Neues vom Nordatlantik: Das natürliche “Day after Tomorrow“- Szenario?

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Einen sehr kurzen Artikel in der aktuellen Ausgabe von “Nature Geosience” sollte sich der interessierte Leser nicht entgehen lassen. In ihm wird festgestellt, dass die AMOC (Atlantic Meridional Overturning  Circulation, der polwärts gerichtete Wärmestrom des nördlichen Atlantiks) im sehr raschen Sinken ist, seit 2004, dem Beginn der kontinuierlichen Messungen. An anderer Stelle hatten wir hier bereits über solche Hinweise berichtet (siehe „Mojib Latif hatte Recht: Wohl keine Erwärmung in den nächsten Jahren„). Warum ist das so interessant? Schauen wir auf die globale Verteilung der Wärme besonders in den Weltmeeren fällt die bedeutende Rolle des Nordatlantiks sofort ins Auge:

Bild 1:  Aktuelle Temperaturverteilung der Weltmeere, Quelle: NOAA.

 

Der Transport von wärmeren Wässern bis hinauf zu 70 Grad Nord passiert ausschließlich zwischen Europa und Kanada, die in den Tropen erwärmten Wassermassen strömen polwärts ( meridional) und beeinflussen so die Temperaturen von großen Teilen Eurasiens und auch der Ostküste Amerikas. Mit verantwortlich dafür ist die AMOC, die sehr große Wärmemengen bewegt. Ein Bestandteil des atlantischen  Wärmetransports ist der Golfstrom, sein Anteil hat sich nur wenig geändert, da er vom Passatwind bestimmt wird. Hier geht es um die Thermohaline Zirkulation (durch Temperatur- und Dichteunterschiede angetrieben), bei der also eine recht schnelle Schwächung beobachtet wird. Im „Nature Geosience“ Artikel ist besonders diese Abbildung zu beachten:

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Tagesschau: Mittelalterliche Wärmeperiode könnte ein halbes Grad wärmer gewesen sein als heute

Wir haben vor einiger Zeit an dieser Stelle über einen Mann aus Kiribati berichtet, der in Neuseeland Asyl beantragt hatte, da der Klimawandel angeblich seine pazifische Inselheimat untergehen ließe. Nun hatte aber eine kürzliche wissenschaftliche Studie kurioserweise ergeben, dass die Fläche vieler Südseeinseln – darunter solche in Kiribati – in den vergangenen 60 Jahren sogar zunahm (siehe unseren Blogartikel „Kiribati geht unter – oder vielleicht doch nicht?„). Die Gerichtsverhandlung zu diesem Fall hat jetzt stattgefunden, wie Der Standard am 26. November 2013 meldete:

Ein Mann aus dem Pazifikinselstaat Kiribati hat in Neuseeland keine Chance, als erster Klimaflüchtling der Welt anerkannt zu werden. Das stellte das oberste Zivil- und Strafgericht des Landes in Auckland fest. Ioane Teitiota wollte unter Berufung auf die UN-Flüchtlingskonvention gegen die Ablehnung seines Flüchtlingsantrags durch ein Einwanderungstribunal vorgehen. Die Konvention biete Personen Schutz, die etwa auf Grund von Rasse, Religion, Nationalität oder Überzeugung verfolgt würden. „Jemand, der ein besseres Leben sucht, indem er den empfundenen Folgen des Klimawandels entflieht, ist nicht eine Person, […] auf die die Konvention zutrifft“, hielt Richter John Priestley in dem am Dienstag veröffentlichten Urteil fest. Das wirtschaftliche Umfeld sei in Kiribati womöglich weniger attraktiv als in Neuseeland. „Aber der Antragsteller wäre bei einer Rückkehr individuell keiner Verfolgung ausgesetzt.“

Ganzen Artikel auf derstandard.at lesen.

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Ebenfalls an dieser Stelle berichteten wir kürzlich über den Klimaforscher Kevin Anderson aus Manchester, der aus Klimaschutzgründen seine Körperhygiene eingeschränkt hat. Anderson fordert nun für die kommenden 10 Jahre eine globale Reduktion der CO2-Emissionen um 70%. Ansonsten würde klimatisch ganz Schlimmes passieren. Andere Forscher haben bereits ausgerechnet, was im kommenden Jahrzehnt klimatisch voraussichtlich passieren wird: Nämlich gar nichts. Siehe unsere Blogartikel „Judith Curry prognostiziert Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre: Hans von Storch fordert in einem solchen Fall Misstrauensvotum gegen CO2“ und „Mittelfrist-Klimaprognose des BMBF MiKlip Projekts: Nordatlantik wird sich bis 2020 um mehrere Zehntelgrad abkühlen„).

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Der Klimawandel führt zu immer mehr Hunger in der Welt, ist sich Oxfam sicher:

Klimawandel bedeutet Hunger
Die Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigen die Ernährungssicherheit in vielen Teilen der Welt immer stärker. Vor allem Dürren und Überschwemmungen sorgen für Hunger und Mangelernährung.

Das hört sich bedrohlich an. Und Schuld hat natürlich der Mensch, weil er mit dem Flugzeug fliegt und Steak statt Karotte isst. Man sollte bei solch heiklen Themen nicht zu kritisch sein, dennoch wollen wir kurz auf die Erntestatistiken der letzten Jahre und Jahrzehnte schauen. Mittlerweile ist die globale Temperatur ja schon um fast ein Grad angestiegen, da müssten die Ernten doch sicher schon kräftig gelitten haben, oder? Aber irgendwie passen die offiziellen Erntezahlen gar nicht zur Oxfam-Story: Die Ernte 2013 war eine der Besten aller Zeiten und setzt einen Anstieg bei der Ernteleistung fort, der nunmehr 50 Jahre anhält (siehe hierzu Artikel auf WUWT). Gleichzeitig sind CO2 und Temperatur gestiegen. Sollte vielleicht der Mensch…kaum auszudenken…auch an den neuen Ernterekorden Schuld haben? Oxfam, bitte prüfen Sie dies!

Abbildung: Globale Erntestatistik der letzten 50 Jahre. Quelle: US Department of Agriculture (USDA)

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Wir haben an dieser Stelle immer wieder Kritik an der Berichterstattung der Tagesschau üben müssen. Am 27. Dezember 2013 passierte jetzt aber ein wahres nachweihnachtliches Wunder. Tim Staeger von der Wetterredaktion veröffentlichte auf der Tagesschau-Webseite den folgenden Beitrag (Auszug, Fettsetzung ergänzt):

KLIMA MACHT GESCHICHTE
Klimaschwankungen gab es auch schon in der Vergangenheit. Die Menschheitsgeschichte ist eng damit verknüpft […] Auch die als [Klima-] Optimum der Römerzeit bezeichnete, recht warme Periode zwischen 100 und 500 n. Chr. fällt wohl nicht ganz zufällig mit der Blütezeit des Römischen Reiches zusammen. Jedenfalls steht diese Epoche in deutlichem Gegensatz zu der darauffolgenden, dem sogenannten Pessimum der Völkerwanderungszeit. Denn zwischen etwa 400 und 600 n. Chr. verschlechterte sich das Klima in Europa wieder und die ausbleibenden Ernten zwangen viele germanische Völker ihren angestammten Lebensraum zu verlassen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat zu machen. Darauf folgte zwischen 800 und 1300 das Mittelalterliche Optimum, in dem es ähnlich warm war, wie in der letzten Klimanormalperiode von 1961 bis 1990, deren Mitteltemperatur als Bezugswert verwendet wird. Nach alternativen Rekonstruktionen war es in dieser Epoche sogar etwa 0,5 Grad wärmer als heute. Hier bestehen gewisse Unsicherheiten, da aus dieser Zeit keine direkt gemessenen Daten existieren, sondern beispielsweise die Breite von Baumringen oder Eisbohrkerne zu Rate gezogen werden. Jedoch deuten viele deutsche Ortsnamen aus dieser Zeit auf Weinanbau in Regionen hin, in denen es heute noch zu kühl dafür ist. Des Weiteren besiedelten die Wikinger 982 zum ersten Mal Grönland, was übersetzt „Grünland“ bedeutet. Sie mussten jedoch etwa 200 Jahre später ihre Siedlungen dort wieder aufgeben, da erneut eine kühlere Klimaepochen, die sogenannte „Kleine Eiszeit“ begann. Sie war charakterisiert von sehr strengen und langen Wintern, sowie kühlen Sommern. Es ist belegt, dass die Ostsee im 15. Jahrhundert mindestens zweimal komplett zugefroren war. Die Gletschervorstöße in den Alpen in dieser Zeit waren die stärksten seit der letzten „richtigen“ Eiszeit. Hungersnöte und Auswanderungswellen in die Neue Welt waren die Folge. Es wird sogar ein Zusammenhang zwischen dem Höhepunkt der Hexenverbrennungen und einer besonders kalten Phase zu Beginn des 17. Jahrhunderts vermutet. Ursache hierfür sind Schwankungen der Sonneneinstrahlung und eine Reihe besonders starker Vulkanausbrüche, die zu einer weltweiten Abkühlung in den Folgejahren führten.

Ganzen Beitrag auf tagesschau.de lesen.

Bravo. Zehn von zehn Punkten.

Mit Dank an notrickszone.com.

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Stefan Rahmstorf wirbelt wieder in der Presse herum. Am 29. November 2013 erschien auf t-online ein längeres Interview mit ihm unter dem Titel „Ungebremster Klimawandel – Wie die Welt in 100 Jahren aussehen könnte“. Einige Auszüge:

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Die FAZ über Hexenverfolgung und Klimawandel

Demnächst soll ein 100 Milliarden-Dollar schwerer Klimafonds kommen, in den Industrieländer für ihre angeblichen Klimaschäden einzahlen. Die Gelder können dann von Klimaschadensopfern abgerufen werden. Natürlich herrscht in den potentiellen Nehmerländern bereits große Vorfreude auf den voraussichtlichen Geldsegen. Diese Chance möchte man sich nicht nehmen lassen. Wenn ein viele millionen-Dollar schwerer Batzen nach einem Starkregen auf dem Konto der Nationalbank des Landes XY eingeht, wird die Summe sicher brüderlich unter allen Bewohnern geteilt werden, richtig?

Seltsam, schon jetzt funktioniert dieses Prinzip irgendwie überhaupt nicht. Stichwort: The Oil Curse, später auch auf The Resource Curse erweitert. Beim Ressourcenfluch reißen sich kleine Führungseliten den Großteil der Einnahmen unter den Nagel, während in der Bevölkerung wenig bis nichts ankommt. Schauen Sie sich einmal das Bruttosozialprodukt von bestimmten afrikanischen Ländern an und vergleichen Sie es mit dem Anteil der Bevölkerung die mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen muss. Das pro-Kopf BSP in Äquatorialguinea beträgt 22.000 Dollar, trotzdem leben drei Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.Wenn es bei Öl, Erzen und sogar der Entwicklungshilfe schon nicht so dolle klappt, dann wird es doch sicher bei den 100 Milliarden Klimaschutzgeldern funktionieren, oder?

Im Prinzip ist es doch eine Grundsatzfrage: Vorausgesetzt die Gelder kämen bei den richtig Bedürftigen an und würden sinnvoll und nachhaltig eingesetzt, sollte man sich fragen, ob man etwas von seinem Reichtum mit den weniger gut ausgestatteten Menschen dieser Erde teilen möchte. Wenn man diese Frage bejaht, dann sollte es fast egal sein, ob man an die Klimakatastrophe glaubt oder nicht. Der milliardenschwere Klimafonds wäre dann nur eine Erweiterung der aktuellen Entwicklungshilfe. In Taifun- und Hochwassergeplagten Gegenden könnte man das Geld für eine robustere Bauweise der Häuser oder die Errichtung von Deichen nach norddeutschem Muster verwenden. Es gäbe viel zu tun. Ist das Argument der angeblich von den Industrieländern verschuldeten Klimakatastrophe vielleicht nur eine Art Schmiermittel, dem reichen Westen das benötigte Geld zu entlocken?

In ähnlicher Weise funktionierte die Religion in ihrer Frühphase. Die zehn Gebote waren vor allem ein erstes gesellschaftliches Regelwerk, das durch die Oberaufsicht von Gott „überwacht“ wurde. Erst die Furcht vor Gottes Strafe machte Regeln wie „Du sollst nicht morden“, „Du sollst nicht die Ehe brechen“ oder „Du sollst nicht stehlen“ praktisch durchsetzbar. Man gaukelte den Menschen vor, es gäbe eine große Überwachungsanlage, die alles verfolgen und weitermelden könnte. Schummeln für einen guten Zweck. Wird dieses alte Muster jetzt auch auf den Klimafonds angewendet? Angebliche Schuld gegen Cash für Arme? Bevor irgendwelche Gelder fließen, sollte auf jeden Fall das grassierende Korruptionsproblem angegangen werden. Eine vorbildliche Organisation ist Transparency International, die sich bereits 2011 mit den Risiken der internationalen Klimaschadensregulierung kritisch auseinandergesetzt hat.

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Der IPCC ist in Bedrängnis. Zeit für ein Weltklimarats-Propaganda-Video auf Youtube, hat man sich vermutlich gedacht. Also produzierte man eins. Allerdings ignoriert dies sämtliche Kritikpunkte, die Skeptiker der UN-Organisation vorhalten. Also: Kein Oscar für diesen Streifen.

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Interessante Prioritäten: In Zeiten der europäischen Wirtschaftskrisen möchte die EU satte 20% ihres Budgets in Zukunft für den Kampf gegen die vermeintliche Klimakatastrophe einsetzen. Climate Catastrophe is Big Business.

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Dumm gelaufen: Spandauer Pfarrer hungert wegen Taifun Haijan, obwohl Fachleute keinen Zusammenhang mit der Klimaerwärmung sehen

Im Herbst 2013 kam der neue IPCC-Klimabericht heraus. Parallel hierzu wurde vom NIPCC auch eine klimarealistischere Berichtsvariante veröffentlicht, an der Kalte-Sonne-Coautor Sebastian Lüning mitwirkte. Neben viel Lob, blieb Kritik von IPCC-Seite natürlich nicht aus. Der NIPCC reagiert und stellte nun eine Sammlung von Antworten auf vorgebrachte Diskussionspunkte ins Netz.

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Im Prinzip müsste man ein eigenes Blog mit regelmäßigen Artikeln zu Stefan Rahmstorf eröffnen, um seine verschiedensten neuen Theorien und Auftritte angemessen zu kommentieren. An Material würde es sicher nicht mangeln. Aber ein bisschen langweilig wäre es dann doch irgendwie. Daher beschränken wir uns hier auf kurze Randnotizen, aus denen bereits ersichtlich werden sollte, um was es geht. Am 22. November 2013 war es wieder soweit. Via PIK-Webseite setzte Rahmstorf eine seiner beliebten Pressemitteilungen ab (Auszug):

Experten: Meeresspiegel könnte noch in diesem Jahrhundert um mehr als einen Meter ansteigen
Werden die globalen Treibhausgasemissionen nicht verringert, könnte der Meeresspiegel bis 2100 um 70-120 Zentimeter ansteigen. Das ist das Ergebnis einer breiten Expertenbefragung zum Meeresspiegel unter 90 Spezialisten. Der Umfrage zufolge erwarten die Experten bei ungebremstem Klimawandel bis 2300 einen mittleren Meeresspiegelanstieg von 200-300 Zentimetern. Im Gegensatz dazu wird der Meeresspiegelanstieg in einem Szenario mit ambitioniertem Klimaschutz bis 2100 auf 40-60 Zentimeter und bis 2300 auf 60-100 Zentimeter geschätzt. Durchgeführt wurde die Befragung von einem Wissenschaftlerteam aus den USA und Deutschland.

In Abweichung zum neuen IPCC-Bericht setzt das PIK schnell den zu erwartenden Meeresspiegelanstieg bis 2100 deutlich höher an. Man beachte: Das Ergebnis ist dabei nicht etwa Teil einer neuen Untersuchung, sondern das Resultat einer Meinungsumfrage. Wenn man mit wissenschaftlichen Methoden nicht weiterkommt, muss man halt andere Techniken ausprobieren, hatte sich wohl das kreative PIK gedacht.

Dabei steht die wackelige PIK-Vermutung im krassen Gegensatz zu dem Ergebnis eines großangelegten europäischen Forschungsprogramms, das aus einem Verbund von 24 Instituten besteht und dessen Studie mit insgesamt 10 Millionen Euro gefördert wurde (siehe unseren Blogartikel „Europäisches Forschungskonsortium verwirft extreme Meeresspiegelprognosen„). Im Mai 2013 hatten die Forscher ihren Abschlussbericht vorgelegt (pdf hier). Das Forschungskonsortium kommt zu dem Schluss, dass im wahrscheinlichsten Szenario der Meeresspiegel bis zu Ende des Jahrhunderts zwischen 16,5 cm und 69 cm ansteigen wird. In einem Reuters-Interview erklärte der Programmleiter David Vaughan vom British Antarctic Survey, dass dies “gute Nachrichten” wären, da die vormals vorgeschlagenen Horrorszenarien mit Anstiegen bis zu 2 m damit nun unwahrscheinlich geworden sind. Rahmstorf und PIK hoffen offenbar noch immer auf eine wundersame Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs, auf die es jedoch keinen wissenschaftlichen Hinweis gibt (siehe auch kürzliche Diskussion auf WUWT). Zudem werden noch immer IPCC-Modelle mit viel zu hoch angesetzter CO2-Klimasensitivität vom PIK verwendet, so dass die entsprechenden Zukunftsprojektionen auf dieser Basis wenig Wert haben.

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Die Sächsische Zeitung auf Abwegen: Am 22. November 2013 verschaffte das Blatt einer windigen Klimaaktivistengruppe eine große Bühne für ihr alarmistisches Gedankengut:

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Untersuchung des britischen Energie- und Klimawandelausschusses zum 5. Klimazustandsbericht des IPCC

Von Marcel Crok

Das UK Energy and Climate Change Committee hat jeden mit Interesse am AR 5 des IPCC eingeladen, Antworten auf eine lange Liste von Fragen einzusenden. Der letzte Termin hierfür ist nun verstrichen, und viele Kommentatoren haben ihre Beiträge jetzt veröffentlicht (Richard Tol, Paul Matthews, Mike Haseler, Nic Lewis). Da früher oder später ohnehin alle Einsendungen veröffentlicht werden, habe ich mich entschlossen, dies auch zu tun (kann hier als pdf heruntergeladen werden):

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Untersuchung des Energy and Climate Change Committees zum 5. Klimazustandsbericht des IPCC
Schriftliche Eingabe von Marcel Crok

Laufbahn und Begründung meines Interesses

Ich bin ein niederländischer, in Amsterdam ansässiger selbständiger Wissenschaftsautor. Seit 2005 habe ich mich auf die Debatte um die globale Erwärmung konzentriert. Als Herausgeber der niederländischen Monatszeitschrift Natuurwetenschap & Techniek (jüngst wurde daraus die holländische Ausgabe des New Scientist) habe ich im Jahr 2005 einen langen und kritischen Artikel über den infamen Hockeyschläger geschrieben, wobei ich mich maßgeblich auf die Kritik von Stephen McIntyre und Ross McKitrick bezogen habe. Vieles in diesem Artikel Beschriebene tauchte in den Klimagate-E-Mails wieder auf.

Im Jahre 2010 habe ich ein kritisches Buch veröffentlicht, das sich mit dem dritten und vierten Zustandsbericht des IPCC (TAR und AR 4) befasste. Das holländische Ministerium für Infrastruktur und Umwelt hat mir dann Mittel zukommen lassen für eine kritische Begutachtung des AR 5 als Experten-Begutachter.

Seit Klimagate bin ich sehr für eine konstruktivere Wechselwirkung zwischen Klimawissenschaftlern mit entgegen gesetzten Ansichten. Ende 2012 hat dieses holländische Ministerium eine internationale Diskussions-Plattform finanziert, nämlich www.ClimateDialog.org, die konstruktive Dialoge zwischen Klimawissenschaftlern mit anderen Standpunkten organisiert. Dies wurde von den führenden holländischen Klimainstituten KNMI und PBL sowie von mir selbst mit Leben erfüllt [1]. Wir decken kontroverse Themen ab und laden Wissenschaftler ein, die eine ganze Bandbreite von Ansichten repräsentieren.

Im Jahre 2013 war ich Ko-Autor meiner ersten wissenschaftlich begutachteten Studie, in der eine europäische Temperaturverschiebung im Jahre 1988 beschrieben wird.

Wie belastbar sind die Ergebnisse im AR 5-Bericht hinsichtlich der physikalischen wissenschaftlichen Grundlagen?

Die Antwort auf diese Frage ist m. E. nicht Gegenstand dieser Erhebung. Allerdings bietet Ihre eigene Introduction eine gute Gelegenheit, sich damit zu befassen. Sie schrieben: „Laut Bericht ist es ‚extrem wahrscheinlich, dass der menschliche Einfluss der dominante Grund für die seit Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtete Erwärmung ist‘. Aber die untere Grenze der wahrscheinlichen Klimasensitivität wurde reduziert, und zum ersten Mal wurde auch keine beste Schätzung davon veröffentlicht, weil es dazu keine Übereinstimmung gab“.

Es ist gut, dass Sie auf dieses offensichtliche Paradoxon hingewiesen haben. Der AR 5 selbst konzentrierte sich auf die 95%-Sicherheit, dass die Menschen den Hauptteil (>50%) an der Erwärmung seit 1950 haben. Die meisten Medien machten dies zu einer wichtigen Nachricht über den AR 5 und schrieben ‚wie viel zusätzliche Sicherheit braucht man denn noch, bevor Maßnahmen ergriffen werden?‘.

Allerdings ist diese Interpretation der 95%-Behauptung irreführend. In gewisser Hinsicht ist die 95%-Behauptung des AR 5 (der selbst auch das Ergebnis einer Experten-Beurteilung ist und keine Art mathematischer Berechnung enthält) ein Kinderkram.

Um dies zu verstehen, konzentrieren wir uns auf diesen anderen wichtigen Parameter, die Klimasensitivität. Vor kurzem wurden viele Studien veröffentlicht, in denen die Klimasensitivität aus gemessenen Daten seit 1850 abgeleitet worden ist. Diese Studien legen nahe, dass nahezu die gesamte Erwärmung seit 1850 aufgrund von Treibhausgasen erfolgt ist. Danach kommen diese Studien zu einer besten Schätzung der Klimasensitivität von 1,5 bis 2,0°C, was deutlich unter dem Wert von 3,0°C des IPCC in allen seinen bisherigen Zustandsberichten liegt.

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Dominik Jung: Alpenwinter sind in den letzten 20 Jahren kälter geworden

Es war im Mai 2013 als das Bundesumweltamt (UBA) unter Leitung ihres ehemaligen Chefs Jochen Flasbarth mit einer hochumstrittenen Broschüre die Öffentlichkeit fassungslos machte: Mithilfe einer Schwarzen Liste, auf der Wissenschaftler verzeichnet waren, die nicht das klimaalarmistische UBA-Weltbild teilten, erklärte die Flasbarth-Behörde die Klimadiskussion kurzerhand für beendet. Kurios: Kein einziger der Autoren der UBA-Broschüre war Klimawissenschaftler.

Bei so viel Fingerspitzengefühl sollte man doch eigentlich Konsequenzen erwarten. Und die hat es kürzlich in der Tat gegeben. In Anerkennung seiner großartigen Leistungen wurde Flasbarth jetzt als Staatssekretär ins Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit befördert. Man darf gespannt sein, was der langjährige Klimaaktivist dort in den kommenden Monaten und Jahren auf die Beine stellt. Einen Vorteil hat der Wechsel: Von Berlin kommt man auf jeden Fall deutlich schneller in das benachbarte Potsdam als vom UBA-Hauptsitz Dessau. Wenn Flasbarth demnächst also wieder Rat von seinen PIK-Freunden benötigt, kann er dort einfach nachmittags vorbeifahren und seine klimatischen Probleme bei Kaffee und Kuchen besprechen.

Mindestens genauso gelungen ist die Berufung des grünen Aktivisten Rainer Baake durch Sigmar Gabriel als Staatssekretär für Energie ins Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Als Baake noch Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe war, half die Organisation Bürgerinitiativen, Kommunalpolitikern und Landesregierungen in Auseinandersetzungen gegen neue Kohlekraftwerke. Seine neue Herausforderung wird nicht ganz einfach werden: Baake soll die Ökostrom-Subventionen deckeln, um die Energiewende zu retten. Keine leichte Aufgabe.

Angesichts der Neuberufungen war die Freude beim Klima(rats)retter natürlich groß. Die Aktivistenwebseite freute sich am 16. Dezember 2013:

Die Regierungsmannschaft der SPD lässt für die Energiewende hoffen. Ein paar der besten Energieexperten finden sich als Staatssekretäre im Wirtschafts-, Umwelt- und Justizministerium wieder – darunter auch ein Grüner. Sie müssen nun austesten, wie dehnbar der Koalitionsvertrag ist.

Es könnte interessant werden.

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Nun ist es amtlich: Das Wetterjahr 2013 war ziemlich normal, wie die Südwest Presse am 20. Dezember 2013 meldete:

Wetterjahr 2013: Der Winter war nie trüber

Langweilig war das Wetter 2013 absolut nicht. Für den Klimawandel liefern die Wetterextreme aber keine Belege. Unterm Strich kommt vermutlich sogar ein ganz „normales“ Jahr heraus.

Aufreger gab es beim Wetter 2013 genug: Erst kam der Winter nicht richtig in Gang, dann dauerte er viel länger, als man sich wünschen konnte. Ostereier mussten im Schnee gesucht werden, es war kälter als Weihnachten. Dennoch: Unterm Strich wird 2013 vermutlich als weitgehend normal in die Statistik eingehen. Das ist aber kein Widerspruch zu den Wetterkapriolen mit heftigen Ausschlägen bei Temperatur und Niederschlag, denn am Jahresende werden die Mittelwerte ausgerechnet.

Weiterlesen auf swp.de.

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Die Klimaerwärmung hat erneut voll zugeschlagen: In Jerusalem wurde kurz vor Weihnachten 2013 ein 134-Jahre alter Schneerekord gebrochen. Auch in Ägypten gab es weiße Winterfreuden zu feiern: Nach 112 Jahren fiel in Kairo Mitte Dezember 2013 erstmals wieder Schnee.

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Seltsamer Sonnenleugner: Ehemaliger Galaxien-Forscher streitet in Nature-Artikel die enorme Klimawirkung der Sonne ab. Fachwissenschaftler widersprechen

Die Sonne kann als wichtige Klimaeinflussgröße nicht mehr ignoriert werden. Fast wöchentlich erscheint derzeit eine neue Arbeit, die den engen Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Erdklima dokumentiert. Im Folgenden wollen wir einige dieser Publikationen vorstellen:

Juli 2012: Hengyi Weng von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking publiziert im Fachmagazin Advances in Atmospheric Sciences eine zweiteilige Studie (Teil 1, Teil 2) zum Klimaeinfluss der Sonne. Unter anderem diskutiert Weng eine Beeinflussung der 60-Jahres-Ozeanzyklen und extremer Winter. Der Wissenschaftler vermutet einen nichtlinearen Zusammenhang in der Sonne-Klima-Kopplung.

September 2012: Silvia Duhau und Ernesto A. Martínez zeigen in einer Arbeit, dass mindestens 63% der Klimaerwärmung der letzten 400 Jahre durch den Anstieg der Sonnenaktivität zu erklären sind.

Oktober 2012: Kilian & Lamy (Uni Trier & AWI Bremerhaven) halten eine Beeinflussung der Südwestwinde in Patagonien durch solare Schwankungen für möglich.

November 2012: Peter Vaughan präsentiert im Tallbloke-Blog eine erstaunlich gute Korrelation zwischen der Sonnenaktivität und den Meeresoberflächentemperaturen für die letzten 140 Jahre.

Januar 2013: Eine Gruppe des Bremerhavener AWI sowie des Deutschen Wetterdienstes findet in einer Höhlenstudie eine nichtlineare solare Beeinflussung der Niederschläge während der vergangenen 6000 Jahre (Dietrich et al. 2013).

Oktober 2013: Im SCIRP Natural Science erscheint eine Arbeit von de Jager und Nieuwenhuijzen, die die Sonne als Haupteinflussgröße für die Klimaentwicklung der letzten 400 Jahre sehen. Kurzfassung:

We study the influence of solar activity on climate by investigating the relation between the long-term components of the total magnetic fluxes of both the equatorial and polar fields of the sun and the average terrestrial ground temperature. This is done for the period 1610 (beginning of systematic sunspot observations) till present with an extrapolation to 2015. It is found that from 1610 till about the first half of the 20th century the variation of the long-term average terrestrial ground temperatures is chiefly due to the variation of solar activity, with seemingly random, non-solar residuals. Around 2007, after the Grand Maximum of the 20th century, solar activity, after having gone through a remarkable transition period (~2005 to ~2010), entered into another Grand Episode. That Episode started with the present solar cycle, in shape comparable to the equally weak Schwabe cycle #14. The transition period, in combination with the present low Schwabe cycle causes that the solar contribution to the total terrestrial temperature variation is small during the on-going decade. It results in a slowing down of the rise of temperature after ~2005.

November 2013: Graeme Swindles und Kollegen finden in einem Earth Science Reviews-Artikel in den Klimadaten Irlands der letzten 10.000 Jahre Anzeichen für eine solare Beeinflussung. Auch atlantische Ozeanzyklen scheinen eine Rolle zu spielen.

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Chinesisch-US-amerikanische Gemeinschaftsstudie dokumentiert Beeinflussung eines atlantischen Ozeanzyklus durch Sonnenaktivitätsschwankungen

Eine Vielzahl von geologischen Analysen lässt keinen Zweifel daran, dass Aktivitätsschwankungen der Sonne einen enormen Einfluss auf das irdische Klimageschehen ausüben. Wie die Kopplung genau funktioniert, darüber sind sich die Forscher allerdings noch uneinig. Im Mai 2012 hatten wir bereits an dieser Stelle über eine Studie berichtet, die eine Kopplung der Nordatlantischen Oszillation (NAO) und der solaren Aktivität dokumentierte (siehe „Sonne übt starken Einfluss auf die Nordatlantische Oszillation (NAO) aus: Neue Studie im Journal of Geophysical Research„). Nun hat ein weiteres Forscherteam eine solche Beeinflussung bestätigen können. Im September 2013 veröffentlichte ein Forscherteam um Limin Zhou von der East China Normal University im Fachmagazin Advances in Space Research eine Studie, in der die Wissenschaftler den Sonneneinfluss für diesen bedeutenden atlantischen Ozeanzyklus sowohl im Tages- als auch im Jahresmaßstab feststellen konnten. Zhou und Kollegen vermuten, dass die Kopplung über das elektrostatische Feld der Erde und Effekte in der Stratosphäre abläuft.

Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit im englischen Original (Fettsetzung ergänzt):

Indices of the North Atlantic Oscillation and the Arctic Oscillation show correlations on the day-to-day timescale with the solar wind speed (SWS). Minima in the indices were found on days of SWS minima during years of high stratospheric aerosol loading. The spatial distribution of surface pressure changes during 1963-2011 with day-to-day changes in SWS shows a pattern resembling the NAO. Such a pattern was noted for year-to-year variations by Boberg and Lundstedt (2002), who compared NAO variations with the geo-effective solar wind electric field (the monthly average SWS multiplied by the average southward component, i.e., negative Bz component, of the interplanetary magnetic field). The spatial distribution of the correlations of geopotential height changes in the troposphere and stratosphere with the SWS; the geoeffective electric field (SWS∗Bz); and the solar 10.7 cm flux suggests that solar wind inputs connected to the troposphere via the global electric circuit, together with solar ultraviolet irradiance acting on the stratosphere, affect regional atmospheric dynamics.

Mit Dank an The Hockey Schtick.

Eine weitere Studie zu diesem Themenkomplex erschien im Oktober 2013 in den Environmental Research Letters. Eine Gruppe des British Antarctic Survey um Mai Mai Lam fand in ihrer Arbeit eine systematische Beeinflussung des Luftdrucks in hohen und mittleren Breiten durch das interplanetare magnetische Feld, welches wiederum durch den Sonnenwind bzw. die Sonnenaktivität mitgesteuert wird. Wer das genauer wissen will, kann auf WUWT und The Hockey Schtick gute Zusammenfassungen finden. Hier die Kurzfassung des Artikels von Lam und Kollegen (Fettsetzung ergänzt):

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Hochwasser-Analyse in Spanien ergibt keinen Trend für die letzten 40 Jahre

Lange Jahre erklärte uns die Versicherungsindustrie, dass Überschwemmungen immer häufiger würden. Schuld habe der Mensch mit seiner CO2-intensiven Lebensweise. Flussnahe Haubesitzer bekamen es mit der Angst zu tun und schlossen schnell noch eine neue Hochwasserversicherung ab. Die Versicherungen freuten sich. Die Masche funktionierte so lange, wie niemand die Berechnungen der Versicherungen überprüfte. Als die neutrale Wissenschaft dann doch schließlich nachschaute, war die Überraschung groß: Auf lange Sicht war überhaupt keine Steigerung der Überschwemmungen zu erkennen. Da hatten die Versicherungen den Hausbesitzern am Fluss ganz umsonst Angst gemacht. Naja, umsonst ist nicht das richtige Wort, denn die daraufhin abgeschlossenen Versicherungen waren natürlich nicht ganz umsonst. Im …

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König Kohlendioxid in Bedrängnis: Abkühlungsereignis vor 8200 Jahren durch leichten CO2-Anstieg gekennzeichnet

Kohlendioxid ist König. Der IPCC kann sich daher kaum vorstellen, dass irgendein natürlicher Klimafaktor an die Klimapotenz des CO2 heranreichen könnte. Da war es logisch, dass eine Forschergruppe um Friederike Wagner 2002 im Fachmagazin PNAS eine Arbeit herausbrachte, die ein bedeutendes Abkühlungsereignis vor 8200 Jahren mit dem Rückgang der atmosphärischen CO2-Konzentration zu erklären suchte. Die Kohlendioxidwerte hatte man damals anhand von Spaltöffnungen an Blättern rekonstruiert. In der Kurzfassung der Arbeit war damals zu lesen: By applying the inverse relation between numbers of leaf stomata and atmospheric CO2 concentration, stomatal frequency analysis of fossil birch leaves from lake deposits in Denmark …

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Neue Studie der ETH Zürich lehnt schwindendes arktisches Meereis als Hauptauslöser für kalte europäische Winter ab

Die Winter in Europa sind in den letzten Jahren ungewöhnlich kalt ausgefallen. In Potsdam machte man sich daraufhin große Sorgen. Das passt doch gar nicht in das Hitzeszenario, das man jahrelang öffentlich vertreten hatte. Was sollen denn die Leute nun denken? Ein Bug-Fix musste dringend her. Und die Rahmstorf-Truppe enttäuschte nicht: Schnell war der Schuldige für die kalten Winter nachträglich schnell gefunden: Es war das schwindende Meereis! Schnell ein Paper dazu geschrieben, von ein paar gleichgesinnten Gutachtern durchgewinkt und eine Pressemitteilung dazu. Die Zeitungen stiegen sofort darauf ein. Die geliebte Klimakatastrophe war vorerst gerettet. Aber es war nur eine Hypothese, eine Vermutung. Harte Daten hatte …

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Klimamodellierer in Bedrängnis: Studien ergeben, dass neue IPCC-Modelle die Erwärmung überschätzen

Hypothetische Klimamodelle stellen weiterhin das Herzstück der offizielle IPCC-Aktivitäten dar. Der vor kurzem erschienene 5. Klimazustandsbericht des IPCC basiert auf einer neuen Serie von Klimamodellen, die sich „CMIP5“ nennt, was für Coupled Model Intercomparison Project Phase 5 steht. Der Vorlauf für diese Modelle beträgt mehrere Jahre, so dass es strukturell schwer ist, kurzfristig neueste Erkenntnisse in den Modellen zu berücksichtigen. Das IPCC-Modellierungswesen muss man sich wie eine Art Supertanker mit zwei- bis dreijährigem Wendekreis vorstellen. Was 2011 im Rechenansatz falsch eingegeben wurde, muss bis heute beibehalten werden. In der Zwischenzeit ist jedoch ein großer Wissensfortschritt erzielt worden: Die CO2-Klimasensitivität ist in zahlreichen Studien stark abgesenkt und der systematische und signifikante Einfluss von Ozeanzyklen anerkannt worden.

Bereits im Februar 2013 kam eine kritische Betrachtung der CMIP5-Klimamodelle in den Environmental Research Letters heraus. Ein Team um Peter Stott vom britischen Met Office Hadley Centre sah das Unheil kommen und sorgte vor. In einer Studie zur Qualität der CMIP5-Modelle fanden sie, dass diese zu hohe Erwärmungsraten anzeigen. Hier die Kurzfassung der Arbeit (Fettsetzung ergänzt):

Climate models predict a large range of possible future temperatures for a particular scenario of future emissions of greenhouse gases and other anthropogenic forcings of climate. Given that further warming in coming decades could threaten increasing risks of climatic disruption, it is important to determine whether model projections are consistent with temperature changes already observed. This can be achieved by quantifying the extent to which increases in well mixed greenhouse gases and changes in other anthropogenic and natural forcings have already altered temperature patterns around the globe. Here, for the first time, we combine multiple climate models into a single synthesized estimate of future warming rates consistent with past temperature changes. We show that the observed evolution of near-surface temperatures appears to indicate lower ranges (5–95%) for warming (0.35–0.82 K and 0.45–0.93 K by the 2020s (2020–9) relative to 1986–2005 under the RCP4.5 and 8.5 scenarios respectively) than the equivalent ranges projected by the CMIP5 climate models (0.48–1.00 K and 0.51–1.16 K respectively). Our results indicate that for each RCP the upper end of the range of CMIP5 climate model projections is inconsistent with past warming.

Im gleichen Monat kam eine ähnliche Studie im Journal of Geophysical Research heraus.  Ein Team um Piers Forster von der University of Leeds fand, dass die CMIP5-Modelle stark voneinander abweichen. Außerdem hätten die Modelle die Aerosole nicht im Griff und würden daher die Erwärmung überschätzen. Auszug aus der Kurzfassung:

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MunichRe kehrt zu Klimarealismus zurück: „Gründe für die starke Zunahme von Schäden durch Wetterkatastrophen [in Ostasien] sind vor allem soziökonomische Faktoren wie das weiterhin hohe Wirtschaftswachstum und der damit verbundene Anstieg an Werten in exponierten Gebieten“

Im Tagesspiegel erschien am 17. November 2013 ein Kommentar von Harald Martenstein, den Sie nicht verpassen sollten (Auszug):

Klimaerwärmung: Manche finden’s kalt
Jahrelang durfte man nicht öffentlich sagen, dass man die Klimaerwärmung nicht spüre. Jetzt gibt es wissenschaftliche Rückendeckung, was unseren Autor wütend macht. So falsch lag er schließlich nicht.

Fünfzehn Jahre lang habe ich in dem Bewusstsein gelebt, dass es immer wärmer wird, nur, ich merke es nicht. Oder ich bin immer am falschen Ort. Es gab in Deutschland etliche extrem eisige und lange Winter und einige erstaunlich kühle Sommer. Mein Vater lebte in Südafrika, wo es, seinem Empfinden nach, ebenfalls nicht wärmer wurde. In allen Zeitungen aber stand, dass es weltweit ständig wärmer wird und dass jeder, der etwas anderes zu empfinden glaubt, sich entweder irrt oder bösartigen Fälschern auf den Leim geht.

Ich war in Potsdam und sprach lange mit einem Klimaforscher. Er sagte, dass mein subjektives Klimaempfinden sich verändert habe.

Weiterlesen auf tagesspiegel.de.

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Prinz Charles ist bekanntlich eingefleischter Klimaaktivist. Erst kürzlich missbrauchte er Taifun Haijan, um für seine Sache zu werben. Da passt es gut ins Bild, dass sein Sohn, Prinz Harry, sich im November 2013 einer Antarktis-Expedition anschloss. Offiziell handelte es sich um eine Wohltätigkeitsveranstaltung. Inoffiziell war es sicher einfach eine tolle Gelegenheit für eine Abenteuerfahrt. Die drohende Klimakatastrophe wurde zum Glück nicht als Reisegrund angegeben. Dies wäre sicher auch etwas seltsam gewesen, denn Harrys Expedition musste sich aufgrund außergewöhnlich kalter Temperaturen ganz besonders abplagen und aktivierte an einer Stelle sogar den königlichen Fahrdienst, wie Spiegel-Online am 13. November 2013 meldete:

Die eigentlich als Wettlauf gedachte Expedition musste jedoch aufgrund von Wetterbedingungen verändert werden. Die Teams liefen fortan gemeinsam. Einen Teil der Strecke wurden die erschöpften Teilnehmer wegen des schwierigen Untergrundes gefahren. Die Expedition war von Anfang an von ungünstigem Wetter beeinflusst. Während der Tour herrschten teils Temperaturen von minus 35 Grad Celsius.

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Pressemitteilung der MunichRe am 11.11.2013 (unbekannt ist, ob sie um 11:11 Uhr herauskam):

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Lobenswertes persönliches Opfer: Stellvertretender Direktor des britischen Tyndall-Klimainstituts schränkt Körperhygiene ein um das Weltklima zu retten

Mojib Latif auf allen Kanälen. Kürzlich weilte der Katastrophenforscher in Lüneburg, um einen seiner berühmten Klimakatastrophenvorträge zu halten. Die Leute lieben es, sich zu gruseln. Die Landeszeitung berichtet am 18. November 2013 über die Veranstaltung:

In Zukunft noch mehr Sturm und Regen
Deutschlands bekanntester Klima-Forscher Mojib Latif hat keine guten Nachrichten für die Anwohner am Elbufer: “Starkregenereignisse werden in ihrer Stärke deutlich zunehmen”, sagte er in Lauenburg. Wie zuletzt im Juni, als die Elbe in Lauenburg auf 9,64 Meter angestiegen war, drohen in Zukunft dann massive Überschwemmungen und Evakuierungen. Latif: “Nicht unbedingt öfter, aber stärker wird das Wasser kommen.”

Auf welche Studie sich Latif hier bezieht, bleibt sein Geheimnis. Das ist der große Vorteil solcher populärwissenschaftlicher Vorträge: Man muss nichts belegen und kann einfach aufs Blaue heraus Dinge behaupten. Latifs Fachkollegen sehen die Situation interessanterweise deutlich anders (siehe unsere Blogbeiträge „Neue begutachtete Studie in Nature Climate Change: Klimawandel lässt Hochwasser in Europa wohl in Zukunft seltener werden“ und „Überraschung: Globale Niederschläge sind in den letzten 70 Jahren weniger extrem geworden„). Lauschen wir weiter dem Professor aus Hamburg:

Die Sturm-Folgen habe man gerade erst auf den Philippinen sehen können, so Latif.

Strafpunkt für Latif: Siehe „Klimaaktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität„. Im Vortragsbericht heißt es weiter:

[Latif] geht davon aus, dass es in Zukunft öfter und extremer zu Stürmen und Niederschlägen kommen wird. “Die Regenmenge wird in allen Jahreszeiten zunehmen, und zwar dort, wo es heute schon regnet. In Südeuropa etwa wird der Regen noch seltener werden”, warnt der Forscher. Der unwetterartige Regen in Österreich, Tschechien und anderen Ländern im Sommer, der zu dem Hochwasser der Elbe führte, dürfte also nur ein Vorgeschmack gewesen sein. “Die Herausforderungen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, werden von den meisten Menschen noch immer unterschätzt”, so Latif.

Mehr Sturm in einem wärmeren Mitteleuropa? Latif tappt in die Falle und ignoriert die Entwicklung der letzten Jahrhunderte, die das Gegenteil zeigt (siehe „Eine unbequeme Wahrheit: Während der Kleinen Eiszeit waren die Stürme in Europa stärker als heute“ und „Stürme an der englischen Kanalküste wüteten im 1500-Jahres-Takt: Je kälter, desto stürmischer„). Zudem unterschätzt Latif offenbar die enorme natürliche Variabilität der Niederschläge in Südeuropa, die stets natürlichen Zyklen folgend schwankten (siehe „Neues Paper in Climatic Change: Heutige Niederschläge im Mittelmeergebiet noch immer im Bereich der natürlichen Schwankungsbreite„). Auch waren die Überschwemmungen in Mitteleuropa der letzten Jahre nichts Außergewöhnliches, wenn man den langjährigen Kontext berücksichtigt (siehe „Was waren die wahren Hintergründe der mitteleuropäischen Flut 2013?„). Zukünftige Veranstalter sollten von Latif eine ausgearbeitete Dokumentation seines Vortrages verlangen, in der er die Quellen seiner Schauergeschichten transparent benennt. Ohne diese Dokumentation haben die fragwürdigen Ausführungen wenig Wert.

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IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker ganz familiär: In der schweizerischen Wochenzeitung „Schweizer Familie“ durfte Stocker seine klimaalarmistischen Neigungen voll ausleben. In einem Interview mit der Zeitung sagte er:

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Wie der New Yorker Hurrikan Sandy zum Wahlhelfer von Barack Obama wurde: Rückblick zum ersten Jahrestag eines ganz normalen Sturms

Es muss eine Art siebter Sinn gewesen sein, die den MunichRe-Manager Peter Höppe am 24. August 2012 in der FAZ zu einer bemerkenswerten Prognose veranlasste (Auszug):

Risikoforscher Höppe: „Auch New York ist vor einem Hurrikan nicht sicher“
FAZ: Was wäre das schlimmste Szenario für einen Hurrikan in den Vereinigten Staaten?
HÖPPE: Es gibt drei Szenarien in den Vereinigten Staaten, die zu enorm hohen Schäden führen könnten: ein Hurrikan, der den Ballungsraum New York erwischt, ein Volltreffer auf die Großstadt Miami in Florida und ein Sturm, der nach Texas zieht und dort den Ballungsraum Houston trifft. 

FAZ: Die südlichen Metropolen Miami und Houston waren schon bisher bedroht. Aber New York scheint doch sehr weit im Norden zu liegen.

HÖPPE: 1938 gab es schon einmal einen starken Hurrikan, der über Long Island östlich von New York City in die Neuenglandstaaten zog und auch die Stadt traf. Es ist durchaus denkbar, dass ein Hurrikan der Kategorien zwei oder drei New York noch erreichen kann. Die im tropischen Atlantik entstehenden Hurrikane schwächen sich in der Regel auf ihrem Weg nach Norden zwar ab, weil das Wasser kälter wird und ihnen damit weniger Energie zugeführt wird. Wenn sich das Meerwasser wegen des Klimawandels aber langfristig erwärmt, könnten die Stürme auch im Norden stärker werden.

Zwei Monate später war es dann wirklich soweit. Höppes Prophezeiung war eingetreten: Ende Oktober 2012 verwüstete Hurrikan Sandy New York. Der MunichRe-Mann hatte seine Hausaufgaben gemacht. Es war nämlich nicht das erste Mal, dass die Stadt am Hudson von einem Wirbelsturm verwüstet wurde. Eine parapsychologische Untersuchung von Höppes seherischem Szenario ist daher wohl nicht notwendig. Roger Pielke Jr. listet neben dem von Höppe erwähnten Sturm von 1938 gleich neun weitere Hurrikane auf, die in den letzten 70 Jahren in der näheren Umgebung von New York an Land gegangen sind.

Bereits 2001 hatte ein Team der Brown University in Rhode Island um Jeffrey Donnelly eine Studie im Geological Society of America Bulletin veröffentlicht, in der auf Basis von Sedimentuntersuchungen die Hurrikanentwicklung im südlichen Neuengland für die vergangenen 700 Jahre rekonstruiert wurde. Die Forscher fanden Hinweise auf mindestens sieben starke Hurrikane. Fünf dieser Stürme fallen in die Zeit seit der europäischen Besiedelung (1635, 1638, 1815, 1869, und 1938). Zwei weitere Hurrikane ereigneten sich in prähistorischer Zeit im 13.-15. Jahrhundert. Steven Goddard erinnert zudem an einen Hurrikan, der 1775 noch weiter im Norden wütete und in Neufundland mindestens 4000 Menschen tötete und damit weit vorne in der Hurrikan-Opferstatistik rangiert.

Es ist daher wenig erstaunlich, dass es 2012 ein Hurrikan aus der karibischen Wiege bis nach New York geschafft hat. Bemerkenswert ist vielmehr der Durchmesser von Hurrikan Sandy. Mit 1500 Kilometern war Sandy der zweitgrößte Hurrikan der letzten 30 Jahre, seit Satelliten begannen, die Größe der Wirbelstürme systematisch zu vermessen. Zugegeben, ein relativ kurzer Messzeitraum. Lediglich Hurrikan Olga war 2001 mit 2000 Kilometern noch größer. In Punkto Intensität konnte Sandy eher wenig beeindrucken, wie Mojib Latif in einem Interview mit der Zeit einräumte:

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