Alle 3,5 Stunden ein neues Windrad

Die Leute sagen immer: Die Zeiten werden schlimmer. Die Zeiten bleiben immer. Die Leute werden schlimmer.

Joachim Ringelnatz hat dieses Zitat einst erdacht und es passt nach wie vor sehr gut. Sehr schön zu sehen an den Reaktionen zu den kürzlichen Tornados im mittleren Westen der USA. Roger Pielke Jr. hat die Schäden in einem Diagramm dargestellt. Es stammt aus diesem Artikel. So tragisch der Verlust an Menschenleben und Sachwerten auch ist, um die Entwicklung wirklich einzuordnen, sind solche Vergleiche sehr gut geeignet. Zu sehen ist die Periode von 1950 – 2021.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Der Bürgermeister der Gemeinde Westerburg in Rheinland-Pfalz versteht die Welt nicht mehr. Vor allem versteht er Naturschutz nicht. Die Naturschutz-Initiative weist ihn in einem Schreiben auf die Problematik der Errichtung von Windkraftanlagen in geschützten Gebieten hin, er versteht es als Bedrängen. Eigenartig, denn normalerweise sollte ein Bürgermeister den Prozess der Beteiligung der Öffentlichkeit bei Planung doch kennen.

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Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) bezweifelt laut Blackout-news, dass die E-Mobilität sich alleine mit erneuerbaren Energien durchsetzen kann. Es gibt, seiner Meinung nach, dazu einfach zu wenig Strom für E-Autos. Die Stromerzeugung der Erneuerbaren reicht nach seinen Untersuchungen nicht aus, um den Bedarf zu decken.

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China will in der Inneren Mongolei mit Wind und Sonne jedes Jahr 65.000 Tonnen Wasserstoff produzieren. Das berichtet Bloomberg.

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“Erst Freude, dann Frust: Wie das Dorf Pülfringen unter seinen vielen Windrädern leidet”

So lautet der Titel eines Artikels beim SWR. Dort ist auch ein 3-minütiger Audiobericht zu hören.

“In Pülfringen kippte die Stimmung 2013. Um das Dorf sollten weitere Windräder gebaut werden. Der damalige Bürgermeister sprach von 19 zusätzlichen Anlagen – zu den bereits vorhandenen 13. Sein Argument sei gewesen, es gebe Geld für die Gemeindekasse, sagt Siegfried Baumann. Der Gemeinderat stimmte dem Flächennutzungsplanung zu.

Die Baumanns und mit ihnen ein Großteil des Dorfes begannen zu protestieren – nicht gegen die Windkraft generell wie sie sagen, sondern gegen noch mehr Anlagen. Höhepunkt war eine hitzige öffentliche Sitzung unter anderem mit Bürgerinnen und Bürgern und dem Investor ZEAG, einer Tochter der EnBW. Über die Sitzung berichteten damals auch überregionale Medien wie der SWR.”

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Die neue Bundesregierung verlängert laut Golem die Verkaufsprämien bei Elektroautos. Lediglich Hybridautos werden zukünftig schlechter gefördert. Diese müssen zukünftig eine Mindestreichweite von 80 km haben.

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Was bei Tesla das Zocken von Videogames während der Fahrt ist (wir berichteten), ist bei Mercedes das Ansehen von Videos. Ebenfalls bei Golem wird über den Rückruf berichtet, damit diese Funktion abgestellt wird.

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Alle 3,5 Stunden ein neues Windrad. Die Bild berichtet über die Pläne der Ampel zum Ausbau der Windkraftwerke.

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Die FAZ bespricht im Feuilleton zwei Bücher, die mit dem Klima als Argument für den Sozialismus liebäugeln. Selbst Gewaltanwendung ist dem einen Autoren nicht fremd. Es fahren sehr unterschiedliche Passagiere auf dem Klima-Ticket durch die Welt.

“Genaueres dazu erfährt man von dem Soziologen Klaus Dörre, der für die neue Dingmagie wie Malm nur Spott übrig hat, aber nicht dessen Faszination an der Gewalt teilt. Dörre entdeckt im Klimawandel das Momentum, den darbenden Sozialismus neu zu beleben, ganz einfach deshalb, weil der Natur mit einem auf Verschleiß angelegten System wie dem Kapitalismus nicht beizukommen sei. Mit den steigenden Temperaturen werde der Druck steigen, das kapitalistische System zu einem gemein- und naturverträglichen Sozialismus umzubauen.

Dörre will nicht die alten Fehler wiederholen. Der größte besteht für ihn darin, den Sozialismus als wissenschaftliche Doktrin zu betrachten, die über eine bürokratische Elite exekutiert werden müsse. Sein Wunschbild ist ein demokratischer Sozialismus, der von unten wächst und Klimaziele biegsam mit sozialen Forderungen kombiniert. Es ist ihm bewusst, dass sich die sozialistische Wiederverzauberung der Natur nicht von Geisterhand vollziehen wird. Den Rechtfertigungsdruck sollen die UN-Entwicklungsziele liefern, die soziale und ökologische Faktoren koppeln.”

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Man kommt schon ins Grübeln, wenn man Pressemeldungen wie die der Uni Duisburg-Essen liest. Dort macht man sich Gedanken um die Wasserstoff-Tankstellen der Zukunft. Leider bricht die Meldung ab einer ganz entscheidenden Stelle allerdings ab.

“Das Problem: In der Lieferkette – etwa vom Windrad über den Elektrolyseur, der Tankstelle bis hin zum Autotank – geht ein erheblicher Teil der Energie in Umwandlungsprozessen verloren. Wasserstoff ist zudem noch deutlich teurer als fossile Kraftstoffe. „Dennoch ist Wasserstoff aus Sonnen- und Windstrom ein wichtiger Energiespeicher der Zukunft, denn er belastet nicht die Umwelt“, erklärt Projektleiter Dr. Jürgen Roes vom Lehrstuhl Energietechnik. Daher ist es sinnvoll, so effizient wie möglich mit den Ressourcen umzugehen und schon jetzt über einen möglichst kostengünstigen Einsatz nachzudenken.”

Wenn man es nicht schafft, die Physik zu überlisten, sprich die Wirkungsgrade zu reduzieren, braucht man sich über das Design von Tankstellen eigentlich keine Gedanken zu machen. Es ist in etwa so, als würde sich ein Koch Gedanken macht, wie er ein Gericht anrichten möchte, dessen Zutaten er gar nicht verfügbar hat.

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Wir schalten ab, sie heizen hoch

So lautet der Titel eines animierten Artikels bei der Zeit. Es behandelt das Thema Kohlekraftwerke auf der ganzen Welt. Die Visualisierung ist sehr eindrucksvoll. China hat es bisher ja sehr gut geschafft, dass Überlegungen, dass das Land seinen Anteil ebenfalls leisten muss, aus dem Diskurs vor allem in Europa herausgehalten werden. Wir berichteten.

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