Um Antwort wird gebeten: Weshalb berichtet der Deutschlandfunk nicht über von der PIK-Sichtweise abweichende Studien zum Golfstrom?

An: Deutschlandfunk
Von: Sebastian Lüning

Gesendet: 19.4.2015
Antwort: 24.4.2015

Sehr geehrte Redaktion,

In der Klimadebatte werfen sich die beiden Seiten gegenseitig vor, Rosinenpickerei zu betreiben und unbequeme Studienergebnisse jeweils zu ignorieren. In der medialen Berichterstattung ist ein ausgewogenes Angebot aller Ergebnisse wünschenswert, unabhängig von ihrer Kompatibilität mit der ein oder anderen Richtung. Wie Ihnen sicher bekannt ist, gibt es auch beim Thema Golfstrom unter den Klimawissenschaftlern unterschiedliche Sichtweisen.

Am 15.12.2014 gaben die Universität Heidelberg sowie das Geomar die folgenden Pressemitteilungen heraus:
Klimawandel: Ozeanzirkulation im Atlantik ist stabiler als gedacht
http://www.uni-heidelberg.de/presse/meldungen/2014/m20141215_klimawandel_ozeanzirkulation_atlantik_stabiler.html

Klimawandel: Ozeanzirkulation im Atlantik war stabiler als erwartet
http://www.geomar.de/news/article/klimawandel-ozeanzirkulation-im-atlantik-war-stabiler-als-erwartet/

Nur wenige Monate später, am 24. März 2015, gab das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) eine hiervon abweichende Interpretation bekannt:

Golfstromsystem verliert an Kraft – Klimawandel im Verdacht
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/atlantic-ocean-overturning-found-to-slow-down-already-today

Sie haben in Ihrem Programm ausführlich über die PIK-Arbeit berichtet, während ich zur Heidelberg/Geomar-Studie von Ihnen keinen Artikel finden konnte. Da Sie offenbar die Thematik generell für Ihre Leser als geeignet und attraktiv einstufen, wundere ich mich über diese Auslassung.
http://www.deutschlandfunk.de/klimawandel-golfstrom-laesst-nach.697.de.html?dram:article_id=315164

Mein Frage an Sie: Aus welchen Gründen hat es die Heidelberg/Geomar-Studie nicht in Ihr Programm geschafft? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, die ich gerne im Blog www.kaltesonne.de bekanntgeben würde.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. habil. Sebastian Lüning

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Von: Georg Ehring, Deutschlandfunk, Redaktionsleiter Wirtschaft und Umwelt
An: Sebastian Lüning

Gesendet: 24.4.2015
Sehr geehrter Herr Lüning,

besten Dank für Ihre Mail. Wir haben die Studie des PIK in unserer Sendung „Umwelt und Verbraucher“ aufgegriffen, denn das Thema war für uns interessant: Die aktuell beobachtete Abschwächung des Golfstroms, zurück zu führen auf das Abschmelzen des Grönlandeises, was wiederum nach Vermutung der Autoren mit dem menschengemachten Klimawandel zusammenhängt. Wir berichten häufig über dieses Thema, neue Erkenntnisse dazu sind uns wichtig.

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Sauberere Luft heizt Europa auf: Fast ein Viertel der Erwärmung seit 1980 ist durch Rückgang der Schwefeldioxid-Verschmutzung bedingt

Im heutigen Teil unserer kleinen Aerosol-Reihe geht es um Schwefeldioxid. Es entsteht vor allem bei der Verbrennung von schwefelhaltigen fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdölprodukten, die bis zu 4 Prozent Schwefel enthalten. Aus klimatischer Sicht ist das Schwefeldioxid ein kühlendes Aerosol, ist damit Gegenspieler des Ruß, der das Klima erwärmt.

Ein großer Anteil der bestehenden Unsicherheiten in der Klimawirkung der Aerosole geht auf das Schwefeldioxid zurück. Wie stark kühlt es wirklich? Der IPCC benötigt dringend ein stark kühlendes Schwefeldioxid, denn die Klimamodelle würden ohne den Schwefel-Kühlschrank viel zu heiß laufen. Da kam die kürzliche Festlegung eines Aerosol-Spezialists denkbar ungünstig (siehe „Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie: Aerosole kühlen weniger stark als vormals angenommen“ sowie „Klimamodelle in Bedrängnis: Sulfat-Aerosole kühlen das Klima weniger als gedacht„).

Die Aerosolforschung läuft zum Glück auf vollen Touren und neue Studien führen nun allmählich in die richtige Richtung. So berichtete Colin Schultz im Januar 2013 in der AGU-Mitgliederzeitschrift EOS über eine Arbeit, in welcher die Kühlwirkung der Aerosole abseits der stark Aerosol-belasteten Ballungszentren untersucht wurde. Die Überraschung war groß als die Forscher fanden, dass die Schwebstoffe in diesen Regionen viel weniger kühlen als vormals angenommen. In Eos heißt es dazu:

Research into the role of aerosols in the atmospheric energy budget has predominantly been carried out in locations with high total aerosol loads. Less well understood are the effects of aerosols in relatively aerosol-free regions. By measuring the concentrations of aerosols of various sizes in and near Sacramento, Calif., in June 2010, Kassianov et al. found that previous research had been overestimating the sunlight-reflecting potential of atmospheric aerosols in clear, sunny skies.

 

Die Erwärmung der letzten 35 Jahre

Könnten Aerosole und hier speziell Schwefeldioxid auch eine Rolle bei der Erwärmung der letzten 35 Jahre gespielt haben? Ja, sagt eine Forschergruppe um Pierre Nabat in einer im August 2014 in den Geophysical Research Letters erschienenen Arbeit. Fast ein Viertel der Erwärmung in Europa seit 1980 soll mit Umweltbemühung zusammenhängen, welche die Luftverschmutzung durch Schwefeldioxid stark zurückgefahren haben. Die heute sauberere Atmosphäre kann nun vom Sonnenlicht besser passiert werden. Dadurch erwärmen sich die Luftschichten. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Contribution of anthropogenic sulfate aerosols to the changing Euro-Mediterranean climate since 1980
Since the 1980s anthropogenic aerosols have been considerably reduced in Europe and the Mediterranean area. This decrease is often considered as the likely cause of the brightening effect observed over the same period. This phenomenon is however hardly reproduced by global and regional climate models. Here we use an original approach based on reanalysis-driven coupled regional climate system modeling to show that aerosol changes explain 81 ± 16% of the brightening and 23 ± 5% of the surface warming simulated for the period 1980–2012 over Europe. The direct aerosol effect is found to dominate in the magnitude of the simulated brightening. The comparison between regional simulations and homogenized ground-based observations reveals that observed surface solar radiation and land and sea surface temperature spatiotemporal variations over the Euro-Mediterranean region are only reproduced when simulations include the realistic aerosol variations.

Das Jahr 1980 scheint in der Tat einen Wendepunkt in der Schwefeldioxid-Luftverschmutzung darzustellen. Eiskernuntersuchungen in den Alpen von Preunkert und Legrand (2013) bestätigten, dass die Aerosole in Europa von den 1920er bis 1980er Jahren zugenommen hatten. Danach verbesserte sich dann die Aerosolbelastung wieder, da man endlich erkannt hatte, dass man die Umwelt nicht als Abfalleimer missbrauchen darf.

Die Konsequenz der Ergebnisse ist klar: Weniger Kühlwirkung durch Schwefeldioxid bedeutet, dass die Klimasensitivität des CO2 in den Modellen reduziert werden muss. Auch der Erwärmungsbeitrag durch die seit 1980 reinere Luft deutet hierauf hin. Ein Teil dieser nun dem Reinigungseffekt zugemessenen Erwärmung war zuvor dem CO2 zugeschlagen worden. Wenn man dann auch noch Erwärmungsbeiträge durch Ruß und die Sonnenaktivität berücksichtigt, schrumpft die vom CO2 wirklich verursachte Temperaturerhöhung immer weiter. Letztendlich führt kein Weg an der unasuweichlichen Erkenntnis vorbei, dass die CO2-Klimasensitivität wohl am unteren Rand der bisherigen IPCC-Spanne rangiert (siehe auch unseren Blogartikel „Studien aus 2014 geben Hoffnung: Erwärmungswirkung des CO2 wohl doch deutlich überschätzt. Offizielle Korrektur steht bevor“).

 

Die Erwärmungspause der letzten 17 Jahre

Die unerwartete Erwärmungspause der letzten 17 Jahre seit 1998 hat die IPCC-Zunft bis ins Mark getroffen. Es gibt mittlerweile mehr als dreißig konkurrierende Theorien, weshalb die Erwärmung ins Stocken geraten ist. Die Klimamodellierer sind ratlos. Keines ihrer Modelle hatte die Pause kommen sehen. Eine beliebte Erklärung des Erwärmungshiatus ist der Hinweis auf den starken Ausbau der Kohlekraftwerke in China. Das dort in großen Mengen in die Luft gepustete Schwefeldioxid würde der CO2-Erwärmung entgegenwirken. Diese Meinung vertrat z.B. Jesse Thé von der University of Waterloo, wie aus einem Interview des Environmental News Network vom 8. Juli 2014 hervorgeht:

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Ruß wärmt stärker als gedacht und ließ Alpengletscher im 19. Jahrhundert tauen

Im heutigen Beitrag unserer kleinen Aerosol-Reihe geht es um den Ruß. Ruß ist ein schwarzer, pulverförmiger Feststoff, der je nach Qualität und Verwendung zu 80 bis 99,5 Prozent aus Kohlenstoff besteht. Er entsteht sowohl durch industrielle Aktivität als auch natürliche Prozesse wie etwa Waldbrände. Lange hatte man den Ruß klimatisch unterschätzt. Das änderte sich vor wenigen Jahren, als man die stark erwärmende Wirkung schließlich erkannte. Plötzlich hatte man in den Klimamodellen neben dem CO2 eine weitere bedeutende Heizquelle. Um in den ausbalancierten Modellen nicht über das Wärmeziel nicht hinauszuschießen, hätte man nun eigentlich die Klimakraft des CO2 zurückschrauben müssen. Das wollte man jedoch auf keinen Fall, würde es doch politisch ein „falsches“ Zeichen aussenden. Wie konnte man nun also den Ruß einbauen, ohne das Klimagas CO2 zu „beschädigen“? Die kühlende Wirkung der Schwefeldioxid-Partikel wurde quasi über Nacht heraufgesetzt, genau um den Betrag, den der Ruß nun zusätzlich erwärmt. Eine schräge Geschichte. Gemerkt hat diese windige Aktion kaum einer. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ hatten wir 2012 das fragwürdige Manöver beschrieben.

Am 9. Februar 2013 berichtete Sven Titz in der Stuttgarter Zeitung über die neuen Erkenntnisse zum Ruß:

Klimawandel: Ruß wärmt stärker als gedacht
Ruß beeinflusst das Klima wesentlich stärker als angenommen – das ist das Fazit eines 232 Seiten langen Berichts im Fachmagazin „Journal of Geophysical Research“ [Bond et al. 2013]. 31 Wissenschafter aus aller Welt werteten vier Jahre lang die wichtigsten Studien über die Wirkung des „schwarzen Kohlenstoffs“ auf die Atmosphäre aus und ermittelten daraus quantitative Abschätzungen. Demnach wärmt Ruß die Luft ungefähr doppelt so stark wie noch im letzten Bericht des UN-Klimarats aus dem Jahr 2007 angenommen. Was die vom Menschen verursachte Erwärmung der Atmosphäre angeht, ist Ruß wahrscheinlich sogar wirksamer als das Treibhausgas Methan – und wird allein von Kohlendioxid übertroffen. […] Da er so schwarz ist, schluckt Ruß den größten Teil des Sonnenlichts – diese Absorption war bisher in vielen Klimamodellen zu schwach. Der Ruß erwärmt dann auch seine Umgebung. Im Winter färbt er außerdem Schnee und Eis dunkel und trägt so dazu bei, dass sie schneller schmelzen.

Weiterlesen in der Stuttgarter Zeitung.

Bereits im Jahr 2012 hatte die US-amerikanische Umweltbehörde EPA den Ruß als zweitgefährlichsten Klimaschadstoff eingestuft. Plötzlich fanden auch weitere Studien Hinweise auf die klimaverändernde Wirkung des Ruß. So berichteten Woo-Seop Lee und Maeng-Ki Kim im März 2013 im Asia-Pacific Journal of Atmospheric Sciences, über starke Albedoeffekte, die Ruß in eis- und schneebdeckten Gebieten der nördlichen Hemisphäre verursacht:

Radiative effect of black carbon aerosol on seasonal variation in snow depth in the Northern-Hemisphere
In this research, we studied the effects of black carbon (BC) aerosol radiative forcing on seasonal variation in the Northern Hemisphere (NH) using numerical simulations with the NASA finite-volume General Circulation Model (fvGCM) forced with monthly varying three-dimensional aerosol distributions from the Goddard Ozone Chemistry Aerosol Radiation and Transport Model (GOCART). […] Therefore, BC aerosol forcing may be an important factor affecting the snow/ice albedo in the NH.

Insbesondere ist hiervon die Arktis betroffen, wie eine Meldung auf phys.org im August 2013 zu einem Paper von Sand et al. im Journal of Geophysical Research ausführt:

The Arctic is especially sensitive to black carbon emissions from within the region
To investigate how sensitive the Arctic is to black carbon emissions from within the Arctic compared to those transported from mid-latitudes, Sand et al. conducted experiments using a climate model that includes simulation of the effects of black carbon deposited on snow. They find that most of the Arctic warming effect from black carbon is due to black carbon deposited on snow and ice, rather than in the atmosphere. Black carbon emitted within the Arctic is more likely to stay at low altitudes and thus to be deposited on the snow and ice there, whereas black carbon transported into the Arctic from mid-latitudes is more likely to remain at higher altitudes. Because of this, the Arctic surface temperature is almost 5 times more sensitive to black carbon emitted from within the Arctic than to emissions from mid-latitudes, the authors find.

Obwohl die Klimakraft des Ruß nun schon seit mehreren Jahren bekannt ist, scheinen die Klimamodelle noch immer nicht richtig angepasst zu sein und unterschätzen die Wärmewirkung der Substanz. Noch im März 2015 beklagten sich Myhre und Samset in einer Arbeit im Fachblatt Atmospheric Chemistry and Physics, dass der Strahlungsantrieb des Ruß von den Modellen noch immer 10% zu niedrig angenommen wird:

Standard climate models radiation codes underestimate black carbon radiative forcing
Radiative forcing (RF) of black carbon (BC) in the atmosphere is estimated using radiative transfer codes of various complexities. Here we show that the two-stream radiative transfer codes used most in climate models give too strong forward scattering, leading to enhanced absorption at the surface and too weak absorption by BC in the atmosphere. Such calculations are found to underestimate the positive RF of BC by 10% for global mean, all sky conditions, relative to the more sophisticated multi-stream models. The underestimation occurs primarily for low surface albedo, even though BC is more efficient for absorption of solar radiation over high surface albedo.

Der über Nacht ins Rampenlicht geblasene Ruß bot sich nun auch als Erklärung für andere ungelöste Rätsel an. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Alpengletscher stark geschrumpft – deutlich bevor die Temperaturen anstiegen. Wie war dies zu erklären? Offenbar hatte sich Ruß aus dem sich damals schnell industriell entwickelnden Europa auf dem Eis abgesetzt und die Wärme der Sonnenstrahlen auf der Oberfläche der Gletscher eingefangen, was zum verstärkten Schmelzen führte. Hier die Pressemitteilung der University of Colorado Boulder vom 3. September 2013 zur Studie:

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University of Leeds: Zwei Drittel der großen Unsicherheit zur klimatischen Wirkung von Aerosolen geht auf natürliche Aerosolschwankungen zurück

Im März 2015 brachte einer der Autoren des IPCC-Aerosol-Kapitels Bewegung in die Klimadiskussion (siehe „Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie: Aerosole kühlen weniger stark als vormals angenommen“). Aerosole stellen eine der wichtigsten Stellschrauben in den Klimamodellen dar und können das Simulationsresultat je nach Voreinstellung dramatisch verändern. Wir wollen die klimatische Bedeutung der atmosphärischen Schwebstoffe in einer kleinen Artikelserie näher beleuchten. Was gib es Neues in der Aerosolforschung? Die Signifikanz der Aerosole für das Klima wird am folgenden Beispiel aus der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2010 deutlich: Wer hat nicht schon einmal den Eindruck gehabt, dass das Wetter am Wochenende …

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Antarktischer Totten-Gletscher schrumpft: Ursache könnte die Zunahme des Meereises sein

Am 23. März 2015 konnte man im Focus wieder einmal eine dramatische Klimawandelgeschichte von Michael Odenwald bestaunen. Allerdings kracht die Story wie üblich bereits nach wenigen Google-Recherche-Klicks in sich zusammen. Im Focus war zu lesen:

Klima-Erwärmung.
Gigantischer Antarktis-Gletscher schmilzt: Eisverlust könnte bald unumkehrbar sein

Vor der Ost-Antarktis haben Forscher zwei unterseeische Täler entdeckt. Sie ermöglichen den Zufluss von warmem Meerwasser unter den größten Gletscher der Ostantarktis. Das könnte dessen ungewöhnlich raschen Eisverlust erklären. Kollabierte der Gletscher endgültig, würde der Meeresspiegel dramatisch ansteigen.

Ein schönes Schauerszenario mit reichlich „könnte“ und „würde“. Es geht um den Totten-Gletscher, den größten Gletscher in der Ostantarktis, der sein Eis direkt ins Meer speit. So richtig weltbewegend ist die Entdeckung der Küstentäler allerdings nicht. Ähnliche Täler gibt es auch auf allen anderen Kontinenten. What’s new? Odenwald schreibt:

Seit einigen Jahren schwinden seine Eismassen, zuletzt lag die Ausdünnungsrate bei 25 Zentimeter pro Jahr. […] In ihren Gravitationsdaten zeichneten sich zwei unterseeische Täler ab, die den Zufluss von warmem Meerwasser unter den Gletscher ermöglichen. Tatsächlich wurden in einigen Bereichen des Südpolarmeers Schichten entdeckt, in denen warmes Wasser unter kaltem lag. Diese Umkehr der natürlichen Schichtung tritt ein, wenn das wärmere Wasser salzreicher und damit schwerer ist und absinkt. Erreicht es die Küste, kann es die ins Meer ragenden Gletscherzungen von unten abschmelzen. Auch vor dem Totten-Gletscher fanden Forscher Gebiete mit wärmerem Tiefenwasser. Bislang war aber unklar, ob es das Eis an der Küste beeinflusst.  „Jetzt wissen wir, dass es Einfallstraßen für das wärmste Wasser der Ostantarktis hin zu den empfindlichsten Abschnitten des Totten-Gletschers gibt“, konstatiert der UT-Geophysiker Jamin Greenbaum, der auch Hauptautor der im Fachjournal „Nature Geoscience“ veröffentlichten Entdeckungsstudie ist.

“Entdeckungsstudie”, aha. Allerdings gab es in der Vergangenheit bereits andere Entdeckungsstudien über diesen riesigen antarktischen Gletscher, die Odenwald lieber für sich behält. Im Dezember 2013 hatte bereits die NASA den Gletscher studiert und eine gänzlich andere, überaus interessante Erklärung für das Abschmelzen gefunden: Das lokale Gletscherschrumpfen könnte Folge des zunehmenden antarktischen Meereises sein.

Das funktioniert so: In der Vergangenheit gab es im antarktischen Meereis eine größere Anzahl von Löchern, sogenannte Polynjas. Im Bereich dieser Eislöcher sinkt kaltes, salzreiches Wasser ab, das eine wirksame Barriere gegen das vom offenen Ozean einströmende wärmere Wasser bildet. Da infolge des aktuell wachsenden antarktischen Meereises die Eislöcher immer seltener werden, kann das warme Wasser heute viel effektiver unter den Gletscher strömen als zuvor. Es gibt weniger Barrieren aus kalten Wasserzungen.

Quelle: Paul Homewood.

 

Außerdem weisen die NASA-Forscher darauf hin, dass benachbarte Gletscher keine Schmelzerscheinungen aufweisen. Die NASA fasste die Ergebnisse ihrer Studie in einer Pressemitteilung wie folgt zusammen:

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Al Gore will Klimaskeptiker bestrafen lassen

Al Gore will Klimaskeptiker am liebsten bestrafen lassen, wie EcoWatch.com am 16. März 2015 meldete:

Al Gore […]: We Need to ‘Punish Climate-Change Deniers’ and ‘Put a Price on Carbon’
For the third time in the last few years, Al Gore, founder and chairman of the Climate Reality Project, spoke at the festival on Friday. Naturally, his interactive discussion focused on addressing the climate crisis. The former vice president focused on the need to “punish climate-change deniers, saying politicians should pay a price for rejecting ‘accepted science,’” said the Chicago Tribune.

Accepted science? Anstatt sich der fachlichen Diskussion zu stellen, erklären die Anhänger der Klimakatastrophentheorie die Debatte einfach für beendet. In unserer Reihe „Um Antwort wird gebeten“ sehen wir eine ganze Reihe von Beispielen für diese Taktik. Immer wenn es brenzlig wird, bleibt man einfach stumm. Oder man bestraft einfach denjenigen, der unbequeme Fragen stellt, auch eine effektive Methode, die in vielen Diktaturen der Welt lange erfolgreich durchgeführt wurde.

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Dazu passend ein Beitrag aus der Washington Times vom 15. März 2015. Wenn jemand eine wissenschaftliche Debatte einfach für beendet erklärt, dann ist es höchste Zeit skeptisch zu sein:

The myth of ‘settled science’
When the left shuts down debate, it’s time for skepticism

National Geographic’s latest cover story has generated lots of attention because it sneers at those close-minded Americans — mostly conservatives, of course — who do not accept scientific “facts.” Only 40 percent of Americans (according to Pew Research Center) “accept that human activity is the dominant cause of global warming,” and the magazine finds it “dispiriting” that so many “reasonable people doubt science.”

National Geographic compares global warming doubters to those disbelieve NASA’s moon landing and those who think water fluoridation is an evil plot. How could so many dismiss “established science?” Well, here’s one reason: The public has come to distrust government warnings and the scientific experts; they are often wrong.

Ironically, National Geographic’s sermon on settled science could have hardly come at a more inopportune time. In recent months, leading scientists have reversed themselves and have admitted their expert findings and advice were wrong on eating fat. After decades of telling us not to do so, we now learn that fat can be good for your diet and for weight loss. What we all thought to be true based on the expert testimonies, turned out to be precisely the opposite of the truth. Oops.

Weiterlesen in der Washington Times.

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Am 16. März 2015 erschien auf Sciencefiles.org Kritik an der Energiewende:

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Wendepunkt in der Klimadebatte? Klimamodelle nähern sich den Realitäten an

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Zu vielen Gelegenheiten machten wir an dieser Stelle auf die Diskrepanzen zwischen der beobachteten Welt und deren Wiederspiegelung in den neuesten Klimamodellen des IPCC (CMIP5) aufmerksam (vgl. hier und hier). Die Modellwerte liefen einfach viel zu deutlich von den Beobachtungen davon, das macht auch diese Darstellung von Roy Spencer deutlich:

Abb.1: Die Abweichung der Modellwerte zu den Satellitenbeobachtungen bis 2013, Quelle: Roy Spencer.

 

Jetzt nahmen sich ein Experte für Modellierung, Thomas Mauritsen und einer für Wolken und Aerosole,  Björn Stevens vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg der Sache an. In einer brandaktuellen Arbeit in Nature Geoscience (im Folgenden MS15) “Der fehlende Iris-Effekt als ein möglicher Grund für den unterdrückten Wasserzyklus und die hohe Klimasensivität in Modellen“ nahmen sie die Ist-Situation auf (die einigermaßen schlecht verständliche Pressemitteilung dazu kann man hier lesen):

1) Die Modelle reagieren offensichtlich zu empfindlich auf den Treibhausgasantrieb, die neueren Arbeiten zu den Beobachtungen ermitteln deutlich geringere Werte für diesen Antrieb. Die Klimasensivität (ECS) für einen sehr langen dauernden Zeitraum bis zum eingeschwungenen Zustand nach einer Treibhausgaserhöhung wird von Modellen im Mittel mit 3,3 Grad Celsius Erwärmung ausgegeben, die Beobachtungen weisen auf einen Wert um 2 Grad Celsius.

2) Der globale Wasserkreislauf wird in den Modellen nicht richtig berücksichtigt (zu gering).

Darüber hinaus ergibt sich ein weiteres Phänomen: Die obere Troposphäre in den Tropen sollte sich aufgrund jeder Erwärmung nach den Modellen viel mehr aufheizen als das auf dem Boden festzustellen ist. Das wird jedoch nicht in dem Maß beobachtet – wir berichteten darüber im Beitrag „Houston, wir haben ein Problem: Wir können den Hotspot nicht finden„. Die Autoren suchten nach einer gemeinsamen Erklärung für die Diskrepanzen, indem sie einen in Modellen bisher nicht berücksichtigten kühlend wirkenden Effekt im Geschehen suchten, und wurden fündig. Sie griffen einen älteren Ansatz von Richard Lindzen und seinen Kollegen aus dem Jahre 2001 auf: Die Erde hat eine „Iris“, eine Gegenkopplung, die dafür sorgt, dass bei mehr Erwärmung auch mehr Wärme abgegeben wird als bei kühleren Temperaturen. Dieser Mechanismus, so Lindzen, wirkt in den Tropen/Subtropen. In der aktuellen Arbeit wird das so illustriert:

 

Abb.2: Bei höheren Temperaturen entstehen mehr Gewitter über dem Meer und das Gebiet ohne hohe Wolken („Dry and clear“) dehnt sich mehr aus, die Wärme kann besser abgestrahlt werden („Strong OLR“) als bei geringeren Temperaturen, bei denen die Iris kleiner ist. Quelle: Bild 1 aus MS15.

 

Diese  „Selbstregulierung“ der Temperaturen der Erde nach Lindzen wurde natürlich  vom „Mainstream“ der Klimawissenschaft zurückgewiesen. So schrieben Chambers et al. im Journal of Climate 2002:

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Um Antwort wird gebeten: Weshalb zeigt „Planet Schule“ immer noch die von der Fachwelt verworfene PIK-Golfstrom-Hypothese?

An: Redaktion von Planet Schule
Von: Dr. habil. Sebastian Lüning

Gesendet: 18.4.2015
Antwort: 19.6.2015 (siehe unten)

 

Sehr geehrte Redaktion von Planet Schule,

Sie senden am 24.4.2015 im SWR-Fernsehen einen Film über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Golfstrom. Es handelt sich offenbar um einen 3-minütigen Clip aus dem Jahr 2011.
http://www.planet-schule.de/sf/php/sendungen.php?sendung=9683

Die Animation zur Wirkungsweise des Golfstroms ist sehr gelungen und illustriert die Funktionsweise dieser wichtigen Meeresströmung ausgezeichnet. Allerdings hat sich die wissenschaftliche Diskussion seit 2011 maßgeblich weiterentwickelt. Insbesondere können die allermeisten Fachinstitute die vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) behauptete Abschwächung des Golfstroms nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, der Golfstrom scheint heute so stabil wie eh und je.
http://www.kaltesonne.de/neue-golfstrom-publkation-des-pik-fallt-in-der-fachwelt-glatt-durch/

Ich finde es daher nicht mehr angemessen, dass Sie deutschen Schülern immer noch die heute veraltete Theorie als wahrscheinlichstes Modell vorstellen. Gerade im Bereich Schule sollte wissenschaftlich besonders sauber gearbeitet werden, was bei diesem Film leider nicht der Fall ist. Weshalb beschränken Sie sich nicht zum Beispiel auf die Darstellung des Golfstroms unter Verwendung der schönen Animationssequenzen und betonen die positiven Auswirkungen für die europäische Seite des Atlantiks?

Mich würde abschließend noch interessieren, mit welchen wissenschaftlichen Beratern Sie bei dieser Produktion zusammen gearbeitet haben. Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus, die wir gerne mit unseren Lesern auf www.kaltesonne.de teilen würden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. habil. Sebastian Lüning

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Von: Monika Buscher, Redaktionsleitung Bildung, SWR-Fernsehen
An: Sebastian Lüning

Gesendet: 19.6.2015

Sehr geehrter Herr Dr. habil. Lüning,

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Gute Nachrichten aus der Landwirtschaft: Neue Zuchtbohnen können Klimaerwärmung gut meistern

Klimaalarmistisch unterwanderte Behörden haben nun einen effektiven Weg gefunden, ihre Ideologie mit Gewalt durchzusetzen. In den USA hat jetzt die Federal Emergency Management Agency (FEMA) allen Abweichlern von der Klimaalarm-Linie gedroht, die Katastrophenmittel zu streichen. Nur US-Bundesstaaten, die ein klimaalarmistisches Glaubensbekenntnis abgegeben haben, kommen in den Genuss der Zahlungen. Man könnte fast meinen, das wäre Erpressung. philly.com und WUWT haben die Einzelheiten.

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Wer zahlt, beeinflusst das Ergebnis von Studien? Dann gibt es hier eine faustdicke Überraschung: Michael Mann hat Forschungsgelder der Kohleindustrie angenommen! Und es scheint in Ordnung gewesen zu sein, jedenfalls hat sich niemand beschwert.

Was in der Wissenschaft – vor allem im kürzlichen Fall Willie Soon – ein Riesenproblem darstellen soll, ist in der Politik Tagesgeschäft. Die Welt brachte am 31. März 2015 eine Übersicht, der Lobbyisten mit den tiefsten Taschen:

Parteispenden – Wer von wem wie viel Geld bekommt
Im Wahljahr 2013 haben Unternehmen und Verbände 24,2 Millionen Euro an die bis dahin im Bundestag vertretenen Parteien gespendet. Die mussten nun alle Spenden von mehr als 10.000 Euro offenlegen. Unser Diagramm zeigt: Welches Unternehmen aus welcher Branche hat welcher Partei wie viel Geld gespendet?
[…] Die wichtigsten Spender kommen aus jenen Branchen, die der Staat stark reguliert. Die er in schnellem Takt mit neuen Gesetzen und Verordnungen konfrontiert. Die viel zu gewinnen haben – und viel zu verlieren, wenn sie nicht gut lobbyieren. 1,7 Millionen Euro zahlte die Finanzindustrie, eine Branche, die die deutsche Politik beäugt wie keine zweite. Vor allem Versicherer setzen auf Parteispenden. Alle großen Namen finden sich unter den Gönnern, von der Allianz über die Münchener Rück bis zu Ergo und den R+V Versicherungen.

Ganzen Artikel auf welt.de lesen.

Das bringt uns zum wichtigen Punkt, dass Politiker und Wissenschaftler wohl Spenden annehmen können, egal aus welcher Richtung, solange sie ihre Unabhängigkeit behalten. In der Wissenschaft ist es zudem deutlich einfacher. Die Studienergebnisse werden von der jeweiligen Fachzeitschrift einer unabhängigen Begutachtung unterzogen, so dass Trickserei verhindert wird. Es sollte daher viel mehr diskutiert werden, ob es in der Forschung qualitative Mängel gibt, anstatt Verschwörungstheorien zur angeblichen Wissenschaftsfälschung durch Spender in die Welt zu setzen.

Scott Armstrong plädierte am 24. März 2015 in der Washington Times in dieselbe Richtung:

Missing the mark on climate change skepticism
It’s not about the money, it’s about the science

During the past few weeks, a series of articles in the press have implied that Willie Soon, a well-known global-warming skeptic, had violated ethical standards by failing to disclose information about research funding.

Attacks on the integrity of global-warming skeptics are nothing new. As a co-author of two papers with Mr. Soon, I’ve been subjected to them myself. This time, however, the attacks have reached a feverish pitch. In addition, the government has gotten involved. Democratic Rep. Raul Grijalva of Arizona has requested information from seven universities about funding for research by global warming skeptics, while Democratic Sens. Barbara Boxer of California, Ed Markey of Massachusetts and Sheldon Whitehouse of Rhode Island asked for similar information from 100 corporations. With respect to our papers, the press repeated innuendos that Mr. Soon received funds from Southern Co. He did not, which is a matter of public record. Other than salaries from our employers, Mr. Soon, co-author Kesten Green and I received no money for our two papers at issue. Interestingly, it is our impression that our employers believe in the “dangerous man-made global warming hypothesis.”

Fortunately, science provides a procedure for resolving concerns about possible bias: replication. This eliminates the need to speculate because it requires full disclosure of data and procedures. It allows researchers to assess, for example, whether unexplained revisions in the data might consistently favor one hypothesis, as has been shown, for example, in research supporting forecasts of global warming. Replication can also reveal whether researchers have properly disclosed their data. For example, in preparing my testimony for Mrs. Boxer’s 2008 U.S. Senate hearings on polar bear populations, I requested data from government-funded research that led to a dire forecast. My request was refused. Replications may also yield evidence of improper scientific procedures, such as “advocacy”, whereby researchers seek evidence to confirm a favored hypothesis. Researchers using advocacy nearly always confirm their hypothesis.

Weiterlesen in der Washington Times.

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Gute Nachrichten aus der Gemüsewirtschaft: Die Bohnen sind sicher. Auch im Zeitalter des Klimawandels. Die Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) berichtete am 25. März 2015 in einer Pressemitteilung über erstaunliche Zuchterfolge:

Discovery of beans that can beat the heat could save “meat of the poor” from global warming

As a result of a major breakthrough, beans – once feared to be a casualty of climate change – are now set to withstand extreme temperatures, protecting a staple food of the poor in developing countries. Amidst fears that global warming could zap a vital source of protein that has sustained humans for centuries, CGIAR bean breeders announced today the discovery of 30 new types, or lines as plant breeders refer to them, of “heat-beater” beans that could keep production from crashing in large swaths of bean-dependent Latin America and Africa.

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Der Klimaprophet

Gerd Ganteför ist Professor für Clusterphysik an der Universität Konstanz und Autor des lesenswerten Buches „Klima – Der Weltuntergang findet nicht statt„. Ganteför teilt die Meinung des IPCC, dass das CO2 ein starkes Treibhausgas ist. Trotzdem ist er ein entschiedener Gegner des Klimaalarmismus und weist auf die Vielzahl gesellschaftlicher Probleme hin, die alle unsere Aufmerksamkeit verlangen. Eine alleinige Fokussierung auf die CO2-Frage wird der Komplexität unserer Welt nicht gerecht.

Die Klimalounge-Truppe um Stefan Rahmstorf kann Ganteför verständlicherweise nicht leiden. Dort war man über Ganteförs Buch sichtlich empört, beschimpfte es als „Machwerk“ und machte sich über mögliche Reputationsschäden des Physikers Sorgen.

Ganteför ließ sich nicht beirren. In einem kürzlichen Satirebeitrag in seinem Blog faszinationphysik.ch ließ er es mal wieder so richtig krachen:

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Der Klimaprophet

Von Gerd Ganteför

Schon morgens beim Frühstück wird man nicht in Ruhe gelassen. Aber ich hätte den Fernseher ja auch nicht einschalten müssen. Im Morgenmagazin wurde ein asketisch aussehender älterer Herr mit strenger Miene interviewt. Ein Klimaforscher. Die junge Dame, die ihn interviewen sollte, machte den Eindruck einer schlecht vorbereiteten Studentin. Sie verhaspelte sich und in einer Prüfung bei dem Herrn wäre sie wohl durchgefallen. Aber sie machte tapfer weiter. Der Klimaforscher wandte sich unvermittelt an uns und ich vergaß zu kauen. Wenn wir nicht sofort unsere Lebensgewohnheiten drastisch änderten und auf unseren Komfort verzichteten, würde die Welt untergehen. Unser maßloser Konsum produziere zu viel Kohlendioxid und das bewirke die Erderwärmung. Ich blickte schuldbewusst auf das Brötchen. Wie viel Kohlendioxid war wohl für seine Herstellung freigesetzt worden? Ich beschloss, morgens nur noch Müsli zu essen.

Nun tadelte der Klimaforscher unseren hohen Energieverbrauch für das Heizen und das Autofahren. Da hatte er Recht, aber was sollte ich tun? Ohne Heizung ist es kalt und ohne Auto komme ich nicht zur Arbeit. Die Moderatorin wagte es, den Propheten zu unterbrechen. Sie wies darauf hin, dass es in den letzten 15 Jahren gar nicht mehr wärmer geworden sei und ob nicht die Möglichkeit bestünde, dass die Klimamodelle fehlerhaft seien. Nach der Miene des Propheten zu schließen war ihr mit dieser Frage ein Langzeitaufenthalt in der Hölle der Klimaforscher sicher. Der Prophet knurrte, dass es das Klima auf die Dauer nicht wagen würde, von seinen Vorhersagen abzuweichen. Es würde bald auf den rechten Weg zurückfinden und dann würde es sehr warm werden. Jetzt konzentrierte er sich wieder auf mich, so schien es mir jedenfalls. Es ginge uns viel zu gut, donnerte er, und wir müssten vom Luxusleben abschwören. Klimaschädliches wie Autos, Fernseher und Plastiktüten müsse vernichtet werden.

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Klimaprophetin Naomi Klein: Fürchtet Euch sehr, nur noch fünf Jahre bis zum Weltuntergang!

Das NET-Journal brachte in seiner Ausgabe März/April 2015 eine Rezension unseres Buches „Die kalte Sonne“. NET steht dabei für „Neue Energie-Technologien“. Das Journal existiert bereits seit 1996 und wird von Adolf und Inge Schneider herausgegeben. In der Zeitschrift geht es um innovative Lösungen des weltweiten Energieproblems, um die Vorstellung konkreter Geräte und Erfindungen auf diesem Gebiet. Die Rezension beginnt wie folgt:

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Besprechung dieses Buches mit dem provozierenden Untertitel “Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet” ist eigentlich ein Nonsens, nicht etwa, weil das Buch nicht der Rezension würdig wäre, sondern weil es vergriffen ist und laut Auskunft des Verlags Hoffmann und Campel nicht wieder aufgelegt werden soll. Laut Auskunft des Verlags sind die Rechte an die Autoren zurück gegangen. Trotzdem oder gerade deshalb wurde die Redaktorin neugierig durch einen Hinweis von Prof. Dr. Carl Otto Weiss vom Europäischen Institut für Klima und Energie EIKE auf dieses Buch (siehe Rubrik “Leserbriefe”), weshalb sie es direkt bei Prof. Dr. Fritz Vahrenholt bestellte. Man kann darüber spekulieren, weshalb das Buch nicht neu aufgelegt werden soll, aber Ulli Kulke von “Die Welt” schreibt zum Buch: “Endlich ein Beitrag zur Versachlichung der Klimadebatte.”

Weiterlesen im NET-Journal (nur für Abonnenten).

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Auf der Webseite des Europäischen Parlaments erschien am 31. März 2015 ein Artikel mit einer sehr guten Frage in der Überschrift:

COP21: Wer soll den Kampf gegen den Klimawandel bezahlen?
Wie können Maßnahmen, um das Klima zu erhalten, finanziert werden? Nationale Parlamentarier und EU-Abgeordnete diskutierten darüber am Montag (30.3.) während einer Anhörung zu den Herausforderungen bis zur Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015. Die österreichische Vorsitzende des Umweltausschusses im Nationalrat Christiane Brunner sagte, dass die Arbeit nun beginne. Es sei Aufgabe der nationalen Abgeordneten, den Regierungen die richtige Position mit nach Paris zu geben. […] Der deutsche S&D-Abgeordnete Jo Leinen sagte, dass das Geld das große Problem sei. „Wer ist bereit Milliarden von Euros bereitzustellen, die wir in Paris präsentieren müssen“, sagte Leinen.

Grandiose Feststellung. Einige Tage zuvor war der saarländische Europaabgeordnete Jo Leinen (SPD) vom Europaparlament für seinen langjährigen Einsatz im Umwelt- und Klimaschutz als Abgeordneter mit „hervorragenden Leistungen“ in seinem Fachgebiet ausgezeichnet worden.

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Echo-Online.de hatte am 31. März 2015 gute Nachrichten aus dem Odenwald:

Rehe haben kein Problem mit dem Klimawandel

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Der fünftgrößte CO2-Verursacher der Erde – Russland – will gerne seine CO2-Emissionen reduzieren – aber nur wenn in der Rechnung auch die riesigen Waldflächen des Landes als CO2-Senken eingerechnet werden. Ein cleverer Schachzug.

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Der Weltuntergang steht wieder einmal bevor. Klimapredigerin Naomi Klein sieht ihn kommen und jettet um den Globus, um das nahende Ende zu promoten: Die Welt geht unter und Ihr hab alle Schuld! Der Kapitalismus muss weg! Der SRF fand am 1. April 2015 den richtigen Titel für die Untergangsprophetin:

Nur noch fünf Jahre bis zur Katastrophe
Naomi Klein, der Pop-Star der Globalisierungskritik, stellt die Systemfrage: In ihrem neuen Buch «Die Entscheidung. Kapitalismus vs. Klima» beschreibt sie den Klima-Krieg zwischen einem ökonomischen System, das auf Wachstum basiert und unserem bedrohten Weltklima. […]

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Klimawandel im Immobilienhandel

Der Klimawandel hat jetzt auch das Immobiliengeschäft erreicht. Während man früher vor allem geschaut hat, ob das Objekt an einer ruhigen Straße liegt, einen Garten mit Südwestlage besitzt, das Dach noch trägt oder der Keller trocken ist, kommt jetzt offenbar noch eine Klimawandel-Checkliste hinzu. Wird die Veranda noch nutzbar sein, wenn es 2050 0,3°C wärmer sein sollte? Halten die Wasserleitungen stand, falls sich die Winter weiter abkühlen sollten? Zum Glück hat die Immobilienbranche nun ein neues Tool bekommen, wie das Deal Magazin am 30. März 205 meldete:

Neues Onlinetool zur Kalkulation von Risiken des Klimawandels in acht europäischen Ländern
Die RICS hat eine neue Studie sowie ein Onlinetool veröffentlicht, um Immobilienexperten über die Risiken des Klimawandels aufzuklären und Planungen zur Eindämmung seiner negativen Auswirkungen zu ermöglichen.
Die neue RICS-Studie „The Climatic Risk Toolkit: The impact of climate change in the Non-Domestic Real Estate sector of eight European countries” setzt sich zum Ziel, Branchenteilnehmern praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, die helfen sollen, die Risiken des Klimawandels für Gewerbeimmobilien vorauszusehen und Strategien zur Klimaschonung und zum Werterhalt zu entwickeln.

Weiterlesen im Deal Magazin.

RICS steht für ‚Royal Institution of Chartered Surveyors‘, die britische Vereinigung der amtlichen Landvermesser. Die Meldung basiert auf einer Pressemitteilung der RICS. Nach einer Anmeldung kann man sich auch einen Bericht zum Onlinetool als pdf herunterladen. Die Pressemitteilung liest sich fast wie die Verlautbarung einer Klimaaktivistengruppe. Und in der Tat wird auf Forderungen der European Climate Foundation (ECF) verwiesen, einer bestens finanzierten grünen Lobbyorganisation.

Im Report wird in der Einleitung auf den Seiten 8 und 9 behauptet, das Wetter hätte sich bereits aus dem Bereich der natürlichen Variabilität entfernt, Extremwetter wäre häufiger geworden. Alles Quatsch. Es werden Europakarten mit Hitzetoten gezeigt, aber keine mit Kältetoten. Fotos mit Überflutungsschäden sollen die Gefahr des Klimawandels zeigen, dabei ist die wichtigste Lehre, dass man Häuser einfach nicht in die (zugegebenermaßen idyllischen) Flussniederungen baut. Vernünftige Häuserdämmung in kalten Gebieten – eine gute Idee, um Energie zu sparen. Warum muss man hier mit dem Klimawandel drohen? Auf S. 43 geht es um den städtischen Wärmeinseleffekt.

Warum das Toolkit „Online“ heißt ist unklar. Nach Registrierung kann man eine Excel-Datei herunterladen, das die Klimaprognosen für die Immobilienbranche durchrechnet. Das große Problem des Toolkit ist, dass es unwahrscheinliche, extreme IPCC-Visionen als Basis verwendet. Es werden Szenarien für 2050 aufgestellt, die höchst fragwürdig sind. Insofern sind die Berechnungen in der Praxis leider nicht zu gebrauchen. Schade.

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Vor einigen Monaten erschien das Buch „Leipzig. Alle Wetter!“ von Peter Noack, Franz Jacobs und Michael Börngen in der Reihe EAGLE-Einblicke. I diesem Buch wird man vermutlich vergeblich nach der Klimakatastrophe suchen. Einer der Autoren ist langjähriger Wetterbeobachter, die anderen sind Geowissenschaftler. Vielleicht haben Sie Lust einmal reinzuschauen? Auf Amazon gibt es die Funktion „Blick ins Buch“, das einige Seiten zum Probelesen aufruft.

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Um Antwort wird gebeten: Weshalb soll das Risiko zukünftiger Klimakipp-Punkte gestiegen sein?

An: Dr. Thomas Lontzek, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Universität Zürich Von: Dr. habil. Sebastian Lüning Gesendet: 7.4.2015 Antwort: unbeantwortet   Sehr geehrter Herr Lontzek, Mit Interesse sah ich Ihre kürzliche Publikation zu den klimatischen Kipppunkten in Nature Climate Chance http://www.nature.com/nclimate/journal/vaop/ncurrent/full/nclimate2570.html sowie die Berichterstattung hierzu im Standard (“Risiko zukünftiger Klimakipp-Punkte bisher zu tief bewertet”). http://derstandard.at/2000013409085/Risiko-zukuenftiger-Klimakipp-Punkte-bisher-zu-tief-bewertet Als Geologe ist für mich allerdings schwer zu verstehen, wie Sie zu Ihrem Schluss einer gesteigerten Kipppunkt-Gefahr kommen. Aus naturwissenschaftlicher Sicht hat sich die Kipppunkt-Debatte nämlich eher entspannt, anstatt weiter verschärft. Der Standard zählt als Kipppunkt-Beispiele das grönländische Eis, den Amazonas-Regenwald und den El Nino an. Wissenschaftliche …

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Unerwartete Wendung: Laut der dritten Bundeswaldinventur geht es dem deutschen Wald gut

Es scheint fast, als stünde die totalitäre orwell’sche Gesellschaft vor der Tür. In der Schweiz gibt es jetzt den Vorschlag eine sogenannte Energiebank einzurichten, die den Energieverbrauch eines jeden Bürgers eng reguliert. Für jeden soll es ein Konto geben, auf dem sämtliche energieverbrauchenden Aktivitäten registriert sind. Wer zuviel verbraucht, muss Strafzahlungen leisten und Energieerlaubisscheine nachkaufen. Das Ganze läuft unter dem Begriff „Die 2000 Watt-Gesellschaft“. Wohlgemerkt, das ist kein Scherz. Hören Sie es sich selbst an, falls Sie sich gruseln wollen. Der Beitrag lief im SRF Radio am 23. März 2015 und ist online verfügbar (2. Beitrag: Energiebank hier).

Ein schweizerischer Leser unseres Blogs hofft jedoch, dass das Konzept noch scheitert. Glücklicherweise wäre die Schweiz eine direkte Demokratie und es bestünde noch berechtigte Hoffnung, dass derartige Bürger-Kontroll-Albträume, wie diese Energiebank, nicht durchsetzbar wären.

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Am 18. März 2015 wandte sich eine der Kalte-Sonne-Redaktion namentlich bekannte Lehrerin für Biologie und Chemie an den Klett-Verlag, um einige Unklarheiten in einem Klimawandelartikel in einem Schulbuch zu recherchieren (siehe „Um Antwort wird gebeten: Wie gehen Schulbuchverlage mit der Klimadiskussion um?„). Der Verlag antwortete der Lehrkraft am 25.3.2015, gab aber leider keine Erlaubnis, den Text hier im Blog zu veröffentlichen. Offenbar wollte man nicht, dass auch andere diese Erklärung lesen. Was steckt hinter dieser Heimlichtuerei?

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Am 20. März 2015 hatten wir an die Pressestelle des Geomar geschrieben, da in einer Pressemitteilung des Instituts behauptet wurde, Klimaskeptiker würden die gesamte Erwärmung des 20. Jahrhunderts der Sonne anlasten (siehe „Um Antwort wird gebeten: Weshalb behauptet das Geomar, Skeptiker würden die Sonne als alleinigen Klimatreiber ansehen?„). Das stimmt natürlich nicht, da ein Großteil der Klimaskeptiker hier durchaus einen Mix aus Sonne, CO2 und Ozeanzyklen sehen.

Zwei Wochen später erhielten wir Antwort. Warum die differenzierte Sichtweise unseres Buches „Die kalte Sonne“ vergessen wurde, konnte uns die Pressestelle leider nicht erklären. Stattdessen wurde auf einzelne Gespräche verwiesen, in denen eine extreme Sonnenposition vertreten worden wäre.

Lesen Sie die Antwort des Geomar in der kompletten Version hier.

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Eine differenzierte Sichtweise der natürlichen und anthropogenen Klimatreiber vertritt auch der israelische Physiker Nir Shaviv. Er veröffentlichte am 11. Mai 2015 in seinem Blog einen Artikel, in dem er die begründete Ansicht äußert, die CO2-Klimasensitivität liege am unteren Rand des vom IPCC für möglich gehaltenen Spektrums. Zudem vermutet er, dass etwa die Hälfte der Erwärmung im 20. Jahrhundert auf die erstarkende Sonnenaktivität zurückzuführen sein könnte:

The results have two particularly interesting implications. First, they bring yet another link between the galactic environment and the terrestrial climate. Although there is no direct evidence that cosmic rays are the actual link on the 32-million-year time scale, as far as we know, they are the only link that can explain these observations. This in turn strengthens the idea that cosmic ray variations through solar activity affect the climate. In this picture, solar activity increase is responsible for about half of the twentieth-century global warming through a reduction of the cosmic ray flux, leaving less to be explained by anthropogenic activity. Also, in this picture, climate sensitivity is on the low side (perhaps 1 to 1.5°C increase per CO2 doubling, compared with the 1.5 to 4.5°C range advocated by the IPCC), implying that the future is not as dire as often prophesied.

Mit Dank an Notrickszone.

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Finanznachrichten.de schockierte am 20. März 2015 mit einer ganz unerwarteten, im Zeitalter des Klimawandels viel zu positiven Nachricht:

Tag des Waldes: Dem deutschen Wald geht es gut

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