Nordlink: Bauen die Norweger Wasserkraftwerke nur damit Deutschland seinen Ökostrom speichern kann?

Unser Leser M.W. fragte uns kürzlich: Sehr geehrte Herren, mir als Laien kommt die Berichterstattung über die Nordlink Stromleitung (welt.de) merkwürdig vor. Bauen die Norweger Wasserkraftwerke nur damit Deutschland seinen Ökostrom speichern kann? Über weiterführende Informationen vielleicht in einem Beitrag auf ihrem Blog würde ich mich freuen. Ihr geneigter Leser [M.W.] Gerne wollen wir das Thema näher beleuchten. Im Folgenden Fritz Vahrenholts Antwort: Sehr geehrter Herr [M.W.], Norwegens Stromerzeugung basiert fast vollständig auf Wasserkraft. Im Wesentlichen handelt es sich um Speicherbeckenkraftwerke. Das sind wohlgemerkt keine Pumpspeicherwerke.  Leitungen gibt es nach Holland, nach Schweden und über Schweden nach Deutschland. Pläne für …

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Altbundeskanzler Helmut Schmidt: Klimatischen Wechsel hat es auf dieser Erde gegeben, seit es sie gibt

„Klimatischen Wechsel hat es auf dieser Erde gegeben, seit es sie gibt. […] Die Gründe für diesen vielfältigen Klimawechsel sind einstweilen nicht ausreichend erforscht. Und es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass es nicht so weitergeht. Aber sich darüber aufzuregen und zu meinen, diesen Wechsel könnte der Mensch durch gemeinsamen Beschluss in Heiligendamm aufhalten, das ist reine Hysterie, das ist dummes Zeug.“ Helmut Schmidt, im Interview in der Bildzeitung am 3. Juni 2007

Shell-CEO fordert mehr Präsenz der großen Ölkonzerne in der Klimadiskussion

Es hat im Moment so ein bisschen den Anschein, als ob den Vertretern der Klimakatastrophentheorie die fachlichen Argumente ausgegangen wären. Und was macht man in einer solchen Situation? Man greift den Gegener einfach persönlich, unter der Gürtellinie an. Es ist schon kurios, dass die mit Milliarden von Euros ausgestattete IPCC-Seite nun die (magere) Finanzierung der Klimarealisten ins Visier genommen hat. Obwohl man selber üppige Gelder einstreicht und damit riesige Aktivisten-Mannschaften unterhält, versucht man den Anschein zu erwecken, jegliches Sponsoring von IPCC-Kritik wäre unethisch.

Generalstabsmäßig werden fragwürdige Kampagnen gegen querdenkende Wissenschaftler wie den Astrophysiker Willie Soon oder den Klimaökonomen Roger Pielke Jr. geplant und durchgeführt, um anlässlich von Klimakonferenzen oder Entscheidungen zu Ölpipelines kurzfristig Schlagzeilen zu produzieren. Mithilfe von hoch umstrittenen Klimakatastrophenszenarien sollen ganze Industriezweige ausgelöscht werden, die den Aktivisten missfallen. Ölfirmen sollen quasi enteignet werden, da ihre in den Börsenwert eingearbeiteten Rohstoffreserven aus Klimaschutzgründen angeblich nicht mehr produzierbar wären und daher keinen Wert hätten. Dies ist ein weitreichender Eingriff in den freien Markt und das Wirtschaftssystem. NTV meldete am18. Februar 2015:

Enteignungen für den Klimaschutz: Experten skizzieren „Schreckgespenst“
Wer ein Grundstück mit Kohlemine erbt, gräbt den Energieträger aus – sofern das lukrativ ist. Doch was, wenn die Kohle im Boden bleiben sollte, der Umwelt zuliebe? Um den Klimawandel zu bremsen, müssen ganze Staaten auf ihre Ressourcen verzichten – sagen Forscher. […] Das wäre eine historisch beispiellose Entwertung von fossilen Ressourcen, und damit faktisch eine Enteignung von deren Besitzern, meint Hans Joachim Schellnhuber, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgeforschung, mit Blick auf die Ölscheichs und auf Länder mit Kohleflözen. „Das wäre so, wie wenn sie eine Goldmine haben, aber nur noch ein Zehntel davon ausgraben dürfen.“

Grundlage ist die Angst vor einer Klimakatastrophe, deren Grundlage jedoch in der Fachwelt noch immer kontrovers diskutiert wird. Es wird immer klarer, dass die CO2-Klimasensitivität wohl deutlich zu hoch angesetzt wurde, das Extremwetter noch immer in der natürlichen Bandbreite operiert und der Meeresspiegelanstieg seit vielen Jahrzehnten keine Beschleunigung aufweist.

Der Versuch einer fachlichen Diskussion wird von der IPCC-Seite meist abgeblockt. Wir versuchen das Gespräch im Rahmen unserer Reihe „Um Antwort wird gebeten“ wiederzubeleben. Allerdings mauern viele der von uns angesprochenen und verweigern die Antwort. Unbequeme Fragen sind offensichtlich unerwünscht. Seit etlichen Jahren hat sich die Ölindustrie aus der Klimadiskussion zurückgezogen, aus Angst vor Aktivisten-Kampagnen und politischer Bestrafung. Nun steht die Enteignung im Raum, da wird die Rückkehr an den Diskussionstisch umso wichtiger.

Erste Firmen haben dies bereits erkannt und fordern ein stärkeres Engagement der Industrie an der Klimadiskussion. Welche Risken sind real, welche aufgebauscht und vermutlich unberechtigt? Shell hat dies nun als eine der ersten Firmen laut ausgesprochen, wie finanzen.net am 12. Februar 2015 berichtete (siehe auch Beiträge am selben Tag in der Financial Times und auf The Carbon Brief):

Shell-CEO für mehr Präsenz der großen Ölkonzerne beim Thema Klimawandel
Die Ölkonzerne müssen sich nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden von Shell stärker an der Diskussion zum Klimawandel beteiligen. Dazu dürfte Ben van Beurden Vertreter einer Ölkonferenz am Donnerstagabend in London aufrufen. […] Die Lösung sehe van Beurden in einer stärkeren Beteiligung der Industrie bei dem Thema. Er verstehe die bisherige Taktik, sich zurückzuhalten, aber im Endeffekt sei es keine gute Taktik. Daher werde er dazu aufrufen, dass „wir sicherstellen, dass unsere Stimmen von Regierungsmitgliedern und Bürgern gehört werden“. Dabei sei er sich der Bedeutung der Glaubwürdigkeit der Branche bewusst.

Eine Rückkehr zur ausgewogenen Diskussion scheint umso wichtiger zu sein, da einflussreiche Vertreter der Klimaalarm-Position offenbar Ziele haben, die viel weitreichender als der angebliche Klimaschutz sind. Die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, will am liebsten gleich das gesamte westliche ökonomische Wirtschaftssystem revolutionieren, also den Kapitalismus abschaffen, wie auf der EU-Seite europa.eu am 11. Februar 2015 nachzulesen war. Sie wird dort zitiert:

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Um Antwort wird gebeten: „Kleine Anfrage“ bei der Deutschen Bundesregierung zum Klimawandel

Von: Sebastian Lüning
An: Deutsche Bundesregierung (Pressestelle)

Absendedatum: 7.3.2015
Antwort: 24.6.2015

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Am 26. Februar 2015 brachten Sie auf der Webseite der Deutschen Bundesregierung den Artikel “Kampf gegen Erderwärmung: Klimaschutz hat Priorität”.

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/02/2015-02-24-klima-sucht-schutz.html

Auch ich sehe CO2 als ein klimarelevantes Gas mit moderat wärmenden Eigenschaften an, so dass wir langfristig die Emissionen senken müssen.  Allerdings enthält Ihr Beitrag eine Reihe von Feststellungen, die ich nicht nachvollziehen kann und zu denen ich Ihre Stellungnahme zur Veröffentlichung in unserem Blog www.kaltesonne.de erbitte.

 

1) Sie schreiben:

Naturkatastrophen nehmen zu und verursachen enorme Kosten.

Laut Aussage der Munich Re hat es in den letzten drei Jahren 2012-2014 eher weniger als mehr Naturkatastrophen gegeben. Die Frankfurter Rundschau titelte dazu am 7. Januar 2015: „Wetterextreme: Weniger Schäden durch Naturkatastrophen„.

Siehe: http://www.fr-online.de/klimawandel/wetterextreme-weniger-schaeden-durch-naturkatastrophen,1473244,29500598.html

 

2) Sie schreiben:
Das Jahr 2014 war weltweit das wärmste seit 1881, dem Beginn der regelmäßigen Messungen. Das ergaben Untersuchungen der US-Weltraumbehörde NASA und des US-Wetteramtes NOAA.”

Die NASA hat sich hier mittlerweile selbst korrigiert und stellt den “Wärmerekord” jetzt offen in Frage. Sie erklärte, aus statistischer Sicht sei es wahrscheinlicher – nämlich zu 62% – dass es keinen neuen globalen Temperaturrekord 2014 gegeben hat. Klimaexperten der BEST-Projekts der University of California in Berkely äußern sich ähnlich: “…it is impossible to conclude from our analysis which of 2014, 2010, or 2005 was actually the warmest year”.

Siehe: http://www.kaltesonne.de/nasa-rudert-zuruck-2014-war-moglicherweise-doch-nicht-das-warmste-jahr-der-messgeschichte-experten-erwarmungspause-setzt-sich-noch-5-10-oder-15-jahre-fort/

 

3) Sie schreiben (mit Bezug auf Deutschland):

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Erklärung der Bundesregierung zum Klimawandel: Eine Analyse und der Versuch eines Dialogs

Die Deutsche Bundesregierung warnte die Bevölkerung am 26. Februar 2015 auf ihrer Webseite www.bundesregierung.de eindringlich vor einer bevorstehenden Klimakatastrophe. Sowohl Klimaschutz als auch Anpassungsbemühungen würden teuer werden, erklärte man den Untertanen. Bei so viel Geld lohnt es sich, den Pressetext einmal genauer durchzulesen und zu analysieren. Die Bundesregierung schreibt:

Kampf gegen Erderwärmung: Klimaschutz hat Priorität

In vielen Teilen der Erde steigen die Temperaturen. Naturkatastrophen nehmen zu und verursachen enorme Kosten. Die Bundesregierung nimmt diese Risiken sehr ernst. Auf dem G7-Gipfel wird sich Bundeskanzlerin Merkel deshalb besonders für den Klimaschutz einsetzen.

Der angesprochene G7-Gipfel wird dieses Jahr von Deutschland ausgerichtet und findet in einer der schönsten Regionen Bayerns, im Schloss Elmau unweit der Isartal Gemeinden Mittenwald und Krün vom 7.-8. Juni 2015 am Fuße des Wettersteingebirges statt. Barack Obama liebt bekanntlich das Klimathema, da möchte Angela Merkel ihm vielleicht einen Gefallen tun und bei einem Glas Wein ein paar schön-schaurige Katastrophenszenarien mit ihm durchdiskutieren.

Aber was ist von den Behauptungen in der Einleitung zu halten? In welchen Teilen der Erde steigen die Temperaturen? Bekanntlich steigen die Temperaturen im weltweiten Durchschnitt seit 17 Jahren nicht mehr. Irgendwo wird es regional sicher wärmer, aber anderswo auch kälter. Statistisch mitteln sich diese beiden Entwicklungen jedoch. Die Behauptung „In vielen Teilen der Erde steigen die Temperaturen“ ist daher irreführend.

Naturkatastrophen nehmen angeblich zu? Stimmt das? Die Munich Re hat im Januar 2015 Bilanz gezogen. Das Fazit ist ein ganz Anderes als es die Bundesregierung behauptet. Laut den Münchner Rückversicherern sind die letzten drei Jahre 2012-2014 allesamt ziemlich glimpflich verlaufen. Die Frankfurter Rundschau titelte dazu am 7. Januar 2015: „Wetterextreme: Weniger Schäden durch Naturkatastrophen„.

Kein guter Anfang der Verlautbarung mit gleich zwei bösen Schnitzern. Lesen wir weiter:

Das Jahr 2014 war weltweit das wärmste seit 1881, dem Beginn der regelmäßigen Messungen. Das ergaben Untersuchungen der US-Weltraumbehörde NASA und des US-Wetteramtes NOAA. Die weltweite Durchschnittstemperatur lag bei 14,6 Grad Celsius und damit etwa 0,8 Grad über dem langjährigen Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.

Wieder nicht ganz richtig. Selbst die NASA weist in einem Nachtrag darauf hin, dass der Rekord eher zweifelhaft ist. Aus statistischer Sicht sei es wahrscheinlicher – nämlich zu 62% – dass es keinen neuen globalen Temperaturrekord 2014 gegeben hat (siehe unseren Blogartikel „NASA rudert zurück: 2014 war möglicherweise doch nicht das wärmste Jahr der Messgeschichte. Experten: Erwärmungspause setzt sich noch 5, 10 oder 15 Jahre fort„).

Auch in Deutschland wird es wärmer. Die Durchschnittstemperatur habe erstmals bei 10,3 Grad gelegen, teilte der Deutsche Wetterdienst in seiner vorläufigen Jahresbilanz mit. In Berlin war es 2014 am wärmsten und trockensten. Dort lag die Durchschnittstemperatur bei 11,3 Grad.

Der Hinweis auf den Deutschlandrekord ist korrekt. Allerdings wies das Deutsche Klimakonsortium (DKK) am 18. Dezember 2014 darauf hin, dass Regionalrekorde wie in Deutschland wenig über den globalen Klimawandel aussagen. Lesen wir weiter bei der Bundesregierung:

Klimaschutz ist lebenswichtig

Extreme Wetterereignisse häufen sich. Im Sommer 2014 gab es vor allem im Westen und in der Mitte Deutschlands ungewöhnlich viele Unwetter mit Gewitterstürmen, Tornados und Regenfluten. Das folgenschwerste Ereignis in Europa war ein Hagelsturm im Juni. Das Sturmtief Ela überzog Frankreich, Belgien und den Westen Deutschlands mit bis zu zehn Zentimeter großen Hagelkörnern.

Wo sind die Langzeitreihen, die diese Behauptungen stützen? Wenn man sich die echten Daten anschaut, fällt so manche skizzierte „Häufung“ plötzlich in sich zusammen (siehe z.B. unsere Blogartikel „Hessischer Starkregen aus dem Juli 2014 eine Folge des Klimawandels? Eher unwahrscheinlich. Statistiken zeigen eine Abnahme schwerer sommerlicher Regengüsse während der letzten 100 Jahre„, „Neue Studie des Geoforschungszentrums Potsdam: In den letzten 7000 Jahren gab es in Oberösterreich 18 hochwasserreiche Phasen„, „Neue schweizerische Studien: Künftig weniger Hochwasser in den Zentralalpen – Sonnenaktvität übt signifikanten Einfluss aus“ und „Klimawandel in Deutschland: Eine geowissenschaftliche Betrachtung„). Weiter im Text der Bundesregierung:

Die Bundesregierung nimmt diese Risiken sehr ernst. „Deshalb haben wir in Deutschland bereits eine Anpassungsstrategie und einen Aktionsplan entwickelt“, sagt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. „Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete das Eindämmen des Klimawandels als gesamtgesellschaftlich zentrale Herausforderung. „Je weiter der Klimawandel voran schreitet, umso schwieriger werden die Kosten für die verheerenden Folgen des Klimawandels zu tragen sein“. Für Deutschlands Präsidentschaft im Kreis der sieben führenden Industrienationen (G7) hat die Bundeskanzlerin deshalb ihren persönlichen Einsatz für den Klimaschutz angekündigt. Es müsse endlich gelingen, neue verbindliche Vereinbarungen zu beschließen.

Auf der Webseite findet sich dann die folgende grau hinterlegte Einschubbox:

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Um Antwort wird gebeten: Weshalb erwähnt der Klimaretter die natürliche Variabilität der Niederschläge in den peruanischen Anden nicht?

Von: Sebastian Lüning
An: Nick Reimer, Klimaretter.info

Absendedatum: 8.3.2015
Antwort: Lüning erhielt von Reimer bis heute keine Antwort. Allerdings meldete sich die klimaretter.info-Redaktion, nachdem wir die Mail in gekürzter Version ins Klimaretter-Blog gestellt haben (siehe unten)

 

Sehr geehrter Herr Reimer,

Am 23.1.2015 erschien in Ihrem Blog klimaretter.info der Beitrag „Klimawandel bedroht Kartoffelvielfalt“.

http://www.klimaretter.info/forschung/hintergrund/17957-klimawandel-bedroht-kartoffelvielfalt

Darin wird der Eindruck erweckt, die vorindustrielle Klimageschichte in den peruanischen Anden wäre stets ausreichend feucht gewesen, um den Anbau von Kartoffeln zu gewährleisten. Weiterhin heißt es, erst der anthropogene Klimawandel hätte jetzt zu vermehrten Dürren geführt, die die Kartoffelernte bedrohen. Der Blick in die Paläoklimatologie bestätigt diese Ansicht jedoch nicht. Auch in der vorindustriellen Vergangenheit hat es in den peruanischen Anden immer wieder Dürrephasen und starke natürliche Schwankungen in den Regenmengen gegeben.

Apaéstegui et al. (2014) rekonstruierten die Regenhistorie Perus für die vergangenen 1600 Jahre und fanden eine enorme Variabilität, die u.a. von atlantischen und pazifischen Ozeanzyklen getaktet wird. Auch eine längerfristige Komponente trat auf. Während der Mittelalterlichen Wärmeperiode war der regenreiche Monsun besonders schwach, eine Situation die der heutigen Modernen Wärmeperiode offenbar entspricht. Während der Kleinen Eiszeit war der Monsun hingegen stark und regenreich. Hier die Kurzfassung der Arbeit:

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US-amerikanischer Extremwetterforscher wittert politisch motivierte Hexenjagd gegen ihn und steigt aus der Klimaforschung aus

Der US-amerikanische Wissenschaftler Roger Pielke Jr. von der University of Colorado ist eine seriöse Stimme in der wissenschaftlichen Diskussion zur Extremwetterforschung. Seine Studien konnten zeigen, dass der Zuwachs an Extremwetterschäden vor allem sozioökonomische und weniger klimatische Gründe hat (siehe „Neue Arbeit von Roger Pielke Jr.: Anstieg der globalen Extremwetterversicherungsschäden basiert fast vollständig auf sozioökonomischen Gründen„). Diese Erkenntnis kam bei Anhängern der Klimakatastrophentheorie natürlich nicht gut an. Ein Mitglied des US-Kongressausschusses für Umwelt und natürliche Rohstoffe, Raúl Grijalva, leitete nun eine Untersuchung gegen Pielke ein. Pielkes oberster Chef, der Präsident der University of Colorado, erhielt einen Brief, in dem Grijalva eine lückenlose Offenlegung von Pielkes Forschungsförderung eingefordert. Insbesondere geht es um Gelder aus der Ölindustrie.

Pielke wunderte sich sehr, denn er hatte im Rahmen von mehreren Kongressanhörungen bereits die Quellen seiner Forschungsfinanzierung vollumfänglich genannt. Gelder aus der Ölindustrie sind nicht dabei. Pielke vermutet daher, dass es sich um eine politisch motivierte Aktion handelt. Er erkennt in dem fragwürdigen Vorgang eine „Hexenjagd“, bei der Abweichler von der strengen IPCC-Meinung zur Strecke gebracht werden sollen. In seinem Blog schreibt Pielke:

I am Under “Investigation”
As some of you will already know, I am one of 7 US academics being investigated by US Representative Raúl Grijalva (D-AZ) who is the ranking member of the House of Representatives Committee on Environment and Natural Resources. Rep. Grijalva has sent a letter to the president of my university requesting a range of information, including my correspondence, the letter is here in PDF. Before continuing, let me make one point abundantly clear: I have no funding, declared or undeclared, with any fossil fuel company or interest. I never have. Representative Grijalva knows this too, because when I have testified before the US Congress, I have disclosed my funding and possible conflicts of interest. So I know with complete certainty that this investigation is a politically-motivated “witch hunt” designed to intimidate me (and others) and to smear my name.

Weiterlesen auf The Climate Fix

Pielke ist das Mobbying mittlerweile leid. Er hat die Reißleine gezogen und zieht sich schrittweise aus dem politisch belasteten Klimathema zurück. Neue Forschungsanträge schreibt er keine mehr. In seinem Blog führt er aus:

The incessant attacks and smears are effective, no doubt, I have already shifted all of my academic work away from climate issues. I am simply not initiating any new research or papers on the topic and I have ring-fenced my slowly diminishing blogging on the subject. I am a full professor with tenure, so no one need worry about me — I’ll be just fine as there are plenty of interesting, research-able policy issues to occupy my time. But I can’t imagine the message being sent to younger scientists. Actually, I can: “when people are producing work in line with the scientific consensus there’s no reason to go on a witch hunt.” When “witch hunts” are deemed legitimate in the context of popular causes, we will have fully turned science into just another arena for the exercise of power politics. The result is a big loss for both science and politics.

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Rein in die Kartoffeln und wieder raus aus den Kartoffeln. Im September 2012 machte uns die taz Hoffnung, dass der Klimawandel uns bessere, schönere und mehr Kartoffeln bringen wird:

Deutsche Bauern im Glück. Die Bodentemperaturen sind in den vergangenen 50 Jahren um fünf Grad gestiegen. Die deutschen Landwirte freut’s – die Erträge fallen üppiger aus. Die deutschen Landwirte dürften dank höherer Erträge unter dem Strich vom Klimawandel profitieren. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) präsentierte am Mittwoch Berechnungen, nach denen die mittlere Bodentemperatur im Aussaatmonat April in den letzten 50 Jahren um fünf Grad auf 16 zugenommen hat. „Dieser Trend wird sich bis 2100 fortsetzen“, prognostizierte DWD-Vize Paul Becker. Ende des Jahrhunderts könne dann drei Wochen früher gesät werden als in den 60ern. 

So viel gute Laune sieht man beim Klimaretter gar nicht gerne. Dort ist der Klimawandel für alles Böse in der Welt zuständig. Positive Entwicklungen ignoriert man dort eisern. Daher wundert es kaum, dass die Kartoffelperspektive dort eine ganz andere ist. Am 23. Januar 2015 konnte man im Klimaretter-Blog lesen:

Klimawandel bedroht Kartoffelvielfalt
Im Valle Sagrado in den Anden, gut 3.000 Meter über dem Meer, bauen die indigenen Quechua Hunderte Sorten Kartoffeln an. Doch nun gefährden Hitze und Dürre die über Jahrtausende kultivierten Knollen. Wissenschaftler fürchten um die Biodiversität, die Talbewohner um ihre Ernährungsgrundlage.

Andenkartoffeln, die schmecken sicher besonders gut. Dürre macht ihnen jetzt aber zu schaffen. Früher gab es immer genug Wasser, nun plötzlich hat der anthropogene Klimawandel die Felder verdorren lassen. Das ‚Aus‘ der Andenkartoffel steht unmittelbar bevor, suggeriert der Klimaretter. Und Schuld hat der egoistische Mensch mit seiner dummen Kartoffelnase und seinen ungezügelten CO2-Emissionen.

Offenbar kennt der Klimaretter aber die Fachliteratur nicht besonders gut. Ansonsten wäre den Rettern aufgefallen, dass der Regen in Peru schon immer starken natürlichen Schwankungen unterlegen war. Apaéstegui et al. (2014) rekonstruierten die Regenhistorie Perus für die vergangenen 1600 Jahre und fanden eine enorme Variabilität, die u.a. von atlantischen und pazifischen Ozeanzyklen getaktet wird. Auch eine längerfristige Komponente trat auf. Während der Mittelalterlichen Wärmeperiode war der regenreiche Monsun besonders schwach, eine Situation die der heutigen Modernen Wärmeperiode offenbar entspricht. Während der Kleinen Eiszeit war der Monsun hingegen stark und regenreich. Hier die Kurzfassung der Arbeit:

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Klimaprognose des Britischen Wetterdienstes: Temperaturen werden bis 2019 entweder steigen, sinken oder so bleiben wie sie sind

Der Britische Wetterdienst (UK Met Office) veröffentlichte am 28. Januar 2015 eine Mittelfrist-Klimavorhersage für die kommenden 5 Jahre bis 2019. Unter Berücksichtigung aller Umstände prognostiziert das Met Office, dass die Temperaturen in den kommenden Jahren entweder steigen, fallen oder so bleiben wie sie sind. Genauer geht es kaum. In der Pressemitteilung liest sich das so: Averaged over the five-year period 2015-2019, global average temperature is expected to remain high and is likely to be between 0.18°C and 0.46°C above the long-term (1981-2010) average of 14.3°C. This compares with an anomaly of +0.26°C observed in 2010 and 2014, currently the warmest years …

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Meeresbiologe rügt überzogene Panikmache einiger Fachkollegen: Den Ozeanen geht es gar nicht so schlecht wie in manchen wilden Katastrophenszenarien behauptet

Bitterböses Resultat eines schwer begreifbaren Herdentriebs: Nahezu alle früheren Studien, die Biotreibstoffe als klimafreundliche Alternativen in den Himmel lobten, müssen überarbeitet werden. Dies ist das Ergebnis einer Überprüfung der University of Michigan, bei der 100 Publikationen genauestens unter die Lupe genommen wurden. Phys.org berichtete am 5. Februar 2015: A closer look at the flawed studies behind policies used to promote ‚low-carbon‘ biofuels Nearly all of the studies used to promote biofuels as climate-friendly alternatives to petroleum fuels are flawed and need to be redone, according to a University of Michigan researcher who reviewed more than 100 papers published over more …

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Professor der TU Clausthal-Zellerfeld übt Kritik an der Energiewende: „Physik und die Chemie werden nicht durch Mehrheitsbeschlüsse außer Kraft gesetzt“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat ein „Grünbuch“ zur Energiewende vorgelegt und eine breite, lösungsorientierte Diskussion eingefordert. Professor Frank Endres lehrt am Energie-Forschungszentrum der TU Clausthal-Zellerfeld und ist der Bitte des BMWi nachgekommen. Seine eingereichte offizielle Stellungnahme gab er zusätzlich auf der Webseite des Deutschen Abeitgeberverbandes bekannt. Im Folgenden einige Auszüge:

Die Frage stellt sich, warum die Bundesregierung den in international begutachteten Zeitschriften veröffentlichten Temperaturstillstand ignoriert. Als Hochschullehrer muss ich Studierende auf internationale Publikationen aufmerksam machen, und dann kommt die Frage auf, warum die Bundesregierung und einige Institutionen eine einseitige Auswahl treffen – dieser Ansatz ist unwissenschaftlich und ein verheerendes Signal für die Qualität von Bildung und Ausbildung. Nachvollziehbar ist für mich jedoch, dass die Politik ohne naturwissenschaftliche Kenntnisse angesichts des internationalen Drucks kaum eine andere Wahl hatte, als davon auszugehen, es gäbe eine schlimme anthropogene Erwärmung. Da diese jedoch mit jedem Jahr des Temperaturstillstandes unwahrscheinlicher wird, sollte die Politik auch in Betracht ziehen, dass die Computer-Modelle die Wirklichkeit vielleicht doch nicht so abbilden können wie in den einschlägigen Kreisen angenommen wird.

Abgesehen von der CO2-Diskussion, die in den „etablierten Kreisen“ jegliche reflektierende wissenschaftliche Diskussion vermissen lässt (Wissenschaftler mit abweichender Meinung als „Leugner“ zu bezeichnen, ist jenseits des Akzeptablen), halte ich die Energiewende aus technischen  Gründen für unverantwortlich. Das heutige Stromnetz ist noch stabil, weil in Kohle-, Wasser- und Kernkraftwerken in den Turbinen eine sehr hohe Rotationsenergie gespeichert ist. Die Stabilität des Stromnetzes wird über die Frequenz auf 50 Hz geregelt, wobei die Spannung durchaus variieren kann, ich habe Werte zwischen 220 und 240 Volt gemessen. Mit Windkraftanlagen oder Solarmodulen ist ein stabiles Netz ohne die Einbindung von Speichern und virtuellen Schwungrädern unmöglich, denn nachts scheint die Sonne nicht, und der Wind weht nicht einmal „offshore“ konstant, wie die von Tennet bereit gestellten Daten zeigen.

[…]

Viele Kollegen wie auch ich, haben der Bundesregierung angeboten, sie technisch neutral zu beraten. Anstatt kritische Stimmen anzuhören, verlässt sich die Bundesregierung ausschließlich auf Energiewende-Protagonisten, die den Kurs der Bundesregierung stützen.  Dieser Ansatz ist unwissenschaftlich, denn eine weitsichtige, politische Entscheidung sollte auch gegensätzliche Meinungen anhören, denn die Physik und die Chemie werden nicht durch Mehrheitsbeschlüsse außer Kraft gesetzt.

Die Mehrzahl der Deutschen wünscht wohl noch immer die Energiewende und ist wohl bereit, für den angeblich sauberen Strom mehr zu zahlen, nur sollte sich die Bundesregierung so langsam auch des Infraschall-Problems annehmen. Bei der „100-%“-Stromwende wird Deutschland bei einer heutigen WKA-Auslastung von ca. 12 % etwa 600 GW an installierter Windkraftleistung benötigen, gestützt durch gigantische Speicher zwischen 20 und 100 TWh. Ganz Deutschland wird dann von Windkraftanlagen überzogen sein, mit nur in „Flauten“ endendem Infraschall. Im Bereich der thermischen Nutzung „erneuerbarer Energien“ gibt es dagegen viel Potential, sinnvolles zu tun.

Leider ist auch in diesem Punkt die Bundesregierung an alternativen Ideen offenbar nicht interessiert. Der Minister versendet eher Standardbriefe als sich die Meinung von kritisch denkenden Wissenschaftlern anzuhören. Da der Rest der Welt die Kernenergie ausbaut und China mittlerweile eigene Kernkraftwerke entwickelt, stellt sich die Frage, wie lange die deutsche Wirtschaft international noch konkurrenzfähig bleiben wird, zeigen doch viele Firmen heute schon still und leise Deutschland den Rücken.

Ganze Stellungnahme auf deutscherarbeitgeberverband.de lesen.

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Früher waren Propheter und Wahrsager für die Ausdeutung der Zukunft zuständig, heute kümmern sich dankenswerterweise Klimawissenschaftler um dieses undankbare Feld. Das Problem ist bekannt: Prognosen für kurze Zeiträume sind besonders schwierig. Das Ergebnis kann schon nach wenigen Jahren überprüft werden. Wenn es stimmt – toll. Wenn die Prognose daneben ging, kann es unter Umständen das Ende der Prognostik-Karriere bedeuten. Zumindest sinkt die Glaubwürdigkeit des Wahrsagers. Die Internetplattform Climate Change Predictions hat es sich zur Aufgabe gemacht, Klimaprognosen der verschiedensten Art feinsäuberlich zu sammeln, um eine transparente Überprüfung der Vorhersagen zu ermöglichen. Dies wirkt der Tendenz entgegen, dass sich Ersteller von fehlgeschlagenen Prognosen in der Regel gar nicht mehr an ihre Aussagen erinnern können.

Hier gehts zur Prognosen-Masterliste.

Auch wir haben hier im Blog einige schöne Beispiele bereits vorgestellt:

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In der Times vom 19. Januar 2015 erläuterte der britische Bestseller-Autor und Oxford-Absolvent Matt Ridley, weshalb er ein Lukewarmer und entschiedener Gegner des Klimaalarmismus ist:

My life as a climate lukewarmer

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Tote Fledermäuse an Windrädern: Forscher vermuten hohe Dunkelziffer

Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) vom 11. Februar 2015:

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Deutschlands Energiewende kollidiert mit migrierenden Fledermäusen

Fledermäuse verunglücken in großer Zahl an deutschen Windkraftanlagen. Die Zahl solcher Anlagen ist hierzulande bereits sehr hoch und soll noch weiter steigen. Mehr als zwei Drittel der Tiere, die durch Windkraftanlagen auf deutschem Boden zu Tode kommen, sind jedoch wandernde Fledermäuse auf ihrem Weg zwischen ihren Sommer- und Winterlebensräumen. Aufgrund seiner zentralen geographischen Lage in Europa hat Deutschland deshalb eine große Verantwortung für den Schutz migrierender Fledermäuse.

Nicht alles, was sich „grün“ nennt, dient auch dem Naturschutz. Zurzeit werden in Deutschland zahlreiche Windkraftanlagen mit dem Ziel errichtet, die Produktion von regenerativer Energie aus Windkraftanlagen bis 2020 um 30 Prozent zu steigern. An diesen Anlagen verunglücken jedoch Fledermäuse. Dies steht im Konflikt mit nationalen und internationalen Naturschutzrecht und internationalen Abkommen, darunter die von Deutschland unterzeichnete UN-Konvention zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten, zu denen auch Fledermäuse zählen. Tausende dieser Tiere kommen jedes Jahr in Deutschland durch Windkraftanlagen zu Tode. Zwar gibt es Maßnahmen, mit denen die Zahl der getöteten Fledermäuse pro Anlage deutlich reduziert werden könnte, aber diese werden in der Praxis nicht konsequent umgesetzt. Die Schutzempfehlungen, die sich aus der UN-Konvention ableiten lassen, sind rechtlich nicht bindend, weshalb sie in Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen bisher nicht mit einfließen. „Wir schätzen, dass nur ein Bruchteil der bis zum Jahr 2014 in Deutschland errichteten 24.000 Windkraftanlagen Auflagen erfüllen, die dem Naturschutz dienen. Viele – insbesondere ältere – werden unter keinen oder nur mangelhaften Auflagen betrieben“, berichtet Christian Voigt, Biologe und Fledermausforscher am Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Er hat gemeinsam mit weiteren Autoren eine jüngst im wissenschaftlichen Fachblatt „European Journal of Wildlife Research“ veröffentlichte IZW-Studie verfasst, die einen Überblick über die Probleme bietet, welche Windkraftanlagen für den Schutz von Fledermäusen mit sich bringen.

Jedes Windrad, bei dessen Betrieb auf Naturschutz keine Rücksicht genommen wird, hat jährlich den Tod von 10 bis 12 Fledermäusen zur Folge. Diese Zahlen variieren je nach geographischer Lage und Anlagentypus. Wenn alle in Deutschland existierenden Anlagen ohne Auflagen betrieben würden, würde dies jährlich bis zu 250.000 Fledermäusen das Leben kosten, folgern die IZW-Wissenschaftler. Dabei entstammen zwei Drittel der zu Tode gekommenen Fledermäuse – etwa 70 Prozent – Populationen, die in anderen Ländern heimisch sind. Wegen seiner zentralen Lage queren sie Deutschland auf dem Weg von ihren nordosteuropäischen Sommerlebensräumen zu ihren süd- und westeuropäischen Winterlebensräumen und zurück. „Deswegen haben wir eine besondere Verantwortung, den Schutz dieser migrierenden Arten in Deutschland sicherzustellen“, betont Christian Voigt.

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Mysteriös: Feuerwehr Lünen glaubt, der Klimawandel mache ihr zu schaffen

Kurioses aus den Ruhrnachrichten.de vom 17. Januar 2015:

Jahresdienstbesprechung: Klimawandel macht der Feuerwehr zu schaffen
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Lünen zieht Bilanz: Die Zahl der Brände ging 2014 zurück, dagegen stieg die Zahl der technischen Hilfeleistungen. Grund dafür: die Folgen des Klimawandels, die auch in Lünen zu spüren sind. Darauf müssen sich die Einsatzkräfte auch in Zukunft einstellen.

Was soll man dazu sagen? Hat die Feuerwehr jetzt Angst wegen der fehlenden Brände zusammengeschrumpft zu werden und braucht daher die Drohkulisse des Klimawandels? Oder ist es einfach chic, auf den Klimakatastrophenzug mit aufzuspringen? Aber lesen wir ersteinmal weiter, inwieweit der Klimawandel Lünen angeblich in den Würgegriff genommen haben soll:

Alfred Krömer, Leiter der Feuerwehr: „Unwetterereignisse haben in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Wasser-, Sturm-, Wärme- und Kälteeinsätze erfordern, dass wir uns auf diese Einsatzlage einstellen. Wir müssen Anpassungsstrategien entwickeln, um die Folgen des Klimawandels zu beherrschen. Auch Stromausfälle werden vorausgesagt in der Zukunft deutlich zunehmen.“

Wo ist die offizielle Unwetterstatistik hierzu? Haben die Stürme in Deutschland in den letzten Jahren in nicht dagewesener Weise zugenommen? Nein! Siehe „Eine unbequeme Wahrheit: Während der Kleinen Eiszeit waren die Stürme in Europa stärker als heute„.

Gibt es heute in Deutschland mehr Überflutungen als früher? Nein! Siehe: „Hessischer Starkregen aus dem Juli 2014 eine Folge des Klimawandels? Eher unwahrscheinlich. Statistiken zeigen eine Abnahme schwerer sommerlicher Regengüsse während der letzten 100 Jahre

Gibt es heute mehr Hitzwellen als in der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren? Unwahrscheinlich.

Gibt es heute mehr Kältewellen als früher? Vermutlich auch nicht. Und selbst wenn: Könnte dies eine Folge der Klimaerwärmung sein? Falls ja, dann müssten Hitzewellen im Umkehrschluss die Klimaerwärmung widerlegen. Willkommen in Absurdistan!

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Erinnern Sie sich: In unserem Buch „Die kalte Sonne“ wagten wir 2012 doch tatsächlich zu behaupten, dass wohl mehr als 50% der beobachteten Klimaerwärmung seit 1850 durch natürliche Klimafaktoren verursacht worden sind. Daraufhin gab es einen großen Proteststurm: Wir wären Leugner, Söldner der Energieindustrie, Verrückte. Kurz darauf meldete sich Mojib Latif und erklärte der Öffentlichkeit, wie die offizielle IPCC-Sichtweise lautet, von der tunlichst nicht abzuweichen ist: Es darf nicht „mehr als 50%“ heißen, sondern „weniger als 50%“! Im Extremfall wäre also ein Natur-Anteil von 51% falsch, während 49% richtig wäre. Verrückte Welt. Judith Curry hat sich jetzt in ihrem Blog mit dem 50%-Problem etwas ausführlicher beschäftigt:

‚Most’ versus ‘more than half’ versus ‘> 50%’

Seeking once again to clarify the problems in communicating the IPCC climate change attribution statements.

Context

The immediate motivation for this post is a tweet from Gavin Schmidt that he is #stillwaiting for a response to his critique of my 50-50 essay [link].  Well this post  is a response to only one point that he raises (some of the rest of his points seem pretty incoherent to me), but it is an issue that has been used by Schmidt to discredit my arguments about attribution.

Weiterlesen auf Climate Etc.

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The Times of India berichtete am 21. Januar 2015 über Sorgen einiger indischer Wissenschaftler:

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Um Antwort wird gebeten: Wird der Focus die voreilige Meldung zum angeblichen Wärmerekord 2014 noch korrigieren?

Im Jahr 2014 hätte es einen neuen Temperaturrekord gegeben, behaupteten Anfang 2015 etliche Zeitungen. Wie sich erst später herausstellte, ist dies aber nicht ganz richtig. Wir haben beim Focus nachgefragt, wie dort mit dieser neuen Erkenntnis umgegangen wird. Eine Antwort haben wir (bislang) leider nicht bekommen. Wir hoffen aber auf ein baldiges Eintreffen des Schreibens und öffnen jeden Tag erwartungsfroh unseren Briefkasten. ———————————– Von: Sebastian Luening An: Michael Odenwald, Focus Datum: 2.3.2015 Sehr geehrter Herr Odenwald, Am 17.1.2015 brachten Sie den Artikel “Klimawandel setzt sich fort: 2014 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen”. Dort wird erklärt, das Jahr …

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Die Sonne im Februar 2015 und die Validierung von Klimamodellen

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Unser Zentralgestirn war im Februar sehr unterdurchschnittlich aktiv. Die festgestellte SunSpotNumber (SSN) betrug nur 44,8, das sind etwa 53% des  Durchschnittswertes aller bisher systematisch beobachteten Sonnenzyklen  zu diesem Zyklusmonat.

Abb.1: Die Sonnenaktivität des aktuellen Zyklus 24 (Solar Cycle, SC) in rot, der Mittelwert aller bisher aufgezeichneten Zyklen in blau und der bis vor wenigen Monaten recht ähnliche SC1 in schwarz.

 

Seit dem Beginn des SC24 im Dezember 2008 sind nun 75 Monate verstrichen und „über alles“ erreichte dieser Zyklus ebenfalls nur 53% des Normalwertes.  Vor  ca. 22 Jahren (im November 1992) war der Zyklus 22 zeitlich ebenfalls im Monat 75 und da hatten wir eine Aktivität von 139% des Mittelwertes von Beginn an. Der schnelle Rückgang der Sonnenaktivität ist schon recht eindrucksvoll. Im Vergleich aller Zyklen untereinander wird das ebenfalls deutlich:

Abb.2: Der Vergleich aller Zyklen untereinander. Die Werte entstehen, indem die Differenzen der einzelnen Monate der Zyklen zum Mittelwert  (blau in Abb.1) aufsummiert werden.

 

Die solaren polaren Magnetfelder haben sich auch etwas weiter aufgebaut im Vergleich zum Vormonat  (vgl. Abb.2  in unserem Artikel „Die Sonne im Januar 2015 und atlantische Prognosen„) und damit ist das Fleckenmaximum nun definitiv Geschichte. Sehr wahrscheinlich sehen wir in den nächsten Jahren ein recht langsames weiteres Zurückgehen der Sonnenaktivität, schwache Zyklen, wie der aktuelle, sind auch oft überdurchschnittlich lang. So könnte das nächste Minimum, dessen Ende zeitlich definiert wird durch das erste Auftauchen von Flecken des neuen Zyklus 25 erst nach 2020 erreicht werden. Die  Magnetfelder seiner Sonnenflecken sind dann umgekehrt angeordnet als die des jetzigen SC24.

 

Der Strahlungsantrieb von Klimamodelle ist nicht validierbar?

Ende Januar 2015 wurde die „Klimaszene“ durch eine Arbeit von Jochem Marotzke und Piers Forster in Nature erregt, die sich mit den Möglichkeiten der Bewertung von Klimamodellen hinsichtlich der Größe des Strahlungsantriebes („radiative Forcing“) durch Treibhausgase befasste. Über die seit etwa 10 Jahren immer größere Divergenz zwischen den beobachteten Temperaturen und den Modellprojektionen hatten wir ja recht oft berichtet (vgl. auch unseren Beitrag „Wie empfindlich ist unser Klima gegenüber der Erwärmung durch Treibhausgase?„). Nun also nahmen sich die Klimaforscher Jochem Marotzke und Piers Forster der Sache an und kommen zu dem Schluss, dass die hohe interne Variabilität unseres Klimas es bislang unmöglich macht, die Auswirkungen der in den einzelnen Modellen verschieden hoch berechneten Sensitivität gegenüber Treibhausgasen (Greenhouse Gases – GHG) zu überprüfen. Nach ihrer Auffassung können die Modelle also gar keinen Fehler machen und sind nicht im Mittel  „zu empfindlich“ in der Bewertung der Erwärmung durch CO2 und anderen Treibhausgasen. Diese Schlussfolgerung ging dann sehr pointiert durch die Presse, in fast jedem Medium war so etwas zu lesen:“  Skeptikern, die immer noch am menschengemachten Klimawandel zweifeln, bricht nun eines ihrer letzten Argumente weg: Zwar gibt es eine Erwärmungspause, die Erdoberfläche hat sich seit der Jahrtausendwende also deutlich schwächer aufgeheizt, als sämtliche relevanten Klimamodelle vorhergesagt hatten. Die Kluft zwischen berechneter und gemessener Erwärmung entsteht aber nicht, weil die Modelle systematische Fehler machen, wie die Skeptiker vermutet hatten, sondern weil es im Klima stets zu zufälligen Schwankungen kommt.“

Der Satz stammt ursprünglich aus der Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft, ein in der Physik wirklich großer Name. Schon bald nach der Veröffentlichung der Arbeit in „Nature“, dem Journal mit dem weltweit höchsten  Einfluss in den Naturwissenschaften, wurden Zweifel an der zitierten Folgerung laut. Nicholas Lewis veröffentlichte auf dem Blog „Climate Audit“ von Steve McIntyre ein Post indem er die Methoden und die Folgerungen scharf anging. Diese Wortmeldung hatte über 800 Kommentare zur Folge, die sich  immer mehr verdichteten zu der Aussage, dass die Folgerungen in der Arbeit von Marotzke und Forster nicht gerechtfertigt sind. Kann man die Modelle doch bewerten und Aussagen darüber treffen, ob der Mittelwert aller Modelle die GHG-Wirkung überschätzt oder nicht? Wir wollen es versuchen!

Schritt 1:

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Weltklimarat in der Krise: IPCC-Chef Pachauri tritt wegen Vorwurfs der sexuellen Belästigung zurück

Es war schon eine kleine Sensation: IPCC-Chef Rajendra Pachauri sei zurückgetreten, rasselte es am 24. Februar 2015 aus allen Nachrichtentickern. So schrieb Spiegel Online:

Neuer IPCC-Präsident: Vorsitzender des Uno-Klimarats tritt zurück
Rajendra Pachauri, Chef des Uno-Klimarats IPCC, ist zurückgetreten. Sein Amt übernimmt ein Sudanese.
Der Uno-Klimarat IPCC hat einen neuen Vorsitzenden. Der Sudanese Ismail El Gizouli, bisher Vizechef des IPCC, übernimmt zumindest vorläufig den Vorsitz. Die endgültige Entscheidung über die Nachfolge von Rajendra Pachauri solle im Oktober fallen, teilt der IPCC mit. Pachauri stand dem IPCC 13 Jahre vor und ist am Dienstag zurückgetreten.

Auslöser war eine Pressemitteilung des IPCC vom gleichen Tag, in welcher der Wechsel an der Spitze der UN-Klimabehörde mitgeteilt wurde. Über die Gründe des Rücktritts verlor der IPCC kein Wort. Auch Spiegel Online druckste im ersten Teil seiner Meldung in ungewohnter Weise umständlich herum, bis er den wahren Kern der Geschichte enthüllt:

Gegen ihn hatten Angestellte Vorwürfe wegen Belästigung erhoben haben. Eine Forscherin von Pachauris Institut Teri wirft dem 74-jährigen Inder vor, sich wiederholt unangemessen verhalten zu haben, unter anderem mit anzüglichen E-Mails und Kurznachrichten.

Pfui Teufel. Der oberste Hüter des Klimagrals, Garant für die Sauberkeit der Klimaforschung wird plötzlich beim Falschspielen ertappt? Was für Konsequenzen hat dies? Müssen die IPCC-Klimaberichte jetzt vielleicht sogar zurückgezogen werden, da der Vorsitzende der herausgebenden Institution nicht mehr als vertrauenswürdig eingestuft werden kann und die Arbeiten damit diskreditiert sein könnten? War an den früheren Selbstbereicherungsvorwürfen vielleicht doch mehr dran, als es in einer angeblich entlastenden Untersuchung später behauptet wurde? Siehe unseren Blogartikel „Wer ist Rajendra Pachauri?„. Vielleicht auch ein guter Moment noch einmal nachzuhaken, weshalb Pachauri eigentlich in einem der reichsten Stadtteile Neu-Delhis lebt, obwohl er vom IPCC gar kein Gehalt bezieht.

Aber zurück zum aktuellen Fall. Hat Pachauri die Emails und Kurznachrichten wirklich selber geschickt, oder hat einer der bösen Klimaskeptiker vielleicht sein Handy gehackt und ihm einen bösen Streich gespielt? Mit dieser Verteidigungsstrategie versucht sich Pachauri zunächst aus der Schlinge zu ziehen, wie man im Standard nachlesen kann:

Pachauri wies die Vorwürfe zurück und gab an, sein Handy sei „gehackt“ worden.

Aber diese Verschwörungstheorie glaubt nicht einmal der Mitherausgeber des Klimaretters, Michael Müller, wie er am 28. Februar 2015 auf der Aktivisten-Webplattform einräumt:

Pachauri hat scheinbar das gemacht, was leider in Indien gegenüber Frauen häufiger passiert. Natürlich – so befürchte ich – ist er nicht nur zurückgetreten, weil er beleidigt war.

Der Karikaturist Josh stellte den Fall vermutlich treffend dar:

 

In der Heimat des IPCC wollte man es zunächst nicht wahr haben und warf fleißig Nebelbomben. So verniedlichte der schweizerische Tagesanzeiger am 27. Februar 2015 die schwerwiegenden Vorwürfe gegen den „geadelten“, „höflichen“, „eleganten“, „unkomplizierten“ und „entspannten“ indischen Eisenbahningenieur mit einem einfachen „Stolpern“. Angesichts der schweren menschlichen Enttäuschung, die Pachauri der Öffentlichkeit zumutet, erscheint es bizarr, wie der Tagesanzeiger schnell noch dazwischenschiebt, Pachauri hätte „glaubwürdig vor dem Klimawandel“ gewarnt:

Geadelt und gestolpert
Rajendra Pachauri, Chef des UNO-Klimarates IPCC, warnte glaubwürdig vor dem Klimawandel. Mit dem Verdacht sexueller Belästigung endet seine Karriere ohne Ehre. […] Der bald 75-jährige Pachauri war ein höflicher Mann, elegant gekleidet, stets mit Einstecktuch in der Brusttasche. Er war unkompliziert und wirkte stets entspannt. Selbst bei einem Interview im engen Doppelstockzug zwischen Zürich und Bern – in den Gliedern die lange Reise von Delhi. Nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen, auch das immer ­wieder klingelnde Handy nicht.

Im Anschluss an die Erstberichterstattung wurde es in der deutschprachigen Presse dann aber ziemlich still. Das Thema sollte offenbar schnell wieder aus den Schlagzeilen verschwinden, damit die Öffentlichkeit nicht auf falsche Gedanken kommt. So nahm man gar nicht mehr wahr, dass die Webseite Live India schon einen Tag nach der IPCC-Pressemitteilung, am 25. Februar 2015, Pachauris mutmaßliche Texte an seine 29-jährige Mitarbeiterin in voller Länge ins Netz gestellte hatte. Die kanadische Journalistin Donna Laframboise wühlte sich durch die ‚romantische‘ Korrespondenz und arbeitete in ihrem Blog die Höhepunkte heraus (Zitate aus der Korrespondenz in rot und kursiv):

You’re on a business trip, seated beside your boss on the plane. Your boss passes you a note that reads:
I dreamt last night that I did the preliminaries of making love to you, but woke up at the critical moment.
How would you respond? How comfortable would you feel sitting there for hours, trapped?

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