4. Ausgabe der Klimaschau: Klimamodelle des IPCC schießen über das Ziel hinaus

In der 4. Ausgabe der Klimaschau geht es um Klimamodelle des neuen IPCC-Berichts, das Überleben von Arten im Gebirge, eine gescheiterte Prognose von Al Gore und den geplanten weiteren Ausbau von Kohlekraftwerken in China. Viel Spaß beim Anschauen!

Text der ersten Meldung:

Michigan. Der Weltklimarat IPCC plant für das kommende Jahr die Veröffentlichung des 6. Klimazustandsberichts. Im Vorfeld erstellten Wissenschaftlergruppen 27 Klimasimulationen, auf deren Basis die zu erwartende Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts prognostiziert wird. Bei einer Qualitäts-Überprüfung dieser Klimamodelle zeigte sich nun jedoch, dass die Ergebnisse viele dieser Simulationen offenbar nicht zuverlässig sind. Forscher der University of Michigan und des Nationalen Zentrums für Atmosphärenwissenschaft in Boulder entdeckten bei einer Kalibrierungsuntersuchung, dass etliche der Modelle unrealistisch hohe Erwärmungsbeträge errechnen. Sie reagieren also zu empfindlich auf CO2. Konkret überprüften die Wissenschaftler die Modelle an einer natürlichen Wärmeperiode des frühen Eozäns vor 50 Millionen Jahre. Damals war der CO2-Gehalt der Atmosphäre etwa viermal so hoch wie heute. Das untersuchte Klimamodell errechnete für diese Zeit Temperaturen von über 55°C in den Tropen, was jenseits der Hitzetoleranz für die Photosynthese von Pflanzen liegt. Geologische Fossilfunden widersprechen dieser Vorstellung und belegen stattdessen eine üppige Pflanzenwelt. Im globalen Durchschnitt läuft das Klimamodell etwa 6°C zu heiß.

In den Klimaberichten des IPCC ging man bislang davon aus, dass die Klimawirkung des CO2 irgendwo in der nur unscharf definierten Spanne von 1,5 bis 4,5°C Erwärmung pro Verdopplung des CO2-Gehalts liegt. Eine große Unsichersicherheitsspanne mit dem Faktor 3. Es zeigte sich nun, dass gleich 10 der 27 Modelle aus dem neuen IPCC-Bericht einen Wert oberhalb der bisherigen Spanne annehmen, was jedoch nicht mit der realen Klimaentwicklung der Erde vereinbar ist. Der von Fachleuten auch CO2-Klimasensitivität bezeichnete Parameter ist die wichtigste Größe der Klimadebatte und entscheidet letztendlich, ob die Klimafolgen katastrophal oder doch eher moderat ausfallen werden. Das Modellversagen bringt den IPCC nun in ernste Bedrängnis. Der mit hohen Erwartungen gestartete neue Klimabericht ist offenbar bereits vor Veröffentlichung überholt, da er auf teilweise fehlerhaft arbeitenden Klimasimulationen beruht. Die im Bericht enthaltenen Temperaturprognosen bis 2100 drohen unrealistisch hoch auszufallen. Entsprechend unrealistisch dürften daher auch alle darauf aufbauenden Klimafolgenabschätzungen sein. Bereits im Dezember 2019 hatte eine Forschergruppe um Piers Forster von der University of Leeds ausdrücklich davor gewarnt, die Resultate der neuesten Klimamodelle als Grundlage für politische Entscheidungen zu verwenden.

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