Früher war nicht alles besser: Die schlimmsten skandinavischen Dürren ereigneten sich während der Kleinen Eiszeit

In unserer kleinen Dürrekunde geht es heute nach Mitteleuropa und Skandinavien.

Das Frühjahr 2012 war in Europa trockener als sonst. Steckt der Klimawandel dahinter? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ging der Sache nach und kam in einer Spezialstudie zur Niederschlagsentwicklung der letzten 100 Jahre zu einem klaren Ergebnis (Zitat von S. 11):

Die Zeitreihen der Gebietsmittel der Niederschlagssummen in den einzelnen Jahreszeiten (in Abb. 9 für Winter und Frühjahr dargestellt) zeigen für keines der [untersuchten europäischen] Gebiete einen markanten Trend, sondern eine mehr oder weniger ausgeprägte Jahr-zu-Jahr-Variabilität. Jahreszeiten von unter- und übernormalem Niederschlag wechseln in der Regel häufig ab.

Auch in Portugal machte die Dürre den Menschen zu schaffen. Wie ist die dortige Trockenphase von 2012 einzuordnen? Der DWD erläutert (auf S. 20):

Langzeittrends von Dürreereignissen in Portugal wurden z.B. kürzlich von Martins et al. (2012) anhand von verschiedenen Dürreindizes für den Zeitraum ab 1941 untersucht. Dabei ergaben sich keinerlei Anzeichen für eine Veränderung der Dürrehäufigkeit. Dies steht im Einklang mit den o.g. weitgehend fehlenden jahreszeitlichen Trends des Niederschlages auf der Iberischen Halbinsel.

Offensichtlich steckt also nicht der Klimawandel hinter der europäischen Dürre 2012. Was könnte aber dann die Ursache sein? Der DWD hat die Daten analysiert und klärt auf (S. 27):

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Fritz Vahrenholt am 12. März 2014 in Berlin mit Vortrag zum Klimawandel

Vortrag von Fritz Vahrenholt über die Klimaerwärmung in Berlin: Die CDU Dahlem lädt für den Mittwoch, 12. März, um 19 Uhr, in die Archivstraße 12 ein. Im Geheimen Staatsarchiv erläutert der ehemalige Hamburger Senator und Kritiker der Theorie der Klimaerwärmung, warum die Klimaerwärmung seit 15 Jahren pausiert. In seinem Buch „Die kalte Sonne – Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet“ beschreibt er, welche Faktoren aus seiner Sicht für den Klimawandel verantwortlich seien. Eintritt ist frei. Quelle: Berliner Woche

35-köpfige EU-Forschergruppe: Dürren im Mittelmeerraum stark an Sonnenaktivitätsschwankungen gekoppelt. Aber schade, die Presse interessiert es nicht

Immer wieder hört man von Studien, die einen Anstieg von Dürren und Hitzewellen für die letzten Jahrzehnte verzeichnet haben wollen und dies als Beweis für den anthropogenen Klimawandel ansehen. Dies greift nachweislich zu kurz, denn es gilt auf jeden Fall, einen längerfristigen Kontext zu beachten, der mindestens 100, wenn nicht sogar 1000 Jahre umfasst, um natürlichen Zyklen aus diesem Zeitmaßstab Rechnung zu tragen. Im Folgenden wollen wir uns auf einen Streifzug durch die aktuelle Dürreliteratur Europas begeben, die genau einen solchen Kontext liefert. So berichtete im August 2013 das Hamburger Abendblatt über eine bemerkenswerte Studie aus dem östlichen Mittelmeerraum:

Ein sprunghafter Klimawandel könnte vor rund 3200 Jahren maßgeblich zum spektakulären Niedergang der Hochkulturen im östlichen Mittelmeerraum beigetragen haben. Ein Forscherteam entdeckte in fossilem Blütenstaub Hinweise auf eine 300 Jahre dauernde Dürreperiode in Griechenland, Zypern und Nachbarregionen. Die Wissenschaftler um David Kaniewski von der Universität Paul Sabatier in Toulouse vermuten, dass diese Trockenheit einschneidende politische und wirtschaftliche Krisen verursachte sowie Kriege und Völkerwanderungen während der späten Bronzezeit.

Vollständigen Artikel im Hamburger Abendblatt lesen. Auch Wissenschaft-Aktuell.de berichtete über die Arbeit. Siehe auch Studie von Brandon Drake zum gleichen Thema im Journal of Archaeological Science.

Was könnte nur hinter dieser natürlichen Dürredynamik stecken? Hierzu sagen Kaniewski und Kollegen recht wenig. Einen Monat später, im September 2013 gab eine 35-köpfige europäische Forschergruppe um Michel Magny im Fachmagazin Climate of the Past eine klare Antwort. In ihrer Studie für den zentralen Mittelmeerraum konnten die Wissenschaftler zeigen, dass Sonnenaktivitätsschwankungen hinter der Niederschlagsvariabilität stecken. Dies gilt insbesondere für Dürre-Feucht-Wechsel im Jahrhundertmaßstab. Weiterhin fanden die Dürreforscher, dass sich gewisse Gebiete im Untersuchungsgebiet spiegelbildlich zueinander verhielten. Während es in einer Region trocken war, nahmen die Regenmengen in der anderen Region zu. Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit:

Contrasting patterns of palaeohydrological changes have been evidenced in the central Mediterranean: south (north) of around 40° N of latitude, the middle part of the Holocene was characterised by lake-level maxima (minima), during an interval dated to ca. 10 300–4500 cal BP to the south and 9000–4500 cal BP to the north. Available data suggest that these contrasting palaeohydrological patterns operated throughout the Holocene, both on millennial and centennial scales. […] In the central Mediterranean, the Holocene palaeohydrological changes developed in response to a combination of orbital, ice-sheet and solar forcing factors. […] On a centennial scale, the successive climatic events which punctuated the entire Holocene in the central Mediterranean coincided with cooling events associated with deglacial outbursts in the North Atlantic area and decreases in solar activity during the interval 11 700–7000 cal BP, and to a possible combination of NAO-type circulation and solar forcing since ca. 7000 cal BP onwards. Thus, regarding the centennial-scale climatic oscillations, the Mediterranean Basin appears to have been strongly linked to the North Atlantic area and affected by solar activity over the entire Holocene. 

Wundert es Sie auch ein wenig, dass keine einzige deutsche Zeitung über diesen Artikel berichtete, der kurz vor Veröffentlichung des 5. IPCC Klimazustandsberichts in seiner finalen Version erschien? Die solar-induzierte natürliche Variabilität der Dürregeschichte passte offenbar nicht in das klimaalarmistische Raster der Journalisten.

Gehen wir nun ganz in den Westen des Mittelmeerraums, nach Spanien.

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Die Geister die ich rief: Energiearmut in Deutschland nimmt aufgrund von Kostenexplosion drastisch zu

Die Klimawissenschaftler werden wegen der fehlenden Erwärmung sichtlich nervös. Während es gestern noch die in der Tiefe des Ozean versunkene Wärme gewesen sein soll, müssen heute schon wieder Vulkane als Klimakühler herhalten. Wer Spaß an der französischen Spache hat, kann sich einen entsprechenden Artikel mit dem Titel „Les volcans mettent le réchauffement climatique en pause“ auf 20minutes.fr durchlesen. Der SRF-Rundfunk diskutierte ebenfalls kürzlich am 1. März 2014 das Problem der Erwärmungspause und lässt IPCC-Anhänger etliche mögliche Gründe anführen. Der Beitrag ist hier online verfügbar (siehe: 3. Beitrag: „Pause beim Klima“). Zunächst wird erklärt, dass die globale Durchschnittstemperatur wohl als Maß …

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Heiliger IPCC der du bist in Genf, geheiligt werde Dein Name und Deine Prophezeiungen, wie in der Troposphäre, so auf Erden

Mittlerweile hat sich eine ganze Serviceindustrie um den Klimaalarmismusgedanken gebildet. Die wissenschaftlichen Grundlagen interessieren hier eher weniger, man nimmt die Klimakatastrophe – fälschlicherweise und fahrlässigerweise – einfach als gegeben hin. Diesem Schema folgend, hielt im Februar 2014 eine Bremer Doktorandin einen Vortrag zu „ethischen Fragen in Zeiten des Klimawandels“. Der Weser Kurier berichtete:

„Du siehst aber schlecht aus“, sagt ein Planet zur Erde. „Mir geht es nicht gut, ich habe Homo sapiens“, erwidert sie. Im Industriezeitalter verändert sich das Klima deutlich schneller denn je. „Die Menschheit war bei einer so gravierenden Klimaveränderung noch nicht dabei“, zitiert Denise Müller in der Reihe Wissen um elf den französischen Klimatologen und Glaziologen Jean Jouzel. Die Doktorandin am Institut für Umweltphysik an der Universität Bremen hat sich mit Ethik und Klimawandel beschäftigt. Ihr Vortrag im Haus der Wissenschaft lief unter dem Titel „Moral global: Ethische Fragen in Zeiten des Klimawandels“.

Falsch. Natürlich hat es in den letzten Tausenden von Jahren ähnliche Klimaveränderungen gegeben wie heute. Schlimmer Patzer. Das reicht nicht einmal für ein ‚rite‚. Lektüreempfehlungen für Frau Müller: hier und noch ganz viel mehr hier. Weiter im Weser Kurier:

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Neue Studie in Nature Climate Change: Erwärmungspause der letzten 16 Jahre sowie Kaltphase 1940-1977 durch pazifischen Ozeanzyklus ausgelöst

Seit nunmehr 16 Jahren ist die globale Temperatur nicht mehr angestiegen – und keines der vormals in höchsten Tönen angepriesenen Klimamodelle hatte den Erwärmungshiatus kommen sehen. Noch immer rätselt die Wissenschaft, wie dies passieren konnte. Im Halbjahrestakt werden nun Hypothesen auf den Markt geworfen, weshalb das Thermometer nicht mehr ansteigt. Mal sollen die Temperaturmessungen in der Arktis unvollständig sein, mal werden kühlende Vulkane aus dem Hut gezaubert, und wieder ein anderes Mal soll chinesischer Ruß aus der Kohleverbrennung  der Schuldige sein. Richtig überzeugen konnte allerdings bisher noch keine dieser im Freistilverfahren vorgebrachten Ideen.

Mitte Februar 2014 war es nun wieder so weit. Ein halbes Jahr war vergangen, und es war Zeit für ein neues Rettungssmodell. Eine Forschergruppe um Matthew England von der australischen University of New South Wales veröffentlichte im Fachmagazin Nature Climate Change eine Studie, laut derer ungewöhnlich starke Passatwinde über dem Pazifik warmes Wasser in der Tiefsee versinken lassen. Bild der Wissenschaft berichtete:

England und seine Kollegen hatten den Pazifik im Verdacht. In den 1990er Jahren legten jene Passatwinde, die über dem Ozean gen Äquator wehen, deutlich an Stärke zu. Aber nur etwa 50 Prozent dieser Veränderung ist anhand bekannter Zyklen zu erklären. Über weitere Ursachen können die Forscher nur spekulieren. Die Folgen hingegen sind eindeutig: Die Winde verstärken bestehende Strömungen, die kaltes Wasser aus den Tiefen des Meeres an die Oberfläche bringen und warmes Wasser wieder mit in die Tiefe reißen. Während also die Temperaturen an der Oberfläche des Ostpazifiks sinken, nehmen die Wassermassen in Tiefen unterhalb von 125 Metern mehr und mehr Wärme auf. In Simulationen trug dieser Mechanismus maßgeblich zum derzeitigen Erwärmungsstopp bei.

Wie praktisch. Man lässt das warme Wasser einfach in der Tiefe versinken, abseits der heute existierenden Messnetze. Da eine flächendeckende Temperaturüberwachung der Tiefsee nicht existiert, kann dass wunderbare neue theoretische Modell weder widerlegt, noch bestätigt werden. Das ist so wie eine Wettervorhersage für den Pluto, die man auch nicht verifizieren kann. Aber das Paper bietet auch zu einer anderen drängenden Frage eine Antwort an: Wann geht es nun endlich weiter mit der angekündigten Klimakatastrophe, die uns alle rösten wird? Bild der Wissenschaft schreibt hierzu:

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Veranstaltung am 17. März 2014 in Berlin: “Was können wir glauben? Die Klimadebatte und ihre Folgen”

Am 17. März 2014 veranstaltet die Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin eine Podiumsdiskussion unter der Überschrift: “Was können wir glauben? Die Klimadebatte und ihre Folgen”. Hier der Einladungstext:

Die nächste Folge unserer Diskussionsreihe „Fokus@Helmholtz“ soll unter dem Titel: „Was können wir glauben? Die Klimadebatte und ihre Folgen“ laufen. Ende März wird der zweite Teil des IPCC-Berichtes in Yokohama, Japan veröffentlicht. Er wird erneut Fragen um den Klimawandel, seine Folgen und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt aufwerfen. Internationalen Wissenschaftler diskutieren schon jetzt zum Teil kontrovers und ringen um gemeinsame Antworten in der Klimafrage. Wenn Wissenschaftler sich schwer tun, wie können da die Bürgerinnen und Bürger verstehen, was mit unserem Klima passiert und verantwortungsvoll handeln. Warum verläuft der Streit zwischen den Forschern so heftig? Was treibt die Klimaskeptiker an? Und: Welche Fragen können Klimamodelle überhaupt beantworten? Viele Menschen fragen sich, woran sie eigentlich glauben sollen: Ist der Klimawandel doch nicht so schlimm, wie gedacht? Welchen Einfluss hat der Mensch auf ihn und in welchem Maße? Welche Rolle spielen politische Interessen, wenn es um Vorhersagen geht?

Wir laden Sie herzlich zur vierten Veranstaltung der Reihe Fokus@Helmholtz am Montag, 17. März 2014, um 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr) ins DKB-Atrium (Taubenstraße 7, 10117 Berlin) ein. Unter der Überschrift „Was können wir glauben? Die Klimadebatte und ihre Folgen“ wollen wir gemeinsam mit Ihnen und mit Vertretern aus Wirtschaft, Hochschule und außeruniversitärer Forschung diskutieren.

Wir bitten um An­mel­dung.

Die Veranstaltungsreihe Fokus@Helmholtz bringt regelmäßig Forschung, Politik und Gesellschaft zusammen, um miteinander über strittige Zukunftsfragen zu diskutieren. Die Helmholtz-Gemeinschaft möchte dabei gemeinsam mit ihren Gästen den Blick über den Tellerrand wagen, Handlungsoptionen hinterfragen und Denkanstöße liefern.

Pro­gramm:

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Schock-News: Drogenbekämpfung fördert den Klimawandel und warum der Amazonas-Regenwald dem Klima schadet

Bisher war es relativ umständlich, an Temperaturkurven für bestimmte Gebiete heranzukommen. Nur wer sich in unübersichtlichen Onlinewebformularen zurechtfand, konnte an entsprechende Daten gelangen. Nun hat der New Scientist eine tolle neue Onlineweltkarte ins Netz gestellt, bei der man nur auf die entsprechende Stelle der Erde klicken muss, und schon erscheint die Temperaturentwicklung der vergangenen  150 Jahre für dieses Gebiet. Sehr empfehlenswert! Hier geht es zur Webseite. Grundlage sind die GISS-Temperaturen der NASA.

Einen ähnlich nützlichen Temperaturdatensatz bietet jetzt auch die University of East Anglia an. Die CRUTEM4-Daten können jetzt bequem auf Google Earth angezeigt werden. Am besten mal selber ausprobieren. Siehe Anleitung hierzu auf WUWT.

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Im Fachmagazin ‚Theoretical and Applied Climatology‚ veröffentlichten Forscher um Qi Zhang eine Studie zum Einfluss des Klimawandels auf die Getreideernte in China. Sie kamen zu einem überraschenden Ergebnis (Auszug aus der Kurzfassung):

Corn yields could increase threefold (measured by method 1) or twofold (method 2) as long-term temperature increased per degree centigrade. And agriculture in northeastern China has benefitted from climate warming.

Je nach Modellierungsmethode gehen die Wisssenschaftler von einer Verdopplung oder sogar einer Verdreifachung der Getreideernte in China pro Grad Erwärmung aus.

Mit Dank an The Hockey Schtick.

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Eine neue Studie in den Geophysical Research Letters behauptet, dass in den letzten 8000 Jahren menschlicher Ackerbau die Temperatur in vorindustrieller Zeit um 0,9°C nach oben getrieben habe. In den letzten 150 Jahren soll der Mensch dann weitere 0,7°C Erwärmung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe und den Antieg von CO2 verursacht haben. Eine seltsames Paper. Denn seit der mittelholozänen Wärmephase 7000-4000 Jahre vor heute hat sich die globale Temperatur eher abgesenkt als erhöht. Mysteriös. Ob nun der Ackerbau verboten wird?

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Spannende Geschichte auf Climate Progress am 5. Februar 2014:

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Klimaforscher schlagen Alarm: Hohe Atmosphäre hat sich in den letzten 40 Jahren um 8°C abgekühlt. Steckt vielleicht die Sonne dahinter?

In der Ostsee Zeitung erschien am 27. Januar 2014 der folgende Artikel: Die neue Eiszeit am Himmel Kühlungsborner Atmosphärenforscher beobachten ein rätselhaftes Phänomen: Während unten die Klimaerwärmung zunimmt, wird es oben immer frostiger. Ein pdf des Beitrags ist auf der Presseseite des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik Kühlungsborn abgelegt (backup hier). Zunächst wird erklärt, dass die Sonnenaktivität seit Beginn der modernen Messungen noch nie so gering wie heute war. Zudem hätte sich die Temperatur der Mesosphäre und Thermosphäre in mehr als 80 km Höhe abgekühlt, um 0,2°C pro Jahr während der letzten 40 Jahre. Ob hier die Sonne dahinter steckt? Große Forschungsprogramme …

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Nicht der Klimawandel sondern die dichtere Besiedlung ist Hauptschuld an den steigenden Extremwetterschäden im Berner Oberland

Gute Nachrichten aus der Schweiz. Die Berner Zeitung (BZ) meldete am 31. Januar 2014:

Millionenschäden im Oberland sind keine Folge des Klimawandels
36 Jahre lang beurteilte er die Gefahren des Oberlandes. Heute geht der Naturgefahrenexperte Heinrich Buri in Pension. Nun zieht er Bilanz und wagt einen Blick in die Zukunft.

Mit Oberland ist das Berner Oberland gemeint, die höher gelegenen Teile des Kantons Bern. Dies ist die Region um Thuner- und Brienzersee und die südlich davon gelegenen Täler. Das Berner Oberland ist ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt.

BZ: Fakt ist: Die Anzahl Naturereignisse im Oberland hat in den letzten 30 Jahren stark zugenommen.
BURI: Das Unwetter 2005 hat in der Tat gezeigt, dass der Lawinenwinter und die Hochwasser im Jahr 1999 keine Einzelereignisse waren. Meiner Meinung nach liegen zwei Faktoren der Ereigniszunahme zugrunde. Der erste ist die vom Berner Klimahistoriker Christian Pfister erforschte Katastrophenlücke, auch «disaster gap» genannt. Sie bezeichnet eine Periode vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1980, in der in der Schweiz sehr wenige Grossereignisse stattgefunden haben. Vor dieser Periode gab es eine Häufung von solchen. Auch wenn bisher keine wissenschaftliche Erklärung vorliegt, lassen Statistiken vermuten, dass es sich bei der periodischen Häufung um einen Zyklus handelt. Nach der Katastrophenlücke befinden wir uns wieder oben auf der Welle, und die Ereignisse häufen sich.

Eine gute Antwort. Offenbar kennt Buri hier die entsprechende Literatur (siehe „Temperaturen eines schweizerischen Alpensees schwankten während der letzten 10.000 Jahre im Takt der Sonne„, „Bald kein Schnee mehr in der Schweizer Alpen? MeteoSwiss-Studie widerspricht und belegt Zunahme der Schneemengen seit 2000„, „Neue schweizerische Studien: Künftig weniger Hochwasser in den Zentralalpen – Sonnenaktvität übt signifikanten Einfluss aus“ und „Studie dokumentiert für die vergangenen 500 Jahre vier Hochwasserphasen in der Schweiz: Schlimmste Flutkatastrophen-Periode ereignete sich vor 250 Jahren„).

BZ: Wie gross ist der Anteil an Naturereignissen im Oberland heute, die wegen abschmelzenden Permafrosts mit dem Klimawandel begründet werden?
BURI: Dieser Anteil ist ganz klein. Von 15000 aufgezeichneten Ereignisse im Kanton Bern sind dies keine 100. Das ist rund ein halbes Prozent aller Ereignisse.

BZ: Fast noch entscheidender als die Anzahl Naturereignisse ist das Ausmass der dadurch verursachten Schäden. Wissenschaftler stellen die Tendenz fest, dass der Mensch heute öfter in gefährdeten Gebieten baut als früher. Ist dies im Berner Oberland überhaupt vermeidbar?
BURI: In den vorigen Jahrzehnten sind rückwirkend gesehen Sünden passiert. Man hat zu nahe an Gräben hin, an Ufer oder an Felswände gebaut. Bei Lawinengefahr wird das Bauen im Gefahrengebiet aber bereits seit 30 bis 40 Jahren vermieden, seitdem die ersten Gefahrenkarten vorliegen. Bei den übrigen Gefahren sind die wichtigsten Gefahrenkarten seit einem halben Dutzend Jahren fertiggestellt.

BZ: Die steigenden Schäden sind also eine Folge der Siedlungsentwicklung?
BURI: Ja, auch. Wenn die Ereignisse von 1999 und 2005 im Jahr 1900 passiert wären, hätte es einen Bruchteil an Schäden gegeben. Ein Grund dafür ist die dichtere Besiedlung in der heutigen Zeit im gefährdeten Bereich. Entscheidend ist aber auch, dass das Schadenpotenzial der Häuser enorm zugenommen hat. Ein Beispiel dafür bildete das Bödeli beim Unwetter 2005: Kein einziges Haus wurde zerstört, aber es entstand ein Gebäudeschaden von 100 Millionen Franken.

Ein interessantes Interview, das in kompletter Version auf bernerzeitung.ch nachgelesen werden kann.

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Main Post am 31. Januar 2014:

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Katastrophaler Focus-Artikel stellt die Klimawissenschaften auf den Kopf: Folgen für den seriösen Wissenschaftsjournalismus sind fatal

Michael Odenwald zeigte am 24. Februar 2014 im Focus wieder sein ganzes Talent im Verfassen von Klimaalarm-Klamauk, der den Fachleuten Schauer über den Rücken laufen läßt:

Ende des Temperaturstillstands? Fataler Wärmeschub: El Niño könnte das Weltklima auf den Kopf stellen
Deutsche Forscher prognostizieren, dass noch in diesem Jahr ein El Niño einsetzen könnte. Damit hätte die Stagnation der Klimaerwärmung wahrscheinlich ein Ende. Die Folgen für die Erde wären katastrophal.

Ende des Temperaturstillstands, nur weil eine kleine El Nino-Temperaturspitze aus dem Temperaturplateau herausragt? Scherz lass nach. Was soll am El Nino fatal sein? Fatal ist hier allein die Dramatisierung eines natürlichen Wetterphänomens zu eigenen, fragwürdigen Zwecken. „Ende des Halbmondes? Fataler Vollmond im Anmarsch!“.  Klimaforscher schütteln den Kopf. Ein einziges wärmeres Jahr gehört ganz klar in die Kategorie Wetter, nicht Klima. Katastrophal ist hier nur die schlimme Fehlinterpretation des aktivistischen Focus-Redakteurs. Odenwald sollte sich dringend einmal bei seiner lokalen Volkshochschule erkundigen, wann das nächste Nachschulungsseminar zu den Grundlagen des Klimawandels stattfindet. Falls er es einrichten kann, könnte er auch gerne zum Klimaseminar in Mannheim am 10. April 2014 kommen, um sich den aktuellen Stand der klimarealistischen Forschung anzuhören. Kalte-Sonne-Coautor ist übrigens auch als Vortragender mit dabei.

Unabhängig davon ist es gar nicht gewiss, dass der nächste El Nino wie eine Rakete den Temperaturrekord an sich reißt. Dazu schauen wir uns die Satellitentemperaturdaten seit 1979 an (mit Dank an Ole Humlum / Climate4you für die UAH-Basisgraphik).

 

El Ninos treten alle 2-7 Jahre auf. Ihre Stärke ist unterschiedlich und es wird in schwache, moderate und starke El Ninos unterschieden. Der El Nino von 1998 gehört in die Kategorie „stark“ und besitzt noch immer den Temperaturrekord. Der El Nino von 2009/2010 war „moderat“. Die Temperatur lag nach UAH-Datensatz um satte 0,25°C unter der von 1998. Der vorletzte starke El Nino datiert von 1982. So richtig häufig kommen die also nicht vor. Ein moderater oder schwacher El Nino wird daher wohl keine Goldmedaille einbringen. Richtig interessant wird es, falls ein starker El Nino auftreten sollte und trotzdem kein neuer Temperaturrekord aufgestellt wird. Dies wäre ein Indiz dafür, dass das Temperaturplateau langsam abknickt, da Ozeanzyklen und Sonnenaktivität sich auf dem absteigenden Ast befinden. Es wird spannend, denn dass ein El Nino irgendwann wieder einmal auftreten wird, ist kein Geheimnis.

In seinem Beitrag räumt Odenwald dann klammheimlich ein, dass wir in unserem Buch „Die kalte Sonne“ die Rolle der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) richtig vorhergesagt haben. Stück für Stück holt die Realität die Akteure ein.  Lesen wir ein wenig weiter im Focus-Artikel:

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Hoffnung auf einen Neuanfang: UN beruft neuen wissenschaftlichen Sachverständigenrat, der sich auch um die Klimawissenschaften kümmern soll

Endlich ist es so weit: Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 30. Januar 2014: Wissenschaftliche Beratung: Ban Ki Moon richtet Sachverständigenrat ein […] Am Donnerstag war [UN-Generalsekretär Ban Ki Moon] vor allem nach Berlin gekommen, um an der Seite von Außenminister Steinmeier einen neuen wissenschaftlichen Sachverständigenrat der Vereinten Nationen in sein Amt eingzuführen. Das Gremium soll vor allem bei der Bewältigung des Klimawandels helfen und die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung armer Länder definieren, sagte Ban während eines Festakts. „Wir müssen die Bänder zwischen der Wissenschaft und den Vereinten Nationen stärken, damit die Wissenschaft besser gefördert und benutzt werden kann.“ Steinmeier betonte, …

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Süddeutsche Zeitung: „Klimawandel bedroht argentinische Pinguinküken“. Schlimme Recherchepanne: In Wahrheit beraubt Überfischung der Anchovis die Pinguine ihrer Nahrungsgrundlage

Die Kleine Zeitung aus Österreich meldete am 29. Januar 2014:

Harte Zeiten für Gämsen
Die Gämsen werden weniger. Der Klimawandel und strengere Winter sind Ursachen, aber auch die Jagdfreude auf das Gamswild ist groß. […] „Es gibt rund 60 Prozent dieser Wildart weniger als noch vor zehn Jahren“, weiß [der Bezirksjägermeister von Bruck, Max] Hörmann. Natürlich waren in diesem Zeitraum auch strenge Winter der Grund für die Reduktion. Aber die letzten Jahre waren die Winter eher mild und trotzdem hat sich das Wild nicht erholt. Hörmann versteht nicht, dass Revierinhaber immer noch hohe Anträge für Abschussfreigaben stellen. Aber das Begehren sei hoch, die Gämsenjagd wurde auch in den Oststaaten entdeckt. Denn diese Wildart ist leicht zu erlegen, noch dazu im Rudel vorhanden und dürfte außerdem ein gutes Geschäft sein.

Weiterlesen auf kleinezeitung.at.

Der Klimawandel tötet die Gämsen! Massenmörder CO2 schlägt wieder zu. Kurz nachgefragt: Wie funktionierts? Durch das CO2 erhitzt sich der Planet und die Winter in Österreich werden dadurch kälter. Dadurch sterben die Gämsen. Meldet sich der kleine Thomas aus der hintersten Reihe: „Herr Lehrer, das kapier ich nicht. Wenn die Erde wärmer wird, dann sollte es den Gämsen doch eigentlich immer besser gehen?“ Der Lehrer ist ratlos. Trotzdem schreibt er dem Schüler vorsorglich lieber eine sechs ins Notenheft. Da könnte ja sonst jeder kommen. So ganz geht dem Lehrer die Sache aber nicht aus dem Kopf. Zuhause beim Abendbrot kommt er ins Grübeln. Hatte er vor vier Jahren nicht einen Artikel zum Gämsenproblem auf nachrichten.at gelesen? Darin war der Klimawandel seltsamerweise gar nicht vorgekommen:

Künftig werden sich die Jäger bei den Abschüssen von Gämsen zurücknehmen müssen, weil sie überjagt sind. Beim Rotwild wurden hingegen die Abschussziele nicht erfüllt.

Langsam dämmerte es dem Pädagogen: Es ist so einfach,  alles auf den Sündenbock Klimawandel zu schieben. Pech beim Lotto? Der Klimawandel hat Schuld. Auto springt nicht an? Der Klimawandel wars. Bier ist alle? Da steckt doch sicher der böse Klimawandel dahinter. Gut, dass es den Klimawandel gibt, sonst müssten wir uns einen neuen Buhmann suchen.

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Leipziger Volkszeitung am 30. Januar 2014:

Wetterextreme in Sachsen häufen sich – dunkelster Winter seit Beginn der Messungen
Mit starken Wetterextremen hat sich der Klimawandel 2013 in Sachsen deutlich bemerkbar gemacht. Ein extrem dunkler Winter, die starke Märzkälte und das Hochwasser im Sommer hätten Mensch und Umwelt zu schaffen gemacht, teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie am Donnerstag in Dresden mit. „Die Zunahme der Wetterextreme ist auf den Klimawandel zurückzuführen“, sagte Klimaexperte Walter Schmidt.

Der extrem dunkle Winter als Folge des Klimawandels. Scherz lass nach. Wie soll das CO2 das eigentlich hinbekommen? Selbst im IPCC-Bericht findet sich über diese gewagte These keine Zeile. Über das Hochwasser haben wir an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet (siehe „Was waren die wahren Hintergründe der mitteleuropäischen Flut 2013?„). Fazit: Es handelte sich um eine sogenannte Vb-Wetterlage, die im Zuge des Klimawandels in Zukunft laut Berechnungen eher abnehmen soll. Die wahren Probleme scheinen eher Abnahme der Überschwemmungsflächen, versiegelte Landschaften, Flussbegradigungen und übermütige Häuslebauer in Flussnähe zu sein. „Klimaexperte“ Walter Schmidt hängt sich hier ziemlich weit aus dem Fenster. Welche anderen Klimaextreme könnte Schmidt hier meinen? Lesen wir hierzu noch einmal in der LVZ weiter:

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Treffen der Initiative „KlimaKontroverse“ am 27.2.2014 in Hannover

Die Initiative „KlimaKontroverse“ plant ihr nächstes Treffen am Do, 27.02.2014, 19:30, Freizeitheim Linden. Haben Sie Fragen zum Klima oder der Energiewende?  Das Thema des nächsten Treffens: Die Medien und das Klima. Beim letzten Treffen ging es um folgende Frage: Was haben Klima- und Kernenergieskeptiker gemeinsam? Die Präsentation und eine Ergänzung können von der Homepage heruntergeladen werden. Außerdem wurde der inzwischen siebzehnjährige Abwärtstrend der Deutschlandtemperaturen vorgestellt sowie die Weigerung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dieses der Öffentlichkeit mitzuteilen an Hand von E-Mails dokumentiert. Leichte Verständlichkeit und die offene Diskussion unterschiedlicher Ansichten stehen im Vordergrund und sollen ein Markenzeichen dieser Initiative sein. Do, …

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Was macht eigentlich…das Methan? Methanaustritte vor Spitzbergen nicht durch Klimawandel bedingt

Am 31. Januar 2014 brachte der Deutschlandfunk einen Beitrag ganz nach IPCC-Geschmack: „Methan – Rätselhaftes Treibhausgas„. Tenor: Der Mysteriöse Methan-Killer wird uns auf jeden Fall fertigmachen. Wie er das allerdings genau anstellen wird, ist noch nicht ganz klar. Lauschen wir dem Deutschlandfunk:

Der Gehalt von Methan in der Atmosphäre ist heute 2,5 mal so hoch wie zu Beginn der Industrialisierung. Doch die Konzentration des Treibhausgases stieg nicht immer gleichförmig. Zwischen 1999 und 2006 gab es sogar eine Phase der Stagnation, Methan nahm praktisch nicht mehr zu. Doch warum? Wirklich sicher sind sich Klimaforscher wie Euan Nisbet nicht. Es gibt nur mehr oder weniger gut begründete Vermutungen: „Die Gasindustrie hat zu dieser Zeit viel Geld investiert, um Lecks in ihren Leitungen und Anlagen zu schließen. Nicht nur in Russland, sondern weltweit. Denn jeder Austritt von Methan bedeutet für die Firmen einen finanziellen Verlust. Die Gas-Produktion ist zwar weiter gestiegen, die Methan-Emissionen dagegen kaum.“

Wilde Spekulationen. Wo sind die harten Zahlen zu dieser ominösen Pipeline-Reparaturtätigkeit? Eine Google-Suche mit den Begriffen „gas pipeline repair statistics“ bleibt ergebnislos.

2007 gab es dann aber eine Trendwende. Seither steigt der weltweite Ausstoß von Methan wieder, und zwar um mehr als 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Dahinter vermuten die Forscher zwei wesentliche Quellen. Zum einen erwärmt sich die Arktis seither sehr stark. Ihre Dauerfrostböden tauen auf, und an der Oberfläche entstehen Seen, in denen Mikroben organisches Material abbauen. Dabei entsteht Methan. Ähnliche Prozesse liefen seinerzeit auch in den Tropen ab. Der Atmosphärenchemiker Ed Dlugokencky von der NOAA, der Nationalen Forschungsanstalt für Ozean und Atmosphäre in den USA: „2007 und 2008 zählen zu den bisher regenreichsten Jahren in den Tropen. Unter solchen Bedingungen wird mehr Land überflutet. Dadurch entstehen ebenfalls Sümpfe, und Mikroorganismen in ihnen produzieren zusätzliches Methan.“

Zu blöd. Eine wissenschaftliche Studie hatte die arktische Methan-Bombe nämlich bereits in das Land der Phantasie zurück verwiesen (siehe unsere Blogbeiträge „In der Fachwelt durchgefallen: Fragwürdige arktische Methan-Schadensstudie ohne robuste wissenschaftliche Grundlage“ und „Potsdamer Methan-Klimabombe erweist sich als Blindgänger: Karbonhaushalt in Tundra trotz Klimawandels stabil„). Der arktische Karbonhaushalt ist unerwarteterweise noch immer stabil. Interessanter ist da schon der Hinweis auf die regnerischen Tropen. Ozeanzyklen wie die PDO und AMO sowie Sonnenzyklen führen hier zu einer bedeutenden natürlichen Variabilität der Niederschläge. Dies bleibt möglicherweise auch für das Methan nicht ohne Folgen. Aber nichts Genaues weiß man nicht. Eine Studie eines Teams um Stefanie Kirschke spekulierte zudem im September 2013 in Nature Geoscience, dass der Wiederanstieg des Methans ab 2007 ebenso der Öl- und Gasindustrie anzulasten wäre. Die Methodik bleibt aber unklar, denn die Methanaustritte werden offenbar einfach über die Gasförderrate approximiert, was fragwürdig ist. Die Autoren schreiben im Methodikteil ihrer Arbeit:

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