Anfang 2018: Kälte sorgt für Zuwachs beim deutschen Energieverbrauch

Die AG Energiebilanzen e. V.  gab am 24. Mai 2018 eine Übersicht zum Energieverbrauch in Deutschland während der Monate Januar-März 2018 heraus:

Kälte sorgt für Zuwachs beim Energieverbrauch
Erdgas mit starkem Plus/Kräftiger Rückgang bei Steinkohle/Mehr Erneuerbare

Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kühlere Witterung hat für einen kräftigen Anstieg des Energieverbauchs in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gesorgt. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) ergab sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 5,7 Prozent auf insgesamt 3.856 Petajoule (PJ) beziehungsweise 131,5 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Neben den kalten Monaten Februar und März hatten nach Ansicht der AG Energiebilanzen auch die anhaltend gute Konjunktur sowie die Bevölkerungszunahme einen positiven Effekt auf den Energieverbrauch. Am deutlichsten fiel der Verbrauchszuwachs beim Erdgas aus. Die AG Energiebilanzen geht davon aus, dass sich der für das 1. Quartal berechnete witterungsbedingte Zuwachs im weiteren Jahresverlauf deutlich abschwächen wird. Ohne den Einfluss der Witterung wäre der Energieverbrauch im ersten Quartal nur um rund 3 Prozent gestiegen, teilte die AG Energiebilanzen nach entsprechenden Schätzungen mit.

Der Verbrauch von Mineralöl verringerte sich insgesamt um etwas mehr als 1 Prozent. Während der Absatz an Ottokraftstoff zunahm, gab es beim Diesel sowie beim Flugkraftstoff Rückgänge, auch der Heizölabsatz lag im Minus. Der Erdgasverbrauch lag knapp 20 Prozent höher als im ersten Quartal des Vorjahres. Der außergewöhnliche Zuwachs spiegelt die große Bedeutung des Energieträgers für die Wärmeversorgung in Deutschland wider. Der Verbrauch an Steinkohle lag im ersten Quartal 2018 um knapp 12 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes, da erneut weniger Steinkohle in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wurde. Auch der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war leicht rückläufig. Der Verbrauch von Braunkohle lag in den ersten drei Monaten ebenfalls im Minus und verringerte sich um 1,5 Prozent, da weniger Strom aus Braunkohle erzeugt wurde. Bei der Kernenergie kam es trotz der Außerbetriebnahme des Kernkraftwerks Gundremmingen zum Jahresende 2017 zu einer deutlichen Zunahme der Stromproduktion im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, da im ersten Quartal 2017 der Betrieb der Anlagen wegen einer Häufung von Revisionen stark eingeschränkt war.

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Quartal 2018 um knapp 9 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen, außer der Solarenergie, alle Formen der Erneuerbaren bei: Mit 34 Prozent war der Zuwachs bei der Wasserkraft infolge höherer Pegelstände an den Flüssen am stärksten. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 22 Prozent und bei der Biomasse von 4 Prozent. Die Solarenergie verzeichnete dagegen ein Minus von 6 Prozent.

Anstieg der Heizkosten, kühlerer Winter. Passt auf den ersten Blick nicht ganz so gut zum Narrativ der Klimaerwärmung. Das wollen wir etwas genauer anschauen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bietet auf seiner Webseitte einen „Zeitreihengenerator“ an, der die Temperaturkurven für verschiedene Monate plottet. Der Januar war eigentlich ziemlich warm, an dem kann es nicht gelegen haben. Aber Februar und März waren dafür wirklich kalt. Hier beim DVD am besten selber mal kurz durchklicken.

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Stefan Laurin am 15. Mai 2018 auf ruhrbarone.de:

Windige Hinterlassenschaft

Fast 29.000 Windräder drehen sich in Deutschland. 2020 läuft für viele der Anlagen nach 20 Jahren die Förderung aus. Das Ende der Subventionen wird für viele Windenergieanlagen das Aus bedeuten.

In weit über 300.000 Haushalten ging in den vergangenen Jahre das Licht aus, in dem einen Jahr waren es ein paar mehr, im anderen ein paar weniger. Es kann mehrere Wochen oder Monate dauern, bis der Stromversorger die Leitung kappt, nachdem  die Rechnung nicht bezahlt wurde, aber sicher ist: Der Tag kommt. Strom ist teuer in Deutschland: Mit im Durchschnitt 30,5 Cent für die Kilowattstunde steht teilen sich Deutschland und Dänemark den Spitzenplatz in Europa. Zum Vergleich: In Frankreich kostet die Kilowattstunde nur  16,9, in Bulgarien 9,6 Cent. Wer auf Unterstützungsleistungen des Staates wie HartzIV oder die Grundsicherung angewiesen ist, hat kaum eine Chance, durch Einsparungen an anderer Stelle die steigenden Energiepreise aufzufangen und vom zur Verfügung gestellten Budget werden sie in der tatsächlichen Höhe ohnehin nicht abgedeckt, weswegen Sozialverbände wie die Caritas der Erhöhung der Regelsätze. Aber auch wer arbeiten geht, tut sich zunehmend schwer, die Stromrechnung zu bezahlen: Während die Löhne real in den vergangenen 20 Jahren im einstelligen Bereich wuchsen, hat sich der Strompreis von 15 auf 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh) verdoppelt.

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