Aktivismus Deluxe

Kürzlich berichteten wir über ein Interview mit Tadzio Müller, der es ganz ok findet, wenn sich eine Grüne RAF bilden würde. Die Welt interviewte noch einen Protagnisten aus dem Dunstkreis von Müller. Es ist Tino Paff – bis vor Kurzem Sprecher von Extinction Rebellion. Der fand es in dem Interview (Bezahlschranke) absolut in Ordnung, wenn demnächst Gaspipelines angebohrt werden. Das brächte schließlich keine Menschen in Gefahr.

Nun, dass solche Aktivisten nicht besonders gut in Physik sind, das ist ja schon fast erwartbar, aber dass sie so wenig Kenntnis haben, dass sie sich und andere damit in Gefahr bringen, das schockiert dann doch. Nebenbei ist Methan ein stark wirkendes Treibhausgas. Es wäre aber wohl etwas viel verlangt, dass Menschen wie Müller so etwas wissen wenn es schon an Basiswissen scheitert.

Auf Twitter sympathisiert derweil der Journalist Jürgen Döschner (WDR) recht offen mit der Radikalisierung. Es wäre doch alles nur Notwehr und der Staat hat schließlich angefangen. Wenn man sich die Daten und Uhrzeiten seiner Postings ansieht, dann scheint Döschner sehr viel Tagesfreizeit zu haben, beneidenswert, wenn man gleichzeitig gut dabei bezahlt wird.
Aktivismus Deluxe.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Alexander Neubacher vom Spiegel sollte sich einen Firmenparkplatz für sein Auto suchen, den er immer gut einsehen kann. Die Chance auf eine Beule oder einen fetten Kratzer durch die Kollegen aus der Wissenschafts- und Alarmabteilung steigt nach einem Kommentar mit dem Titel Fridays For Terror.

“Woher also die Wut? Womöglich liegt es auch am Untergangssound, der die Debatte in Politik und Medien beherrscht. Wenn deutsche Kommunen den »Klimanotstand« ausrufen und Leitartikler den Waldbrand in Kalifornien zum Weltenbrand erklären, ist es kein Wunder, wenn Aktivisten auf die Idee kommen, dass friedlicher Protest zu wenig ist. Es reicht, den Klimawandel als »Klimakrise« zu bezeichnen, es braucht keine »Klimakatastrophe«. Wer keinen Terror for Future will, sollte sprachlich abrüsten”

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Ted Nordhaus äußert sich bei The Economist über Grüne Aktivisten, die in die Irre führen und den Fortschritt zurückhalten. Der Artikel verlangt eine Registrierung mit Mailanschrift.

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RWE plant Großspeicher. Das PV Magazin berichtet über die Pläne. 50 Millionen Euro will das Unternehmen investieren.

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Nach einem Bericht von msn.com hatten die Grünen in den Koalitionsverhandlungen versucht, neben dem Kohleausstieg, auch den Verbrennungsmotor ab 2030 zu verbieten. Das ist offensichtlich nicht gelungen.

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Für die einen ist es eine gefühlte moralische Überlegenheit, für die anderen lediglich eine Investmentchance. Das Investment spricht von enormen Chancen auf Rendite beim Kampf gegen den Klimawandel.

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Laut Topagrar online plant die EU Änderungen bei der Richtlinie für Bioenergie.

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Es scheinen zwei Paar Schuhe zu sein, der NABU als Organisation bejubelt die Windkraftindustrie, die Regionalverbände sehen es offenbar etwas anders. So wie jetzt im Kreisverband Siegen-Wittgenstein. Dort wurde laut Westfalenpost ein toter Rotmilan gefunden.

„Viele Tierarten, vor allem Großvögel und Fledermäuse, werden durch Windkraftanlagen beeinflusst“, erläutert der NABU-Kreisverband in seinem Internet-Auftritt. „Manche Arten meiden dabei deren Umgebung, was den Verlust von Lebensraum bedeutet, andere können die Gefahr, die von den Rotoren ausgeht, nicht einschätzen. Bei den Letztgenannten besteht zum einen die Gefahr, dass sie durch die Rotoren erschlagen werden – andere, vor allem kleinere Arten, erleiden durch den Sog, der durch die Bewegung der Rotorblätter entsteht, tödliche innere Verletzungen.“

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Bäume kühlen europäische Stadtböden um zehn Grad um mehr. Der Standard berichtet über interessante Ergebnisse der Forschung in Österreich:

“In Wien sind Gebiete mit Bäumen im Sommer im Durchschnitt um elf Grad kühler als bebaute Flächen und baumlose Grünflächen um 5,5 Grad. In Salzburg reduzieren Bäume die Temperatur um 14 Grad, normale Grünflächen um acht Grad. In Linz sind es 12,5 beziehungsweise 4,5 Grad, in Innsbruck sogar 15,5 und sieben Grad.

Wo Bäume wachsen, sind die städtischen Flächen demnach frappant kühler. „Es ist mir allerdings wichtig zu sagen, dass es sich hier um Oberflächentemperaturen handelt, die aus Satellitendaten abgeleitet sind“, sagte Schwaab gegenüber der APA: „Die Temperaturunterschiede in der Luft, zum Beispiel in zwei Metern Höhe, wären sehr viel weniger groß.“”

Der Artikel greift eine Veröffentlichung der ETH Zürich auf aus dem Jahre 2019.

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Der Verein für Energiesicherheit e.V. informiert über Gefahren eines Blackouts.

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Das Unternehmen LEAG kritisiert die Entscheidungen der zukünftigen Ampelregierung.

„Die Pläne der Ampel-Koalition betreffen Industrie und Gewerbe, Verbraucherinnen und Verbraucher im ganzen Land, denn damit stellt die künftige Bundesregierung die Sicherheit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung, für die sie Verantwortung trägt, ebenso in Frage wie die erfolgreiche Strukturentwicklung in den Bergbauregionen, denen sie Zeit und Motivation zum Mitgestalten des Wandels stiehlt.“

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Die Klimabewegung funktioniert in Teilen wie die Kirche. Es wird mit Schuld und Sühne gearbeitet. Besonders Deutschland wird eine schwere Schuld angelastet. Aus diesem Grund ist es ganz interessant sich anzusehen, wie sich der CO2 Ausstoß im Vergleich zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts entwickelt hat. Word in Data hat diese Zahlen seit 1990 und unterscheidet nach CO2 durch Konsum oder durch Produktion.

(Abbildung: Screenshot Ourworldindata.com)

Spannend ist der Vergleich mit China.

(Abbildung: Screenshot Ourworldindata.com)

Bei der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes sieht Deutschland alt aus, bei den CO2 Werten hingehen alles andere als schlecht.

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Blackout-news über den Rohstoffmangel für Elektroautos.

“Die Zahl der zugelassenen Elektroautos steigt rapide. Bei der Batterietechnologie muss man allerdings auf Rohstoffe zugreifen, die man im bisherigen Automobil mit Verbrennungsmotoren nicht oder nur im weitaus geringeren Umfang benötigt hat. Rohstoffmangel bei Kobalt könnte zu ähnlichen Problemen führen wie der Mangel an Mikrochips.”

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Gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. Das Unternehmen Mastercard wollte auf den Klimazug aufspringen und sponserte die Abdeckung von 50.000 m2 Gletscher, um ihn gegen die Sonneneinstrahlung im Sommer zu schützen. Die Aktion kam laut Infosperber nicht gut an bei Gletscherforschern.

“Matthias Huss, Glaziologe an der ETH in Zürich kritisiert die Kampagne: «Ich finde sehr problematisch, dass Gletscherabdecken mit Vlies, was selber CO2-Emissionen verursacht und dazu synthetisches Material in eine sensible, hochalpine Umwelt bringt, als Klimaschutz verkauft wird. Mastercard vermittelt mit der Kampagne gegenüber den Kunden einen falschen Eindruck.» Um die Klimaerwärmung abzuschwächen müsse man zum Beispiel Treibhausgas-Emissionen senken oder abbauen. Das Abdecken eines Gletschers gehe bloss die konkreten Folgen der Klimaerwärmung auf sehr kleiner Skala an. Nicht aber die Erwärmung selbst.”

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