Ausweitung der Erneuerbaren Energie bedroht globale Biodiversität

Noch Mitte des letzten Jahrhunderts war die Natur ziemlich egal. Im Zuge einer rapiden Industrialisierung wurden Luft, Flüsse und Meere stark mit Giftstoffen verseucht. Der wirtschaftliche Aufbau schien alle Umwelt-Freveltaten zu rechtfertigen. In den letzten Jahrzehnten kam zum Glück die Trendwende. Auf Schornsteinen wurden Filter installiert und Abwasser wurde gereinigt, bevor es in den Kreislauf zurückgeführt wurde.

Und dann kamen die Erneuerbaren Energien. Angestachelt durch die Klimaangst schien plötzlich wieder jedes Mittel recht. Weite Teil des tropischen Regenwaldes wurden abgeholzt, um dort Palmöl zu gewinnen. Landschaften wurden mit turmhohen Windkraftanlagen verschandelt, Bergkämme dazu entwaldet. Durch Rotorblätter zerfetzte Vögel und Insekten wurden zum hinzunehmenden Kollateralschaden im Sinne einer viel größeren Sache stilisiert, sozusagen grüne Märtyrer. Wenn Greifvögelnester einer Windkraftentwicklung im Weg waren, wurden die seltenen Vögel nicht selten kurz darauf erschossen aufgefunden. Täter unbekannt, natürlich. Welche Auswirkung hat der hemmungslose Ausbau der Erneuerbaren Energien auf die Biodiversität? Ein Forscherteam um Jose Rehbein hat sich diese Frage vorgenommen und kommt zu erschreckenden Ergebnissen. Die Biodiversität ist in Gefahr, nicht nur in Europa, sondern auch in Südostasien. Die Studie erschien im März 2020 im Fachblatt Global Change Biology:

Renewable energy development threatens many globally important biodiversity areas

Transitioning from fossil fuels to renewable energy is fundamental for halting anthropogenic climate change. However, renewable energy facilities can be land‐use intensive and impact conservation areas, and little attention has been given to whether the aggregated effect of energy transitions poses a substantial threat to global biodiversity. Here, we assess the extent of current and likely future renewable energy infrastructure associated with onshore wind, hydropower and solar photovoltaic generation, within three important conservation areas: protected areas (PAs), Key Biodiversity Areas (KBAs) and Earth’s remaining wilderness. We identified 2,206 fully operational renewable energy facilities within the boundaries of these conservation areas, with another 922 facilities under development. Combined, these facilities span and are degrading 886 PAs, 749 KBAs and 40 distinct wilderness areas. Two trends are particularly concerning. First, while the majority of historical overlap occurs in Western Europe, the renewable electricity facilities under development increasingly overlap with conservation areas in Southeast Asia, a globally important region for biodiversity. Second, this next wave of renewable energy infrastructure represents a ~30% increase in the number of PAs and KBAs impacted and could increase the number of compromised wilderness areas by ~60%. If the world continues to rapidly transition towards renewable energy these areas will face increasing pressure to allow infrastructure expansion. Coordinated planning of renewable energy expansion and biodiversity conservation is essential to avoid conflicts that compromise their respective objectives.

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Ist eine vollständig elektrifizierte Gesellschaft überhaupt möglich? Heard et al. 2017 haben in einer Studie die Szenarien überprüft und sehen große Probleme. Weder der zukünftige Energiebedarf wird korrekt eingeschätzt, noch werden die Nachhaltigkeits-Grenzen von Wasserkraft und Biomasse richtig eingeordnet. Es wird sehr schwierig werden.

Burden of proof: A comprehensive review of the feasibility of 100% renewable-electricity systems

An effective response to climate change demands rapid replacement of fossil carbon energy sources. This must occur concurrently with an ongoing rise in total global energy consumption. While many modelled scenarios have been published claiming to show that a 100% renewable electricity system is achievable, there is no empirical or historical evidence that demonstrates that such systems are in fact feasible. Of the studies published to date, 24 have forecast regional, national or global energy requirements at sufficient detail to be considered potentially credible. We critically review these studies using four novel feasibility criteria for reliable electricity systems needed to meet electricity demand this century. These criteria are: (1) consistency with mainstream energy-demand forecasts; (2) simulating supply to meet demand reliably at hourly, half-hourly, and five-minute timescales, with resilience to extreme climate events; (3) identifying necessary transmission and distribution requirements; and (4) maintaining the provision of essential ancillary services. Evaluated against these objective criteria, none of the 24 studies provides convincing evidence that these basic feasibility criteria can be met. Of a maximum possible unweighted feasibility score of seven, the highest score for any one study was four. Eight of 24 scenarios (33%) provided no form of system simulation. Twelve (50%) relied on unrealistic forecasts of energy demand. While four studies (17%; all regional) articulated transmission requirements, only two scenarios—drawn from the same study—addressed ancillary-service requirements. In addition to feasibility issues, the heavy reliance on exploitation of hydroelectricity and biomass raises concerns regarding environmental sustainability and social justice. Strong empirical evidence of feasibility must be demonstrated for any study that attempts to construct or model a low-carbon energy future based on any combination of low-carbon technology. On the basis of this review, efforts to date seem to have substantially underestimated the challenge and delayed the identification and implementation of effective and comprehensive decarbonization pathways.

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Auslaufmodell Kohle? Vielleicht in Deutschland, aber nicht international. In China wurden 2019 gleich 17 neue Kohleminen eröffnet. Und auch beim Bau neuer Kohlekraftwerke sind die Chinesen spitze. Bloomberg im November 2019:

China Set for Massive Coal Expansion in Threat to Climate Goals

China has enough coal-fired power plants in the pipeline to match the entire capacity of the European Union, driving the expansion in global coal power and confounding the movement against the polluting fossil fuel, according to a report.

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Nach Ansicht der GRÜNEN sollen die Deutschen offenbar alle möglichst in den Städten nahe ihres Arbeitsplatzes in kleinen Wohnungen wohnen. Das wäre am ökologischsten. Große Einfamilienhäuser im Grünen hingegen lehnt die Partei ab. Sie fordern eine Bauwende und eine drastische Verteuerung von neuen Einfamilienhäusern. Die Verbotspartei der Ökotaliban hat wieder zugeschlagen. Weg mit allen Annehmlichkeiten. Erst wenn es richtig wehtut und der Lebensspass gegen Null geht, ist man ein guter Ökobürger. Ob das die jungen Grünenwähler wissen? WELT im November 2019:

Die Grünen sind dem Haus im Grünen nicht mehr grün

Niemand hat die Absicht, Einfamilienhäuser zu verbieten. Aber bauen soll man sie möglichst auch nicht mehr – zumindest nach dem Geist eines bislang wenig beachteten Beschlusses des Grünen-Parteitags in Bielefeld.

[…] Über den zitierten und am Samstag beschlossenen Antrag zur „Bauwende“ wurde hingegen kaum berichtet. Darin wird der Ressourcenverbrauch beim Bauen an zwei Beispielen dargestellt: „Für ein Einfamilienwohnhaus sind durchschnittlich etwa 200 t Kies und Sand nötig. In einem Kilometer Autobahn stecken etwa 30.000 t.“ Der Text warnt: „Das können wir uns nicht mehr leisten! … Einfamilienhäuser verbrauchen besonders viele Ressourcen, da im Vergleich zum Mehrfamilienhaus der Außenhautanteil sehr groß ist, zudem verschleißen sie extrem viel Bauland und Infrastruktur. Immer neue Einfamilienhausgebiete auf der grünen Wiese treiben den Flächenverbrauch weiter an und führen vielerorts gleichzeitig zu leerfallenden und öden Ortskernen.“

Nirgends wird ein Verbot von Einfamilienhäusern gefordert. Aber gestrichen werden sollen „Privilegien für Flächenverbrauch wie das erleichterte Baurecht im Außenbereich“. Baustoffe würden durch ihre CO2-Bepreisung verteuert.

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Epoch Times im November 2019:

Hoffmann: „Wie dumm von mir!“ – Es geht nicht ums Klima, es geht um die totale Veränderung der Gesellschaft

Ich meine, die Öffentlichkeit hat einen Anspruch darauf, zu erfahren, was in dieser Republik geschieht. In einer freiheitlichen Gesellschaft ist dieser Anspruch nichts Besonderes, sondern Normalität.

Im Zuge meiner neuen Zielsetzung – weg vom Wirtschaftsthema „Wettbewerbspolitik“ hin zum Wirtschaftsthema „Klimawandel“ – traf ich auf Zustände, die einen nicht nur daran zweifeln lassen, dass wir in einer freiheitlichen Gesellschaft leben, es lässt einen sogar daran zweifeln, ob wir noch eine Freiheit der Wissenschaft haben.

„Freiheit der Wissenschaft“? Sie bedeutet doch zugleich die Freiheit des Denkens – wohin, bitte, driftet das Volk der Dichter und Denker?

Auf ein Kernfaktum traf ich schon in den ersten Tagen nach dem Themenwechsel, als ich kreuz und quer durch die Republik die Szene der Klima-Experten abtelefonierte. Ich wurde mit der Behauptung konfrontiert, dass es in der Szene zwei Parteien gibt, die nicht miteinander sprechen, weil die eine, sehr starke Partei, das nicht wolle, ja schon länger als seit einem Jahrzehnt systematisch unterband.

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