mutet in etwa so an, als wenn der Präsident der Anonymen Alkoholiker seinen Mitglieder empfiehlt, hin und wieder ein Gässchen mit Hochprozentigem zu sich zu nehmen, solange der Trinkgrund in Ordnung ist. Zum Artikel geht es hier.

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Der Spiegel wird nicht müde, gegen Erdgas zu opponieren. In einem neuen Artikel wird die Expertin Claudia Kemfert zitiert, die neben Ökonomie nun auch noch eine Fachfrau für Gasleckagen zu sein scheint. Hoffentlich ist sie bei Gaslecks besser als im Wirtschaftsberechnungen, wo sie sich mal eben um einige Hundert Milliarden verrechnet hat. Man kann zu Erdgas stehen wie man will, solange das Speicherproblem bei den sogenannten Erneuerbaren Energien nicht gelöst ist, muss es Backup-Kapazitäten geben. Die grünen Stromquellen sind unstet, das wird sich auch nicht mit mehr Windkraft erledigen, weil wir weder die Natur noch die Mathematik austricksen können. Nehmen wir das Beispiel den 31.01.2021 um 14:00.

(Abbildung: Screenshot en-former.com)

Es ist ausgemacht, dass Deutschland auf 48% der Stromquellen verzichten möchte, die an diesem Stichtag den benötigten Strom geliefert haben. Selbst wenn man die Zahl der Windräder onshore verdoppelt würde, blieben immer noch 36%, die bei gleichen Wetterbedingungen auszugleichen wären. Oder anderes gerechnet die Zahl bei Windstromertrag müsste sich verachtfachen, um diesen Ausgleich zu schaffen. Spätestens wenn die Sonne untergegangen ist und Solar auf Null geht, wäre es sogar eine mehr als Verzehnfachung. Und selbst wenn man das tatsächlich so realisieren würde, dürfte der Wind dann bloß nicht einschlafen. Bleibt er weg, was Wind gern auch einige Tage macht, helfen auch die Zahl der Windkraftwerke mit Faktor 10 nichts.

Der deutsche Energieweg zieht Erdgas zwangsweise nach sich. Erstaunlich, dass so wenige Energiewende-Fans das erkennen. Aber gut, wer sich mal eben um einige Hundert Milliarden verrechnet, könnte bei solchen Binsen auch schon Probleme haben.

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Deutschland soll Weltspitze bei der Produktion von Wasserstoff werden. Möglicherweise wird das aber Russland. Jedenfalls scheint man sich dort im Vorteil zu wiegen. Ein Artikel bei SNA gibt Einblick. Hinweis: SNA gehört zur staatlichen Mediengruppe Rossiya Segodnya!

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China startet in Atomzeitalter. Natürlich hat das Land bereits etliche Reaktoren, mittlerweile beherrschen die Chinesen die Technik aber autark und nehmen erstmals einen Reaktor in Betrieb, der eine komplette Eigenentwicklung ist. China verspricht sich Erfolge beim Export seiner Atomkraftwerke. Weiterlesen in der WELT.

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Und nochmal China: das Land startet zum 01.02.2021 mit dem Handel von CO2-Verschmutzungsrechten. N-tv berichtete.

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Der Reinhardswald ist das „Schatzhaus der europäischen Wälder“. Doch in Hessens größtem Waldgebiet sollen 20 Windräder errichtet werden. Örtliche Umweltschützer wollen das Projekt verhindern. Hier gehts zur Petition: Keine Windkraftanlagen im Wald.

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WobleibtdieglobaleErwärmung am 1.2.2021:

Nach einem recht kalten und schneereichen Januar 2021 in Deutschland und in Europa rechnen viele Modelle mit einem noch kälteren Februar 2021.

Der Start ins neue Jahrzehnt war kalt: Der Januar 2021 war knapp drei Grad Celsius kälter als der Januar im Vorjahr, wie die NOAA/CFSR-Analyse zeigt.

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WELT am 31.1.2021:

Umweltministerium ist nachsichtig mit Biokraftstoffen aus dem Dschungel

Die Bundesumweltministerin macht heimischen Biosprit-Herstellern das Leben schwer. Palmöl-Importeure aber behandelt sie erstaunlich nachsichtig. Gegenwind bekommt Svenja Schulze dieses Mal von ungewohnter Seite.

Weiterlesen in der Welt.

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Science Media Center am 26.1.2021:

Warum kam es im Januar zu einer Störung im europäischen Stromnetz?

Die Auslösung eines Überstromschutzes in einer Umspannanlage in Kroatien hat am 08.01.2021 offenbar die Aufteilung des europäischen Verbundnetzes ausgelöst. Das teilte der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E mit.

Demnach ist Folgendes passiert: In der Umspannanlage Ernestinovo sprach ein Überstromschutz an und öffnete eine Sammelschienenkupplung. Umspannanlagen sind Knotenpunkte im Stromnetz. An ihnen können mehrere Höchstspannungsleitungen zusammentreffen. Der Strom wird dabei auf kurzen, anlageninternen Höchstspannungsleitungen zusammengeführt, den Sammelschienen. Damit man zum Beispiel eine Stromleitung ganz abschalten kann, werden dabei mindestens zwei Sammelschienen aufgestellt, zwischen denen man den Strom hin- und herschalten kann. Die Schalter dafür sind die Sammelschienenkupplungen.

Das automatische Öffnen einer Kupplung zwischen diesen Sammelschienen in Ernestinovo trennte diese beiden Sammelschienen und damit zwei Höchstspannungsverbindungen, die Strom vom Balkan nach Europa führten. In der Folge suchte sich der Strom neue Wege. Dies führte zu weiteren Schutz-Abschaltungen an anderen Orten, so dass sich das europäische Stromnetz innerhalb von weniger als 50 Sekunden in zwei Gebiete aufteilte: dem Nord-Westen, dem Strom fehlte, und dem Süd-Osten, in dem zu viel Strom erzeugt wurde.

Der Vorgang ist damit nun zwar bekannt, aber warum das passieren konnte, ist offen. Bei Umschaltungen von Höchstspannungsleitungen zum Beispiel wird vorab geprüft, ob diese sicher sind. Dazu gehört auch ein so genannter N-1-Fall. Das bedeutet, wenn ein Betriebsmittel ausfällt, muss der Stromfluss bei Höchstlast weiter gewährleistet sein. Sammelschienen allerdings werden nur sehr selten überprüft: Schutzschalter gegen Kurzschlüsse sind in der Regel davor installiert und Fehler auf den Sammelschienen selbst treten nur sehr selten auf. Daher wäre ein solcher Fehler wahrscheinlich berichtet worden.

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