Das Wikipedia-Versprechen

Noch bis zum 04.04.2021 ist bei ARTE die Dokumentation über Wikipedia zu sehen. Sie ist deshalb sehenswert, weil neben Befürworter auch Kritiker interviewt werden. Es sind auch neue Aspekte zu finden, dass zum Beispiel Artikel durch Bots geschrieben und eingestellt wurden. Das hat dazu geführt, dass Sprachen wie schwedisch oder cebuano (Cebu ist eine Insel der Philippinen) überproportional repräsentiert sind. Ganz einfach, da das die bevorzugten Sprachen eines Botentwicklers waren. Er ist Schwede, seine Frau von den Philippinen.

Leider geht die Dokumentation nicht auf die Finanzen ein, und auch das Thema Neutralität wird kaum aufgegriffen. Die Plattform ist keineswegs neutral. Dass bereits ein Aktivist ausreicht, um ein ganzes Thema auf Wikipedia zu „beherrschen“ hatten wir in diesem Artikel ja schon einmal dargelegt. Das auch in der Dokumentation beschriebene Sicherungssystem bei Wikipedia hat offenbar Schwächen, wenn ein Autor für fast 90% der Artikel aus einem Bereich verantwortlich ist und es kein Regulativ gibt. Über die Besonderheit, dass die nationalen Wikimedia-Organisationen jedes Jahr sehr viel Geld einsammeln und dieses auf einen großen Haufen in den USA schaufeln, hatten wir hier schon einmal berichtet. Immerhin bekommen deutsche Spender eine Spendenquittung dafür, dass der Geldberg in den USA auf die beachtliche Höhe von 170 Millionen US Dollar wachsen darf.


(Abbildung: Screenshot Wikipedia Webseite)

Dennoch kann die Dokumentation empfohlen werden, auch wenn sie den fundamentalen Fehler macht, Wissen und Information nicht zu differenzieren. Wissen wird außerhalb der Wikipedia geschöpft, das Mitmach-Lexikon ist lediglich der Wegweiser zu diesem Wissen.

Hier geht es zur ARTE Mediathek.

(Abbildung: Screenshot ARTE Mediathek)

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Auch Anfang 2021 hält sich der Beitrag zur Stromgewinnung von Wind und Sonne in Grenzen. Am 06.01.2021 14:00 Uhr betrug der Anteil konventioneller Stromerzeugung 75%, der Anteil der nicht-konventionellen Stromerzeugung nur 25%.

(Abbildung: Quelle: En-former.com)

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Ende 2020 lief das Moratorium in Schleswig-Holstein in Sachen Neubau von Windkraftanlagen aus. Nun sollen Pläne für 344 Vorranggebiete mit insgesamt 32.000 Hektar (320 km2) Fläche greifen. Trotz der vermeintlichen Berücksichtigung von 15.000 Stellungnahmen bleibt der Rechtsweg nach wie vor offen. Schleswig-Holstein kann schon mal über einen neuen Slogan an den Autobahnen nachdenken, „Land der Horizonte“ passt dann nicht mehr, denn die wird man vor lauter Windrädern nicht mehr sehen können. Weiterlesen bei NDR.de

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Die Vorhersagen von Jürgen Trittin von den Grünen sind eine Klasse für sich. Nach der immer teurer werdenden Energiewende in Deutschland, die von ihm noch vor 20 Jahren mit den Kosten einer Kugel Eis im Monat veranschlagt wurden, offenbart ein Artikel in der WELT weitere Entwicklungen, bei der sich die Realität von den Prophezeiungen des Grünen Politikers abgekoppelt hat. Es geht um Brasilien und seine Biospritproduktion. „Wie eine grüne Idee den Regenwald zerstörte“, steht hinter einer Bezahlschranke, es lohnt sich aber diesen Artikel zu lesen.

Deutschland erlebt mit Mais-Monokulturen gerade etwas ähnliches, auch wenn dafür keine Wälder gerodet werden. Die werden allerdings für Windkraftanlagen und deren Zuwegungen gerodet. Und wenn zukünftig noch mehr in Wäldern gebaut werden sollte, dann wird sich die Geschwindigkeit der verschwundenen Waldflächen bei uns erhöhen. Die Natur zerstören, um das Klima zu schützen.

Erstaunlich, dass solche Wirkungsketten bei den Grünen nicht bedacht werden!? Es spricht für die Denkweise der Grünen, dass es noch nicht lange her ist, da wurde die Ethanolgewinnung in Brasilien gefeiert. Heute fällt den Grünen auf, dass ja Waldfläche zum Anbau von Zuckerrohr und daraus folgend Ethanol gebraucht wird. Und mit diesem Hinweis wurde das geplante Freihandelsabkommen mit südamerikanischen Staaten hart kritisiert. Das kann man machen, aber dann sollte man wissen, auf welcher Hochzeit man denn tanzen möchte. Es geht immer nur eine zur Zeit.

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Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat einen Plan, der die Sanktionen gegen die an dem Bau von Nordstream 2 beteiligten Unternehmen abwenden könnte. Die Lösung ist eine Stiftung, weil sich Sanktionen nur gegen Unternehmen richten. Daniel Wetzel von der WELT erläutert den Plan.

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Der Mojib Latif-Moment kommt im Jahr 2021 schon sehr früh in Deutschland. Entgegen der Prognose des Klimaforschers erwartet Deutschland in der ersten Januarwoche Eis und Schnee. Das sollte ja seiner Meinung nach eigentlich nicht mehr vorkommen in unseren Breiten. Ach ja richtig, erst nach 2040, wie er der ZEIT später erklärte. Allerdings hat Latif sein berühmtes Zitat, dass der Spiegel falsch aufgeschnappt haben soll, nie klargestellt. 20 Jahre lang nicht.

(Abbildung: Screenshot ZDF Mediathek)

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Schlimme Panne bei der Welt. Am 7.1.2021 erschien dort ein Artikel von Simone Humml:

Weltweite Feuer: „Das sind keine Waldbrände, das ist Waldverbrennung“

Weltweit nimmt die Zahl der Waldbrände zu. Der Einfluss des Klimawandels ist gegeben, sagen Forscher, aber nicht überall nachweisbar. Die Auswirkungen sind bedrohlich, auch dort, wo Feuer eigentlich nützlich für die Wälder sind.

Auf der Erde brennen Wälder in einem bislang nicht gekannten Ausmaß. „Die Feuer 2019/2020 in Australien, die hatte man in dieser Größenordnung noch nicht gesehen“, sagt etwa Feuerökologe Johann Georg Goldammer. Wenn ein Industriestaat wie die USA die Feuer in Kalifornien 2020 über Monate nicht löschen könne, zeige das ebenfalls, „die sind anders als früher“. Die Brände im Norden Eurasiens und auf Grönland in den vergangen Jahren seien so bislang noch nicht registriert worden.

Weiterlesen bei der Welt

Lupenreine Fake News. Gerade erst hatte eine Satellitenstudie gefunden, dass die Wald- und Landschaftsbrände in den letzten 17 Jahren stetig abgenommen haben. Die Studie wurde auch in der 5. Ausgabe der Klimaschau detailliert besprochen (hier bei Minute 5:32). Rau Humml hat möglicherweise die Sendung verpasst. Merke: Mit der Klimaschau sieht man besser!

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Die Tagesschau machte am 7.1.2021 wieder Werbung für die MunichRe und schürte die Klimaangst. Die atlantische Hurrikansaison war 2020 ungewöhnlich aktiv. Daher hatte die MunichRe viele Schäden zu verbuchen. Dass es aber im Indik und Pazifik deutlich ruhiger zuging, fiel die tropische Wirbelsturmaktivität in der nördlichen Hemisphäre insgesamt unterdurchschnittlich aus. Das verschwieg die Tagesschau. In der Klimaschau wurde es hingegen genauestens thematisiert und zwar in Ausgabe 6 ab Minute 3:12 hier. Merke: Mit der Klimaschau sieht man….achso, das hatten wir ja gerade schon.

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Zum Abschluss jetzt noch etwas zum Schmunzeln. Futurezone.de im Mai 2020:

Lediglich ein sanfter Stern? Verminderte Sonnenaktivität verunsichert Astronomen

Als auffallend rebellischer Stern lässt sich unsere Sonne definitiv nicht bezeichnen. Astronomen sind aufgrund einer kürzlich nachgewiesenen verminderten Sonnenaktivität gar beunruhigt.

Eine Studie des Max-Planck Instituts für Sonnensystemforschung offenbart nun die Im Vergleich zu anderen Sternen ihrer Klasse auffallend verminderte Sonnenaktivität des größten Himmelskörpers unseres Sonnensystems. Dieser Befund geht aus einer Analyse der Helligkeitsschwankungen von 369 sonnenähnlichen Sternen hervor. Doch ist unsere Sonne generell ein ruhiger Stern – oder befindet sie sich lediglich seit einigen Jahrtausenden in einer seltsam sanften Phase?

Weiterlesen auf Futurezone.de

Es geht um eine Studie von Reinhold et al. 2020 in Science, die zum dem Schluss kommt, dass die Sonnenstrahlung viel weniger schwankt als die von anderen Sternen. Offenbar verglichen die Forscher aber nur die Helligkeit. Bei der Sonne wissen wir, dass Änderungen im Magnetfeld und der UV-Strahlung vermutlich viel wichtiger für das Erdklima sind als die sichtbare oder gesamte Strahlung („TSI“). Sowohl Magnetfeld als auch UV schwanken viel stärker als TSI…

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