Medienecho – 19.3.2012

Am 19.3.2012, erschien in der HNA ein Interview mit Fritz Vahrenholt mit dem Titel „Allenfalls ein Grad mehr“. Hierin erläutert er die Hauptthesen unseres Buches „Die kalte Sonne“. Auch die Kritiker der „kalten Sonne“ kommen kurz zu Wort. So wird u.a. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme zitiert: „Der Mensch ist eindeutig der Versursacher des CO2-Anstiegs in der Erdatmosphäre“. Das ist eindeutig richtig. Und das steht auch so in unserem Buch.

 

Allenfalls ein Grad mehr

Interview: RWE-Manager Vahrenholt sagt in seinem Buch die Klimakatastrophe ab

Der RWE-Manager Fritz Vahrenholt hat mit seinem Buch .Die kalte Sonne“ eine heftige Kontroverse ausgelöst. Seine These: Der weltweite Temperaturanstieg wird weniger stark ausfallen, als vom Weltklimarat vorausgesagt. Er kritisiert das Gremium hart. 

VON BARBARA WILL

Herr Professor Vahrenholt, nach Ihrer These sind die Berechnungen des Weltklimarats (IPCC) zur Erderwärmung falsch. Fällt die Klimakatastrophe aus?
Prof. Fritz VAHRENHOLT: Ja. die Katastrophe, das ist nach den Berechnungen des Weltklimarats eine Erwärmung von zwei bis vier Grad, findet nicht statt, weil natürliche Zyklen bei der Klimaveränderung nicht hinreichend berücksichtigt wurden. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass wir in diesem Jahrhundert allenfalls eine Erwärmung von einem Grad zu erwarten haben. 

Sie haben jahrelang selbst die Thesen des Weltklimarats vertreten. Jetzt sagen Sie. er liege falsch?
Vahrenholt: Kohlendioxid ist in der Tat ein Klimagas. aber der Weltklimarat lässt in der Zusammenfassung seines Berichts zwei wichtige Dinge unter den Tisch fallen: Die Strahlkraft der Sonne und ihr Magnetfeld waren bis vor Kurzem noch stark, nehmen jetzt aber ab. Auch die beiden großen ozeanischen Zyklen, die für eine abwechselnde Erwärmung und Abkühlung sorgen, sind im Abschwung. Wir werden in den nächsten zwanzig Jahren nicht mit höheren Temperaturen sondern eher sogar mit einer leichten Abkühlung zu rechnen haben. Damit gewinnen wir Zeit für den Umbau der Energieversorgung. 

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Ach du liebe ZEIT: Klaus Töpfer und Günther Bachmann über „Die kalte Sonne“

Zwei Wochen nachdem wir endlich auch einmal unsere Argumentation in der ZEIT darstellen konnten („Hier irren die Klimapäpste“ vom 1.3.2012), hat nun wieder die IPCC-Seite die Bühne zurückerobert. Damit stand die Aufführung der Weltklimarats-Arie bereits zum fünften Mal auf dem Programm. Unsere Kommentierung früherer ZEIT-Artikel können interessierte Leser hier finden. In einer effektiven wissenschaftlichen Debatte hätte man nun glauben können, die IPCC-Seite würde sich zu den in unserem Artikel vorgebrachten Argumenten äußern. Wie wir kürzlich zeigen konnten, gibt es gute Gründe dafür, eine stärkere Beteiligung natürlicher Klimafaktoren am aktuellen Klimageschehen zu fordern und im Gegenzug die Klimawirkung des CO2 auf ein realistischeres Niveau zu reduzieren. Selbst unsere Kritiker haben uns mehrfach zugebilligt, dass sich unsere Argumentation logisch anhört. In Emails hatten wir zudem einem der ZEIT-Autoren angeboten, dass wir sofort auf die IPCC-Seite hinüberwechseln, wenn er uns eine Antwort auf das in unserem Zeitartikel beschriebene Phänomen der sonnensynchronen Temperaturzyklen gibt. Aber auch Wochen später waren wir noch auf Antwort.

Statt Stefan Rahmstorf endlich die Chance zu geben, das Millenniumszyklen-Rätsel gründlich aufzulösen, bekamen diese Woche also Günther Bachmann, Generalsekretär des Nachhaltigkeitsrates, und Klaus Töpfer zu Wort. Wie sich einige erinnern mögen, war der ehemalige Bundesumweltminister 1998 bis 2006 Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Als solcher hat er auch in unserem Buch auf Seite 200 seinen Auftritt. In einer Pressemitteilung des UNEP von 2005 wurden umgesiedelte Dorfbewohner einer teilüberfluteten Südseeinsel von Vanuatu als die ersten Flüchtlinge des Klimawandels beschrieben, die sich vor den Gefahren des Klimawandels in Sicherheit bringen mussten. Töpfer warnte in der Meldung damals, dass Vanuatu lediglich den Anfang einer verhängnisvollen Entwicklung markiere, bei der steigende Temperaturen, schmelzendes Eis und steigende Meeresspiegel weltweit zu großen Schäden führen würden. Was Töpfer damals wohl nicht wusste, war dass das Vordringen des Meeres in Vanuatu weniger mit dem Klimawandel, sondern vor allem Folge des tektonischen Absinkens der Inseln war. Vanuatu liegt nämlich auf der Grenze zwischen zwei Erdplatten. In der erdbebenreichen Region kommt es ständig zu abrupten, aber auch längerfristigen Senkungen und Hebungen, die die Meeresspiegeldynamik um ein Vielfaches übersteigen. So wurde auf den betroffenen Vanuatu-Inseln zwischen 1997 und 2009 eine der höchsten Absenkungsraten der Welt gemessen, wie eine aktuelle Studie der französischen Forscherin Valérie Balluund ihren Kollegen eindrucksvoll gezeigt hat. Leider nutzt Töpfer im ZEIT-Artikel nicht die Gelegenheit, dieses Missverständnis aufzuklären. Erwähnenswert vielleicht auch, dass der Nachhaltigkeitsrat noch 2003 folgende Empfehlung abgab: „In Deutschland soll die Entwicklung effizienter Kohlekraftwerkstechnologie weiter vorangetrieben werden, weil Kohle in der globalen Energieversorgung zumindest mittelfristig große Bedeutung behalten wird.“ Der Generalsektretär bereits damals:  Günther Bachmann. 

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Eingeschränktes Spektrum in Spektrum der Wissenschaft

In der April 2012-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft (SdW) veröffentlichte jetzt der Wissenschaftsjournalist Sven Titz eine Rezension unseres Buches „Die kalte Sonne“. Titz berichtet schon seit längerem über den Klimawandel, zeigte dabei aber nicht immer ein glückliches Händchen. So führte er 2010 für das gleiche Magazin ein legendäres Interview, in dem er den Klimaforscher Gerald Haug von der ETH Zürich, ohne kritisch nachzuhaken, seltsame Dinge sagen ließ. Haug verstieg sich damals u.a. zu der fragwürdigen Behauptung, das Klima hätte sich in der Erdgeschichte noch niemals so schnell geändert wie heute. Auch suggerierte er den Lesern, die Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit sei fast vollständig auf anthropogene Treibhausgase zurückzuführen, wobei er natürliche Klimafaktoren unterschlug. Kalte-Sonne Co-Autor Lüning machte Spektrum der Wissenschaft damals auf die Diskrepanzen aufmerksam, woraufhin das Magazin fairerweise eine ganze Seite für die Diskussion in einem Nachfolgeheft zur Verfügung stellte.  Hätte Titz im Interview sorgfältiger nachgefragt, wäre den SdW-Lesern so manche Überraschung erspart geblieben.

Offensichtlich hatte sich Titz den Vorfall zu Herzen genommen, da er in der Folgezeit wieder deutlich kritischer über die Klimawissenschaften berichtete. So griff er im März 2010 für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) die Entdeckung peinlicher Fehler im Weltklimarats-Bericht auf und schrieb knapp ein Jahr später in der gleichen Zeitung ein kritisches Stück zur diskreditierten Hockeyschlägerkurve von Michael Mann.

Da wundert es dann schon, wie Titz in der zweiten Hälfte seiner aktuellen Rezension unseres Buches in alte zweifelhafte Muster zurückfällt. Er beginnt seinen Text vielversprechend und schließt eine größere Bedeutung natürlicher Klimafaktoren nicht aus. Dabei diskutiert er wichtige Klimamechanismen wie die Sonne und Ozeanzyklen in einer relativ ausgewogenen Weise. Insbesondere dem CERN-Experiment zum Svensmark-Solarverstärker widmet er Platz, was nicht verwundert, weil Titz über die vielversprechenden Zwischenresultate positiv in der NZZ berichtet hatte.  

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Die Grünen sind gegen die Sonne

Im Februar 2012 erschien auf der Internetseite der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Besprechung unseres Buches „Die kalte Sonne“. Darin versucht ein namentlich nicht genannter Autor zu zeigen, dass unsere Argumentation fehlerhaft wäre. Wir haben uns jetzt einmal die Mühe gemacht, die einzelnen Thesen des Grünen-Papiers einem sorgfältigen Fakten-Check zu unterziehen (siehe unten). Das Ergebnis ist erschreckend: Was ursprünglich wohl als wissenschaftliche Gegendarstellung geplant war, stellt vielmehr eine Aneinanderreihung von Verdrehungen, Auslassungen, Fehlinterpretationen und Falschinformationen dar. Eins ist klar: Auf Basis dieser mangelhaften wissenschaftlichen Grundlage sollten auf keinen Fall weitreichende politische Entscheidungen getroffen werden.

Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.com

 

Fortlaufende Passage im Papier der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen Fakten-Check
Dabei bedient [Fritz Vahrenholt] sich im Wesentlichen altbekannter und längst widerlegter Thesen. Die im Buch „Die kalte Sonne“ vorgestellte Argumentationskette basiert auf hunderten von Publikationen anerkannter Fachwissenschaftler. Es existiert ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Einschätzungen. Etliche von der IPCC-Meinung abweichende Wissenschaftler haben sich mittlerweile aus dem IPCC frustriert zurückgezogen, da ihre Interpretationen ignoriert wurden. Die Auswahl der vom IPCC ausgewerteten wissenschaftlichen Arbeiten ist unvollständig. Wichtige klimatische Prozesse im Bereich der natürlichen Klimafaktoren bleiben vom Weltklimarat unberücksichtigt und werden auch nicht als mögliches Szenario in den Klimamodellen durchgespielt. Die IPCC-Sichtweise kann daher keinesfalls einen Konsens darstellen. Anders als im Grünen-Papier dargestellt, sind die Thesen keinesfalls widerlegt und sind aktueller denn je. Die angeblichen Widerlegungen halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Die ausgeblieben Erwärmung der letzten 12 Jahre sollte Anlass genug sein, sich nun endlich ernsthaft und ergebnisoffen mit der Rolle der natürlichen Klimafaktoren zu beschäftigen.
Die vorliegenden wissenschaftlichen Fakten und Daten geben leider überhaupt keinen Anlass am fortschreitenden, vom Menschen verursachten Klimawandel und dessen zu Auswirkungen zu zweifeln. Auch wir zweifeln nicht am menschengemachten Klimawandel und prognostizieren bis 2100 eine Erwärmung von bis zu 1°C die vom CO2 verursacht wird. Anstatt sich mit Schwarz-Weiß-Malerei zu beschäftigen, sollte sich der Autor des Grünen-Papiers vielmehr mit den Graustufen, sprich den jeweiligen Anteilen natürlicher und anthropogener Klimafaktoren beschäftigen. Die Argumentation des Papiers ist simplistisch und wird der Komplexität des Klimasystems nicht gerecht.
Alle wissenschaftlichen – und übrigens für jeden nachlesbaren – Messungen belegen eindeutig, dass der Klimawandel aktuell sogar schneller voranschreitet als bislang angenommen. Diese Behauptung ist eindeutig falsch. Es ist unerklärlich wie der Autor des Grünen-Papiers darauf kommt. Die globale Durchschnittstemperatur ist seit mittlerweile 12 Jahre nicht mehr angestiegen. Keines der IPCC-Modelle hat diese Erwärmungsunterbrechung vorhergesagt. Plausibilitäts-Check: Wie kann der Klimawandel schneller voranschreiten als angenommen, wenn die Temperatur entgegen den Prognosen nicht mehr angestiegen ist?

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Medienecho – 10.3.2012

Am 9.3.2012 erläuterte Fritz Vahrenholt auf phoenix in der Sendung „Im Dialog“  im Gespräch mit Alfred Schier die Hauptthesen unseres Buches „Die kalte Sonne“. Das Video der Sendung ist online auf der phoenix-Webseite verfügbar. Oben auf der Seite gibt es einen Link „Videostream zur Sendung“. Siehe auch Kurzberichte auf phoenix.de und heise.de. Eine detaillierte Besprechung des Beitrags (in englischer Sprache) gibt es auf notrickszone.com.

 

 

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Ebenfalls am 9.3.2012 nahm Fritz Vahrenholt am “Talk Spezial – Fukushima: 1 Jahr danach” auf ntv teil. Thema war die Energiewende, wobei auch die Klimadebatte eine Rolle spielte.

 

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Klimaschnipsel der Woche – 9.3.2012

Auf der Freitag erschien am 5.3.2012 der Artikel „Eiszeit für den Klimaschutz„. Benjamin von Brackel schreibt darin: „Ganz leise ist das Megathema von der Agenda verschwunden. Inzwischen haben sogar die einstigen Antreiber in Europa resigniert. Als Norbert Röttgen vergangene Woche neben seinem Rivalen Philipp Rösler Platz nahm, um den Kompromiss zur Energieeffizienz-Richtlinie und der Kürzung der Solarförderung zu verkünden, sprach er viel von ‚industrieller Wettbewerbsfähigkeit‚, von ‚Versorgungssicherheit‚ und ‚Preisstabilität‚. Nur ein Wort fehlte in den Aufzählungen des Bundesumweltministers: ‚Klima‚. „Was früher Klimaschutz hieß, heißt heute Ressourceneffizienz“, ergänzt Severin Fischer von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in dem Artikel. 

Der Enthusiasmus der frühen Klimakonferenzen ist mittlerweile verpufft: „Mit Mühe und Not wurde der Prozess auf der Klimakonferenz im südafrikanischen Durban Ende letzten Jahres am Leben erhalten. Bis 2015 soll es ein Kyoto-Nachfolgeabkommen geben, das 2020 in Kraft tritt. Doch gleich nach Gipfelende folgte wieder Ernüchterung; Kanada kündigte an, aus dem Kyoto-Protokoll auszusteigen. China und die USA, die größten Emittenten, stehen weiter abseits.“ Von Brackels Analyse beschreibt die Situation treffend: „Ein Teufelskreis: Weil der internationale Druck verpufft ist, fehlt auch in Europa der Elan. Kaum einer redet noch über das Ziel, 30 Prozent weniger Treibhausgase bis 2020 auszustoßen. Das war für den Fall eines globalen Klimaabkommens vorgesehen, doch fordern Umweltaktivisten schon lange, die EU solle damit einseitig vorangehen.“ Aber das wird schwierig angesichts der alles überschattenden europäischen Finanzkrise, die daran erinnert, dass es eine Vielzahl von wichtigen Problemen außerhalb der Klimaarena gibt, die alle unsere Aufmerksamkeit erfordern.  

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Ohne Sonne geht es nicht: Unsere Entgegnung im Hamburger Abendblatt zu Mojib Latif

Heute, am 6.3.2012, erschien unser Artikel „Ohne Sonne geht es nicht“ im Hamburger Abendblatt. Hierin gehen wir auf Kritik des Kieler Klimaforschers Mojib Latif ein, der unsere Argumentation zum Klimawandel in dieser Zeitung am 29.2.2012 bemängelt hatte.

Wir stellen den Beitrag hier zur Verfügung:

 

Ohne Sonne geht es nicht

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif hat uns kürzlich an dieser Stelle bezichtigt, dass wir in unserem Buch „Die kalte Sonne“ mit „falschen“, „nicht stichhaltigen“ und „an den Haaren herbeigezogenen“ Argumenten operieren. Dem widersprechen wir entschieden. Eine reiche Indizienkette zeigt, dass natürliche Klimafaktoren eine sehr viel bedeutendere Rolle im Klimageschehen spielen, als vom Weltklimarat angenommen. Latif selbst schreibt, dass Ozeanzyklen sich dem langfristigen Klimatrend mal wärmend und kühlend überlagern und wohl für den Erwärmungsstopp der letzten zwölf Jahre verantwortlich sind. Wir teilen dies und zitieren in unserem Buch sogar Latifs Publikationen. Im Gegensatz hierzu sieht der Weltklimarat den Hauptgrund dieser 60-Jahres-Temperatur-Zyklen im schwankenden Eintrag kühlender Luftschmutzpartikel. 

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Unser Artikel in der ZEIT: „Hier irren die Klimapäpste“

Am 1. März 2012 erschien nach mehreren Wochen Dauerkritik an unserem Buch in der ZEIT unser Artikel,  in dem wir den ZEIT-Lesern unsere Thesen erläutern. Neben der online-Version auf zeit.de stellen wir den Beitrag auch hier zur Verfügung:

 

Hier irren die Klimapäpste

Sie können die Vergangenheit nicht erklären – und dramatisieren die Zukunft
FRITZ VAHRENHOLT und SEBASTIAN LÜNING nehmen die Debatte um ihr Buch auf

Über mangelnde Aufmerksamkeit durch DIE ZEIT für unser Buch „Die kalte Sonne“ können wir uns wahrlich nicht beklagen. Es erschien eine regelrechte Artikel-Serie mit heftiger Kritik. Wir haben die Beiträge jeweils auf unserer Webseite www.kaltesonne.de detailliert kommentiert. Besonders auffallend war dabei, dass mit keinem einzigen Wort auf unsere wichtigste Argumentationslinie eingegangen wurde, nämlich die vorindustrielle Temperaturentwicklung der vergangenen 10.000 Jahre. Dies ist die Achillesferse des IPCC-Gedankengebäudes, und genau hier unterläuft dem Weltklimarat abseits der öffentlichen Klimascharmützel ein schwerwiegender Denkfehler, der eine umfangreiche Neubewertung der am Klimageschehen beteiligten Faktoren zwingend notwendig macht. 

Zahlreiche geologische Studien, die in den letzten Jahren in angesehenen Fachzeitschriften wie Science und Nature publiziert wurden, konnten zeigen, dass die letzten 10.000 Jahre durch charakteristische Temperaturschwankungen im Tausend-Jahres-Maßstab gekennzeichnet sind. Diese sogenannten ‚Millenniumszyklen‘ verlaufen interessanterweise weitgehend synchron zur Sonnenaktivität (siehe unser Buch „Die kalte Sonne, S. 68-75). Während der kalten Phasen war die Sonne in der Regel schwach, und in den warmen Phasen war sie stark. Die Temperaturänderungen betrugen mehr als 1°C, was in etwa der Erwärmung der letzten 250 Jahre entspricht. Zu nennen sind hier vor allem die Arbeiten des vor einigen Jahren verstorbenen Prof. Gerard Bond von der Columbia University (NY) sowie von Prof. Augusto Mangini von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 

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Mediencho – 4.3.2012

Peter Heller befasste sich in einem auf dem ScienceSkepticalBlog erschienenen Artikel „Vahrenholt und die Klimakreationisten“ mit den ernergiepolitischen Implikationen unseres Buches. In seinem lesenswerten Beitrag geht Heller kenntnisreich auf unsere Thesen ein und setzt sie in einen Kontext. Um gleich vorab den Titel aufzulösen, soll kurz erklärt werden, was Heller eigentlich mit Klimakreationist meint. Heller: „Wo der herkömmliche Kreationist den (übermenschlichen) Gestalter der belebten Umwelt am Werk sieht, ist für den Klimakreationisten der Mensch allein Erschaffer des (zukünftigen) Klimas. Die kalte Sonne hält letzterem den Spiegel vor und zeigt, wie weit er sich von Wissenschaftlichkeit bereits entfernt hat.“ Ein Kommentator des Artikels schlug darauf im Blog vor, den Begriff „Alarmisten” von nun an durch die viel treffendere Bezeichnung „Klimakreationisten” zu ersetzen.

Heller stuft auch den Charakter unseres Buches generell richtig ein. Ziel war es nicht, eigene neue Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, sondern in ähnlicher Weise wie es auch der Weltklimarat tut, die vorhandene Literatur auszuwerten und daraus ein möglichst plausibles Gesamtmodell zu entwickeln. Heller schreibt über Die kalte Sonne: „Es ist kein wissenschaftliches Werk, es ist eine Abhandlung über Wissenschaft, in dem eine Vielzahl Fachveröffentlichungen zitiert, erklärt und in einen bestimmten Kontext gerückt werden. Vahrenholt und Lüning betätigen sich nicht als Forscher, sondern als Wissenschaftsjournalisten. Die Aufforderung, sich mit Thesen des Buches doch in einer entsprechenden Aufbereitung mit den entsprechenden Werkzeugen (wie einer Veröffentlichung in geeigneten Fachjournalen) der wissenschaftsinternen Debatte zu stellen, beweist daher einmal mehr den totalitären Anspruch der Klimakreationisten. Man ist nicht nur blind gegenüber den bereits gewonnenen Erkenntnissen, die dem eigenen Weltbild widersprechen, man versteht auch den Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Tätigkeit und der Berichterstattung über diese nicht mehr. Weil man selbst diese Grenze in dem unbedingten Anspruch überschreitet, Wissenschaft müsse Politik determinieren.“

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Klimaschnipsel der Woche – 3.3.2012

Und was war klimatisch sonst noch so los diese Woche?

Im Hamburger Alstertal-Magazin schaltete sich jetzt Wettermann Frank Böttcher in die Diskussion über unser Buch „Die kalte Sonne“ ein und meckert kräftig an unseren Thesen herum. Allerdings hat auch er das Buch offensichtlich noch gar nicht gelesen. Auf die Frage „Also haben wir keine normalen, in der Vergangenheit auch schon auftretenden, natürlichen Klimaschwankungen?“ sagt Böttcher einfach „nein“ und behauptet frech über die Erwärmung der letzten 100 Jahre:  „[…] denn das Klima ändert sich in dieser Zeit so schnell wie nie zuvor in den letzten ca. 1 Millionen Jahren.“ Dies ist ganz klar falsch. Die Erwärmungsrate unterscheidet sich keinesfalls von den anderen zehn Wärmeperioden, die sich im Laufe der letzten 10.000 Jahre der Nacheiszeit im Jahrtausendtakt immer wieder ereigneten. Und auch während der letzten Eiszeit ereigneten sich schnelle Temperaturwechsel im Rahmen der sogenannten Dansgaard-Oeschger-Zyklen. Offensichtlich mangelt es Böttcher hier am geologischen Hintergrundwissen.  Unsere Argumentation im Buch kennt er nicht und geht daher auch mit keinem Wort darauf ein.

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Berichterstattung über unser Buch in der ZEIT

Nachdem DIE ZEIT in den vergangenen Wochen unser Buch „Die kalte Sonne“ heftig kritisiert hatte, erschien dort heute unser Artikel „Hier irren die Klimapäpste“, in dem wir unsere Argumente den ZEIT-Lesern vorstellen. Interessierte Leser können unsere Kommentierung der bisherigen ZEIT-Artikel hier finden: Kommentierung der ZEIT-Artikel „Störenfritz des Klimafriedens“ und „Skeptiker im Faktencheck“ (10.2.2012) Kommentierung des ZEIT-Online Artikels „Alarmismus its mindestens genauso schlimm wie Skeptizismus“  (21.2.2012) Kommentierung des ZEIT-Artikels „Beweise bitte!“ (23.2.2012) Treppenstufen ins Abseits: Wie ‘Die Zeit’ ihre Leser verschaukelt. Die Zeit nahm sich nicht die Zeit, um auf ‘Die kalte Sonne’ zu warten.    

Medienecho – 29.2.2012

Anlässlich des ersten Jahrestages der deutschen Energiewende erschien jetzt auf Cicero Online ein Interview mit Fritz Vahrenholt, in dem er die Rolle der Klimadebatte in diesem wichtigen Feld beschreibt. Darin weist er darauf  hin, dass am Klima auch natürliche Klimafaktoren in nicht unerheblichem Maße beteiligt sind. Trotzdem ist der eingeschlagene Weg richtig, und nur die Geschwindigkeit muss realistisch gewählt werden. Vahrenholt: „Wir werden die Erneuerbaren vor allem brauchen, um die Verfügbarkeit der Fossilen zu strecken. Wir haben noch 50 Jahre Öl, 100 Jahre Gas und noch etwa 250 Jahre Kohle. 50 Prozent Erneuerbare halte ich für realistisch. Hingegen sind 80, 90 Prozent technisch und kostenmäßig kaum vorstellbar. Wenn wir die Verfügbarkeit der Fossilen strecken können, gewinnen wir Zeit für technische Innovationen.“

 

Die sozialdemokratische Zeitung Vorwärts druckte jetzt unsere Entgegnung auf eine Buchrezension der „kalten Sonne“. Darin warf uns Michael Müller vor zwei Wochen schwerwiegende wissenschaftliche Fehleinschätzungen, Verharmlosung und Lobby-Arbeit vor. In unserer Entgegnung widersprechen wir dem entschieden und erläutern den Vorwärts-Lesern die Hintergründe und Hauptthesen des Buches. Wir wollen uns hier vor allem auf Müllers Fachkritik konzentrieren, denn nur die wissenschaftliche Basis kann Grundlage für die politische und ethische Diskussion sein. Müllers vorgebrachte Gegenargumente sind nicht neu und werden traditionell von prominenten Vertretern des Weltklimarats in Diskussionen vorgebracht. In der Regel werden diese Gegenargumente nicht hinterfragt und kritiklos übernommen, da sie von akademisch hochdekorierten Persönlichkeiten im Kampf gegen vermeintlich fehlgeleitete „Klimalaien“ geäußert werden. Vergessen wir für einen Moment diese Konstellation und versuchen eine unvoreingenommene Überprüfung. 

Grober Denkfehler im angeblichen Anti-Sonnen Beweis 

Müller schließt eine Klimawirkung der Sonne aus, da es in den „1950er- und 1960er-Jahren ein Maximum der Sonnenaktivität gegeben hat“ und die Sonne seitdem abnimmt. Dies ist so nicht richtig. Zwar gab es um 1960 herum in der Tat ein Maximum, dieses war aber viel zu kurz, als dass sich eine Gleichgewichtstemperatur hätte ausbilden können. Denn schon 1970 war die Sonnenaktivität bereits wieder stark abgefallen. Die nachfolgenden 11-Jahres-Sonnenzyklen Nummer 21 und 22 in den 1980er und 90er Jahren waren wiederum außerordentlich stark, so dass sie erneut kräftig einheizen konnten und die Temperatur möglicherweise bis zur Gleichgewichtstemperatur hochtrieben. Es kommt hier also nicht auf den Trend der Sonnenaktivität an, sondern auf das Niveau. Man kann sich das wie bei einem Wasserkocher vorstellen. Auch ein Topf Wasser wird nicht durch einen einzigen kurzen Hitzeschub sofort warm. Dafür benötigt man Zeit. Zwei starke Sonnenzyklen hintereinander können mehr erwärmen als ein kurzer Rekordzyklus. Zudem ist die herausstechende Sonnenspitze des 19. Zyklus um 1960 im Sonnenmagnetfeld gar nicht ausgebildet und die Werte der 1980er/90er Jahre liegen sogar noch höher (siehe Abb. 56 auf S. 237 in unserem Buch). Dies ist insbesondere von Interesse, wenn man sich mögliche Solarverstärker über das Sonnenmagnetfeld, kosmische Strahlung und Wolken (Svensmark-Effekt) anschaut. 

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Medienecho – 28.2.2012

Der Standard brachte nun ein Interview mit Prof. Wolfgang Baumjohann, dem Direktor des Grazer Institut für Weltraumforschung der  Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Im Gespräch mit der Zeitung bringt er klar seine Einschätzung zum Ausdruck, dass das Klima nicht unerheblich durch Schwankungen der Sonnenaktivität mitbestimmt wird. Baumjohann: „Es gibt keinen seriösen Wissenschaftler, der behaupten würde, der CO2 -Ausstoß sei zu vernachlässigen. Man kann allerdings nicht sagen, dass das der einzige Grund für die Erderwärmung ist, wenn damit offensichtlich auch verstärkte Sonnenaktivitäten korrelieren. Das muss man einbeziehen. Wenn der Sonnendynamo stärker läuft, ist eine Erwärmung logisch.“ Auf die Frage, ob auch eine Abnahme des Erdmagnetfeldes klimatische Auswirkungen haben könnte (siehe auch S. 238 in „Die kalte Sonne“), antwortet Baumjohann: „Es wäre dann tatsächlich so, dass mehr kosmische Strahlung und mehr solare Teilchen in die oberste Schicht der Atmosphäre eindringen – und das hätte wohl direkte Auswirkungen auf das Wetter.“ Und dann sagt er noch eine Selbstverständlichkeit, die im Eifer des Klimagefechts leider viel zu oft vergessen wird: „Sicher wissen wir Menschen, welche lebensspendende Kraft in der Sonne liegt. Das spürt jeder im Frühling. Das ist eine ganz persönliche Erfahrung“ (siehe auch Beitrag auf notrickszone.com).

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Kritik an Mojib Latifs Artikel in der Financial Times Deutschland

Heute, am 27.2.2012 veröffentlichte die Financial Times Deutschland unseren Leserbrief, in dem wir auf Mojib Latifs kritischen Artikel zu unserem Buch „Die kalte Sonne“ eingehen. Die vollständige Kommentierung des Beitrags lautet wie folgt (ursprünglich erschienen im Medienecho Tag 13):

 

In der Financial Times Deutschland (FTD) meldete sich am 15.2.2012 der Kieler Klimawissenschaftler Prof. Mojib Latif mit seinem Aufsatz “Der Mensch ist überführt” zu unserem Buch. Nach wilden einleitenden Spekulationen über die Entstehungsgeschichte des Buches, beschreibt er den FTD-Lesern das angebliche Fazit des Buches Die kalte Sonne: “Die Schlussfolgerung des Buches: …Weiter so wie bisher!” Falsch geraten. Bitte nochmal genau im Kapitel 9 nachlesen.
Latif mag unser Buch nicht: “Wenn man das Buch liest, stehen einem als Wissenschaftler die Haare zu Berge. Es handelt sich um eine pseudowissenschaftliche Abhandlung.” Seltsam, unsere Haare liegen noch immer relativ glatt auf dem Kopf, obwohl wir als Autoren des Buches doch ebenfalls eine wissenschaftliche Ausbildung besitzen und die wissenschaftliche Herangehensweise gut kennen. Zudem hat Co-Autor Lüning eine nicht ganz kurze Liste von eigenen Publikationen in anerkannten, begutachteten, internationalen, geowissenschaftlichen Fachzeitschriften. Die sind vermutlich auch alle falsch.

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Presseschau – Inhaltsverzeichnis

Folgende Beiträge sind in den bisherigen Medienechos bereits kommentiert worden: Medienecho Tag 21 (26.2.2012): klimaretter.info (Graßl) Medienecho Tag 20 (25.2.2012): lemmens online, Whisky Forum, Der Bund Medienecho Tag 19 (24.2.2012): Zeit online (Latif ), MM News Medienecho Tag 18 (23.2.2012): Weltwoche Vahrenholt Interview, Die Zeit („Beweise bitte“), Solarkritik.de Medienecho Tag 17: rbb Kulturradio, Energiereferat Stadt Frankfurt a.M., Das gelbe Forum (Thüne), e-politik.de Medienecho Tag 16: Alfred-Wegener-Institut   Medienecho Tag 15: Hamburger Abendblatt, WAZ Medienecho Tag 14: Kurier am Sonntag, national Review Online Medienecho Tag 13: N3-Fernsehen, NDR Kultur, Die Freie Welt, ScienceSkeptical Blog (Rudolf Kipp), Hans-Werner Sinn, Financial Times Deutschland (Latif) …

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