Die Sonne im Mai 2015 und Atlantikwellen

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Unser zentraler „Fusionsreaktor“ bleibt sich treu in diesem Solaren Zyklus (SolarCycle: „SC“) Nummer 24 seit Beginn der systematischen Beobachtungen im Jahre 1749: Auch im Mai war die Flecken-Aktivität unternormal. Die festgestellte SSN (SunSpotNumber) betrug 58,8.  Im Mittel aller Zyklen ist jedoch im aktuellen 78. Zyklusmonat eine SSN von  79 zu erwarten gewesen. So sahen wir ca. 75% der üblichen Aktivität im vergangenen Monat.

Abb.1:   Der aktuelle Zyklus 24 (Start im Dezember 2008, rot) im Vergleich zu einem mittleren Zyklus (blau) und zum SC5 (schwarz).

 

Herausragende Sonnenflaute

In Abb.1 wechselten wir den Vergleichszyklus, im Vormonat war es noch der SC7. Das hat einen Grund: Im Bild ist ersichtlich, dass unser Zyklus 24 in nicht einem Monat seit Zyklusbeginn eine SSN über dem Mittelwert (blau)  erreichte. In den 78 Monaten seit Beginn  war sie stets unternormal und eine solche Beobachtung gibt es für keinen vergangenen  Zyklus.  Die geringe Sonnenaktivität seit Dezember 2008 ist damit in ihrer Konstanz einmalig  über die Dauer der Aufzeichnungen!  Selbst in den Maxima der Aktivität (im Oktober 2011 für die Nordhemisphäre und im Februar 2014 für die Südhemisphäre der Sonne) blieb sie knapp unter der Mittelwertschwelle. Zusammen mit dem verspäteten Beginn des Zyklus haben wir nun 10 Jahre eine rekordruhige Sonne.

Abb.2: Die aufsummierten monatlichen Anomalien aller Zyklen

 

Im Vergleich der Zyklen untereinander in Abb.2 belegt unser Zyklus bis jetzt den 4. Platz von hinten. Das „Stockerl“ ist aber  gut erreichbar, denn der SC 7 hatte im letzten Zyklusdrittel recht hohe SSN- Werte und damit stehen die Chancen gut, dass die Gesamtaktivität im SC24 niedriger ist als im letzten Zyklus des Dalton- Minimums.

Atlantikwellen…

…sind recht hoch und sehr lang wenn es nicht gerade stürmt. Davon und von deren Wirkung auf andere nicht sehr seefeste Zeitgenossen konnte sich der Mitautor Anfang Mai beim Segeln eines 14 m langen Bootes vor der portugiesischen Küste überzeugen. Aber der Atlantik warf im vergangenen Monat auch andere Wellen. Ein Wissenschaftlerteam um   Gerard D. McCarthy von der Universität Southampton ging auf die Suche nach der internen Variabilität des Nordatlantiks. http://www.nature.com/nature/journal/v521/n7553/full/nature14491.html  Sie wurden fündig und fanden heraus, dass   sich die Atlantische Multidekadische Oszillation (AMO) nicht nur in einem Auf und Ab der Meeresoberflächentemperaturen (SST)   des nördlichen extratropischen Atlantiks niederschlägt sondern dieser Temperaturvariation eine Änderung der Meereshöhe (SSH) an der Ostküste der USA um 2 Jahre voreilt.  Das Muster stellt sich so dar:

Abb.3: Die „Zirkulationsreihe“ in blau. Die SSH-Variation wird in der Arbeit ermittelt durch den Vergleich der Meereshöhen südlich und nördlich von Cape Hatteras. Die AMO in schwarz. Quelle: Bild 3 der zitierten Arbeit.

 

Die relativ langen Zeitreihen der Tidenmessungen an der Ostküste sind damit ein Proxy ( ein Stellvertreter) für den Wärmeinhalt (OHC) des nördlichen Atlantiks. Seine direkte Messung  gibt es erst seit 1950 mit großen Unsicherheiten, ab 2004 und der Plazierung von tauchenden Messbojen (ARGO und das RAPID- Netzwerk)  dann recht genau.

Was hat diese Arbeit für Auswirkungen? Zunächst ist die Existenz der AMO untermauert und zwar nicht nur so wie sie vormals definiert wurde: als  Variation der Meeresoberflächentemperatur (SST). Es ist gesichert, dass es sich um ein großflächiges Zirkulationsmuster der Wassermassen des Nordatlantiks handelt. Es handelt sich um eine eigenständige interne Variabilität unseres Klimas und nicht nur um ein Abbild der globalen Temperaturen.

Schon im Januar 2013 wiesen wir an dieser Stelle auf den seit etwa 2007 sinkenden OHC des Nordatlantiks hin und die Messreihe wird seitdem auch  weitergeführt:

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Geoforschungszentrum Potsdam: Die Effizienz der Wassernutzung europäischer Laub- und Nadelbäume hat seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 14 % bzw. 22 % zugenommen

Pressemitteilung des Geoforschungszentrums Potsdam vom 11. Mai 2015:

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Einfluss der zunehmenden atmosphärischen CO2-Konzentration auf Bäume

Der Anstieg des atmosphärischen Kohlenstoffdioxids (CO2) hat zu weitreichenden pflanzenphysiologischen Veränderungen europäischer Wälder geführt. Vor allem der Wirkungsgrad der Wassernutzung, welche durch die Photosynthese an die Aufnahme von CO2gekoppelt ist, hat sich messbar verändert. Die Effizienz der Wassernutzung europäischer Laub- und Nadelbäume hat, laut Studien eines großen, interdisziplinären Forscherteams, seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 14 % bzw. 22 % zugenommen.

Pflanzen nehmen CO2 aus der Luft auf und geben im Prozess der Photosynthese dafür Wasserdampf (H2O) ab. Verantwortlich für diesen Gasaustausch zwischen Atmosphäre und Pflanzen sind die Spaltöffnungen (Stomata) der Blätter und Nadeln. Die Öffnungsweite dieser Poren kann durch die Pflanze geregelt werden, um die Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre und gleichzeitige Abgabe von Wasser bzw. Wasserdampf in die Atmosphäre zu steuern. Über die Photosynthese sind deshalb Wasser- und Kohlenstoffkreislauf der Erde eng verknüpft. Weiter geöffnete Spaltöffnungen erlauben die Aufnahme einer größeren Menge von CO2 –Molekülen, zugleich aber auch eine stärkere Abgabe von Wasserdampf (Transpiration) in die Atmosphäre und umgekehrt.

Eigentlich sollte ein erhöhter CO2-Gehalt der Atmosphäre, bei gleichem CO2-Bedarf der Bäume, die Spaltöffnungen der Blätter und Nadeln eher verengen und so die Abgabe von Wasserdampf vermindern, also ihren Wasserverlust  minimieren“, erläutert Mitautor Gerhard Helle vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ das Studienergebnis. „Dennoch ist die Transpiration im Schnitt über das letzte Jahrhundert um fünf Prozent angestiegen. Das liegt nach unserer Auffassung an den sich stetig verlängernden jährlichen Wachstumsperioden, verstärkter Verdunstung in einer wärmer werdenden Umgebung und an größer gewordenen Blattoberflächen.

Wichtig sind diese Ergebnisse für die Abschätzung der Klimawirksamkeit von Wäldern und bei der Modellierung der zukünftigen Klimaentwicklung und des globalen Wasserkreislaufs. Sie dürften auch ökologische Konsequenzen haben, da zwischen Laub- und Nadelbäumen signifikant unterschiedliche Reaktionen auf erhöhte CO2-Gehalte festgestellt wurden.

Die Daten stammen aus einem auf Baumjahrringen basierenden, europäischen Netzwerk (ISONET) zur Messung der Kohlenstoffisotopenverhältnisse (13C/12C), welches von der EU gefördert wurde. ISONET wurde von den GFZ-Wissenschaftlern Gerhard H. Schleser (z. Z. auch FZ-Jülich) und Gerhard Helle initiiert und koordiniert.

D. C. Frank et al., 2015. „Water-use effciency and transpiration across European forests during the Anthropocene”, NATURE CLIMATE CHANGE, VOL. 5, MAY 2015, DOI: 10.1038/NCLIMATE2614

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Einen Tag später, am 12. Mai 2015, legte die am Paper ebenfalls beteiligte University of Exeter mit einer eigenen Pressemitteilung zur Studie nach. Während sich das GFZ in der Überschrift nicht so recht traut, mit den politisch sensitiven Ergebnissen herauszurücken („Einfluss der zunehmenden atmosphärischen CO2-Konzentration auf Bäume“), nimmt die University of Exeter kein Blatt vor den Mund:

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Increased atmospheric carbon dioxide makes trees use water more efficiently

The increase in atmospheric CO2 concentration has allowed trees across Europe to use their available water resources more efficiently, new research has shown. Over the course of the 20th century, the so-called water use efficiency has risen nearly 20% from the increase in atmospheric CO2 concentrations. These results, produced by an international research team, including experts from the University of Exeter, are reported in leading scientific journal Nature Climate Change.

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In Beantwortung: Anfrage an die Bundesregierung zum Klimawandel

Im März 2015 hat sich Sebastian Lüning mit einer Anfrage zum Klimawandel an die Bundesregierung gewandt. Leider bekam er bis heute keine Antwort (siehe „Um Antwort wird gebeten: “Kleine Anfrage” bei der Deutschen Bundesregierung zum Klimawandel„). Nun hat Lüning einen neuen Versuch gestartet, diesmal über die Webplattform ‚Direkt zur Kanzlerin‘. Die gestellten Fragen können Sie hier aufrufen: http://direktzu.de/kanzlerin/messages/kampf-gegen-erderwaermung-60866 Wir benötigen dringend Ihre Unterstützung: Es werden offenbar nur jene Fragen beantwortet, die eine hohe Anzahl von positiven Bewertungen erhalten. Bitte klicken Sie auf den Link und klicken dann unten auf „dafür stimmen“. Dabei müssen Sie noch den dort angezeigten Code eingeben, …

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Zweiter Klimazustandsbericht zum Ostseeraum: Mittelalterliche Wärmeperiode war um ein halbes Grad wärmer als heute

Mitte Mai 2015 erschien der Zweite Klimazustandsbericht zum Ostseeraum, koordiniert vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht. In einer Pressemitteilung erklärte das Institut: Der vor wenigen Tagen veröffentlichte Report zum Wissen über den Klimawandel im Ostseeraum „Second Assessment of Climate Change for the Baltic Sea Basin“ (BACC II) stellt eine Neubearbeitung und Ergänzung des bereits 2008 erschienenen BACC-Buches dar. “Der vorliegende Bericht für den Ostseeraum ist eine regionale Variante des vom Weltklimarat veröffentlichten IPCC-Reports zur globalen Klimaänderung“, erläutert Prof. Dr. Hans von Storch, Leiter am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht und Initiator des Berichts. An der umfassenden wissenschaftlichen Bestandsaufnahme waren 141 Wissenschaftler aus …

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University of Southampton: Kühlender Ozeanzyklus lässt Atlantik in den kommenden Jahrzehnten um ein halbes Grad abkühlen, globaler Erwärmungshiatus setzt sich fort und Hurrikane werden seltener

Am 27. Mai 2015 besprach Mojib Latif zusammen mit einem russischen Kollegen im Wissenschaftsblatt Nature eine wichtige neue Studie zu den atlantischen Ozeanzyklen. Die entsprechende Arbeit stammt von einer Forscherguppe der University of Southampton um Gerard McCarthy und erschien im selben Heft. Konkret geht es in der Studie um die Atlantische Multidekadenoszillation (AMO), die im 60-Jahrestakt die Temperaturen im Atlantik beeinflusst. Lange wollten die Klimamodellierer es nicht wahr haben und bauten die AMO nur als undefiniertes Rauschen in ihre Modelle. Ein fataler Fehler, wie sich ab 1998 herausstellte. Hätte man die AMO berücksichtigt, wäre man in der Lage gewesen, die bis heute andauernde Erwärmungspause vorherzusehen. Einer der Wenigen, die diesen Zusammenhang bereits früh verstanden hatten, war Mojib Latif. Chapeau. Er sah den Hiatus kommen – wurde dafür aber von Stefan Rahmstorf scharf kritisiert. Latif behielt schließlich Recht. Der Titel der neuen Arbeit lautet:

Ocean impact on decadal Atlantic climate variability revealed by sea-level observations

In der Kurzfassung findet sich eine Prognose: Die Erwärmungspause wird wohl weiter andauern, da die AMO jetzt in ihre negative (kühlende) Phase eintritt:

The Atlantic overturning circulation is declining and the AMO is moving to a negative phase. This may offer a brief respite from the persistent rise of global temperatures, but in the coupled system we describe, there are compensating effects.

Das konnte man übrigens auch schon Anfang 2012 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ nachlesen. Damals hagelte es Kritik aus der offiziellen Wissenschaft, heute steht es schwarz auf weiß in Nature. Kurios. McCarthy und seine Kollegen fanden jedoch noch eine weitere systematische Auswirkung des AMO-Zyklus: Eine negative AMO beschleunigt für eine Weile den Meeresspiegelanstieg an der nördlichen Ostküste der USA:

In this case, the negative AMO is associated with a continued acceleration of sea-level rise along the northeast coast of the United States.

Die AMO-Beeinflussung des US-Ostküsten-Meeresspiegels ist für Kalte-Sonne-Blogleser nichts Neues. Wir hatten dieses Thema bereits hier im Blog vorgestellt (siehe „Beschleunigter Meeresspiegelanstieg an Teilen der US-Ostküste liegt noch vollständig im Bereich der natürlichen Variabilität„). Rahmstorf hingegen hatte weniger Erfolg mit seinen Studien aus der Region. Er stieß bei seinen Fachkollegen auf heftigen Widerstand (siehe „Fachzeitschrift ‘Climate of the Past’ lehnt Meeresspiegel-Manuskript von Rahmstorf-Gruppe ab: Gutachter finden fundamentale Fehler in der Methodik„). Nun rächt sich die jahrelange Unterschätzung der Ozeanzyklik.

In einer Pressemitteilung erläuterte die University of Southampton die neue Nature-Studie. Sie erklärte, der Atlantik könnte sich in den kommenden Jahrzehnten um ein halbes Grad abkühlen, was im globalen Maßstab die bereits bestehende Erwärmungspause auf viele Jahre hin verlängern könnte. Zudem rechnen die Forscher mit einem Rückgang der Hurrikane in den USA. Im Folgenden die Pressemitteilung in voller Länge:

Global Climate on Verge of Multi-Decadal Change

 A new study, by scientists from the University of Southampton and National Oceanography Centre (NOC), implies that the global climate is on the verge of broad-scale change that could last for a number of decades.

The change to the new set of climatic conditions is associated with a cooling of the Atlantic, and is likely to bring drier summers in Britain and Ireland, accelerated sea-level rise along the northeast coast of the United States, and drought in the developing countries of the Sahel region. Since this new climatic phase could be half a degree cooler, it may well offer a brief reprise from the rise of global temperatures, as well as resulting in fewer hurricanes hitting the United States.

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Jetzt wird es eng: TERI-Institut bestätigt Vorwürfe gegen ehemaligen IPCC-Vorsitzenden

Der israelische Astrophysiker Nir Shaviv war einst ein Anhänger der IPCC-Lehre. Als er sich die Fakten dann näher anschaute, wurde er zum Skeptiker. Investors.com berichtete am 29. Mai 2015: „What is the evidence supporting the claim that most of the warming is anthropogenic?“ Shaviv asks in the ScienceBits blog. „It turns out that there is no direct evidence supporting this link! There is no fingerprint which proves that the warming is caused primarily by CO2 or other anthropogenic greenhouse gases.“ Shaviv insists, „The culprit responsible for the warming“ is not a mystery but „is as clear as the light of …

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Wasserknappheit am Baikalsee: Klimaaktivisten ignorieren wichtige Klimazyklen

Vor kurzem korrespondierten wir mit der Helmholtz-Gesellschaft über einen leicht missglückten Artikel zum Baikalsee. Man ging einfach davon aus, dass das Klima in vorindustrieller Zeit am See konstant gewesen wäre, ein fataler Irrtum. Am 6. Mai 2015 folgten dann die Aktivistengruppen 350.org und Global Voices, die einen ähnlichen Fehler machten und die aktuellen Klimaänderungen erneut als „einzigartig“ und „noch nie dagewesen“ fehlinterpreterten. Auf Global Voices war zu lesen: Klimawandel ist laut Experten die Ursache für Russlands schrumpfenden Baikalsee […] Der russische Minister hat deutliche Worte für diesen Rückgang des Wasserpegels im Baikalsee: “Das Klima”. Was in aller Welt ist also …

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Norwegische Universität Bergen: Golfstrom zeigte in den letzten 20 Jahren keine langfristige Abschwächung

Vor kurzem fragten wir den Deutschlandfunk, weshalb er beim Thema Golfstrom in einem Beitrag aus dem März 2015 nur die klimaalarmistische Sichtweise des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) erwähnt. Der DLF antwortete, dass man sehrwohl in der Vergangenheit über abweichende Modelle berichtet habe. Der PIK-Forscher Stefan Rahmstorf hat es natürlich gar nicht gerne, wenn in deutschen Medien Kritik an seinen Aussagen geäußert wird. In der Süddeutschen Zeitung vom 3. Juli 1999 tat Rahmstorf noch ziemlich siegesgewiss und behauptete: “Wahrscheinlich wird sich die Atlantikströmung in den kommenden Jahrzehnten spürbar abschwächen – darin stimmen die Simulationen der verschiedenen Institute weitestgehend überein” Die „weitgehende Übereinstimmung“ …

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Studie in The Lancet: Nicht Hitzewellen, sondern winterliche Temperaturen fordern die meisten Toten

Am 20. Mai 2015 erschien in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet eine bemerkenswerte Studie zum Extremwetter, die es in sich hatte: Nicht etwa Hitzewellen, sondern viel mehr extreme Kälte stellt die größte Gefahr für Menschen dar. Spiegel Online berichtete:

Wetterfolgen: Kälte wird Menschen gefährlicher als Wärme
Forscher haben in 74 Millionen Fällen und 13 Ländern das Wetter zum Zeitpunkt des Todes ausgewertet. An kälteren Tagen starben 20-mal mehr Menschen als an wärmeren.
Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Kälteperioden fordern weltweit immer wieder viele Todesopfer. Kein Wunder, dass der Mensch automatisch annimmt, dass bei extremem Wetter auch die meisten Menschen sterben. Aber stimmt das überhaupt? Forscher um den Biologen Antonio Gasparrini haben 74 Millionen Todesfälle zwischen 1985 und 2012 in 13 Staaten quer über den Erdball ausgewertet. Ergebnis: „Die meisten wetterbedingten Todesfälle ereigneten sich an mäßig heißen und vor allem an etwas zu kalten Tagen“, sagt Gasparrini.

Weiterlesen auf Spiegel Online.

Auch der ansonsten fest auf der IPCC-Seite verankerte Tagesspiegel machte die Studie zum Thema:

Gefahren durch den Klimawandel: Kälte tötet mehr Menschen als Hitze
Nicht Hitzewellen, sondern winterliche Temperaturen fordern die meisten Toten, zeigt eine umfassende Studie. Extreme Wetterlagen spielen eine überraschend kleine Rolle.

Im Folgenden die Pressemitteilung von The Lancet:

The Lancet: International study reveals that cold weather kills far more people than hot weather

Cold weather kills 20 times as many people as hot weather, according to an international study analysing over 74 million deaths in 384 locations across 13 countries [1]. The findings, published in The Lancet, also reveal that deaths due to moderately hot or cold weather substantially exceed those resulting from extreme heat waves or cold spells.

“It’s often assumed that extreme weather causes the majority of deaths, with most previous research focusing on the effects of extreme heat waves,” says lead author Dr Antonio Gasparrini from the London School of Hygiene & Tropical Medicine in the UK. “Our findings, from an analysis of the largest dataset of temperature-related deaths ever collected, show that the majority of these deaths actually happen on moderately hot and cold days, with most deaths caused by moderately cold temperatures.” [2]

The study analysed over 74 million (74225200) deaths between 1985 and 2012 in 13 countries with a wide range of climates, from cold to subtropical. Data on daily average temperature, death rates, and confounding variables (eg, humidity and air pollution) were used to calculate the temperature of minimum mortality (the optimal temperature), and to quantify total deaths due to non-optimal ambient temperature in each location. The researchers then estimated the relative contributions of heat and cold, from moderate to extreme temperatures.

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Kreativer Klimaschutz: Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan fordert verstärkten Verzehr von Insekten

Das Klima der letzten 10.000 Jahre war alles andere als stabil. Ein ganzes Bündel von Zyklen prägte die klimatische Entwicklung. Joachim Seifert und Frank Lemke haben sich die klimatischen Muster systemtatisch angeschaut. Anfang Mai 2015 publizierten sie auf ihrer Webseite ihre neueste Analyse, die die Zeit 4800-2800 v. Chr. umfasst: Climate Pattern Recognition in the Mid-Holocene (4800 BC to 2800 BC, Part 3) This third Holocene series paper explains the global temperature evolution in the Mid-Holocene. A first major time interval, a millennium epoch of 4700BC – 3700BC, will repeat itself 3000 years later (1200BC – 200BC) as the visible …

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IPCC im Jahr 2007: „Es bleiben vielleicht nur noch acht Jahre bis zur Klimakatastrophe“

Im Jahr 2007 warnte der IPCC anlässlich der Herausgabe des 4. Klimazustandsberichts, dass die Zeit allmählich knapp werde, um die Klimakatastrophe noch zu vermeiden. Man hätte vermutlich nur noch 8 Jahre, um der Apokalypse zu entkommen. Man müsse umgehend handeln, sonst drohe die Hölle auf Erden. The Guardian schrieb am 5. Mai 2007: Governments are running out of time to address climate change and to avoid the worst effects of rising temperatures, an influential UN panel warned yesterday. Greater energy efficiency, renewable electricity sources and new technology to dump carbon dioxide underground can all help to reduce greenhouse gas emissions, …

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Gehirnwäsche bei Planet Schule: Grönländern steht aus Klimaschutzgründen keine wirtschaftliche Entwicklung zu

Kürzlich haben wir an dieser Stelle zwei wichtige neue Arbeiten des Hamburger Max-Plack-Wissenschaftlers Bjorn Stevens vorgestellt (“Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie: Aerosole kühlen weniger stark als vormals angenommen” und “Wendepunkt in der Klimadebatte? Klimamodelle nähern sich den Realitäten an“). Die Ergebnisse dieser Studien haben das Potential, die Klimadiskussion endlich zu einer realistischeren, weniger alarmistischen Sichtweise zu führen. Das Medienecho in Deutschland war bezeichnend: Trotz Pressemitteilung des Instituts zog man es vor beredt zu schweigen. Keine Berichterstattung. Man wollte offenbar den Erzählstrang der Klimakatastrophe nicht beschädigen, da würden die Leser, Zuseher und Hörer sicher nur verwirrt werden. Allerdings gab es …

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Um Antwort wird gebeten: Hessischer Rundfunk mit extremer Extremwettersichtweise

Von: Rainer Steppan An: Hessischer Rundfunk, Sendung „Alle Wetter“ vom 4.5.2015 Gesendet: 4.5.2015 Antwort: 5.5.2015 (siehe unten)   Sehr geehrtes Team von „Alle Wetter“ Ich beziehe mich auf ihren Studiogast Karl-Heinz Wellmann. Er stellte folgende Behauptungen auf: Behauptung 1) Wetterextreme treten immer häufiger auf Richtig ist: Es ist keine Zunahme von Wtterextremen messbar. Für Deutschland: http://www.kaltesonne.de/keine-belege-fur-mehr-extremwetter-in-deutschland/ Europa: http://www.kaltesonne.de/extremwetter-in-mitteleuropa-war-gleichmasig-uber-die-vergangenen-1000-jahre-verteilt/ Selbst das IPCC räumt ein, dass noch keine Zunahme von Wetterextremen zu beobachten ist.   Behauptung 2) Es wird deutlich wärmer werden, das folge aus den Modellen Richtig ist: Keines der Modelle hat den Erwärmungsstopp seit fast 20 Jahren vorhergesagt. Sie funktionieren …

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Ehemaliger Wissenschaftlicher Direktor des Umweltbundesamtes droht: Verweigerer des Pariser Klimaabkommens tragen Verantwortung für neue Flüchtlingsströme, Konflikte und Opfer

Von Dr. Dietrich E. Koelle Die neueste Meldung: Aber zunächst gilt es, mit aller Kraft die Voraussetzungen für ein wirksames Beyond-Paris-Klimaschutzsystem zu schaffen und dies auch durchzusetzen. Sollte es nicht dazu kommen können, trügen die Verweigerer die Verantwortung dafür, dass durch den Klimawandel die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen zerstört wird, für neue Flüchtlingsströme und Konflikte mit unzähligen Opfern. Noch muss es nicht so weit kommen – auch wenn es fast schon zu spät ist. So zu lesen in der Süddeutschen Zeitung vom 27.5.2015, die allerdings schon gut bekannt ist durch ihre klimahysterischen Beiträge. Mehrfach wurde dort  z.B. in den letzten 10 …

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