Anlässlich des Erscheinens einer bedeutenden neuen chinesischen Studie beschäftigte sich Mitte August 2014 die Weltwoche in einem lesenswerten Artikel mit der bislang unterschätzten Klimawirkung der Sonne:
Flecken im Auge
Von Markus Schär
Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass die Sonne schwächelt, weshalb sich das Klima abkühlen könnte. Berner Forscher erklären die starke Sonnenaktivität der letzten sechzig Jahre zum einzigartigen Ereignis. Und bestreiten dennoch den Einfluss der Sonne auf das Klima.
Die Klimaerwärmung solle endlich kommen, frotzelt derzeit manch ein Witzbold. Wer hierzulande unter dem kühlen, nassen Sommer litt, konnte nur müde über die von Schweizer Medien beflissen verbreiteten Meldungen der US-Wetterbehörde NOAA lächeln, die den Juni und den Juli als weltweit heisseste Monate seit Beginn der Messungen ausrief. Die Staatsmeteorologen stiessen denn auch auf die Kritik, dass sie mit frisierten Daten nur die Klimaoffensive von US-Präsident Barack Obama unterstützen sollten. Denn es gibt keinen Grund für Klimaalarm. Die offiziellen Temperaturdaten zeigen seit bald achtzehn Jahren keine Erwärmung mehr an.
Das Eis in der Arktis schmolz in diesem Sommer deutlich weniger stark als in den vergangenen Jahren, und das Eis in der Antarktis dehnt sich gar so weit aus wie noch nie. Anfang August mass die gesamte Eisfläche auf den Weltmeeren deshalb 25,2 Millionen Quadratkilometer, ein gutes Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Inzwischen gibt es denn auch Studien, die nicht auf eine Erwärmung, sondern auf eine Abkühlung des globalen Klimas hindeuten, unter anderen pikanterweise auch solche von Berner Wissenschaftlern, die eifrig die Warnungen des Weltklimarates IPCC predigen: Sie weisen darauf hin, dass die Sonne in den kommenden Jahrzehnten schwächer scheinen könnte.
«Natürliche Effekte»
«Die kalte Sonne» nannten der Chemieprofessor Fritz Vahrenholt und der Geologe Sebastian Lüning schon ihr Buch, in dem sie Anfang 2012 erklärten, weshalb die Klimakatastrophe nicht stattfinde. «Es steht ausser Frage, dass CO2, Methan und andere Klimagase einen begrenzten erwärmenden Effekt auf unser Klima ausüben», stellten die deutschen Wissenschaftler fest. «Es besteht aber auch kein Zweifel, dass ein grosser Teil der bisher festgestellten Erwärmung auf natürliche Effekte zurückgeführt werden kann. Den stärksten Einfluss hat die Sonne.» Das Gestirn, ohne das es auf der Erde kein Leben gäbe, schwächele jedoch:
«Die Sonne wechselt derzeit in eine langanhaltende Phase schwächerer Aktivität, die uns eine jahrzehntelange Abkühlungsperiode bescheren wird.»
Die Sonne scheint nicht immer gleich stark, sondern durchläuft elfjährige Zyklen: Das lässt sich aufgrund der Sonnenflecken beobachten, was die Menschen seit dem 17. Jahrhundert tun. Sonnenflecken sind dunklere, also kühlere Gebiete, darum herum strahlt die Sonne aber umso mehr. Eine grosse Zahl von Sonnenflecken deutet auf eine stärkere Aktivität hin.
Im aktuellen Zyklus 24, der seit Dezember 2008 läuft, sollte seit dreissig Monaten das Maximum erreicht sein. Die Beobachter zählten aber über lange Zeit kaum die Hälfte der zu erwartenden Sonnenflecken, am 17. Juli keinen einzigen.
Weltweit setzt sich unter den Astrophysikern der Konsens durch, dass ein weiterer Rückgang der Sonnenaktivität bevorstehe, ähnlich wie im Dalton-Minimum (1790–1830) oder sogar wie im Maunder-Minimum (1645–1715): Damals litten die Menschen unter der Kleinen Eiszeit, die Hungersnöte und Seuchenzüge brachte.
Ein Team der angesehenen chinesischen Akademie der Wissenschaften zieht in einer aktuellen Studie den naheliegenden Schluss: Es stellt fest, die stärkere Sonnenaktivität, die sich bisher ein Jahrhundert lang beobachten liess, entspreche exakt dem wärmeren Weltklima: «Dies zeigt, dass die Sonnenaktivität die Temperaturveränderungen auf der Erde über die Jahrhunderte nicht vernachlässigbar beeinflusst.»
Weiterlesen auf weltwoche.ch (für Abonnenten) oder EIKE (ganzer Artikel verfügbar, mit Dank an die Weltwoche).
—————–
Anthony Watts erinnert auf WUWT (in Kooperation mit Bishop Hill) an verrückte spanische Subventionen für die Solarstromerzeugung, die einige Produzenten sogar dazu brachten nachts mithilfe von Dieselgenerator-angetriebenen Lampen „Solarstrom“ zu erzeugen. Verrückt aber wahr: Es lohnte sich finanziell! Könnte dieses kreative Solarstrommodell vielleicht auch auf Deutschland übertragbar sein? Somit könnten vielleicht die solarstromarmen Nachstunden überbrückt werden, hahaha.
—————–
Die IPCC-nahen Alarmforscher erleben derzeit einen der schwärzesten Momente ihrer Karriere. Die Temperaturen wollen entgegen den vormals in den Himmel gelobten Prognosen einfach nicht steigen. Erst hat man versucht, die Erwärmungspause zu leugnen, jetzt hat es einen Strategiewechsel gegeben, und es werden serienweise Papers verfasst, die die fehlende Erwärmung nachträglich zu erklären versuchen. Mitte August 2014 war nun die ETH Zürich in Person von Markus Huber und Reto Knutti dran („Natural variability, radiative forcing and climate response in the recent hiatus reconciled“). In Nature Geoscience schrieb man, dass die Klimasensitivität des CO2 in den Modellen bestens erfasst wäre, die Klimagefahr des Kohlendioxids also immer noch absolut gefährlich sei. Die ausgebliebene Erwärmung wäre eine Folge von kühlenden Ozeanzyklen und schwächelnder Sonne. Das hört sich recht modern an, könnte fast aus unserem Buch „Die kalte Sonne“ kommen. Aber nicht zu früh freuen, denn Huber und Knutti streuen den Lesern dann noch eine kräftige Prise stratosphärische Aerosole in die Augen, zogen also den berühmten Aerosol-Kältejoker, ohne den das CO2 schon lange auf viel ungefährlichere Klimasensitivitäten zurückgestuft worden wäre.
Mal sehen, wie lange die Tricksereien noch weitergehen. Mittlerweile gehen andere Forscher davon aus, dass die Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre andauern wird. Da werden noch jede Menge Hilfshypothesen und Reparatur-Patches notwendig sein, um das Phantasiegebäude der bevorstehenen Klimakatastrophe am Leben zu halten.
Auf 20 Minuten beschäftigte man sich sogleich mit dem Artikel: