Der Rio-Umwelt-Gipfel ist vorüber, und es wurde bereits viel darüber geschrieben. Greenpeace-Chef Kumi Naidoo sagte: „Rio ist ein epischer Fehlschlag. Sowohl in Punkto Gleichheit als auch Ökologie und Wirtschaft ist er gescheitert.“ WWF-Direktor Jim Leape schloss sich dem an und erkannte im Gipfel „einen kollossalen Fehlschlag der Führer dieser Welt sowie das Fehlen einer Vision.“ Kanzlerin Merkel zeigte sich ernüchtert und stellte fest (SZ, 26.6.2012):
„Wir haben einmal mehr gesehen: Wir sind nicht alleine auf der Welt.“
Die Welt schrieb am 22.6.2012:
„Staatschefs aus Entwicklungsländern und Umweltlobbyisten sind enttäuscht. Umweltminister Altmaier zeigt sich dagegen mit den Ergebnissen zufrieden.“
Am Ende des „Rio+20-Gipfels“ wurde dann eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, auf die sich die Teilnehmer der Konferenz kurioserweise bereits vor dem Beginn des Treffens geeinigt hatten. Die Frankfurter Rundschau schrieb:
„Die Hoffnung, der neue Rio-Gipfel könne nun endlich ein Umsetzungsgipfel werden, war blauäugig angesichts der verschiedenen Krisen, die die Weltpolitiker derzeit mühsam zu beherrschen versuchen. Schuldenkrise, Eurokrise, Bankenkrise, Wirtschaftskrise – alles hält sie auf Trab.“
In einem lesenswerten Leitartikel erläutert Egbert Nießler am 21.6.2012 im Hamburger Abendblatt, warum das magere Ergebnis von Rio möglicherweise sogar zu begrüßen ist:
„Zugleich wurden der Klimaschutz und das Kohlendioxid zu wahren Götzen erhoben. Als ob das Klima sich nicht schon immer geändert hätte. Und wer auch nur darüber nachdenkt, ob es logisch ist, dass 0,039 Prozent der Erdatmosphäre, von denen wiederum nur ein Bruchteil durch Menschen verursacht wurde, einen so entscheidenden Einfluss auf das Weltklima haben können wie landläufig behauptet, findet sich unweigerlich in der Rolle des ignoranten CO2-Ketzers. Genau wie jene Astronomen, die vor 500 Jahren anzweifelten, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Wo doch Mutter Kirche und 99 Prozent der Berufskollegen fest daran glaubten und Mathematiker in aufwendigen Rechnungen dieses Modell hoch wissenschaftlich bestätigt hatten. Immerhin beschränkt sich die Inquisition heute auf Verbalattacken, und Scheiterhaufen sind außer Mode gekommen. Geblieben ist der Glaube an den Weltuntergang. Vermutlich eine urmenschliche Neigung, müssen wir uns doch alle unseres eigenen Endes stets gewärtig sein. Und so werden weiter Menetekel vom Ende des Wachstums, dem Steigen der Meeresspiegel, globaler Erwärmung oder dem Zusammenbruch von Währungs- und Wirtschaftssystemen an die Wand gemalt, dass es einem nur so schaudern muss. Bei diesem Stand der Dinge ist es besser, auf den Mega-Gipfeln werden auch weiterhin keine bindenden Beschlüsse gefasst. Der freie menschliche Erfindungsreichtum hat bisher noch immer die besseren Lösungen hervorgebracht als die Versuche planvollpseudowissenschaftlicher Weltveränderung und Menschheitserziehung.„
Eine Siebzehnjährige hatte ihren Auftritt in Rio und klagte darüber, dass CO2 ihr angeblich die Zukunft geraubt habe. Jede Wette, dass sich die Gute noch kaum mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Thematik beschäftigt hat.
Anlässlich der Rio-Konferenz hat Björn Lomborg erneut darauf hingewiesen, dass das für angebliche Klimaschutzmaßnahmen vorgesehene Geld an anderer Stelle sehr viel effektiver eingesetzt werden könnte, um viel dringendere Probleme zu lösen, wie etwa Unterernährung und medizinische Versorgung. In der Welt schrieb Lomborg am 16.6.2012: