Unerwartete Relativierung der Klimagefahr durch Stefan Rahmstorf: „…niemand weiß genau, inwieweit CO2 die Temperaturen beeinflusst“

Im Interview mit News24 ist Stefan Rahmstorf jetzt doch tatsächlich etwas herausgerutscht, was er vielleicht besser doch lieber für sich behalten hätte. So ganz sicher ist sich Rahmstorf mittlerweile offenbar nicht mehr mit der Klimakraft des CO2. Wörtlich sagte er im Interview (übersetzt aus dem Englischen):

„…niemand weiß genau, inwieweit das sich in der Atmosphäre anreichernde CO2 die Temperaturen beeinflusst“.    

Die ganze Passage lautet im Original wie folgt:

„Politically and scientifically, the 2°C goal is wrong-headed“, David Victor and Charles Kennel, both professors at the University of California in San Diego, wrote in the Nature article entitled „Ditch the 2°C Warming Goal“. […] And they said the target was out of line with recent trends. Temperatures have risen about 0.85°C since about 1900 but have been virtually flat since about 1998 despite higher emissions from factories, power plants and cars. […] „Their arguments don’t hold water“, said Stefan Rahmstorf, a scientist at the Potsdam Institute for Climate Impact Research. He said that a shift to tracking carbon dioxide concentrations in the atmosphere, for instance, would not help because no one knows exactly how far rising carbon concentrations affect temperatures.

——————

Die ausbleibende Klimakatastrophe verbreitet unter den Alarmisten Angst und Schreck. In ihrer Verzweiflung zerfleischen sich die IPCC-Anhänger mittlerweile selbst. Offenbar trennt man sich jetzt von den schlimmsten Extremisten, deren gewagte Prognosen meilenweit das Ziel verfehlten. So wurde kürzlich der britische Arktiseisforscher Peter Wadham von seinen IPCC-nahen Kollegen inhaltlich via Twitter auseinandergenommen. Selbst Michael Mann und Gavin Schmidt hatten nun genug von den Weltuntergangsszenarien und beteiligten sich an der Aktion. Lesen Sie hierzu den Bericht von James Delingpole auf breitbart.com.

——————

Die Amtszeit des indischen IPCC-Chefs Rajendra Pachauri geht nächstes Jahr zuende. Endlich. An unterhaltsamen Skandalen gab es keinen Mangel (siehe unseren Blogbeitrag „Wer ist Rajendra Pachauri? „). Schon bringen sich die Anwärter auf den Posten in Stellung. Der Blogger Tony Thomas sieht den Belgier Jean-Pascal van Ypersele in der ersten Startreihe:

weiter lesen

Teilen:

Strategie-Workshop des Deutschen Klimakonsortiums am 17./18. November 2014

Ankündigung des Deutschen Klimakonsortiums (DKK): DKK-Workshop: Perspektiven der Klimaforschung 2025 Am 17. und 18. November veranstaltet das DKK zum zweiten Mal einen Strategieworkshop zu den zukünftigen Herausforderungen in der Klimaforschung. Hintergrund ist die grundlegende Umorientierung hin zu inter- und transdisziplinären Ansätzen, die auch die Klimaforschung und Klimafolgenfolgenforschung erfasst. Denn neben der weiterhin notwendigen Erforschung des Klimasystems, die seit vielen Jahren in Deutschland auf international hohem Niveau stattfindet, wird die Forschung zu den Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Gesellschaft, zu den Rückwirkung auf das Klima selbst und zu Lösungsoptionen verstärkt in den Fokus rücken. Entscheidend ist dabei die Frage, inwieweit die …

weiter lesen

Geld her, aber sofort: Afrikanische Länder fordern 7 Milliarden Dollar Klimaschutzzahlungen bis zum Jahresende 2014

Die afrikanischen Länder haben dem Westen nun ein Ultimatum gesetzt: Entweder die reichen Industrienationen füllen umgehend den Klimaschaden-Geldtopf mit mindestens 7 Milliarden Dollar, oder es werden auf der nächsten Klimakonferenz ganz schlimme Dinge passieren, warnte jetzt ein Vertreter des Kongo (Kinshasa). RTCC berichtete am 14. Oktober 2014:

African countries demand $7 billion for green fund by December
Rich nations have been warned that unless they cough up for the Green Climate Fund by December, chances of a UN climate deal in 2015 will be dead. The 54-strong Africa Group wants to see at least US$ 7 billion by the time the next round of international climate talks start in Lima later this year, according to Tosi Mpanu Mpanu an envoy from the Democratic Republic of Congo. 

Weiterlesen auf RTCC.

Man könnte fast auf den Gedanken kommen, das größte Problem im Kongo wäre der Klimawandel. Amnesty International erinnert uns jedoch an die wahren Mißstände im Lande: Menschenrechtsverstöße bewaffneter Gruppen, rechtswidrige Tötungen, Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Kindersoldaten, Binnenvertriebene und Flüchtlinge, Folter und andere Misshandlungen und Straflosigkeit bei Gewaltverbrechen. Es ist mittlerweile Konsens, dass Geldzahlungen hier keine Verbesserung bringen und die Mittel vermutlich schnell in dunklen Kanälen versickern würden. Weshalb traut sich niemand, die freche Klimaschaden-Zahlungsaufforderung öffentlich zu hinterfragen?

——————

Die Geologin und Historikerin Naomi Oreskes ist eine erklärte Anhängerin der Klimakatastrophenideologie. Das wundert, denn fast alle anderen Geologen sehen die Klimadiskussion sehr viel differenzierter und sind eher Klimarealisten. Oreskes ist Aktivistin und in dieser Funktion hat sie nun ein Buch gegen die ihr verhassten Klimaskeptiker geschrieben. Der Süddeutschen Zeitung hat dieses Werk natürlich sehr gut gefallen. Die beiden SZ-Redakteure Markus Balser und Christopher Schrader fackelten nicht lange und führten sogleich ein umfangreiches Interview für ihr Blatt durch. Hier die Einführung:

Strategien der Klimaskeptiker: „Wissenschaft wurde als Nebelwand missbraucht“
Die Klimapolitik der USA wird bis heute von einer mächtigen Lobby diktiert, die wirksame Reduktionen der Treibhausgas-Emissionen verhindert. In ihrem Buch „Die Macchiavellis der Wissenschaft“ (Wiley-VCH, 363 Seiten, 24,90 Euro) beschreiben Naomi Oreskes und Erik Conway eine kleine Gruppe renommierter und sehr konservativer Forscher, die immer wieder Zweifel an den Grundthesen und -erkenntnissen der Klimaforschung verbreitet hat. Diese Strategie stammt von der Tabakindustrie, die Männer haben sie in Debatten über Passivrauchen, den sauren Regen, das Ozonloch und den Klimawandel verwendet.

Weiterlesen auf der SZ-Webseite.

Anstatt sich inhaltlich mit der Klimadiskussion zu befassen, geht es hier vor allem um die persönliche Ebene. Es werden gewagte Zusammenhänge behauptet und agressive Formulierungen verwendet, mit dem alleinigen Ziel, die andersdenkende wissenschaftliche Seite zu diskreditieren. Die windigen Vorwürfe sind dabei nicht einmal neu. Immer wieder wurde versucht, den Klimwandel mit dem Zigarettenkonsum in Verbindung zu bringen. Außerdem macht stutzig, dass Oreskes und die SZ die IPCC-Thesen quasi ungeprüft einfach so übernehmen. Eine wissenschaftliche Betrachtung ohne Zweifel ist überaus verdächtig und hat eher den Charakter einer religiösen Sichtweise.

Interessieren sollen uns im Folgenden nicht so sehr die Antworten der amerikanischen Aktivistin, sondern vielmehr die Fragen der SZ:

weiter lesen

Teilen:

Bildungsserver Kalte Sonne bietet Lehrern fachliche Hilfe an

Die Helmholtz Gemeinschaft (HG) stellte am 9. Oktober 2014 auf ihrer Webseite wichtige Fragen zur klimatischen Zukunft Deutschlands: Hitze, Überflutungen, Stürme: Welche Folgen hat der Klimawandel für Deutschland? […] Global mag sich die Erwärmung in den vergangenen Jahren verlangsamt haben, in einigen Bereichen der Erde hält der Erwärmungstrend jedoch unvermindert an. Seit 1997 sei die Wassertemperatur im Nordatlantik um ein Grad gestiegen, warnen Helmholtz-Forscher während einer internationalen Konferenz von Klimaforschern in Berlin. „Dadurch schmilzt das Meereis der Arktis zunehmend ab – mit unübersehbaren Folgen für das Klima auch in Europa“, sagt Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und …

weiter lesen

Ökonom Carl Christian von Weizsäcker über den ‚Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen‘ (WBGU): Seine Vorschläge sind widersprüchlich und offenbaren ein seltsames Demokratieverständnis

Schon vor einigen Jahren erschien in der FAZ ein Artikel des Ökonomen Carl Christian von Weizsäcker, der in seiner Aktualität nichts eingebüßt hat: Die Große Transformation: ein Luftballon Bedarf der Übergang in eine Weltwirtschaft, die den Klimaschutz beachtet, einer Umwälzung ähnlicher Größe wie die industrielle Revolution? Das behauptet der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen. Seine Vorschläge sind widersprüchlich und offenbaren ein seltsames Demokratieverständnis. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) ruft ein neues Zeitalter aus: die Welt des nachhaltigen Wirtschaftens.* Um diese Welt zu erreichen muss eine „Große Transformation“ erfolgen, die an Veränderungsumfang der industriellen Revolution oder der „neolithischen Revolution“ …

weiter lesen

Wer hätte das gedacht: Chilenisches Gletschergebiet in Nordpatagonien war im 19. Jahrhundert wärmer als heute

Unser Gletscher-Faktencheck führt uns heute zunächst in die nördlichen Anden in Venezuela. Eine Forschergruppe um Nathan Stansell von der Northern Illinois University untersuchte die Gletschergeschichte der Region für die vergangenen 12.000 Jahre. Interessanterweise war die Entwicklung alles andere als monton. Während des sogenannten mittelholozänen Klimaoptimums waren weite Teil der venezuelanischen Anden gletscherfrei. Immer wieder gab es natürliche Schwankungen, die die Gletscher mal anschwellen und mal schrumpfen ließen. Während der Kleinen Eiszeit wuchsen die Gletscher signifikant an, gefolgt von der aktuellen Schmelzphase. Die Arbeit erschien im April 2014 in den Quaternary Science Reviews. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit (relevante Passagen fett markiert):

Lake sediment records from the Cordillera de Mérida in the northern Venezuelan Andes document the history of local glacial variability and climate changes during the Holocene (∼12 ka to the present). The valleys that contain these lakes have similar bedrock compositions and hypsometries, but have different headwall elevations and aspects, which makes them useful for investigating the magnitude of past glaciations. There was widespread glacial retreat in the Venezuelan Andes during the early Holocene, after which most watersheds remained ice free, and thus far only valleys with headwalls higher than ∼4400 m asl contain evidence of glaciation during the last ∼10 ka. There was a pronounced shift in sediment composition for the Montos (headwall: ∼4750 m asl) and Los Anteojos (headwall: ∼4400 m asl) records during the middle Holocene from ∼8.0 to 7.7 ka when conditions appear to have become ice free and drier. There is tentative evidence that the glacier in the Mucubají valley (headwall: ∼4609 m asl) advanced from ∼8.1 to 6.6 ka and then retreated during the latter stages of the middle Holocene. Clastic sediment accumulation in other nearby lake basins was either low or decreased throughout most of the middle Holocene as watersheds stabilized under warmer and/or drier conditions. In the Montos record, there was another major shift in sediment composition that occurred from ∼6.5 to 5.7 ka, similar to other regional records that suggest conditions were drier during this period. Overall, the late Holocene was a period of warmer and wetter conditions with ice extent at a minimum in the northern tropical Andes. There were also punctuated decadal to multi-centennial periods of higher clastic sediment accumulation during the last ∼4 ka, likely in response to periods of cooling and/or local precipitation changes. In watersheds with headwalls above 4600 m asl, there is evidence of glacial advances during the Little Ice Age (∼0.6–0.1 ka). The pattern of glacial variability is generally similar in both the northern and southern tropics during the Little Ice Age, suggesting that ice margins in both regions were responding to colder and wetter conditions during the latest Holocene. The observed pattern of Holocene climate variability in the Venezuelan Andes cannot be explained by insolation forcing alone, and tropical ocean influences were likely associated with the observed glacial and lake level changes.

Auch in den Anden Patagoniens gestaltete sich die vorindustrielle Gletscherentwicklung äußerst wechselhaft, wie ein Forscherteam um Jorge Strelin vom Instituto Antártico Argentino der Universidad Nacional de Córdoba im Oktober 2014 in den Quaternary Science Reviews dokumentieren konnte. Gletscherwachstumsphasen ereigneten sich während der Kleinen Eiszeit, der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit sowie der Kaltphase vor der Römischen Wärmeperiode. In den dazwischenliegenden Wärmeperioden gab es entsprechende Schmelzphasen. Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung:

We present new geomorphic, stratigraphic, and chronologic data for Holocene glacier fluctuations in the Lago Argentino basin on the eastern side of the southern Patagonian Andes. Chronologic control is based on 14C and surface-exposure 10Be dating. After the Lateglacial maximum at 13,000 cal yrs BP, the large ice lobes that filled the eastern reaches of Lago Argentino retreated and separated into individual outlet glaciers; this recession was interrupted only by a stillstand or minor readvance at 12,200 cal yrs BP. The eight largest of these individual outlet glaciers are, from north to south: Upsala, Agassiz, Onelli, Spegazzini, Mayo, Ameghino, Perito Moreno, and Grande (formerly Frías). Holocene recession of Upsala Glacier exposed Brazo Cristina more than 10,115 ± 100 cal yrs BP, and reached inboard of the Holocene moraines in Agassiz Este Valley by 9205 ± 85 cal yrs BP; ice remained in an inboard position until 7730 ± 50 cal yrs BP. Several subsequent glacier readvances are well documented for the Upsala and Frías glaciers. The Upsala Glacier readvanced at least seven times, the first being a relatively minor expansion – documented only in stratigraphic sections – between 7730 ± 50 and 7210 ± 45 cal yrs BP. The most extensive Holocene advances of Upsala Glacier resulted in the deposition of the Pearson 1 moraines and related landforms, which are divided into three systems. The Pearson 1a advance occurred about 6000–5000 cal yrs BP and was followed by the slightly less-extensive Pearson 1b and 1c advances dated to 2500–2000 and 1500–1100 cal yrs BP, respectively. Subsequent advances of Upsala Glacier resulted in deposition of the Pearson 2 moraines and corresponding landforms, also separated into three systems, Pearson 2a, 2b, and 2c, constructed respectively at ∼700, >400, and <300 cal yrs BP to the early 20th century. Similar advances are also recorded by moraine systems in front of Grande Glacier and herein separated into the Frías 1 and Frías 2a, 2b, and 2c.

Eine weitere Studie über die Region stammt von einem Forscherteam um Julie Elbert vom Oeschger-Zentrum für Klimaforschung der Universität Bern. Die Wissenschaftler rekonstruierten mithilfe von saisonal geschichteten Seensedimenten die Klimageschichte der letzten 1500 Jahre im chilenischen Nord-Patagonien. Dabei fanden sie die Kälteperiode der Völkerwanderungszeit sowie die Kleine Eiszeit, Interessanterweise ereignete sich die wärmste Phase des Untersuchungszeitraums nicht etwa in der Heutezeit, sondern während des 19. Jahrhunderts (Abbildung 1). Hier die entsprechende Passage aus der Kurzfassung der Arbeit, die im April 2013 als Diskussionsformat in Climate of the Past erschien:

weiter lesen

Teilen:
Schlagwörter

Peruanischer Andengletscher sträubt sich gegen klimaalarmistische Fehlprognose und will einfach nicht sterben

In unserer kleinen Gletscher-Serie geht es heute in die Anden. Der Qori-Kalis Gletscher in Peru ist Teil der Quelccaya-Eiskappe und galt lange als Vorzeigeobjekt, wenn es darum ging, die drohende Klimakatastrophe zu bebildern. Ein schönes Beispiel finden wir bei t-online.de vom 16. Februar 2007:

Nach Meinung der Experten wird einer der größten Gletscher Perus in nur fünf Jahren vollständig geschmolzen sein. Der Qori-Kalis Gletscher in den Anden sei im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich um 60 Meter pro Jahr getaut. Anfang der 1990er Jahre seien es nur sechs Meter pro Jahr gewesen, sagte der Klimaforscher Lonnie Thompson von der Ohio State Universität.

Aber wie das Schicksal so spielt, dumm gelaufen: Entgegen den Prognosen will der Qori-Kalis-Gletscher einfach nicht verschwinden und erfreut sich noch immer guter Gesundheit. Zu allem Überfluss fand nun auch noch eine Forschergruppe um Justin Stroup vom Dartmouth College in New Hampshire heraus, dass die Ausdehnung des Gletschers auch in vorindustrieller Zeit signifikanten Schwankungen unterworfen war. Während der Kleinen Eiszeit vor 520 Jahren erreichte der Qori Kalis seine größte Ausdehnung der letzten Jahrtausende. Während der davorliegenden Mittelalterlichen Wärmeperiode sowie der aktuellen Modernen Wärmeperiode schmolz der Gletscher hingegen ab. Die Studie erschien im Februar 2014 im Fachmagazin Geology. Im Folgenden ein Auszug aus der Pressemitteilung zur Studie:

During the last millennium, a significant cooling event known as the Little Ice Age occurred, but scientists don’t know what caused the cooling or its geographic extent. The Dartmouth-led team determined beryllium-10 ages of moraines – or glacier sediments — that mark the past positions of Qori Kalis, an outlet glacier that has been monitored by Thompson since he first visited Quelccaya in the early 1960s. The Quelccaya Ice Cap, the largest ice mass in the tropics, sits 18,000 feet above sea level in the Peruvian Andes. The results show that Qori Kalis advanced to its late Holocene maximum position prior to 520 years ago and subsequently retreated with only minor re-advances since that time. The comparison of the moraine record with the ice core record suggests that temperature was the driving force of glacial expansion and retreat, says Justin Stroup, lead author and a PhD candidate in Dartmouth’s Department of Earth Sciences.

Temperatur als treibender Mechanismus hinter der Gletscherschmelze hört sich vernünftig an. Wenn man sich aber einmal die Temperaturentwicklung der Region anschaut, kommt man ins Grübeln, inwieweit die angeblich menschengemachte Hitzekatastrophe den Gletscher schrumpfen lässt. In einer im Zuge der Climategate ans Licht gekommenen Email wundert sich der bekannte britische Klimaforscher Phil Jones, dass es in der peruanischen Quelccaya-Eiskappe in den letzten Jahrzehnten gar nicht wärmer geworden ist:

weiter lesen

Teilen:

Neue Studie: Klimawandel könnte globale Agrarfläche deutlich vergrößern

Die Webplattform Agrarheute.com hatte am 3. Oktober 2014 eine gute Nachricht zu vermelden:

Studie: Klimawandel könnte Agrarfläche deutlich vergrößern
Forscher haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass der Klimawandel die globale Agrarfläche bis zum Jahr 2100 um über 5 Millionen Quadratkilometer vergrößern könnte.

Ganzen Artikel auf agrarheute.com lesen.

Der Klimawandel könnte also in Teilgebieten durchaus positive Folgen haben, eine interessante Feststellung. Der IPCC hingegen kann sich mit diesem schlimmen Gedanken noch immer nicht anfreunden. Für kurze Zeit gab es durchaus Hoffnung, dass der Weltklimarat die Realität anerkennt und in ausgewogener Weise Negativ- und Positivfolgen des Klimawandels diskutiert. In einer Entwurfsfassung zum aktuellen Klimabericht der Organisation hieß es in ungekannt progressiver Weise, dass ein gemäßigter Klimwandel durchaus der Wirtschaft nützen könnte. Nun jedoch hat der IPCC diesen Satz wieder aus der Endfassung gelöscht. Vermutlich wären die Schlussfolgerungen hieraus zu brisant gewesen und hätten das Modell der Klimakatastrophe ernsthaft in Frage gestellt.

Die ursprüngliche, gemäßigte Berichtsfassung enstand unter Beteiligung des niederländischen Umweltökonomen Richard Tol, dessen ausgewogene Sichtweise jedoch den IPCC-Kollegen sauer aufstieß, woraufhin sie ihn schließlich aus dem Gremium mobbten (siehe unsere Beiträge „Ehemaliger IPCC-Klimawissenschaftler Richard Tol gibt Insider-Einblick in die fragwürdige Arbeitsweise des Weltklimarats “ und „Richard Tol bei US-Kongress-Anhörung: IPCC degradiert unbequeme Autoren und setzt sie in unbedeutenden Nebenkapitel ein„).

——————

Erleben wir außerhalb des IPCC gerade eine Kehrtwende in der Klimadiskussion? Die Stimmen der Alarmisten verstummen allmählich und eine ausgewogenere Diskussion hält langsam Einzug. Alfred Brandenberger hat auf seiner Webseite die Anzeichen für eine solche Kehrtwende protokolliert. Viel Spaß beim Stöbern. Hier gehts los.

——————

In der Vergangenheit hieß es stets, der Klimawandel würde dem tropischen Regenwald schon bald den Garaus machen. Mittlereile lehnen jedoch immer mehr Forscher diese Pauschalprognosen ab (siehe unsere Blogartikel : „Drei neue Studien dokumentieren: Der Amazonas Regenwald würde sogar die IPCC-Hitzeprognosen gut meistern“ und „Ökosysteme reagieren auf Klimaerwärmung durch Zunahme der Artenvielfalt„). Eine Forschungsgruppe der Universität Wien hat nun basierend auf Daten aus über 100 Tropenwäldern ein statistisches Modell vorgelegt. Die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ berichtete am 3. Oktober 2014:

Ökosystemforscher der Universität Wien haben ein statistisches Modell entwickelt, um Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die CO2-Speicherkapazität der Regenwälder abzuschätzen. […] Dabei unterscheiden sich tropische Regenwälder in ihrer Produktivität: Bergregenwälder produzieren weniger Biomasse als hochproduktive Tieflandregenwälder. Diese Regenwaldtypen könnten auch unterschiedlich auf den Klimawandel reagieren. Steigen die Temperaturen und verlängern sich die Trockenperioden, könnten Bergregenwälder an Produktivität zulegen, während Tieflandregenwälder eher negativ auf sich ändernde Umweltbedingungen reagieren. Dazu kommt, dass tropische Baumarten zwei Wachstumsstrategien verfolgen: Trockentolerante Arten wachsen langsamer, produzieren aber dichteres Holz und speichern daher Kohlenstoff nachhaltiger als opportunistische Arten, die schnell in die Höhe wachsen, um rascher ans Licht zu gelangen.

Ganzen Artikel auf diepresse.com lesen.

——————

Zu den Traumreisen dieser Erde gehört sicher eine Schiffspassage durch die norwegischen Fjorde. Falls Sie sich im kommenden Sommer (2015) diesen Traum erfüllen wollen, könnte es passieren, dass Sie an Bord von Mojib Latif mit abendlichen Klimagrusel-Vorträgen unterhalten werden. Nordic-market.de kündigte am 4. Oktober 2014 an:

weiter lesen

Teilen:

Überraschende Wendung: Alaskas Gletscher waren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode so kurz wie heute

Schmelzende Gletscher gelten als Ikone des Klimawandels. Aber die Sachlage ist leider nicht so einfach, wie sie von einigen Akteuren dargestellt wird. Wir haben uns auf Spurensuche begeben. Was sagt die seriöse Fachliteratur? Zu Beginn unserer Gletscher-Rundreise hatten wir uns die Alpen und den Rest Europas angeschaut. Heute nun soll es nach Alaska gehen.

Auch hier schmelzen die Gletscher. Allerdings scheint dies kein ganz neues Phänomen zu sein, das unbedingt durch den Menschen verschuldet ist, sondern hat eher mit dem Ende der Kleinen Eiszeit und dem natürlichen Übergang in die Moderne Wärmephase zu tun. Eine Forschergruppe um Christopher Larsen konnte in einem Beitrag im Fachmagazin Tectonophysics zeigen, dass die Gletscher in Südost-Alaska bereits seit 1770 schrumpfen, 100 bis 150 Jahre bevor der Mensch den CO2-Gehalt der Atmosphäre begann zu beeinflussen.

Schaut man noch ein wenig tiefer in die Vergangenheit in die Zeit vor der Kleinen Eiszeit, stößt man auf weitere erstaunliche Fakten. Während der Mittelalterlichen Wärmephase besaßen viele Gletscher in Alaska eine ähnliche Ausdehnung wie heute, wie eine Arbeit eines Teams um David Barclay zeigt, die im Dezember 2013 in den Quaternary Reviews erschien (Abbildung 1). Auch damals, vor 1000 Jahren, gerieten die Eiszungen offenbar kräftig schwitzen und schrumpften in ähnlicher Weise wie heute. Im Unterschied zu heute gab es jedoch noch keine Satelliten, die diese Bewegungen millimetergenau protokolieren konnten. Und auch die Ureinwohner haben keine wissenschaftlichen Aufzeichnungen hierzu hinterlassen. Die natürliche 1000 Jahres-Zyklik wird deutlich, wenn man sich die Gletscherexpansionsphasen anschaut: Zu Zeiten der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (500 n. Chr.) sowie der Kleinen Eiszeit (1500 n. Chr.) wuchsen die Gletscher stark an (Abbildung 1).

 

Abbildung 1: Entwicklung der Ausdehnung von zwei Gletschern (a) im südlichen Zentralalaska während der vergangenen 2000 Jahre. Ausschlag nach oben markiert Abschmelzen, Ausschlag nach unten Eiszuwachs. Kurven in (b) zeigen Alpengletscher zum Vergleich. Die Gletscher hatten vor 1000 Jahren eine ähnliche Ausdehnung wie heute. Zu Zeiten der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit (500 n. Chr.) sowie der Kleinen Eiszeit (1500 n. Chr.) wuchsen die Gletscher stark an. Quelle: Barclay et al. 2013.

 

Was könnte der Hauptauslöser dieser Gletscherzyklik sein? Das fünfköpfige Autorenteam um David Barclay äußern sich hier erstaunlich deutlich und sehen klaren Bezug zu Sonnenaktivitätsschwankungen. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Fluctuations of four valley glaciers in coastal south-central Alaska are reconstructed for the past two millennia. Tree-ring crossdates on 216 glacially killed stumps and logs provide the primary age control, and are integrated with glacial stratigraphy, ages of living trees on extant landforms, and historic forefield photographs to constrain former ice margin positions. Sheridan Glacier shows four distinct phases of advance: in the 530s to c.640s in the First Millennium A.D., and the 1240s to 1280s, 1510s to 1700s, andc.1810s to 1860s during the Little Ice Age (LIA). The latter two LIA advances are also recorded on the forefields of nearby Scott, Sherman and Saddlebag glaciers. Comparison of the Sheridan record with other two-millennia long tree-ring constrained valley glacier histories from south-central Alaska and Switzerland shows the same four intervals of advance. These expansions were coeval with decreases in insolation, supporting solar irradiance as the primary pacemaker for centennial-scale fluctuations of mid-latitude valley glaciers prior to the 20th century. Volcanic aerosols, coupled atmospheric-oceanic systems, and local glacier-specific effects may be important to glacier fluctuations as supplemental forcing factors, for causing decadal-scale differences between regions, and as a climatic filter affecting the magnitude of advances.

Angesichts dieser deutlichen natürlichen Zyklik wundert man sich schon sehr über die klimaalarmistische Instrumentalisierung der Gletscher Alaskas. Als Beispiel mag das Klimakatastrophen-Filmchen „Gletscher auf dem Rückzug – Das Ende des ewigen Eises?“ angeführt sein, das u.a. am 1. März 2011 auf Phoenix gelaufen ist. Im Begleittext zum Film heißt es:

weiter lesen

Teilen:
Schlagwörter

Ganz heißes Eisen: Vortrag „Geschlechtliche Arbeitssteilung im Klimawandel“ an der Universität Bremen am 12. November 2014

Am 12. November 2014 findet an der Universität Bremen um 16:00 Uhr eine Kolloquiumsveranstaltung des artec Forschungszentrums Nachhaltigkeit statt, die ein Thema aufgreift, dass uns schon lange durch den Kopf geht und bereits etliche schlaflose Nächte verursacht hat: Wertschöpfung und Wertschätzung: Geschlechtliche Arbeitssteilung im Klimawandel Referentin: Dr. Sybille Bauriedel, Bayreuth Academy of Advanced African Studies Was könnte sich nur hinter diesem Titel verstecken? Wird der vermutete Klimawandel dazu führen, dass die faulen Männer endlich beim Abwasch und Bügeln verstärkt mithelfen? Oder wird die drohende Hitze bewirken, dass der Mann im Haushalt gar nicht mehr einsetzbar wird, da er sich nur …

weiter lesen

Handelsblatt liegt mit Klimawandelstory voll daneben: Korallen-Ökodrama entpuppt sich als El Nino-Ente

Hiobsbotschaft im Handelsblatt vom 2. Oktober 2014: KLIMAWANDEL: Hawaiis Korallen bleichen aus Steigende Wassertemperaturen machen den Korallen vor den Küsten Hawaiis schwer zu schaffen. An einigen Stellen sind bereits 90 Prozent der Bestände ausgebleicht. Es droht der Verlust wichtiger Ökosysteme. Der Klimawandel heizt Hawaii auf und die Korallen leiden, so der Vorwurf. Schreiten wir zum Faktencheck. Zunächst prüfen wir die Temperaturentwicklung der Region von Hawaii. Wir ziehen hierzu den Temperaturatlas des New Scientist heran. Im Suchfeld oben rechts geben wir Hawaii ein. Wir erhalten die Oberflächentemperaturentwicklung für die vergangenen 140 Jahre (Abbildung 1). Welch Überraschung: Seit den 1940er Jahren hat …

weiter lesen

Helmholtz-Zentrum Geesthacht: Winterstürme in Nordwesteuropa bisher nicht vom Klimawandel beeinflusst

Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrum Geesthacht (Zentrum für Material- und Küstenforschung) vom 6. Oktober 2014 (Fettsetzung ergänzt): ——————————- UNSERE WINTERSTÜRME BISHER NICHT VOM KLIMAWANDEL BEEINFLUSST Während extreme Hitzewellen in einem deutlichen Zusammenhang zum Klimawandel stehen, ist diese klare Abhängigkeit für andere Extremereignisse wie Starkregen, Dürren oder Stürme nicht immer erkennbar. Diese Erkenntnisse wurden jetzt in dem internationalen Bericht „Explaining Extreme Events of 2013 from a Climate Perspective” veröffentlicht. Für den Bericht beleuchteten 20 internationale Forschungsgruppen die Ursachen von 16 im Jahr 2013 weltweit aufgetretenen extremen Wetterereignissen. Auch Dr. Frauke Feser und Prof. Hans von Storch vom Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht …

weiter lesen

Gletscherentwicklung in Europa durch natürliche Zyklen geprägt: Wachstums- und Schmelzphasen wechselten sich stets ab

Schottland ist seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren gletscherfrei – das jedenfalls dachte man bisher. Nun allerdings fand ein Forscherteam, dass man die natürliche Klimadynamik offenbar unterschätzt hat. Der Standard berichtete am 25. Januar 2014:

Überraschende Entdeckung: Spuren von Vergletscherung, die etwa 11.000 Jahre jünger sind als gedacht
Während die kontinentaleuropäischen Hochgebirge noch heute Gletscher tragen, schüttelte Schottland die eisige Last am Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 12.500 bis 10.000 Jahren ab. So dachte man bislang zumindest. Nun gibt es aber Hinweise darauf, dass in Teilen Schottlands noch sehr viel später Gletscher vorhanden waren. […] Die Ergebnisse der Analysen weisen darauf hin, dass das Geröll erst im vergangenen halben Jahrtausend von einem Gletscher aufgehäuft wurde, also lange nach dem Ende der letzten großen Kaltzeit. Die kühlste Periode seitdem war die sogenannte Kleine Eiszeit, die sich vom 15. bis ins 19. Jahrhundert erstreckte, insbesondere aber von der Mitte des 17. bis zum frühen 18. Jahrhundert eine deutliche Abkühlung mit sich brachte.

Ganzen Artikel im Standard lesen.

Die entsprechenden Studien von Harrison et al. und Kirkbride et al. erschienen im Februar 2014 im Fachmagazin The Holocene. Die Autoren halten es für möglich, dass nicht nur auf dem Höhepunkt der Kleinen Eiszeit, sondern auch in anderen Kälteperioden Gletscher in Schottland existiert haben könnten.

Interessanterweise haben Bergsteiger kürzlich auf dem höchsten Berg Großbritanniens, dem Ben Nevis in den Schottischen Highlands, Anzeichen für die Entstehung eines neuen Gletschers gefunden. Feiern die kühlen Eiszungen nach zweihundert Jahren Pause jetzt ein Comeback? Basierend auf einem BBC-Bericht meldete Wetter-Center.de am 1. September 2014:

An der Nordseite des Berges wurden Schneefelder in Rinnen und an Geröllhängen gefunden, die auch im Sommer nicht abgeschmolzen sind. Teilweise hat sich dieser Schnee bereits zu harten, eisartigen Schichten verdichtet und sogenanntes Firn gebildet. Das ist die erste Stufe zur Gletscherbildung. Die Forscher fanden auch Schneefelder mit einem Gewicht von mehreren hundert Tonnen, außerdem Tunnel und Risse im Eis, auch bekannt als Bergschrund, die normalerweise am oberen Ende eines Gletschers zu finden sind.

Springen wir jetzt über die Nordsee nordwärts nach Norwegen. Wie wir bereits im September 2013 an dieser Stelle gemeldet hatten, waren die Gletscher Westnorwegens vor 2000 Jahren kürzer als heute. Eine unbequeme Wahrheit.

Ein weiterer Sprung nach Norden bringt uns nach Island. Aus dieser Region hatte Deutschlandradio Kultur am 9. November 2013 Schreckliches zu vermelden:

weiter lesen

Teilen:

Neue Studien bestätigen: Alpengletscher hatten bereits zur Zeit der Römischen und Mittelalterlichen Wärmeperioden „Fieber“

„Hilfe, die Gletscher schmelzen! Seht her, was der böse Klimawandel mit unseren geliebten Eisströmen macht. Noch nie war es so schlimm wie heute.“ Diese und ähnliche tränentreibenden Geschichten können wir in schöner Regelmäßigkeit in der Presse lesen. Nehmen wir zum Beispiel einen Text von der aktuellen Greenpeace-Webseite (Fettsetzung ergänzt):

Gletscher gelten als das Gedächtnis der Klimageschichte, die Gebirgsgletscher als das Fieberthermometer der Erde. Kaum irgendwo lässt sich so deutlich ablesen wie hier, was mit unserem Klima geschieht. Die Gletscher schmelzen mit einer Geschwindigkeit, die selbst Klimaforscher überrascht. […] In den Alpen ist die Veränderung besonders gut dokumentiert. Seit Beginn der Industrialisierung um 1850 haben die Gletscher dort etwa ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihrer Masse verloren. Vor allem seit den 90er Jahren hat sich das Tempo erhöht und wird sich in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter steigern: Die heutige Schmelze wurde durch Treibhausgasemissionen vor dreißig Jahren verursacht.

Aber ist die Gletscherschmelze wirklich so neu und unerwartet wie stets behauptet? Greenpeace führt die Alpen als angebliches Paradebeispiel an. Und genau dort wollen wir auch unseren heutigen Faktencheck beginnen. Zunächst einmal wundert man sich, dass der Alpengletscherschwund bereits gegen Ende der Kleinen Eiszeit um 1850 begann, als das anthropogene CO2 noch keine klimaprägende Rolle gespielt haben kann. Dies hatte bereits der Quartärgeologe Albert Schreiner 1997 in seinem Lehrbuch „Einführung in die Quartärgeologie“ (S. 188, Abb. 91).

Noch größere Kopfschmerzen bereitet jedoch der Blick zurück in die Klimageschichte der letzten Jahrtausende. Bereits in früheren Beiträgen hatten wir darauf hingewiesen, dass die Alpengletscher auch in den früheren Wärmeperioden signifikant abschmolzen. Die Schmelzphasen während der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren sowie der Römischen Wärmeperiode vor 2000 Jahren sind mittlerweile gut dokumentiert (siehe unsere Blogartikel „Berner Geologe Christian Schlüchter: Alpengletscher endeten zu Zeiten Hannibals 300 Höhenmeter über dem heutigen Niveau„ und „Eine unbequeme Wahrheit: Alpengletscher waren in der Vergangenheit kürzer als heute“). Im April 2014 wurden nun zwei weitere Arbeiten publiziert, die diese bislang unterschätzte natürliche Gletscherdynamik eindrucksvoll bestätigen. In den Quaternary Science Reviews erschien die Studie eines Forscherteams um Anaëlle Simonneau von der französischen Univ. Orléans, in der die Gletscherbewegungen der letzten Jahrtausende in den Französischen Alpen rekonstruiert wurden. Die Wissenschaftler dokumentierten dabei mehrere Gletscherschmelzphasen, die – wie nicht anders zu erwarten – auch die Römische und Mittelalterliche Wärmephase umfassten (Abbildung 1). Hier ein Auszug aus der Kurzfassung:

Holocene palaeoenvironmental evolution and glacial fluctuations at high-altitude in the western French Alps are reconstructed based on a multiproxy approach within Lake Blanc Huez (2550 m a.s.l.) drainage basin.  […] periods of reduced glacial activities dated from the Early Bronze Age (ca 3870–3770 cal BP), the Iron Age (ca 2220–2150 cal BP), the Roman period (ca AD115–330) and the Medieval Warm Period (ca AD760–1160). 

 

 

Abbildung 1: Rekonstruktion der Gletscheraktivität in den Französischen Alpen. In der untersten Zeile sind die Gletschervorstöße in blau und Schmelzphasen in rot gekennzeichnet. Jahresskala in 1000 Jahren vor heute. Die Mittelalterliche Wärmperiode liegt bei 1 (=1000 Jahre vor heute), die Römische Wärmeperiode bei 2 (=2000 Jahre vor heute). Außerdem: In der Zeit von 9000-6000 Jahre vor herrschte in den Alpen eine massive Gletscherschmelze. Quelle: Simonneau et al. 2014.

 

Die zweite Arbeit stammt von Martin Lüthi von der Universität Zürich und erschien im Fachmagazin The Cryosphere. Sie enthält eine Rekonstruktion der Alpengletschergeschichte für die vergangenen 1600 Jahre. Interessanterweise wiesen die untersuchten sieben Gletscher während der Mittelalterlichen Wärmeperiode eine ähnliche Länge wie heute auf (Abbildung 2).

weiter lesen

Teilen:
Schlagwörter

Neue Geomar-Studie: Nordatlantik wird sich im kommenden Jahrzehnt leicht abkühlen

Das Kieler Geomar gab am 15. Oktober 2014 eine Pressemitteilung zu einem neuen Paper unter Beteiligung von Mojib Latif heraus. Wortreich und etwas trocken werden zunächst die klimatischen Grundlagen geschildert, bis ganz am Ende des Textes das eigentliche Highlight verkündet wird: Der Nordatlantik wird sich im kommenden Jahrzehnt wohl abkühlen! Ein überraschendes Resultat, wenn man bedenkt, dass wir uns angeblich mitten in einer CO2-getriebenen Hitzespirale befinden sollen. Aus diesem Grund verschlüsselt Latif die Botschaft so gut er kann:

„Unser Modell sagt uns, dass die Phase mit eher hohen Oberflächentemperaturen im Nordatlantik auch im kommenden Jahrzehnt anhalten wird, allerdings mit einem leicht negativen Trend“, sagt Professor Latif.

Offenbar hatte das Geomar nicht den Mumm, die bevorstehende Abkühlung in der Überschrift zu erwähnen. Im Folgenden die Vollversion der Pressemitteilung:

———————————————-

Wie entwickeln sich die Temperaturen im Nordatlantik?
GEOMAR-Klimaforscher finden Methode zur Verbesserung von Klimavorhersagen

Die Stärke einer Hurrikansaison, Niederschläge in Westafrika, Winterverläufe in Mitteleuropa – die Oberflächentemperaturen des Nordatlantiks sind ein entscheidender Faktor für all diese Vorgänge. Sie schwanken in Zeiträumen von Jahrzehnten synchron mit dem Klima auf den angrenzenden Landregionen. Doch eine zuverlässige Vorhersage galt bisher als schwierig, da zu wenige Messdaten vorhanden sind. Klimaforscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel beschreiben jetzt in der internationalen Fachzeitschrift „Earth and Planetary Science Letters“ den Mechanismus dieser dekadischen Schwankungen der nordatlantischen Oberflächentemperaturen und zeigen, dass diese ein hohes Vorhersagepotential besitzen.

Für das Klima, aber auch das Wetter in Europa spielen Prozesse im Nordatlantik eine entscheidende Rolle. Der Golfstrom und seine Ausläufer wie etwa der Nordatlantikstrom transportieren Wärme tropischen Ursprungs quer über den Ozean, in der Atmosphäre über dem Meer entscheidet sich, ob es in Mitteleuropa stürmt oder die Sonne scheint. Die Wassertemperaturen an der Oberfläche des Atlantiks beeinflussen die jeweilige Hurrikansaison oder die Niederschlagsmengen auf den angrenzenden Kontinenten. All diese Prozesse unterliegen jedoch natürlichen Schwankungen, die sich über Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte abspielen. „Konkrete Messreihen reichen oft nur wenige Jahrzehnte zurück“, sagt der Klimaforscher Professor Dr. Mojib Latif vom GEOMAR-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, „deshalb ist es sehr schwierig, Schwankungen auf längeren Zeitebenen richtig einzuschätzen und von möglichen durch den Menschen hervorgerufenen Änderungen zu unterscheiden“.

weiter lesen

Teilen: