Der Klimawandel-Ursachenstreit

Es beginnt mit dem ernsthaften Versuch eines ehemaligen Physiklehrers, sich durch Vergleich zweier neuerer Bücher auf der sachlichen Ebene der Klimaphysik ein Urteil über die Ursachen des Wandels zu bilden, nämlich einerseits bei Sven Plöger: “Zieht euch warm an ; es wird heiß“, andererseits Fritz Vahrenholt/ Sebastian Lüning: “Unerwünschte Wahrheiten“

von  E.Groskreutz
postangrobi@gmx.de (aus technischen Gründen bitte nur ohne Anhang)

  Inhalt

1.Auf sachlicher Ebene ( dieses Kapitel ist weniger  wichtig.)

2. Besser als die besagte verunglückte Sendung des ZDF (dieses Kapitel ist auch noch nicht so wichtig)

3.Eine Sache, die ich lange nicht verstanden habe ( kaum angefangen, schon mitten hinein geraten;  klingt wie ein blamables Eingeständnis, es steckt aber wohl mehr dahinter)

4. Eine Sache,  die ich erst beim dritten Lesen im Kleingedruckten  verstehe.( Was ich jetzt nicht verstehe, ist allerdings etwas ganz anderes.)

5.„Hohes Gericht!“  Jeder Vergleich hinkt. Andererseits ….

6. Die Strahlungsbilanz der entstehenden und der sich abbauenden Wolken bei der Klimaerwärmung . Es ist uferlos!“ Laat mi an Land!“

7. Schuld sind die Mathematik- und Physiklehrer

(I) Etwas zu grundsätzlich unbeantwortbaren Fragen

(ii)Etwas zu praktisch unbeantwortbaren Fragen

(iii)Klimawerte sind Mittelwerte. Etwas zur Problematik von Mittelwerten

(iv) Etwas zum Sinn von Mittelwerten im Falle labiler Gleichgewichte

(v)Etwas zu den Vollständigkeitsfanatikern und zu den Praktikern in der Mathematik

8. Heureka! Ich hab´s. Könnte es sein, dass Teile unseres Planeten  einen großen Stirlingmotor (Heißluftmotor) bilden, der bei jeder Umdrehung die effektive solare Strahlung moduliert ?

DIe Takte 1,2,3,4 und auf ein Neues

 Ein  Eingeständnis und fast eine weitere Bifurkation

Die endgültige Beerdigung des globalen Stirlingmotors muss noch warten

Warum das Ausschlussprinzip so oft falsch angewandt wird

Die Meinungshysterese

9.  Ein Indianerwitz

__________________________________________

1.Auf sachlicher Ebene

„Auf sachlicher Ebene“ soll heißen: es sollen nicht die ( keineswegs nur von einer Partei kommenden) Seitenhiebe, personenbezogenen Hintergründe, Polemiken und Unterstellungen aufgegriffen werden, auch wenn manches wissenswert ist, auch wenn mancher an der Debatte Interessierte jetzt denkt „schade“ und darin vielleicht das Salz in  der Suppe gesehen hätte: Da wird dem einen Forscher zum Vorwurf gemacht, dass er in seiner Berufslaufbahn  zeitweise bei einem Energiekonzern gearbeitet hat, dem anderen wird konstatiert, dass er seine kritische Haltung aufgegeben habe, seitdem er einen  guten Posten in einem angesehenen Institut hat. Der einen Seite wird vorgeworfen, in ihren Reihen einen Forscher zu haben   , der Daten manipuliert hat. Der anderen Seite wird vorgeworfen, dass sie eine globale , schicksalshafte Gefahr relativiert, deren Ausmaß schon vor Jahren selbst von den Forschern eines Energiekonzerns richtig berechnet, jedoch aus Geschäftsinteresse wider besseres Wissen bestritten wurde.

Ein starkes Stück! Aber kein Sachargument der Klimaphysik und kein Beweis; denn selbst ein Mafiaboss könnte sich verrechnet haben und einem Irrtum aufgesessen sein, zumal in einer sehr komplexen Frage. Ebenso ist es auch kein Sachargument, man stehe auf derselben Seite wie die große Mehrheit von 97% aller Forscher, die sich mit diesen Themen befasst haben. Das zieht wenig  (Nicht deshalb, weil dagegen das Totschlagsargument gegen Mehrheitsmeinungen schlechthin kommen kann, nämlich der Vergleich mit den Wissenschaften in Nazideutschland. ) Vielmehr kann man ein anderes, ein nicht erwartetes Argument hören, wenn man sich mit der genannten Umfrage unter den Klimaforschern befasst. Aber auch das ist keine Frage der Klimaphysik.

Am unpassendsten gebracht hat es der in seiner sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und Präsenz bewunderungswürdige  Astrophysiker Harald Lesch, jetzt aber anscheinend beim  ZDF für fast alle Wissenschaftsthemen  eingeordnet. Es zeigt, dass selbst ein Genie in seinem Zorn nur ein fehlbarer Mensch ist, der nicht an alles denken kann.

In einer Sendung „Terra X“ an einem Sonntagabend, so etwa im November 2020 ,packte er die Abweichler von der gängigen Klimatheorie (vielleicht waren nicht alle gemeint, aber eine Differenzierung wurde nicht deutlich) in eine  gemeinsame Schublade zusammen mit den Bezweiflern der Mondlandung, den Die-Erde-ist-eine-Scheibe-Jüngern, den Alu-hut-Trägern, den Q-anon-Anhängern, verschiedenen Sektierern, usw.… Als Gemeinsamkeit aller Verschwörungstheoretiker konnte von einer Zeugin nur der Antisemitismus genannt werden. Damit ist die Debatte natürlich beendet.

2. Besser als die besagte verunglückte Sendung des ZDF  (dieses Kapitel ist auch noch nicht so wichtig)

Wohltuend an den drei Autoren finde ich, dass sie sich mit Polemiken weitgehend zurückhalten und eine doch eigentlich  gemäßigte Linie verfolgen und keine extreme Position.   z.B. Plöger S.117 „An dieser Stelle bin ich persönlich etwas vorsichtiger, weil ….“ -/- Z:B. :Wenn man im Internet nach Vorwürfen gegen das Buch von Vahrenholt/Lüning sucht, findet man  am 09.02,2021 als Kritik von  „Klimafakten.de“ zwischen  zuletzt erneuerte Seiten die Behauptung, die beiden würden eine kurz bevorstehende Abkühlung der Erde prognostizieren. Das wäre nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts eine extreme Position. Eine solche Stelle konnte ich in dem Buch nicht finden.-/- Plöger schätzt den anthropogenen Anteil am Klimawandel  als zwischen 75 % und  100% liegend ein.

In einem Film schätzte S. Lüning den anthropogenen Anteil auf bis zu 50%. Im Buch von  Vahr../Lün. habe ich trotz der sehr guten Gliederung ( im Gegensatz zu dem in der vorliegenden Form wenig  zielführenden Sachregister bei Plöger)  eine zusammenfassende Schätzung nicht gefunden. Sie legen sich selbst nicht fest, sondern zitieren lobenswerterweise immer nur  aus wissenschaftlichen Arbeiten anderer Forscher (z.B. S.122: 50% bis 60%). Nun könnte deren Auswahl  vielleicht nicht repräsentativ sein. Aber kann man das zum Vorwurf machen? Eine wissenschaftliche Arbeit muss  transparent, nachvollziehbar in den Verfahren , experimentell, statistisch, ..  sauber durchgeführt worden sein, auf objektiven Messungen beruhen, ohne Manipulation der Rohdaten. … .Sie darf langweilig sein . Aber im Übrigen steht jede für sich alleine da, gleichberechtigt zwischen oder auch neben den anderen. Für die anderen repräsentativ zu sein, ist kein Kriterium. (Andererseits ist auch nicht jeder Autor, der nicht repräsentativ ist, sogleich ein Aristarch von Samos, welcher als Erster entdeckte, dass sich die Erde um die Sonne bewegt)

3. Eine Sache, die ich lange nicht verstanden habe  ( kaum angefangen, schon mitten hinein geraten;  klingt wie ein blamables Eingeständnis, es steckt aber wohl mehr dahinter)

 Über Folgendes habe ich mich gewundert, jedoch so steht es bei Plöger S126: „Aber warum wird in der Klimadebatte dann eigentlich nie vom Wasserdampf gesprochen?  Weil der Mensch den Anteil dieses in seiner atmosphärischen Konzentration höchst variablen Gases gar nicht beeinflussen kann! Der Wasserdampf ist also in erheblichem Maße für den natürlichen, nicht jedoch für den anthropogenen Anteil am Treibhauseffekt verantwortlich.“–Und ich dachte, es geht doch gerade um den Verstärkungseffekt durch den Wasserdampfeintrag, wenn infolge globaler  Temperaturerhöhung als Ergebnis von anthropogenem CO2 zusätzliches Wasser verdunstet.

Das ist  doch auch der Grund  dafür, dass man so einfach und ohne weitere Festlegung mit dem Parameter „Klimasensitivität“ rechnen kann, also der Temperaturerhöhung, die zu einer Verdopplung des CO2- Gehalts gehört. Denn wenn die Menge des verdunstenden Wassers , welche als proportional dem zusätzlichen CO2-Gehalt angesetzt wird, exponentiell mit der Temperatur wächst, dann beschreibt umgekehrt eine Logarithmusfunktion  die Abhängigkeit der Temperaturerhöhung  vom CO2-Gehalt. Und somit gehört zu jeder Verdopplung des CO2-Gehalts ein ganz bestimmter Wert der Temperaturerhöhung, die sogenannte Klimasensitivität, um deren Größe der Streit entbrannt ist bzw. schon immer war und für die auch der Weltklimarat IPCC den tatsächlichen Wert nicht kennt, nur irgendetwas zwischen 1,5 Grad C (schlecht genug aber beherrschbar) und 4,5 Grad C (katastrophal) annimmt  (Vahr./Lün. S.110 als Belegquelle, nicht unbedingt gleichbedeutend mit Zustimmung) .

Diese Art des Zusammenhangs nutzt der IPCC   ganz einfach dadurch aus, dass er die Menge des CO2 mit besagtem Verstärkungsfaktor multipliziert, welcher die mittelbare Wirkung des Wasserdampfs berücksichtigt. (Ob es beim ECS um einen Faktor oder eine Substitution geht,  spielt  keine nennenswerte Rolle, weil  der ECS-Wert von CO 2 nahe 1 liegt.)

Sven Plöger ist das selbstverständlich auch klar. Im Gegensatz zum Zitat am Anfang schreibt er im Zusammenhang einer anderen Herangehensweise  S.116: „pro  Grad Celsius Temperaturanstieg passen 7% mehr dieses unsichtbaren Gases in die Atmosphäre…..latente Wärme …dadurch heizt sich das System weiter auf.“  Wie passt das zusammen?

4. Eine Sache,  die ich erst beim dritten Lesen im Kleingedruckten  verstehe, Neufassung des Kapitels ( Das obige wird nur wie folgt  verlängert. Was ich jetzt nicht verstehe, ist allerdings etwas ganz anderes.)

Klimasensitivität – Wikipedia

„Die Klimasensitivität ist die Verhältnisgröße der Temperaturerhöhung der Erdoberfläche geteilt durch die als zusätzliche Bestrahlungsstärke ausgedrückte Wirkung erhöhter Treibhausgaskonzentrationen. Generell wird durch das IPCC unterschieden zwischen Gleichgewichtsklimasensitivität (Equilibrium climate sensitivity – ECS) und transienter Klimaantwort (Transient climate response – TCR). M…

Kleingedruckt folgt: Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von CO2 ergibt sich bei einer Verdoppelung der Konzentration eine Klimasensitivität von 1,2 °C. Zur Klimasensitivität trägt jedoch auch die Summe aller Rückkopplungen im Erdklimasystem bei, wie z. B. die Reaktion der Meeresspiegel (Rückkopplungen in der Kryosphäre) in Abhängigkeit vom planetarischen Ener….“

Mal ehrlich, kann man das nicht klarer definieren und so, dass auch die Einheitenprobe möglich ist?  z.B.:   (Temperaturerhöhung infolge CO2 ohne Verstärkung)/ (zusätzliche Bestrahlungsstärke ) = ECS von CO2

Und beträgt also etwa 1,2 Grad, nach anderen Quellen ca.1Grad. Vahr/Lün S.18: Die 1 Grad C pro Verdopplung ist der Effekt für CO2 ohne Wasserdampfverstärkung.

Demnach hat Plöger über diese uneinheitliche Berücksichtigung des Wasserdampfs doch nachgedacht und meint offenbar die Antwort genau so, wie es oben steht. Andererseits schreibt er Seite 116 Mitte von der Wasserdampfrückkopplung, die auf den  anthropogenen CO2-effekt draufgesattelt wird. Das soll daran liegen, wie gedanklich an die Frage herangegangen wird. Aber ob der zusätzliche Wasserdampf zu berücksichtigen ist oder nicht, das müsste sich doch nach dem Phänomen richten und nicht nach der Art der gedanklichen Herangehensweise..

Mir kam es zeitweilig so vor, als ob da zwei unterschiedliche Ghostwriter am Werk gewesen wären, die sich nur unvollständig abgestimmt hätten. Inzwischen scheint mir, hinter der Betonung dieser Abtrennung verbirgt sich die Skepsis eines Meteorologen gegenüber einem schlichten Verstärkungsfaktor durch den ausgelösten Wasserdampf, wie er vom Weltklimarat angenommen wird.

Die Fortsetzung des Eingangszitates von S.126 lautet dann auch:“ Zudem wird er (gemeint ist der Wasserdampf)  im Vergleich zu langlebigen Treibhausgasen , die Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Atmosphäre verweilen dürfen, viel zu schnell ausgetauscht.( Ich glaube , Plöger meint nicht „ausgetauscht“, sondern so etwas wie „rausgeworfen und nach ein bedarfsabhängigen Pause wieder eingestellt“.)  Ein Wasserdampfmolekül verbleibt gerade einmal zwischen 4 und 14 Tage in der Atmosphäre.“ 

Jedoch, durch welchen Mechanismus soll ein Wasserdampfmolekül, das  sich im Frühling  sozusagen  auf einen der freigewordenen Plätze bewirbt, erfahren, ob es diesen Platz dem natürlichen CO2 zu verdanken hat  oder  ob er tabu ist, weil er von anthropogenem CO2- gesponsert wurde? Es wird nicht danach fragen ,sondern bis zum nächsten Rausschmiss den Platz erst einmal besetzen ,somit als Verstärker für zusätzliche Erwärmung sorgen, die sich allerdings nicht proportional nach  der vorhandenen CO2- Konzentration richtet, sondern einer Differenzfunktion folgt. Dann passt der Ansatz mit einem ECS-Wert  nicht.

Da die Temperatur der Atmosphäre schwankt, ob Winter, ob Sommer und gemäß den Klimazonen .und mit ihr der maximal mögliche Wasserdampfgehalt, gibt es Tau und Raureif, regnet es mal Wasser hinaus, oder es entsteht Nebel, alles nicht nur wetter-, sondern auch klimawirksam. Im Gegensatz zu CO2, das durch die viel geringer schwankende Infrarotstrahlung der Erde gefüttert wird, muss der dadurch und auch  direkt durch die Wärme des sichtbaren Lichts auf der Meeresoberfläche ausgelöste Wasserdampf Tag für Tag, und Jahr für Jahr und z.B. in Abhängigkeit von der Klimazone nachgeladen werden.

Die Unterschiede der relativen Luftfeuchtigkeit sind in der Natur so groß in ihrer räumlichen und zeitlichen Variabilität , dass sie z.B.durch Erhöhen der Salzkonzentration die Antriebspumpe des Golfstroms  in Bewegung setzen . Damit bleibt auch  eine schwankende Größe des verbliebenen Rests  bis zur Dampfsättigung   nach, welche  eine Gelegenheit für anthropogen verursachten Wasserdampf liefert. Wenn also eingangs von Plöger mehr rhetorisch gefragt wurde, warum eigentlich nie vom Wasserdampf die Rede ist, so muss das jetzt als berechtigte Kritik an der Darstellung des CO2 in der Öffentlichkeit angesehen und zurückgefragt werden.

BeiVerstärkung“ denken wir üblicherweise an einen Verstärkungsfaktor wie z.B. die Zahl 3. Also die zusammengefasste Gesamtwirkung von CO2 ist 3-mal so groß wie die von CO2 allein. Das ist sie aber gerade nicht! Denn statt der Zahl 3 muss da eine Differenzfunktion stehen, deren Werte um so kleiner werden (natürlich niemals unter 1), je mehr natürlicher Wasserdampf bereits in der Luft ist. Der Ansatz mit einem konstanten ECS-Wert passt also schon wieder nicht.. Immerhin macht der Wert deutlich, dass das CO2 unbestritten für sich allein nur wenig bewirkt und dass die dramatische Wirkung erst über die Zwischenstufe Erwärmung  mit der wackeligen Verstärkung ins Spiel kommt.

Der TCR-Wert soll zwar die Zeitabhängigkeit berücksichtigen. Das ist aber anders gemeint.  Als kurzfristig gelten dabei Veränderungen in z.B.100 Jahren.

Folgerung: Weil CO2 und H2O in ihrer Anwesenheit nicht synchron verlaufen und außerdem je nach Jahreszeit und  Klimazone  in ganz unterschiedlichen Verhältnissen zueinanderstehen,  ist der ganze Ansatz mit einem konstanten Parameter ECS ( nicht anders mit TCR), für die Wasserdampfverstärkung, ein Murks und muss  zumindest ersetzt werden durch eine Funktion mehrerer Variablen.

Nun liefert Plöger auf 317 enggeschriebenen Seiten eine übergroße Fülle an Hintergrundinformationen, warum nicht auch die eine über den Knackpunkt , darüber (oder habe ich es übersehen?), dass gemäß Weltklimarat der Effekt des CO2  um einen umstrittenenFaktor 1,3 bis etwa 3,8 verstärkt wird? So erspart er sich allerdings die Kritik. ( im Gegensatz zu den Meteorologen aus der Gruppe der Missachteten, die ich sonst  zu zitieren nicht gewagt hätte.: K.-E.Puls. https://www.youtube.com/watch?v=5HaU4kYk21Q) (leicht verständlicher Vortrag, stellenweise abschweifend)

Beim dritten Mal Lesen fällt mir im Kleingedruckten allerdings auf, dass der IPCC  ein Schlupfloch  hat, indem er sich beim Faktor Klimasensitivität nicht auf den Wasserdampf beschränkt, sondern von Rückkopplungen allgemein spricht. Was ist damit gemeint? Ein Einfluss auf den El Nino oder Ähnliches? Das wäre ja das Eingeständnis, die natürlichen Klimatreiber bisher zu wenig beachtet zu haben. Die Eis-Albedo-Rückkopplung? Könnte schon sein; sie spricht übrigens insgesamt eher für eine kleinere Rolle des CO2: denn ihr Anteil ist laut wikipedia in den bisherigen Modellen unterschätzt worden und wird wesentlich verursacht durch Biofilme bei der Blüte roter Schneealgen, aber doch auch durch Ruß und Staub. Die Methanfreisetzung ? Zum Methan kommt etwas im anschließenden Absatz. Immerhin könnte es gut sein, dass sie vom Ansatz her wie das CO2 verrechnet werden darf.  Die verminderten Wolkengardinen? Mein Reden! Die sind aber von den bisherigen Klimamodellen noch überhaupt nicht richtig erfasst worden.

Mit der Begründung, dass der Effekt von draufgesatteltem Wasserdampf sich nicht durch einen konstanten Wert ECS beschreiben lässt, ist der Fehler des Ansatzes zugleich für  die anderen Verstärker gezeigt; denn als Zwischenwirt fungiert jeweils die Klimaerwärmung und die ist ja gerade abhängig vom Wasserdampfanteil.

Kein Wunder, dass die Schätzwerte für den ECS so weit auseinander liegen. Und dieser Murks bildet nun das wackelige Fundament für Entscheidungen schwerstwiegender Art. Nach dem letzten Abschnitt drängt sich eine für jeden sofort offensichtliche Frage auf:

Wieso werden alle Schäden, die durch die Rückkopplung aus der Klimaerwärmung resultieren, allein dem CO2 angelastet? Schließlich  werden doch die zusätzlich ausgelösten Wärmeeinheiten nirgends mit einem Stempel des Absenders versehen, auf dem steht „CO2“oder „Ruß“ oder “Methan “. Der Schaden ist der gleiche, der Zwischenwirt auch.  Dann ist es für die Reduzierung des Schadens auch   völlig gleich, wo wir anfangen. Also fangen wir dort an, wo wir bei gegebenem Einsatz den größten Effekt erzielen, und das sind nach billigem CO2 ,solange die Möglichkeiten nicht ausgereizt sind,  vermutlich Methan und Ruß. Wenn anderswo jemand unbedingt mit dem Kopf durch die Wand muss, guckt er sich doch auch an,  wo die Wand am dünnsten ist. Das Gute ist, dass jedenfalls die Anrechnungsfaktoren durch die CO2-Äquivalente schon festgelegt sind.

5. Hohes Gericht!“ Jeder Vergleich hinkt. Andererseits gibt es da seit fast 2000 Jahren einen Bestseller mit vielen Vergleichungen als Anregung zum Selbstdenken .

Angenommen, vor dem Kadi steht in einem mehrfachen Mordprozess Herr Carbonatus Onthropus  der Zweite (kurz genannt CO2). Es geht um die Frage einer Gesamttäterschaft. Das Verfahren um einen Teil der Täterschaft konnte  abgetrennt und bereits abgeschlossen werden .Nach Ansicht des Staatsanwalts reichen die Indizien für eine Verurteilung völlig aus; denn an z.B. dreißig Tatorten konnten spezielle Spuren gesichert werden, wie sie  Herr CO2 hinterlassen würde, also von Merkmalen wie Gewicht, Größe, Körperkraft, Reisemöglichkeit, Schuhsohlenprofil,  sehr spezielle Fähigkeiten, außerdem passgenau fehlende Alibizeiten mit passenden Gewichtungen. Da steht der Anwalt der Verteidigung auf und sagt:“ Herr        Staatsanwalt, dass ihre Indizien  nicht  hinreichen für eine Verurteilung, sieht man doch schon daran, dass bei einer früheren, sehr ähnlichen Mordserie mit praktisch den gleichen Spuren mein Mandant dann ja ebenfalls der Täter sein müsste, obwohl er es nicht ist. Er hat dafür sogar ein generelles wasserdichtes Alibi; er war nämlich damals, im Mittelalter, noch gar nicht geboren.“ Darauf der Staatsanwalt:“ Diese Argumentation ist fehlerhaft aus zwei Gründen. Wie ich schon gesagt habe, sind für die beiden Mordserien keineswegs lauter  sehr ähnliche Spurenvorhanden.

Erstens: In  dem jetzt anstehenden Fall muss der Täter innerhalb von 100 Minuten einen 1 Dekameter hohen Stapel aus  Ziegelsteinen aufgetürmt haben (1Grad C in 100 Jahren), in der alten Mordserie war es nicht so viel . Für die alte Serie kommt deshalb auch ein größerer Personenkreis in Frage, z.B. unter Umständen auch der Vetter Carbonatus Naturalis.“ Zweitens: Die Tatortspuren der aktuellen Serie sind über die ganze Erde verteilt, wenn auch stellenweise mal etwas verwischt. Die vielleicht zehn Tatortspuren der früheren Serie findet man aber alle nur in einem lokal begrenzten Gebiet, nämlich im Bereich des Nordatlantiks.“

Darauf der Verteidiger. „Sie  irren, Herr Staatsanwalt. Wir haben nämlich mal etwas getan, was eigentlich Ihre Aufgabe gewesen wäre, haben zusammen mit anderen Interessenten auch anderenorts nachgeforscht und die passenden Spuren tatsächlich gefunden ( Vahr./Lün S.34 u. S.40) und zwar in Skandinavien, dem Ostseebereich, Österreich, Mittelmeergebiet, Pakistan, China, Kamtschatka ,  Alaska, Kanada, Deutschland, sowie weiteren Ort en in den südamerikanischen Anden, auf der Antarktischen Halbinsel, im Ostafrikanischen Graben, in Marokko, Tasmanien und Neuseeland. Nichts mit „lokal“. Und für einige widersprüchliche Befunde haben wir gute Erklärungen.“

Plöger , S.106,hat einige andere Daten und bestreitet das Aufgezählte zum Teil, bestätigt anderes, wertet es aber nur als lokales Phänomen. Die Gebiete mit unübersichtlichen Spuren deutet anscheinend jede Partei in ihrem Sinne nach dem Motto: „Ausnahmen bestätigen die Regel.“ Plöger empfiehlt Zurückhaltung bei der Nutzung historischer Angaben und hält zeitgenössische Darstellungen für in der Tendenz übertrieben. (Es soll ja auch unter Historikern den Spruch geben: “Er lügt wie ein Zeitzeuge.“) Wenn man die von Vahr./Lün. angegebenen Quellen aufsucht, findet man natürlich fast nur englische Texte, für mich doch sehr sperrig, wenn ich sie bis in die Details hinterfragen will. Eine der Quellen ist  auf deutsch, nämlich eine über mehrere Regionen der Erde gehende, zusammenfassende historische Arbeit, die einen glaubwürdigen Eindruck macht.

Das erste Argument (s.o.) beantworten Vahr/Lün. S.37 mit   dem Hinweis auf ein Beispiel einer noch rasanteren Erwärmung um mehr als 5 Grad in der Zeit 500-700 n.Chr ,dem Übergang von der kälteren Völkerwanderungszeit zur mittelalterlichen Wärmeperiode. S.66 : 4 Grad in 400 Jahren. Unklar bleibt für mich, wie weit das nur ein lokal begrenztes Phänomen war: Rein logisch gilt in jedem Fall: “ nicht nachgewiesen“ bedeutet nicht „nicht gewesen“ und“ nicht gewesen“ bedeutet nicht „nicht möglich“. Angemerkte Schwierigkeiten bei der Auswertung und Tricks fand ich nachvollziehbar. Plöger,S. 103,nennt  ebenfalls abrupte Klimasprünge, hält den Vergleich mit dem 20ten Jahrhundert  aber nicht für statthaft, weil anders verursacht. Wer böswillig ist, mag Methode hinter der Vorgehensweise wittern,( erst im Prinzip  zustimmen, dann konkretisieren und noch steigern mit neuen Beispielen, dann nachweisen, dass diese schönen Beispiele bei genauerer Betrachtung doch nicht die Bestätigung liefern) Ich glaube nicht an  ein solches strategisches Vorgehen.

Wie würde nun der Richter entscheiden? Er würde beklagen, dass die Kripo nicht noch viel mehr Spuren nachgegangen ist, zumal auch ein einzelner berechtigter Einwand weitreichende Folgen hätte. In einem der Bücher steht passend dazu die Bemerkung Einsteins auf ein von den Nazis initiiertes Buch mit ungefähr dem Titel. “Hundert Physiker gegen die Relativitätstheorie“, seine Bemerkung so ungefähr:“ warum so viele? Ein Argument hätte doch gereicht. “

Der Staatsanwalt richtet sich an den Verteidiger: „Dass Ihr Mandant der Täter ist, ist schon aus anderen Gründen klar; denn es gibt sonst keine weitere ausreichend kräftige Person.  Die Frau S. scheidet sowieso aus, weil sie viel zu schwach ist. Verraten Sie uns doch, wer es sonst gewesen sein soll.“ Verteidiger: „Das zu beantworten, ist nicht meine Aufgabe, sondern die Ihrige. Lenken Sie nicht ab.“ Und, obwohl es nicht schlau ist, meint er noch  „Vielleicht hat Frau S. Tricks und Hebel auf Lager, die Sie sich bisher noch nicht ausreichend angesehen haben, vielleicht war es noch ganz anders. Vielleicht haben Sie die “kleinen Fische“ in der Art ihres Zusammenwirkens und unter Ausnutzung der eingangs abgehakten Teiltäterschaft unterschätzt .und es ist alles noch viel komplizierter.“

Fazit, wenn auch nicht viel mehr als ein frommer Wunsch:  Man sollte sich, wenn immer mögllch, zur Regel machen, Bücher zu kontroversen Themen im gegensätzlichen Doppelpack zu lesen. Nicht nur, weil man dann besser erkennt, welche Fragen einhellig beantwortet werden und welche kritischen Punkte klar zu Tage treten, sondern weil man erst dadurch merkt, wenn ein unbezweifelbar fälliger Punkt ausgespart und umgangen wird.

 Es hatte schon seinen Sinn, wenn in den Sturzbalken über der Eingangstür zum Ratssaal der Spruch eingestemmt war: “Enes Mannes Rede ist kenes Mannes Rede. Man soll sie billig hören, bede.“ Selbstverständlich gilt die Aufforderung genauso für Frauen, für alle eben.

6. Die Strahlungsbilanz der entstehenden und der sich abbauenden Wolken bei der Klimaerwärmung . Es ist uferlos!“ Laat mi an Land!“

Wir müssen differenzieren: langwellige und  kurzwellige Strahlung, Emission, Reemission, Absorption, die Richtung, hohe , mittlere und niedrige Wolken, große und kleine Tropfen ,Aufwinde in den Wolken, Wolkenuntergrenze,

Wolken über tropischen Gewässern;, Wolken in der gemäßigten Zone, Zirruswolken,    Kumuluswolken ,… Bedeckungsgrad, Verlagerung in andere Regionen,“ usw.. Man muss aufpassen, nichts zu verwechseln.  Man findet gute Filme auf youtube wie„ Wolken- mehr Schatten im Treibhaus? “ (Max Planck Society),  Man findet sehr gute Vorträge wie den von Corinna Hoose über die Rolle der Wolken…, auch „Wolken, der nebulöse Klimafaktor.“ und, – wer traut sich in die Giftküche? -wissenschaftliche Filme wie:“ Michael Schnell -Welchen Einfluss haben Treibhausgase auf die Lufttemperatur?“ Es gibt Artikel wie „Klimawandel zerstört Kühlwolken“,Es werden mehrere mögliche Arten der Wolken-Klima-Rückkopplung diskutiert. Es geht natürlich um die Abhängigkeiten der verschiedenen Größen untereinander. Ich muss gestehen, dass ich auch mit Vorbereitung nur  Teile davon wiederholen könnte. Jedoch: Für die Frage der weiteren Klimaentwicklung hat die sich ändernde Wolkenbildung natürlich größten Einfluss; das sind Energieströme von einem erheblichen Kaliber.

 Wenn sie ehrlich sind, gestehen sich auch führende Forscher ein wie Björn Stevens , März 2019,  (nach Vahr./Lün S.22) :„Obwohl die Rechenleistung der Computer auf das Millionenfache gestiegen ist,… Es ist zutiefst frustrierend…. Eine der großen Baustellen sind die Wolken…Verändert sich die Wolkendecke weltweit um 4%,   so ändern sich die Temperaturen weltweit um 2 Grad.   Modelle können die Wolken aber immer noch nicht korrekt wiedergeben…..Statt einer Erwärmung (europäische Winter), wie die Modelle berechnen, hat es dort eine Abkühlung um 0,37 Grad zwischen 1998 und 2012 gegeben , und zwar pro Jahrzehnt.“…

Damit sollte vielleicht die Forschungsreise in die Karibik begründet werden, die wir hiermit gerne genehmigen. Darf man, mal ganz unsachlich, als Motto vorschlagen:“ Sie war`n  des Lebens immer froh und stürzten sich ins H-zwei-O  “?  Barbados ist schon oK, aber anderswo wird es doch noch komplizierter!

Plöger beschreibt gekonnt  knapp und verständlich die unterschiedlichen Wolkenbildungsarten (S. 136,137). Auch wenn seine Einstellung  nicht so kritisch ist, benennt  er die Unsicherheiten und ungelösten Fragen . „möglicherweise“…(137 oben ) „Sehr unsicher ist jedoch…“bleibt unsicher“     ,   “ der Beitrag … … ist ebenfalls ungeklärt“. “um hierbei zu mehr Vorhersagesicherheit zu gelangen,“…

Es herrscht also Konsens zwischen beiden Büchern darin, dass die bisherigen Klimamodelle nicht in der Lage sind, die für die Strahlungsbilanz wichtigen Vorgänge bei der Entstehung und Wandlung der Wolken zu simulieren.

 Noch nicht, Oder?

7. Schuld sind die Mathematik- und Physiklehrer. (Das sind doch die mit dem Halbwissen, denen der Rotstift zur zweiten Natur geworden ist)

Das meiste für dieses Kapitel bereits Geschriebene habe ich wieder gestrichen, weil ich gemerkt habe, dass es längst von viel größeren Geistern wie z.B. Henri Poincare erdacht und  formuliert wurde. Man findet es bei den Anfängen zur Chaos-Theorie. Vier Gedanken sind geblieben. Der fünfte Gedanke wird nicht mitgezählt.

(i) Etwas zu grundsätzlich unbeantwortbaren Fragen

Es gibt jede Menge unlösbarer Mathematikaufgaben, nicht nur die sprichwörtliche Quadratur des Kreises. Z.B. “Gesucht ist eine Zahl, die größer als 7 und kleiner als 5 ist:“ Da kann man lange suchen. Als Mathematiklehrer stellte ich sie selten, auch weil sie meistens wenig motivierend sind. (Vielleicht auch, weil sie blöde zu korrigieren sind, denn ich kann nicht überfliegen und richtige Zwischenergebnisse abhaken, sondern muss kontrollieren, ob der Widerspruch an einer geeigneten Stelle entdeckt wurde und nicht etwa auf einen Rechenfehler zurückzuführen ist.)

Es gibt jede Menge eindeutige Gesetze in der Physik: die newtonschen Axiome in der Mechanik, die maxwellschen  Gleichungen in der Elektrodynamik,  die Erhaltungssätze, den zweiten Hauptsatz der Wärmelehre . An dem ist hier wichtig, weil beruhigend :   im Normalfall sorgt die Natur durch die Mittelwertsbildung , und sei sie über ganz viele Einzelvorgänge  auf atomarer Ebene , die alle jeweils mit einem anderen Ergebnis  ausfallen, für stabile Verhältnisse. Darauf kann man getrost sein Leben  wetten. Der zweite Hauptsatz, z.B. in der Formulierung von Max Planck, gilt exakt und ohne Ausnahme.

(ii) Etwas zu praktisch unbeantwortbaren Fragen

Jedoch was ist mit so einer Frage: “Wie lang ist die Schleswig-Holsteinische Ostseeküste?“ Es geht also um die Grenze zwischen Land und Meerwasser, die Linie mit dem Niveau „Amsterdam-normal-null“, auf der Karte die Länge der Linie zwischen gelb und blau.-

 Gemäß einer Karte Maßstab 1:2Millionen sind das etwa 200km. Fehmarns Küste muss natürlich mitgezählt werden. Auf einem Kartenwerk 1:50ooo sind schon ganz viele kleinere Buchten dargestellt und nicht mehr abgekürzt. Die Küstenlinie ist also in der Darstellung länger. Wenn ich zusammen mit einem Freund mit  einem Maßband am ganzen Ufer entlang wandern würde und jede Ein- und Ausbuchtung berücksichtigen würde, wäre das Ergebnis noch länger, unabhängig davon, ob sich kleine Fehler durch mal zu großen und mal zu klein gemessenen Wert gegenseitig wegmitteln oder nicht. Wenn man es noch genauer haben will, muss man jeden aus dem Wasser halb herausragenden Stein als kleine Insel ansehen. In Gedanken kann man das Spiel fortsetzen , so dass die Werte immer größer werden. Also: Ein richtiges, genaues Ergebnis lässt sich nicht angeben- Das ist nicht nur theoretisch so, sondern gilt auch praktisch. Denn wenn die Landesregierung die Länge auf einen Meter genau wissen wollte, müsste jedes Vermessungsbüro passen, -zu viele Einzelmessungen, deren mögliche Messfehler  sich addieren. 

 (iii)
Klimawerte sind Mittelwerte, deshalb etwas zur  Problematik von Mittelwerten

Ein einfaches Beispiel : Bei Gegenwind braucht ein Radfahrer für die     10km von A nach B   40 Min.; zurück von B nach A wegen Rückenwind 20 Min.   Wie groß ist der  Mittelwert der beiden Geschwindigkeiten? richtig! Nicht 20 km/Std. sondern 22,5 km/Std.

Sehr  groß ist die Abweichung allerdings nicht. Und wenn jetzt fünfzig Radfahrer bei  unterschiedlichen Winden hin- und zurückfahren? Dann überlegt man vielleicht schon, ob es für den Zweck der Rechnung nicht genügt, alle100 Zeiten zusammenzuaddieren , das Komma  der Summe eben um zwei Stellen zu verschieben, und die zehn Kilometer durch  dieses Zwischenergebnis zu teilen; fertig, wenn auch geringfügig daneben. Außerdem: wieso eigentlich arithmetisches und nicht geometrisches Mittel?….

Falls  jemand unter den Lesern sich an die 9te Klasse und dunkel an das Heronverfahren zum Wurzelziehen oder an das Newton verfahren der Analysis zur Nullstellenberechnung erinnert und sich vorstellt, auf diese Weise  rekursiv die richtigen 100 Zwischenergebnisse  bestimmen zu müssen , der ahnt, dass dafür auch für einen Computer einige Zeit benötigt.

Man kann sich nun mit der nur näherungsweise richtigen Mittelwertsbildung Zeit gegen Genauigkeit erkaufen, jedoch nicht im Falle labiler  Gleichgewichte. Das Beschränken auf Mittelwerte beim Übergang von Wetter – zu Klimabetrachtungen entschärft manche Empfindlichkeit,  hilft uns aber nicht aus der Patsche, wenn eine labile Gleichgewichtslage immer wieder auf die gleiche fehlende Eindeutigkeit  hinausläuft.

 Solange die Schwankungen in den Messdaten klein sind, mag das Ersetzen des Mittelwerts der Funktionswerte durch den Funktionswert des Mittelwerts noch hingenommen werden. Bei großer Streuung wie hier über Sommer und Wintertage ist es  so sinnvoll wie der Mittelwert der Temperatur für das menschliche Wohlbefinden, wenn die linke Hand im Kühlschrank und die rechte auf der heißen Herdplatte liegt.

Und es kommt noch schlimmer,

(iv) Etwas zum Sinn von Mittelwerten im Falle labiler Gleichgewichte

Wir hören Meno Schrader manchmal sagen: „ob sich morgen Mittag die Sonne gegen den Hochnebel durchsetzen kann, ist ungewiss.“ Und möglicherweise geht es bei der Entstehung oder Auflösung von Wolken manchmal um eine Art labiles Gleichgewicht. Da pendelt sich nichts auf einen Mittelwert ein. Wo der Hochnebel gerade eben dick genug ist, da bleibt die Suppe den ganzen Tag.  wird vielleicht noch dicker .In anderen Zusammenhängen sagt man dann: “De Dübel schitt jümmers op den gröttsten Hopen“.und wo die Sonne gerade noch etwas durchschimmert , da tritt eine positive Rückkopplung ein  und der Nebel lichtet sich, die Sonne kommt durch; genannt wohl auch Matthäus-prinzip : “Denn wer schon hat, dem wird gegeben werden“. Es muss aber als rechtzeitig am Tag geschehen; zu spät ist zu spät.

 Da reagiert das Ergebnis  ganz empfindlich gemäß einer Bifurkation. Das ist eine Weggabelung, ähnlich wie z.B.zwischen  Amazonas und Orinoko. Das heißt für zwei benachbarter Wasserteilchen, die  eben noch als Dipole verbunden , auf einem Fluss dahergeschwommen kamen und dann durch die Umstände auseinander gerissen werden: „Nimm du den Weg über den Amazonas, ich fahre jetzt den Orinoko hinunter. Im Atlantik treffen wir uns wieder, vielleicht.“ Der Mittelwert der Breitengrade, auf denen sich die beiden Wasserteilchen  gerade befinden , hat auch unter Idealbedingungen keinen Sinn. Etwas Sinn  hätte er höchstens bei einer langen Heuforke ,also bei drei Zinken, keinen Sinn wiederum bei einer  Mistforke mit vier Zinken. Eine besonders hässliche, unsymmetrische Forke gehört zum Eingangsbeispiel Hochnebelauflösung.

Eine Bifurkation ist also eine auf die Spitze getriebene Entscheidungsstelle für die Abhängigkeit einer großen, evtl .riesigen Wirkung von einer kleinen, evtl. winzigen Ursache-. Das Ergebnis ist nicht voraussagbar.  „Zantens Yacht Xanthippe war—völlig unberechenbar.“

Für die Klimamodellierer wäre ein perfekter Zufallsgenerator an der Gabelungsstelle immer noch besser als ein under-cover- Parameter, ein verdeckt agierender Parameter, der so klein ist, dass wir ihn nicht auf dem Schirm haben, beispielsweise  nur eine ganz bestimmte Sorte von Rußteilchen als Katalysator. Die unterschiedlichen Ergebnisse müssen auch nicht so weit auseinander liegen wie Amazonas und Orinoko. Wenn die beiden Ergebnisse vorerst nahe beieinander liegen, reicht unsere Beobachtungsschärfe vielleicht nicht aus, um den Agenten aufzudecken, oder überhaupt seine Existenz zu bemerken. Man findet solche überraschenden Abhängigkeiten noch am ehesten, indem man die Simulation leicht modifiziert mehrmals durchlaufen lässt, aber doch nicht immer, zumal wenn Rechnerzeit Geld kostet.

(v) Etwas zu den Vollständigkeitsfanatikern und den Praktikern in der Mathematik,

Wer einmal Mathematik studiert hat, um damit Differentialgleichungen und Gleichungssysteme lösen zu können, erinnert sich auch mit mehr oder weniger Wohlgefallen an die Existenzbeweise. (    Stark vereinfacht, für Nichtmathematiker , heißt das : gesucht ist nicht eine Zahl, sondern eine Kurve oder Bündel von Kurven, von denen wir einige geforderte Eigenschaften kennen, aber noch nicht wissen, ob es sie überhaupt gibt. ) Der Existenzsatz von Picard-Lindelöf ist anwendbar unter der hinreichenden Lipschitzbedingung.  Auf den allereinfachsten Fall heruntergebrochen  fordert diese, dass es einen festen gemeinsamen Höchstwert für sämtliche Sekantensteigungen gibt.(Eine Sekante ist eine Verbindungsgerade zweier Kurvenpunkte.) Das ist aber dort, wo Phänomene wie unterkühlte Flüssigkeit oder Siedeverzug auftreten können, nicht  erfüllt, weil z.B. der Übergang von Wasser zu Eis schlagartig, geradezu explosionsartig ablaufen kann. Nun werden sich sicherlich kluge Köpfe Gedanken gemacht haben, unter welchen Einschränkungen die numerischen Lösungen der DGLn  der Klimaphysik trotzdem  gelten , aber die Praktiker neigen dazu, so etwas zu vergessen. So ähnlich wie in der Geschichte von dem wackeren Ingenieur, der seine Brücke dadurch zum Einsturz brachte, indem er über die Polstellen einer Funktion hinweginterpolierte.

Fazit: Wenn die Simulationen das Klima nicht sicher zutreffend voraussagen können, dann suchen wir die Lösung üblicherweise in verbesserten Programmen , in zusätzlichen Parametern und in feinerer Auflösung, räumlich und zeitlich. Als eine der letzten Möglichkeiten ist aber auch im Blick  zu behalten,  dass bestimmte geometrisch-physikalische Größen   mit der erforderlichen Genauigkeit aus prinzipiellen,  -highly sophisticated-, wie auch aus technisch unvermeidlichen oder wirtschaftlich unvermeidlichen Gründen oder Grenzen nicht ermittelbar sind  . Daran wie auch an die Möglichkeit, dass es eine Lösung gar nicht gibt , denken wir üblicherweise nicht bzw. selten. Und an dieser an sich lobenswerten Denkweise sind die Physiklehrer/innen schuld, deren  Triumph doch gerade darin besteht, dass sie die Übereinstimmung von berechnetem mit gemessenem Ergebnis nachweisen und  darin, dass das Weltgeschehen in der Natur nicht von irgendwelchen irrlichternden Geistern bestimmt wird.

Können  die Klimamodellierer, soweit sie ihr Scheitern zugeben müssen,  sich ihre Großrechner nun an den Hut stecken ? Oder werden die jetzt erst recht gebraucht?

9. Heureka! Ich hab´s. Könnte es sein, dass Teile unseres Planeten  einen großen Stirlingmotor (Heißluftmotor) bilden, der bei jeder Umdrehung die effektive solare Strahlung moduliert?

Ausgangspunkt war eine Frage  aus einem persönlichen, besonders engen , lokalen Blickwinkel, nämlich aus welchem Grund die Jahreserträge  der Fotovoltaikanlage auf dem Dach unserer Schule zuletzt so angewachsen sind, obwohl   doch der Wirkungsgrad bei den höheren Temperaturen  hätte sinken müssen. Hat vielleicht die Wolkenbedeckung in den letzten Jahren abgenommen? Die höhere Temperatur scheint doch weniger von der durch CO2 verringerten Abstrahlung zu stammen als von einer effektiv höheren Einstrahlung.  Weiteres Suchen und Kombinieren ergab als begründete Hypothese einen abgewandelten Stirlingmotor (in Gammakonstellation)  mit 4 sich überlappenden Takten je Umlauf. Angeworfen werden kann er durch einen natürlichen  oder anthropogenen Impuls, unter Umständen aber auch schon mit geringerem Umsatz seit Langem in Betrieb sein.  

Takt 1, der Arbeitstakt , genannt die „isotherme Expansion“

Diese Bezeichnung für die Klimaerwärmung passt allerdings nur zum theoretischen Idealfall des stirlingschen Kreisprozesses. Damit in der Praxis das Arbeitsgas, also unsere Lufthülle insgesamt, bis zum Ende des Taktes Wärme aufnehmen kann, ist ein Temperaturgefälle erforderlich ,welches bei den meisten Heißluftmotoren viel größer ist als im betrachteten Fall.

Das Schwungrad des Motors ist  das System der großen Meeresströmungen mit ihrer Masse.

Die mechanische Kraftübertragung auf das Schwungrad während des Arbeitstaktes besteht darin, dass infolge der Klimaerwärmung die Geschwindigkeit der von den Passatwinden angetriebenen Meeresströmungen steigt ,Shijian Hu, 2020, Chinesische Akademie der Wissenschaften  https://www.wissenschaft.deG/erde-klima/ozeanzirkulation-wird-schneller.

Aktives Bauteil ist die Troposphäre der sich zur Zeit ausdehnenden Klimazonen Tropen und Subtropen , in denen sich wegen der steigenden Temperatur die Bewölkung verringert, sodass der an der Meeres- und. Landoberfläche ankommende Anteil der solaren Strahlung weiter steigt. https://www.welt.de/wissenschaft/article157023404/Wegen-des-Klimawandels-haben-wir-weniger-Wolken.html Walter Willems, 13.07.2016 über eine Studie in „Nature“ von Joel Norris „Vor allem der Bedeckungsgrad der mittleren Breiten nimmt ab, weil sich der subtropische Hochdruckgürtel ausdehnt und weil sich die Tiefdruckzone der mittleren Breiten polwärts verlagert. Die abnehmende  Bewölkung ist von Satelliten gemessen worden, obwohl sie nur etwa 0,3% in 25 Jahren beträgt.  Interview mit Wolkenexpertin Corinna Hoose http://www.youtube.com/watch?v=8Ej_6H4C8G8 . Es geht um die Stelle 8.40/58,1 des Films.

Es tritt eine positive Rückkopplung auf,  so lange der Bewölkungsgrad genügend

sensibel auf die Temperaturerhöhung reagiert. Der Temperaturanstieg in Takt1

a)  führt zu einer Wärmebeladung des Schichtspeichers Ozeanwasser,

b) führt zu stärkeren Passatwinden, wodurch die äquatornahen Meeresströmungen beschleunigt werden.  Die kinetische Energie wächst kumulativ ( die Geschwindigkeit ist das bestimmte Integral der Beschleunigung) auch noch bei schwächer werdenden Passatwinden weiter an,. solange die Reibungseffekte sich nicht wesentlich bemerkbar machen..

c)  führt kugelsymmetrisch zu einer Hubarbeit der sich ausdehnenden Atmosphäre  an sich selbst im Gravitationsfeld, zu einem anderen Teil auch als Kompressionsarbeit an der Luft aufzufassen, erkennbar daran, dass die Tropopause angehoben wird.

Takt 2, die „isochore Abkühlung “

Die Klimaerwärmung,  wird  am Ende von Takt 1 gestoppt, weil mit der steigenden Temperatur die Abstrahlung der Erde gemäß dem Stefan- Boltzmannschen Strahlungsgesetz so lange anwächst, bis die Energieflüsse im Gleichgewicht stehen. Phasenverzögert wächst die kinetische Energie der Meeresströmung und mit der Geschwindigkeit ,wächst also auch die Kühlleistung dieses großen Förderbandes, der thermohalinen Zirkulation. Die Klimatemperatur sinkt.

Takt 3, die „isotherme Kompression“

Wegen seiner mechanischen Trägheit schafft das Förderband der Meeresströmungen weiterhin schnelles Kühlwasser herbei, auch über die Nulllage der Temperatur hinweg. Durch die Rückverwandlung der potentiellen Energie im Gravitationsfeld in Kompressionsarbeit am   Arbeitsgas bei gesunkener Temperatur wird das Volumen des Arbeitsgases wieder zurückgesetzt. Eine nennenswerte Rückkopplung in der Art: Abkühlung- schafft  mehr Wolken, also weitere Abkühlung und noch mehr Wolken – wird in Ermangelung ausreichender Kondensationskeime vermutlich nicht stattfinden. Anders liefe es , wenn als Geoengineering in großem  Maßstab Kondensationskeime eingebracht würden, sodass in der Tendenz aus dem Viertakter ein Zweitakter würde.

Takt 4, die „isochore Erwärmung“

Die Abkühlung des Klimas und die damit verbundene Kompression der Lufthülle, abzulesen am Absinken der Tropopause, werden abgebremst, weil das Kühlwasser jetzt langsamer fließt und weniger kühlt, weil die Abstrahlung gemäß T^4 geringer wird, und weil sich bei langsameren Prozessen der Wärmezufluss aus den tieferen Schichten der Ozeane bemerkbar macht. Hinzu kommt die Differenz zwischen der großen gewonnenen Expansionsarbeit aus Takt 1 und der kleineren aufzuwendenden Kompressionsarbeit in Takt 3, welche als Wärme ausgezahlt wird. Ein weiterer  Erwärmungeffekt, der Parkplatzeffekt auf dem Förderband, soll erst weiter unten genannt werden.

Auf zur nächsten Runde

Weil sich  die aufeinander folgenden Takte in der Natur zeitlich etwas überlappen, startet der Motor  aufgrund eines Einrasteffektes  jetzt früher oder später durch .Dieser Einrasteffekt ist zwar schlecht in Gleichungen zu gießen, aber er ist so offensichtlich und häufig, dass die Klimawissenschaftler dafür sicher ihren Namen haben. Anderenfalls nehmen wir den Begriff der Biologen: trial and error. Er besteht einfach nur darin, dass am Ende von Takt 4 in systematischer Weise jede störungsbedingte Temperaturerniedrigung nach kurzer Zeit aufgefangen wird, während jede oder fast jede störungsbedingte Temperaturerhöhung eine Klimaerwärmung durch die positive Rückkopplung einleitet.

Ein  Eingeständnis und fast eine weitere Bifurkation

Läuft nun der globale Stirling? Ich glaube: eher nicht; die Dämpfung durch fehlgeleitete und sich verkrümelnde Wärmeströme in einem fließenden Gewässer mit seinen Wirbeln ist über die Jahre hinweg zu groß. -Und wenn er dann nur wegen des Einrasteffektes von eben liefe, so brächte er  doch nichts anderes ,als der Takt1 für sich allein auch schafft, und wir  können auf ihn verzichten.

Obwohl mir manches daran gut gefiel: die Kugelsymmetrie des ein- und ausatmenden Planeten, das wechselnd beladene Karussell der thermohalinen Zirkulation, die kleine historische, soziale Pointe, weil der Erfinder Pfarrer Robert Stirling nach einem Ersatz in Handwerk und Gewerbe für die damals explosionsgefährlichen Dampfmaschinen suchte, die alltäglichen Bauteile in neuem Licht, think big , so ähnlich wie beim Betrachten einer Modelleisenbahnanlage, vielleicht auch eine ästhetische Komponente, denn manche Physiker der Grundlagen tun ja so, als gäbe es  einen Zusammenhang zwischen Wahrheit und Schönheit.  Wenn da etwas dran wäre, dann fände ich den globalen Stirlingmotor in der derzeitigen Fassung allerdings perfekt, gerade durch die zeitweise Notaufnahme des trial-and-error-Antriebs in Takt 4 und die darin bestehende Brechung. Aber das  alles ist Ideologie und zählt nicht, weil es nichts mit einer Begründung in der Sache zu tun hat. Es hat mit einer Begründung Ob es für das Überleben und die Bewahrung in der derzeitigen Klimaerwärmung besser oder schlechter ist, wenn dieser Stirlingmotor nicht läuft, das weiß ich  nicht zu sagen. Schlecht wäre an ihm z.B.,dass er wie ein laufender Dieselmotor reagieren würde, dem man die Starterbatterie abklemmt, also gar nicht.

 Das  Scheitern sich einzugestehen hat tatsächlich etwa zwei Minuten Enttäuschung gekostet und hat dann lächelnd die Erleichterung gebracht: ist doch umso besser so,  egal ob natürlich oder anthropogen, zumindest ein Gedanke an eine denkbare Gefahr weniger. Es handelte sich allerdings um ein knappes Entrinnen , um eine vorläufige Bifurkation des Gedankenganges

Die endgültige Beerdigung des globalen Stirlingmotors muss noch warten .

Das Urteil sähe sogleich anders aus, wenn der Motor einen besseren Regenerator hätte, sodass sich die Extraportion Wärme, die das Kühlwasser in Takt 2 aufnimmt, nicht während einer Umlaufdauer des Förderbands verkrümeln kann ,  sondern nach dieser Zeit, die im Idealfall auch mit der halben Umlaufdauer des Stirlingmotors übereinstimmt, die Erwärmung in Takt 4 verstärkt .Zwar gibt es keinen Latentspeicher wie mitschwimmende  Dampfblasen bei 28 Grad, aber vielleicht  entdeckt morgen schon ein Biologe die temperaturabhängige  massive Vermehrung einer bestimmten Algenart mit einem periodisch passenden Stoffwechsel oder einer zyklisch schwankenden Population, so ähnlich wie früher im 7-Jahre -Zyklus der Maikäfer, die mit der Biomasse wie ein Latentspeicher die Extraportion  Energie von Takt 2 bis zur Freisetzung im Takt 4 auf dem Förderband der Meeresströmungen zwischenparkt und den Stirlingmotor rein natürlich zum Laufen bringt, wenn vielleicht auch nur für einen schmalen Zweig in einer Parallelschaltung von Wärmeströmen.

Was dann? Der Motor würde übrigens  auch laufen, ohne entdeckt worden zu sein.  Hat mal jemand global gemittelte Barometermessungen  auf ganz langsame Schwingungen hin untersucht ? Und  stimmt diese Periode zufällig überein mit dem Doppelten   der Dauer einer beliebten, viel benutzten Kurzschlussrunde auf dem Förderband?  Und findet in dessen Gewässern   alle paar Jahre im Takt der Luftdruckschwingungen eine besonders starke ,     besondere Algenblüte statt oder ein besonders starkes Absterben von Krill oder so etwas? Zu viel der Phantasie? Die Natur hat mehr davon.

Warum das Ausschlussprinzip so oft falsch angewandt wird

Egal, wo geforscht wird, man macht sowieso überall dieselbe Erfahrung, dass nämlich die Wirklichkeit noch etwas komplizierter ist als die anfängliche Modellvorstellung. Weil es so viele überraschende Möglichkeiten gibt, kommt man in so komplexen Zusammenhängen  wie dem Klima mit dem Ausschlussverfahren nicht weiter. Das kann man fast nur bei Günther Jauch. Dort braucht man nur ein paar Male zu wissen  ,was  alles falsch ist, und schon ist man Millionär.  Mit der falschen Anwendung  des Ausschlussprinzips könnte man, wenn man dafür nicht hellhörig genug ist, übrigens auch einmal den Tricks eines Demagogen auf dem Leim gehen. Der logische Fehler, der im Alltag immer wieder gemacht wird, liegt in der falschen Bildung des Gegenteils einer Aussage. Das Gegenteil von „der Schnee ist weiß“ lautet eben nicht „der Schnee ist schwarz“, sondern nur„ es trifft nicht zu, dass der Schnee weiß ist“. Und wenn jemand nachweist, dass die natürlichen Schwankungen der Globalstrahlung zu schwach sind, um den Klimawandel zu verursachen, dann ist es trotzdem möglich, dass auf anderem Wege erzeugte Schwankungen der effektiven solaren Strahlungsleistung eine natürliche Mitursache liefern.

Die Meinungshysterese

Wäre nun gegebenenfalls jeder Forscher offen für die neuen Erkenntnisse? Wie sieht die ideale Meinungshysterese aus? Was mi diesem Wort gemeint sein muss, versteht wohl jeder Klimawissenschaftler. Die anderen Leser mögen sich an die Wortbedeutung im Griechischen halten: Hysteresis = die verzögerte Nachwirkung, hier also die zögerliche  Art, wie die Meinung der von außen kommenden Information folgt.  Manch einer kennt den Begriff  vom Verlauf der Magnetisierungskurve beim Stahl, wo nach rechts die Stärke H des von außen angelegten Magnetfelds aufgetragen wird, also die Ursache,  und nach oben die Flussdichte B des Stahls, also ein Maß für die resultierende Wirkung, z.B. die Höhe der induzierten Spannung beim Eintauchen des Stahlkörpers in eine Spule.

Der Verlauf der Hysteresis beim Stahl ist auch abhängig von der Vorgeschichte. Nach den Erfahrungen, die ich machen musste , spielt dieser Effekt t auch bei dem Urteil  manch  eines Wissenschaftlers/Wissenschaftlerin eine sehr große Rolle, wenn es Hinweise auf etwas gibt, das nicht zu ihrer/seiner bisherigen Meinung passt. Der oder die, die  sich doch einmal für ihr Fach  bewusst entschieden hat, nicht um viel Geld zu machen, da stimme ich Plöger s.179 zu,   aber auch nicht in jedem Fall nur aus Neugier, sondern oft auch und völlig legitim aus Idealistischen Motiven einer bestimmten Richtung , die nicht so einfach außenvor zu lassen sind und  zum Glück auch nicht so schnell gewechselt werden wie das tägliche Hemd.

Urteilt sie oder er im Falle einer solchen knappen Entscheidung ausreichend vorurteilsfrei? Ich bezweifle das als  Mitglied der gleichen Kohorte, und zwar Mitglied seit einer Zeit, als es das Wort „Umweltschutz“ im Duden noch nicht gab.

 Wie ist es anders zu erklären, wenn  aus einem professionellen Mund jede weitere, zusätzliche natürliche  Mitursache des Klimawandels als längst widerlegt ausgeschlossen wird, auch wenn ein wesentlicher Bestandteil der Mitursache erst seit   einem Jahr bekannt ist?

https://youtu.be/Utn7nc2t4GI – Video Diaprojektor erzeugt Helligkeitsschwankungen selbst

 Ein Indianerwitz

In den Rocky Mountains gibt es einen Indianerstamm mit einem neuen Medizinmann. Der alte ist gestorben, der neue noch nicht richtig im Sattel. Als es Herbst wird, fragen die Indianer:“ Weiser Mann, du kennst die Zeichen der Natur. Sag!!  Gibt es einen strengen Winter oder wieder einen so laschen wie letztes Jahr? Reicht unser Brennholzvorrat?“ Der Medizinmann hat den Nebel beobachtet und gerochen, hat geguckt, was die Eichhörnchen angeschleppt und vergraben haben, hat die Fruchtstände der Pflanzen bestimmt und teilt mit:  “Ja, wir kriegen einen strengen Winter, ihr müsst noch mehr Brennholz holen,“- Die Indianer schwärmen aus, kommen schon ins Schwitzen, weil die Wege  weiter werden, sagen schließlich::“Puh, das langt jetzt wohl, oder? “Der Medizinmann denkt sich: besser zu viel als zu wenig, macht eine Zeremonie, befragt die Geister der Ahnen und verkündet: „Nein, wir kriegen einen sehr strengen Winter. Ihr müsst noch mehr holen. “…

Kurz gefasst: der Medizinmann spürt seine Verantwortung und dieser Ablauf wiederholt sich noch zweimal in gesteigertem Ausmaß. Als die Indianer wieder weg sind, denkt er: Wenn wir nun aber einen milden Winter bekommen, dann ist es vorbei mit meiner Autorität. In seiner Not ruft er beim Wetteramt an, hat auch einen freundlichen Meteorologen am anderen Ende der Leitung. „Nein, tut mir leid, für eine Woche im Voraus kennen wir das Wetter schon gut, notfalls auch mit abnehmender Gewissheit für 14 Tage, mehr geht nicht..“ Der Medizinmann insistiert, aber der Meteorologe winkt ab.“in besonders günstigen Ausnahmen vielleicht mal drei Wochen, aber alles andere ist unwissenschaftlich, ist Kaffeesatzleserei.“ Sie unterhalten sich noch ganz nett , nach einer Weile fragt der Medizinmann.:“ Und wenn ich Sie nicht als Wissenschaftler frage, sondern nur so und nach Gefühl, was würden Sie eher glauben, kriegen wir einen strengen Winter oder eher nicht?““ Na ja, wenn Sie mich soo fragen“, meint der Meteorologe,“ Ich glaub ja, wir kriegen einen strengen Winter, die Indianer sammeln  jedenfalls in diesem Jahr Brennholz, wie die Wilden.“

Teilen: