1,6 Billionen Dollar angedrohte Klimaschäden, CO2-Reduktion ohne China uneffektiv, und Jugendrotkreuz möchte afrikanische Klimaflüchtlinge aufnehmen – Die Klimanews der Woche

Pünktlich zur Bonner Klimakonferenz meldeten sich die großen Umweltorganisationen und zogen die verbalen Daumenschrauben der Klimaapokalypse weiter an, um Druck auf die Verhandler auszuüben. Die NGOs warnten vor schlimmsten Klima-Konsequenzen, die irreparable globale Schäden anrichten würden.  Das Handelsblatt berichtete am 24.5.2012 über die bedrohlichen Visionen der Organisationen:

„Wenn nicht sofort umfassende Anstrengungen unternommen würden, um die Treibhausgasemissionen zu verringern, werde sich die Erde in Zukunft voraussichtlich um mehr als vier bis sechs Grad Celsius erwärmen. Die Kosten seien erschreckend: Konservative Schätzungen sprächen von rund zwei Billionen US-Dollar (1,6 Billionen Euro oder 1600 Milliarden Euro) an wirtschaftlichen und nicht-wirtschaftlichen Auswirkungen bis zum Jahr 2060 – neben den kaum zu beziffernden Verlusten an biologischer Vielfalt und Ökosystemen.“

(Siehe auch ähnliche Berichte in der Ausgburger AllgemeineFocus,  Stern, greenpeace magazin)

Leider versäumen es die NGOs zu erwähnen, dass die schrecklichen Schadensprognosen in sich zusammenfallen würden, wenn man einen realistischeren Wert für die CO2-Klimasensitivität annehmen würde (siehe Kapitel 7 in „Die kalte Sonne“).

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China wurde auf der kürzlichen Bonner UNO-Konferenz beschuldigt, die Schaffung eines neuen Emissions-Abkommens zu verzögern. Mit diesem Vorwurf war China selbstverständlich keineswegs einverstanden. Der chinesische Klima-Chefverhandler Su Wei sagte AFP, dass vielmehr die reichen Industrieländer nicht ihren vertraglich festgelegten Verpflichtungen nachkämen. Wei sagte „Dies ist eine sehr unsaubere Kommunikationspolitik.“

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte während der Konferenz zudem, man würde sich an die Beschlüsse von Durban halten wollen.

Auf der Konferenz wurden Zweifel geäußert, dass das aufstrebende China noch weiterhin als „Entwicklungsland“ bei den Klimaverhandlungen behandelt werden sollte. Der US-amerikanische Verhandler Jonathan Pershing sagte in Bonn, dass das binäre System mit Unterscheidung von reichen Industrieländern und armen Entwicklungsländern nicht mehr die heutigen Realitäten in der Welt abbildet. Länder wie Katar und Singapur haben ein höheres Pro-Kopf-Einkommen als die USA, werden aber immer noch als Entwicklungsländer geführt. Das Gleiche gelte für China, die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde.

Im Fachmagazin Energy Economics erschien kürzlich eine neue Arbeit mit dem Titel „Die Rolle Chinas bei der Rettung des Klimas“. Die Autoren stellten darin fest, dass eine wirkungsvolle Reduktion der Treibhausgase nur unter Beteiligung des weltweit größten Emittenten Chinas Sinn macht.

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Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat damit begonnen, die ausgeuferten Klimaprogramme wieder etwas zurückzuschrauben. Im Mai 2012 wurde jetzt die Finanzierung des 6-Millionen-Dollar-schweren Climate Change Education Partnership (CCEP) Programms eingestellt, da die Aufgaben bereits durch andere Programme wahrgenommen werden.

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Bonner Klimagespräche ohne Ergebnis, Merkel nicht zum Umweltgipfel in Rio und die begonnene Deindustrialisierung in Deutschland

Die UN-Klimagespräche Ende Mai 2012 in Bonn endeten ohne greifbares Ergebnis. Ursprünglich war geplant, den Weg für ein Kyoto-Nachfolge-Abkommen zu ebnen, das Ende des Jahres in Qatar beschlossen werden soll. Bislang scheint sich jedoch nur die Europäische Union richtig dafür zu interessieren. Wenn die anderen Industrieländer nicht mitziehen, könnte der Appetit der Europäer hierauf jedoch vergehen, insbesondere da hier gerade die Wirtschaft zusammenbricht. Auch in der Frage der Finanzierung der Klimamaßnahmen durch den Grüne Klimafonds gerieten die Verhandlungen in Bonn ins Stocken. Hier geht es um große Transfersummen die von den Industrieländern im Zeichen der Klimakatastrophe in die Entwicklungsländer transferiert werden sollen (siehe auch unser Artikel 100 Milliarden Dollar pro Jahr vom Green Climate Fund zu verteilen: Wie verträgt sich Immunität mit Transparenz?). Die taz berichtete zudem von Machtpoker, Streit um Posten und fragwürdiger Effektivität. Ursprünglich sollte der Fonds bereits 2013 die Arbeit aufnehmen, wozu es aufgrund der Querelen jetzt jedoch nicht mehr kommen wird. Die taz schreibt:

„Kurz: Ohne Verwaltungsrat gibt es keine Entscheidung, wie Geld eingesammelt und ausgegeben werden soll oder wo das Fonds-Sekretariat angesiedelt wird. Die Ländergruppen aus Asien und Lateinamerika fanden bis Mittwoch keine Konsenskandidaten. Es gebe – anders als sonst bei den Klimaverhandlungen – einen „Überschuss an Enthusiasmus“, bemerkte trocken ein Experte. Denn weil der Fonds viel Geld verwalten wird, wollen alle ‚an den Futtertrögen dabei sein‘. Die Blockade passt in die Stimmung bei der Konferenz in Bonn, wo viele Ländergruppen versuchen, die Entscheidungen der letzten Klimakonferenz zurückzudrehen.“

Deutschland wollte ursprünglich ein Zehntel der benötigten Gelder des Grünen Klimafonds zur Verfügung stellen. Finanziert werden sollte dies aus den Einnahmen der Zertifikate im Emissionshandel. Aufgrund des Preisverfalls der Zertifikate ist dort jedoch gar nicht genügend Geld eingenommen worden. Wo soll die Differenz herkommen? Nur zur Erinnerung: Das Gesamtvolumen des Fonds beträgt ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar, davon wären also 10 Milliarden US Dollar von Deutschland zu übernehmen…

Im Rahmen des internationalen Konferenz-Zirkus findet in der zweiten Juni-Hälfte in Rio de Janeiro der UNO-Umweltgipfel statt. In Sachen Klima ist hier nicht viel zu erwarten. Das sieht offenbar auch Kanzlerin Merkel so. Sie wird gar nicht erst hinfahren. Die SZ schrieb am 8.6.2012:

„Die Vorbereitungen des Gipfels, befand die Kanzlerin, sprächen nicht für nennenswerte Fortschritte.“

Die SZ stuft dies als Fehleinschätzung ein und verweist auf den angeblichen Erfolg der Durban-Konferenz Ende 2011. Erfolg in Durban? Das hatte ex-Umweltminister Röttgen den Journalisten damals in den Block diktiert. Die Umweltorganisationen sahen dies jedoch gänzlich anders. Sie waren gänzlich ernüchtert und beklagten, dass Durban viel zu wenig gebracht hätte. So sprach etwa der WWF damals von einem „sehr mageren Ergebnis“ und der BUND von „Schneckentempo“. Die großen Gewinner des anstehenden Rio-Umweltgipfels stehen jedenfalls schon fest. Es sind die Hoteliers, die anlässlich des Ereignisses die Preis kräftig angezogen haben. Eine Delegation des Europäischen Parlaments ließ sich das nicht bieten und sagte aufgrund der überhöhten Hotelpreise kurzerhand ihre Reise nach Rio ab. Andere Regierungsvertreter werden sich weniger Gedanken über die Kosten gemacht haben. Auf der Konferenz werden Politiker und Repräsentanten aus 120 Staaten erwartet. Der Strand der Copacabana lockt !

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Kontroverse um neuen australischen „Hockey Stick“: Autoren ziehen Paper zurück

Die meisten von Ihnen werden die Hockey Stick Saga kennen. Der Amerikaner Michael Mann hatte in den späten 1990er Jahren in seiner Doktorarbeit die vorindustrielle Temperaturgeschichte mithilfe „geeigneter statistischer Verfahren“ sowie fehlerhafter Daten plattgerechnet, so dass die Erwärmung seit Ende der Kleinen Eiszeit ab 1850 als ein noch nie dagewesenes Ereignis dargestellt werden konnte (siehe „The Hockey Stick Illusion“ von Andrew Montford). Diese Hockey Stick Kurve gilt heute allgemein als widerlegt. Michael Manns Team selbst hat sie schließlich 2008 zähneknirschend korrigiert. Plötzlich waren die Mittelalterliche Wärmeperiode und die Kleine Eiszeit wieder da.

Trotzdem hängen gewisse IPCC-nahe Forscher noch immer den guten alten Hockey Stick-Zeiten nach. Gerne würden sie das Rad der Zeit zurückdrehen. Unter diesem Hintergrund muss man wohl auch die kürzliche Euphorie im IPCC-nahen Klimablog „Real Climate“ verstehen. Was war geschehen? Im Mai 2012 war im Journal of Climate eine neue Studie einer Forschergruppe um Joëlle Gergis von der Universität Melbourne erschienen, in der die Autoren die Temperaturgeschichte von Australien und Nachbarregionen für die vergangenen tausend Jahre rekonstruiert hatten (pdf des unformatierten Artikels hier).

Auf Real Climate brach daraufhin großer Jubel aus. Man wollte nämlich in genau dieser Temperaturrekonstruktion den verlorenen Sohn, den geliebten Hockey Stick wiedererkannt haben (Abbildung 1). Die Erwärmung der letzten 150 Jahre war endlich wieder etwas Besonderes und nicht nur Teil eines schnöden natürlichen Zyklus.

Schauen wir uns die neue Kurve einmal etwas genauer an:

Abbildung 1: Temperaturrekonstruktion der letzten tausend Jahre für Australien und Nachbarregionen (Fig. 4 aus Gergis et al. 2012). Die Temperaturen erreichen 1200-1400 während der Mittelalterlichen Wärmeperiode ein ähnlich hohes Niveau wie heute. 

 

Von Hockey Stick kann offensichtlich gar keine Rede sein. Im Rahmen der Rekonstruktionsungenauigkeit ist festzustellen, dass die Temperaturen während der Mittelalterlichen Wärmeperiode zumindest zwischen 1200-1400 ein ähnlich hohes Niveau hatten wie heute. Die Phase 1238–1267 lag lediglich um ein Zehntel Grad unter dem modernen Vergleichsintervall von 1961-1990, wie die Autoren selber schrieben. Bei einer Rekonstruktionsunschärfe von plus/minus fast zwei Zehntel Grad ist zwischen den beiden Wärmeperioden kaum ein Unterschied zu erkennen. Interessant wäre auch ein Vergleich für die Zeit vor 1000 n. Chr., denn diese Phase wurde vom Gergis-Team nicht mehr untersucht. Auf der Nordhalbkugel wurde laut einer Studie von Fredrik Ljungqvist in dieser Zeit der Höhepunkt der Erwärmung erreicht (siehe zweite Abbildung hier). Auch die Kälte der Kleine Eiszeit ist in der neuen australischen Kurve gut zu erkennen (Abbildung 1).

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Meteorologen-Klatsch – Nur ein hintersinnig kollegialer Schlagabtausch?

Gastbeitrag von Walter Fett

Auch in der Wissenschaft gibt es Klatsch, beispielsweise den Soziologenklatsch, Medizinerklatsch, Psychoanalytikerklatsch, Universitätsklatsch, aber nicht den Meteorologenklatsch. Das wollte Walter Fett in einem Essay nachholen.  – Wozu aber überhaupt Klatsch, wenn er seinem Wesen nach doch vornehmlich Nachteiliges transportiert? Jedoch werden im Klatsch schöpferische Kräfte frei. Er ist zutiefst menschlich und entlastet die sonst schweigende Mehrheit, indem gestaute Ressentiments in wohldosierten Quanten entspannend abgelassen werden, am ergiebigsten in feuchtfröhlicher Runde. Auch dient er der Nivellierung von Macht- und Statusunterschieden! Klatschen ist also nicht nur die – immerhin gehobene – Form des Schwätzens und Stänkerns. Eine gemeinsame Berufsgruppe mit der Vertrautheit der Branche ist am kreativsten. In diesem Sinne, wo auch ein gelegentlicher Mangel an Gerechtigkeit durch Humor ausgeglichen sein sollte, möge auch der hier ausgewählte Abschnitt, der speziell die Klimatologen unter den Meteorologen betrifft, goutiert werden: 

Man klatscht also nur untereinander, so eben auch nur unter Meteorologen. Nun wiederum: in welcher Differenzierung führen sie sich einander vor? Die ursprünglichste und zunächst vorherrschende war die zwischen Meteorologen und Klimatologen. Waren letztere anfangs etwa nichts weiter als nur eine, wenn auch leider notwendige, Untergruppe, gar Nebengruppe der ersteren, ein Sammelbecken für veranschaulichende Buchhalter und deskriptivierende Rechenknechte mit langem Atem? Und waren demgegenüber für Klimatologen die Synoptiker nur kurzatmig hinter dem Wetter Herhechelnde bzw. vom Volk bedrängte Voraushetzende? Doch das hat sich längst geändert: Klimatologen rekrutieren sich fast selbstvermehrend – und zunehmend auch aus fremden Fächern als Quereinsteiger – in ein staatlich über die Maßen gefördertes und damit Budget-gesichertes Terrain von (elfenbein)turmhohem gesellschaftspolitischem Ansehen und von sogar quasi glaubenskirchlicher Anerkennung getragen. Klimatologen – auch vom inzwischen weltumspannenden Mahnen-Gehabe her, das über alle historischen Horizonte hinausweist und darum schon für die Gegenwart unbeschreibliche – innere wie äußere – Zuwendung(en) einfordert: die Zeugen Jehovas der Meteorologie? Gar die Un-Heilpraktiker unserer Wissenschaft? Gibt es inzwischen einen Anerkennungskampf zwischen – versinnbildlicht gesprochen – „Wetter-Fröschen“ und „Klima-Unken“, also den nur Vorübergehendes Ankündigenden und den bedrohlich Bleibendes Verheißenden? Letztlich möchte jedoch keiner von ihnen als Klimakriegsgewinnler angesehen werden.

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Luftbilder-Fund im Keller des dänischen Katasteramts: Rapide grönländische Gletscherschmelze in den 1930er Jahren

Ab und zu liest man in der Zeitung über wertvolle Gemälde, teure Münzsammlungen oder geheimnisvolle Tagebücher, die jemand auf dem Dachboden seiner Großmutter gefunden hat. Was für Glückspilze! Meistens jedoch lagern in den staubigen Dachkämmerchen und den feuchten Kellerkatakomben nur große Mengen Sperrmüll. Schnell noch etwas Neues dazu geschmissen und ruckzuck wieder raus. Aber spätestens zum Umzug muss man sich dann an die quälende Aufgabe machen und die wenigen wirklich brauchbaren und wichtigen Dinge aus dem Wust retten. Der Rest wird dann im Container abgefahren und zu Fernwärme verarbeitet.

Ähnlich ging es wohl vor einiger Zeit dem Chef des nationalen dänischen Vermessungs- und Katasteramtes. Er schickte seine Mitarbeiter in den Keller eines Schlosses bei Kopenhagen, wo noch größere Mengen von Unterlagen der Behörde die Räume blockierte. Bei dieser Entrümpelungsaktion machten die Kartographen einen interessanten Fund. Ein lange vergessener Glasplatten-Stapel mit Luftbildaufnahmen aus Südost-Grönland erweckte ihr Interesse. Die Aufnahmen wurden in den Jahren 1932-1933 im Rahmen der siebten Thule-Expedition aus einem Wasserflugzeug aus geschossen. Geleitet wurde die Expedition vom grönländisch-dänischen Polarforscher und Ethnologen Knud Rasmussen. Damals stritten Dänemark und Norwegen um Ostgrönland, wozu detailliertes Kartenmaterial benötigt wurde. Die Luftbilder wurden damals aus diesem Grund als militärische Verschlusssache eingestuft, so dass sie nicht veröffentlicht werden konnten.

Nach der kürzlichen Wiederentdeckung der Bilder gelangten diese zum Naturkundemuseum der Universität Kopenhagen. Der Doktorand Anders Bjørk war über den Datenschatz hocherfreut, da er ihm ermöglichte, anhand der Bilder das Schrumpfen und Wachsen der Gletscher in Ostgrönland für die letzten 80 Jahre detailliert zu rekonstruieren. Die traditionellen Gletscherrekonstruktionen basieren lediglich auf Satellitendaten, welche aber erst seit den 1970er Jahren existieren. Die Luftbilder aus den 1930er Jahren verlängerten nun den dokumentierten Zeitraum erheblich. Für Grönland ist es das erste Mal, dass eine Gletscherstudie so weit zurückreicht.

Zusammen mit dänischen und US-amerikanischen Kollegen, wertete Bjørk die Bilder detailliert aus. Dabei stießen sie auf ganz unerwartete Dinge. Die Forschergruppe veröffentlichte ihre Ergebnisse Ende Mai 2012 im Fachmagazin Nature Geoscience.

Entlang eines 600 km langen Küstenstreifens untersuchten die Wissenschaftler insgesamt 132 Gletscher. Die zeitliche Veränderung der Gletscherstirn kartierten sie anhand der Bilder der 7. Thule Expedition, ergänzt durch Luftbilder des US-amerikanischen Militärs aus dem Zweiten Weltkrieg sowie Satellitenaufnahmen. Anders Bjørck und seine Kollegen fanden, dass sich auch in den 1930er Jahren die ostgrönländischen Gletscher stark zurückzogen, mit ähnlichen Abschmelzraten wie heute. Damals herrschten in Grönland zudem ähnlich hohe Temperaturen wie heute (Abbildung 1). Damals stiegen die Temperaturen in Grönland um 2 Grad Celsius pro Dekade, in einer Zeit als die CO2-Emissionen nur ein Viertel des heutigen Wertes betrugen. 

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Gelungene Fernsehdoku zur Klimadebatte: Bayerisches Fernsehen auf wissenschaftlicher Deutschlandrundfahrt

Das Bayerische Fernsehen (BR) sendete im Rahmen seiner Reihe “Faszination Wissen” am 3. Juni 2012 einen Beitrag mit dem Titel “Falscher Klima-Alarm? Die Argumente der Skeptiker auf dem Prüfstand”. Die Sendung ist auf der BR-Webseite frei verfügbar. Auf einer großen Deutschlandrundfahrt besuchte der BR eine Vielzahl von Wissenschaftlern an den unterschiedlichsten Instituten, um sich von ihnen wichtige Punkte in der Klimadebatte erörtern und bewerten zu lassen. Die klimaskeptische Seite wird im Film durch Fritz Vahrenholt vertreten. Der BR begleitete ihn zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in Stuttgart, von der im Laufe der Doku immer wieder Szenen eingespielt werden. Auf diese Weise entwickelt sich im Film ein fruchtbarer, virtueller Fachdialog zwischen den beiden Seiten der Klimadiskussion.

Im Folgenden wollen wir uns einmal die einzelnen Punkte anschauen, um die es in der Sendung ging:

 

Der kalte Februar 2012

Zunächst besuchte die BR-Crew Gerhard Hofmann vom Deutschen Wetterdienst in München. Er berichtet darüber, dass der letzte Winter (2011/2012) relativ warm war, mit Ausnahme der zweiwöchigen Extremkältephase im Februar 2012. Auch gibt er zu bedenken, dass aus der Wetterlage einzelner Jahre noch nicht auf das Klima geschlossen werden kann. Hofmann bestätigt, dass die globale Temperatur in den letzten 14 Jahren nicht mehr weiter angestiegen ist. Die Mittelalterliche Wärmeperiode hatte ein ähnliches Temperaturniveau wie heute. Ein sehr solider Auftritt von Gerhard Hofmann und ein guter Start für den Film.

 

Der CO2-Treibhauseffekt

Die Reise geht dann nach Jena an das Max-Planck-Institut für Biogeochemie zum Physiker Martin Heimann. Dieser macht einen deutlich weniger souveränen Eindruck als Hofmann zuvor. Mithilfe eines fragwürdigen „Experiments“ in einer Art leergelaufenen Aquarium versucht er den Zusehern den Treibhauseffekt zu beweisen. Suggestive Bilderchen von grünen Wiesen und rauchenden Schornsteinen deuten bereits an, dass es hierbei gar nicht so sehr um Wissenschaft geht. Ach wie schön wäre es, wenn man den Treibhauseffekt wirklich in einer kleinen Glasbox in der Größe eines Hamsterkäfigs belegen könnte. Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass Heimann mit diesem Versuchsaufbau auch in Schulen und auf Volksfesten auftritt. Weiterhin versucht sich Heimann dann an einem seltsamen CO2-Beweis über einen ominösen Tag-/Nacht-Vergleich. Tags ist es wärmer als nachts, oder so etwas in dieser Art. Davon lässt sich nicht einmal der BR überzeugen, wie im anschließenden Kommentar aus dem off klar wird. Dann geht es um einen interessanten Umstand, den viele Menschen wohl bereits ganz verdrängt haben. CO2 ist der Treibstoff der Pflanzen, ohne dieses Gas können sie nicht leben und Photosynthese betreiben. In vielen Gewächshäusern werden bewusst CO2-angereicherte Bedingungen geschaffen, um das Pflanzenwachstum anzukurbeln. Zahlreiche Experimente haben gezeigt, dass sehr viele Pflanzen bei erhöhtem CO2-Gehalt deutlich besser wachsen und sogar zum Teil weniger Wasser benötigen (siehe z.B. co2science.org). Heimann hingegen druckst an dieser Stelle nur herum und verweist auf Sonderfälle, in denen zusätzliches CO2 das Wachstum nicht weiter ankurbelte.

Man muss dazu wissen, dass Heimann in der Vergangenheit Leitautor mehrerer IPCC Klimaberichte gewesen ist sowie von 1985-1998 in der IPCC-nahen Arbeitsgruppe von Klaus Hasselmann am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie tätig war (siehe sein Online-Lebenslauf). Unter diesem IPCC-geprägten Hintergrund wird das wenig entgegenkommende Diskussionsverhalten von Heimann verständlich. Heimanns fragwürdigen Beiträge bringen die Diskussion im Film jedenfalls nicht voran.

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Hans von Storch ist sauer: Was hat sich die Internationale Energieagentur da nur wieder geleistet?

Der jährliche CO2-Ausstoss ist weiter angestiegen. Im Jahr 2011 entstanden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe auf der Erde 31,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, wie die in Paris beheimatete Internationale Energieagentur (IEA) kürzlich mitteilte. Damit stiegen die CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr global um 3,2 Prozent an. Verantwortlich für den Anstieg ist vor allem China, der weltgrößte CO2-Produzent. Die Emissionen in diesem Land erhöhten sich aufgrund des starken Zubaus von Kohlekraftwerken um 9,3 Prozent. Momentan geht jede zweite Woche irgendwo in China ein neues großes Kohlekraftwerk ans Netz. China beteiligt sich nicht an den Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Rahmen des Kyoto-Abkommens. Auch in Japan stieg der CO2-Austoß um 2,4 Prozent an, da fossile Brennstoffe nun den Ausfall der Atomenergie ausgleichen müssen.

Der zweitgrößte CO2-Emittent der Erde, die Vereinigten Staaten, konnten hingegen ihren Kohlendioxid-Ausstoß letztes Jahr um 1,7 Prozent drosseln. Ursachen hierfür sind der Wechsel von Kohle zu Schiefergas, eine schwächere Konjunktur sowie der milde Winter Ende 2011. Auch Europa verringerte seine CO2-Emissionen um 1,9 Prozent, da auch hier die Wirtschaft etwas erlahmte und der Winter Ende 2011 relativ warm war.

Der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, kommentierte die erneute Steigerung des globalen CO2-Ausstoßes in einem Reuters-Interview wie folgt:

„Wenn ich mir die Daten anschaue, passt dieser Trend bestens zu einem Temperaturanstieg von 6 Grad Celsius bis 2050, was für unseren Planeten schlimme Konsequenzen haben würde.“

Das ist interessant. Sogar mittlere Szenarien des IPCC sehen nur eine Erwärmung von 3 Grad Celsius – und das nicht bis 2050 sogar bis zum Ende des Jahrhunderts. Dabei sind diese Prognosen bereits als stark übertrieben anzusehen, weil das CO2 in den Berechnungen stark überschätzt und natürliche Klimafaktoren stark unterschätzt wurden. Nach unseren schematischen Berechnungen führt der fortgesetzte CO2-Ausstoß nur zu einer Erwärmung von maximal 1 Grad Celsius bis 2100 (siehe Kapitel 7 in „Die kalte Sonne“). Chefökonom Birol scheint dies alles nicht zu stören und vervielfacht kurzerhand die bereits alarmistischen IPCC-Prognosen.

Hans von Storch vom Geesthachter Helmholtz-Zentrum, geht dieser unkritische und alarmistische Umgang mit den Klimawissenschaften offenbar kräftig auf die Nerven. In seinem Blog Die Klimazwiebel schrieb er zu Birols Fehlleistung:

„Ein vierte interessante Beobachtung ist, dass die Klima-Wissenschaft irrelevant geworden ist; nur flüchtig wird darauf Bezug genommen, wenn [Birol] „Begrenzung zerstörerischer Folgen wie Ernteausfälle und schmelzende Gletscher“ erwähnt, sowie seine Behauptung „…passt dieser Trend bestens zu einem Temperaturanstieg von 6 Grad Celsius bis 2050.“ Dies ist eine sehr mutige Vorhersage, wenn man bedenkt, dass wir bis jetzt weniger als 1 Grad Celsius Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung gesehen haben. Innerhalb der kommenden 38 Jahre müsste nun eine Erwärmung von 5 Grad eintreten, also etwa 0,7-0,8 Grad pro Dekade. Ich halte dies für puren Alarmismus und Missbrauch der wissenschaftlichen Forschung mit dem Ziel rechtzeitig zu den [UNO-Klima-] Verhandlungen in Bonn ein nicht aufrecht zu erhaltenes, kurzfristiges Drama zu schaffen. Mich würde interessieren, ob die 6-Grad-Behauptung wirklich von der IEA stammt oder nur eine Ergänzung von Fatih Birol ist, da die Zahl nicht in der offiziellen IEA-Mitteilung genannt wird.“ 

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Die kalte Sonne: Immer noch zu wenig Sonnenflecken !

Was hat eigentlich unsere liebe Sonne so die letzte Zeit über getrieben? In den vergangenen Monaten hatten wir bereits mehrfach über den schwächelnden Titelstar unseres Buches berichtet: 

Blogger dh7fb hat nun ein Sonnen-Update für Mai 2012 zusammengestellt, aus dem wir gerne (in leicht vereinfachter Form) zitieren: 

„Am Anfang schwach, am Ende schwach…zu Mitte des Monats ein wenig Belebung. So könnte man die Sonnenaktivität im Mai zusammenfassen. Die amtliche Sonnenfleckenzahl betrug 69, das sind 59 Einheiten weniger als im Mittel aller Zyklen von 1 bis 23.“

 

 

Abbildung 1: Sonnenfleckenentwicklung des 24. Zyklus (kräftige rote Kurve) im Vergleich zum Durchschnittswert der Zyklen 1-23 (blaue Kurve). Zum Vergleich ist in leichtem braun der Verlauf von Zyklus 14 dargestellt, der ein ähnlich tiefes Niveau wie der aktuelle Zyklus 24 hatte. Zyklus 14 um 1905 war der schwächste Zyklus des vergangenen Jahrhunderts (siehe Abbildung 2). Abbildungsquelle: dh7fb

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Die kalte Sonne auf der 7th International Conference on Climate Change in Chicago – Medienecho 4.6.2012

Ein bisschen fühlte es sich an wie der Kölner Karneval, als Kalte-Sonne-Coautor Sebastian Lüning am 20. Mai in Chicago eintraf. Kilometerlang zog sich ein Demonstrationszug durch die Hauptstraßen der Metropole am Michigansee. Unzählige, bunte Gruppierungen hatten sich eingefunden um zu protestieren. Nein, nicht gegen den Klimawandel, sondern gegen die NATO. Die Oberhäupter der Mitgliedstaaten hatten sich nämlich zum zweitägigen NATO-Gipfel in der Stadt versammelt, und denen wollte man seine Sorgen lautstark mitteilen. Es sollen wohl 15.000 Demonstranten gewesen sein, hieß es später. An diesem heißen Tag musste Chicago sämtliche, schwere Schneeräumfahrzeuge mobilisieren, um eine Art Schutzmauer um das Konferenzgelände zu bauen.

Drei Dutzend der Demonstranten nutzte die gute Gelegenheit zu einem zweiten Auftritt zwei Tage später vor dem Tagungshotel der 7th International Conference on Climate Change. Knapp 40 Aktivisten zogen am Gebäude vorbei. Leider konnte kaum einer der Konferenz-Teilnehmer das Spektakel mitverfolgen, denn im Inneren des Gebäudes lief gerade das äußerst dicht gepackte Vortragsprogramm der zweieinhalbtägigen Veranstaltung. Schon beim Frühstück um 8 Uhr begannen die Präsentationen – und sie endeten erst mit den Dinner Vorträgen am Abend. Der ebenfalls auf der Tagung anwesende Lord Monckton ließ es sich jedoch nicht nehmen, in Kontakt mit den Demonstranten zu treten. Wogegen protestierten sie genau? Man konnte später lesen, dass die Demonstranten wohl immer wieder „Wir sind die 99 Prozent“ riefen, was bei der Übersichtlichkeit der Gruppe doch etwas übertrieben erschien, wie James Taylor zu recht monierte. Gerne hätte man mit ihnen über den Klimawandel fachlich diskutiert. Das Interesse an einem wissenschaftlichen Austausch war jedoch gering. Und dies galt leider nicht nur für die kleine Demonstranten-Schar. Im Sinne der inhaltlichen Ausgewogenheit hatte man mehr als 50 IPCC-nahe Wissenschaftler zur Konferenz eingeladen, von denen jedoch leider kein einziger das Angebot annahm.

Das war schade, hätte man doch die Gelegenheit nutzen können, miteinander über strittige Punkte in konstruktiver Weise diskutieren zu können. Aber auch ohne IPCC-Beteiligung hatte die Konferenz etliche hochrangige und prominente Teilnehmer zu verbuchen. In einer Dinner Speech referierte der tschechische Präsident Vaclav Klaus zur Situation der Klimadiskussion in Europa. Dabei ging er u.a. auch auf die Energiewende in Deutschland sowie die Finanzkrise in Europa ein.


Der Vortragstext ist auch auf der Webseite des Präsidenten sowie auf WUWT verfügbar. Ein Interview mit Präsident Klaus von der Veranstaltung kann man sich auf Sun News anschauen. In der Financial Post erschien zudem ein Meinungsbeitrag von Vaclav Klaus. Weitere Berichte zum Vortrag gibt es auf Motls Blogspot und NNoN.

Ein weiteres Highlight der Konferenz waren die Vorträge der NASA-Gruppe, die sich vor einigen Wochen mit einem Brief an die NASA-Führung gewandt hatten, in dem sie eine ausgewogenere Behandlung des Klima-Themas durch die Weltraumbehörde eingefordert hatte. Auf der Veranstaltung sprach unter anderem Harrison „Jack“ Schmitt, der zwölfte und vorläufig letzte Mensch, der den Mond betreten hat. Der Geologe und ehemalige Apollo 17-Astronaut mahnte, dass wir die natürlichen Klimafaktoren nicht unterschätzen sollten. Die Vorträge der NASA-Gruppe kann man sich hier anschauen. Auf der Tagung erklärte die Gruppe zudem, dass sie mittlerweile einen zweiten Brief an die NASA-Führung geschrieben hätten. Außerdem plant die Gruppe, einen detaillierten, unabhängigen Faktencheck der IPCC- und Klimaskeptiker-Argumente. Das Ergebnis ihrer Untersuchung wollen sie dann den politischen Entscheidungsträgern als Empfehlung zur Verfügung stellen. 

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TV-Doku: Klimawandel konkret (Arte, 7.6.2012, 22:05 Uhr)

Am 7.6.2012 zeigt Arte um 22:05-22:55 Uhr die TV-Doku „Klimawandel konkret“ (Wiederholung am 9.6.2010 um 10:50 Uhr).

Ankündigung des Senders:

Klimawandel konkret
Dokumentation, Frankreich, 2012, ARTE France
Regie: François-Xavier Vives
Erstausstrahlung

Raketen werden ins All geschossen, U-Boote nähern sich dem Grund der Tiefsee und per Mikroskop lassen sich Kleinstlebewesen betrachten. Doch was weiß der Mensch über die Hintergründe der alljährlichen Wechsel der Jahreszeiten? Die Dokumentation veranschaulicht den Stellenwert, den die moderne Wissenschaft heute wieder der Erforschung der Jahreszeiten beimisst.

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Arte am 7.6.2012: Der Wald der Zukunft: Wie kann er den Klimawandel überstehen? (Xenius)

Arte zeigt am 7.6.2012 um 17:05-17:40 Uhr im Rahmen des Thementags „Natur im Wandel“ die Wiederholung der 2011er Xenius-Sendung „Der Wald der Zukunft: Wie kann er den Klimawandel überstehen?“. Die Sendung wird auch am 9.6.2012 um 12:45 Uhr erneut ausgestrahlt.

Ankündigung des Senders:

Das Ökosystem Wald muss immer schwierigeren Lebensbedingungen standhalten. Einerseits soll der Wald möglichst viel schädliches CO2 speichern, immer mehr Holz liefern, Menschen vor Überschwemmungen und Muren schützen und ihnen dabei noch als Ort der Entspannung dienen. Gleichzeitig muss er als Lebensraum jedoch unter den verschärften Bedingungen des Klimawandels bestehen, etwa den immer längeren Trockenperioden oder starken Unwettern. Wie aber kann sich der Wald diesen Herausforderungen anpassen?

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Die etwas andere Klimakatastrophe: Frostiger Mai bereitet den Winzern schlaflose Nächte

Um die Jahrtausendwende hatte Mojib Latif noch davor gewarnt, dass in Deutschland bald Schluss sei mit Schneeballschlachten, Skifahren und der geliebten Kälte:

“Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”

Das hörten die Obst- und Weinbauern natürlich gerne. Endlich keine schlimmen Nachtfröste mehr, die in einigen Jahren große Teile der Ernte gekostet hatten. Gefahr droht dabei gleich von zwei Seiten: Zum einen lassen die Temperaturminusrekorde im Winter die Rebstöcke absterben. Zum anderen bereiten Nachtfröste im späten Frühling Kummer, welche die frisch gewachsenen Austriebe abtöten, so dass der Rebstock wieder von vorn anfangen muss. Wikipedia weiß es genauer:

„Die Gefahr von Frostschäden ist ein begrenzender Standortfaktor in Weinbaugebieten. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Arten von Frostschäden. Bei strengen Winterfrösten, etwa ab minus 15 Grad Celsius, besteht je nach Rebsorte die Gefahr des Absterbens des Rebstocks. Besonders frosthart ist der Riesling. Namentlich im Weinbaugebiet Sachsen wurden nach der strengen Frostperiode im Januar 2010 mit bis zu 20 Grad unter Null im Elbtal Frostschäden bei Müller-Thurgau befürchtet.

Bei späten Nachtfrösten hingegen besteht die Gefahr, dass die frischen fruchtbringenden Austriebe erfrieren und so ein totaler Ernteausfall für die begonnene Vegetationsperiode eintritt. So hatte in vielen Weinbaugebieten Deutschlands im Frühjahr 2011 durch günstige Witterung die Entwicklung der Reben einen Vorsprung von drei Wochen, als in den Morgenstunden des 4. Mai 2011 nach einem Kaltlufteinbruch mit aufkommender Windstille in ungünstigen Lagen und bodennahen Luftschichten Kaltluftseen entstanden, in denen die Temperaturen auf 3,5 Grad unter den Gefrierpunkt fielen. In den betroffenen Rebflächen waren in der Folge alle grünenden Triebe mit den Blüten und den Blütenknospen abgestorben. Der Rebstock ist zu einem Neuaustrieb gezwungen.“

Ja, Mojib Latif und den Obst- und Weinbauern kamen die harten Winter 2009/2010 und 2010/2011 gänzlich ungelegen (siehe auch S. 97-98 in „Die kalte Sonne“). Der Winter 2011/2012 war da schon wieder deutlich milder, natürlich mit Ausnahme der zwei klirrendkalten Wochen im Februar als wir unser Buch herausbrachten. Als wenn den Menschen von oben jemand damit sagen wollte: „Nehmt die Klimaskeptiker ernst und beschäftigt Euch endlich einmal etwas näher mit dieser wichtigen Materie“.

Die extreme Winterkälte im Februar 2012 haben die Weinstöcke in Deutschland offenbar weitgehend überlebt. In der zweiten Frühlingshälfte wurde es jedoch noch einmal mächtig eng. Mitte Mai 2012 befanden sich die nächtlichen Temperaturen des Rhein-Main-Gebiets in einem regelrechten Sturzflug und drohten die Frostgrenze zu durchbrechen. Durch die enormen Schäden im Vorjahr alarmiert, wurden die Weinbauern aktiv und kämpften mit allen Mitteln um ihre zarten Pflänzchen. Die Allgemeine Zeitung berichtete:

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Internationale Klimakonferenz am 15.6.12 in Berlin

Am 15.6.2012 findet in Berlin die „Internationale Konferenz über Klimapolitik im Zeitalter der Nachhaltigkeit“ statt.

Ort: Tryp Hotel Berlin, Chausseestr. 33, 10115 Berlin (Mitte), siehe Ankündigung des Veranstalters.

PROGRAMM:

09:00 Begrüßung
Wolfgang Müller, Geschäftsführer Berlin Manhattan Institut für Unternehmerische Freiheit

9.15 Uhr Fakten-Check 2012 – Global-Temperatur, Meeresspiegel, Extremwetter, Gletscher und Polareis.
Klaus Eckehard Puls, Dipl. Meteorologe, ehemaliger Leiter der Wetterämter Essen und Leipzig

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Fernsehtip: Falscher Klima-Alarm? Die Argumente der Skeptiker auf dem Prüfstand (BR, 6.6.2012, 14:30 Uhr)

Das Bayerische Fernsehen (BR) sendet im Rahmen seiner Reihe “Faszination Wissen” am Mittwoch, den 6.6.2012 um 14:30-15:00 Uhr einen Beitrag mit dem Titel “Falscher Klima-Alarm? Die Argumente der Skeptiker auf dem Prüfstand”.  Ankündigung des Senders:  Wird sich die menschengemachte Klimakatastrophe als falscher Alarm entpuppen – wie einst das deutsche Waldsterben? Entspringen die Bemühungen, den CO2-Ausstoß zu drosseln einer typisch deutschen Hysterie? Oder gar politischen Interessen? Klimawandelskeptiker sind davon überzeugt. Und werden für ihre Zweifel von den meisten renommierten Klimaforschern ignoriert. “Faszination Wissen” überprüft die Argumente der Klimawandelskeptiker und konfrontiert Wissenschaftler mit den Zweifeln. “Faszination Wissen” ist eine von Iska Schreglmann …

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Attacke von IPCC Leitautor Andreas Fischlin gegen Fred Singer: Ein überfälliger Faktencheck

Im Dezember 2011 veröffentlichte der Biologe Prof. Andreas Fischlin von der ETH Zürich im Magazin schweizer monat eine Kritik an den Klimathesen des US-amerikanischen Atmosphärenphysikers Prof. Fred Singer. Fischlin war am zweiten und vierten IPCC Bericht jeweils als Leitautor beteiligt und verteidigt in seinem Text die Arbeit des Weltklimarats vehement. Sein Artikel ist dabei in einem hochemotionalen, teilweise aggressiven Stil abgefasst, der eine fruchtbare wissenschaftliche Diskussion eher behindert. Ausgangspunkt der Debatte war ein Interview des schweizer monat mit Fred Singer in der gleichen Ausgabe. Vince Ebert rundete damals die Debatte pointiert und humoristisch ab.

Wir haben uns einmal erlaubt, Fischlins Argumentation einem Faktencheck zu unterziehen. Sind seine harten Vorwürfe gegen Singer wirklich gerechtfertigt? Das Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung von Fischlins Beweisführung ist ernüchternd. Alles deutet darauf hin, dass sich der ehemalige IPCC-Autor kräftig verrannt hat. Im Folgenden bringen wir eine detaillierte Analyse ausgewählter Passagen aus Fischlins Schmähschrift.

 

Passage im Artikel von Andreas Fischlin Fakten-Check
Ich schicke an dieser Stelle bereits voraus, dass Herr Singer erstens kein aktiver Klimaforscher ist […] Prof. Fred Singer ist ein US-amerikanischer Atmosphärenphysiker. Im Jahre 1948 schloss er seine Promotion in Physik an der Princeton University ab. 1953 wurde er Professor für Physik an der University of Maryland und Direktor des dortigen Zentrums für Atmosphären- und Weltraumphysik. 1962 wechselte er als Direktor in die Abteilung für Wettersatelliten im US-Handelsministerium (heute bei NOAA) und kehrte 1964 in die Wissenschaft zurück als Gründungsdekan des Fachbereichs Umwelt- und Planetenwissenschaft an der University of Miami. Von 1967 bis 1971 arbeitete er erneut in der Bundesadministration, bis 1970 im US-Innenministerium als Deputy Assistent Secretary in der Abteilung für Wasserversorgung, die damals auch für die Atmosphären- und Ozeanographie-Aktivitäten zuständig war. 1970 bis 1971 war er Deputy Assistant Administrator (Policy) an der US-Bundes-Umweltbehörde. 1971 übernahm er die Professur für Umwelt-Wissenschaften an der University of Virginia wo er 1994 emeritierte (Quelle: Wikipedia). Eine von Singers neuesten Publikationen ist z.B. Singer (2011). Fischlin ist Biologe. Seine Forschungsinteressen sind die Modellierung von Ökosystemen. Die Frage sei erlaubt: Welcher der beiden Wissenschaftler hat wohl gemäß seiner Ausbildung und Berufserfahrung die größere Erfahrung im Themenkomplex Atmosphäre, Ozeanographie, Wetter und physikalische Klimamechanismen? Einen weiteren Punkt gilt es unbedingt zu beachten: Aufgrund der zahlreichen offensichtlichen Widersprüche und Probleme in den Klimawissenschaften, ist eine Evaluierung durch externe Auditoren dringend angezeigt. Da die in diesem Bereich „aktiven Klimaforscher“ durch vielfältige Kooperationen, Institutionszugehörigkeiten und andere Abhängigkeiten im Zuge von Fördermittbeantragungen und -bewilligungen miteinander eng verflochten sind, kann eine solche Überprüfung nur durch außenstehende Naturwissenschaftler erfolgen. Aus diesem Grund sowie wegen der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Problems ist dem Fach dringend anzuraten, Kritiken von Personen außerhalb des Expertenzirkels ernst zu nehmen.
[…] und es, zweitens, gerade mit der «Ehrlichkeit und der Redlichkeit» nicht besonders genau nimmt. Starker Tobac. Um diese Frage werden wir uns am Abschluss des Faktenchecks etwas genauer kümmern. Welche Belege führt Fischlin für diese starke Behauptung an?  

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